Gold: 2.070,28 € 0,00 %
Silber: 23,15 € 0,00 %
Stand: 04.11.2023
Für wen lohnt sich ein Bankschließfach und was kostet das? Wie ist das mit der Versicherung? Sind Bankschließfächer wirklich anonym? Gibt es womöglich bessere Alternativen um Gold sicher zu lagern? GOLD.DE informiert.
Das Wichtigste in Kürze
  • Sehr guter Schutz für Wertgegenstände
  • Gut geeignet zur sicheren Lagerung von Gold
  • Kostenunterschiede erheblich, Vergleich aber schwierig
  • Bankschließfächer haben auch Nachteile
  • Immer mehr bankenunabhängige Anbieter
Bankschliessfach für Gold und Silber Bankschließfach mieten? Schließfächer gibt es auch bei bankunabhängigen Anbietern!

Bankschließfach mieten

Wertegenstände wollen sicher verwahrt werden. Ein Bankschließfach mieten ist da meist der erste Gedanke. Das macht auch Sinn, denn diese bieten eine hohe Sicherheit. Man kann aber nicht nur bei Banken Schließfächer mieten. Immer mehr bankenunabhängige Schließfachanbieter betreten den Markt. Wer heute ein Schließfach mieten will, der muss nicht mehr zur Bank oder Sparkasse gehen, so wie das früher üblich war.

Kosten

Kosten für ein Bankschließfach bewegen sich zwischen 31.- Euro und 120.- Euro Jahresmiete, wie eine Untersuchung der Stiftung Warentest im Dezember 2021 ergab1. Untersucht wurden Fächer, in die mindestens ein Dokument der Standardgröße DIN A4 reinpasst.

Bankenunabhängige Privatanbieter waren teils erheblich teurer. Hier betrug die Bankschließfach Miete in der Spitze bis zu 416.- Euro pro Jahr.

Vergleich

Der Rat, einen Bankschließfach Vergleich zu machen bevor man anmietet ist zwar grundsätzlich richtig, relativiert sich aber in der Praxis.

Zum einen ist ein Kostenvergleich abhängig von vielen Faktoren, die nur schwer 1:1 vergleichbar sind. Wichtigste Preisfaktoren sind Größe des Schließfaches und die Art des Versicherungsschutzes. Hier verfolgt jeder Anbieter seine eigene Politik.

Zum anderen vermieten viele Banken sowieso nur an Hauskunden. Günstige Preise sind dann gekoppelt an genau diese Bedingung. So bieten etwa die Deutsche Bank, die Commerzbank oder die HypoVereinsbank Schließfächer nur für ihre Kunden an. Man müsste also zusätzlich ein Konto bei der betreffenden Bank eröffnen, was einen Vergleich der Bankschließfachkosten schwierig macht.

Zudem sind die Schließfachanlagen bei manchen Banken voll belegt oder es gibt Wartezeiten. Andere Banken bieten gar keine Schließfächer an wie etwa die Postbank. Das schränkt die Auswahl in der Praxis dann doch ein.

Versicherung

Auch Banken können ausgeraubt werden. Wer nun denkt, dass Bankschließfächer immer versichert sind liegt falsch. Expliziter Versicherungsschutz für kleinere Beträge ist zwar oft eingeschlossen, aber eben nicht immer, wie die Stiftung Warentest in ihrem Bankschließfach Vergleich festgestellt hat.

Ist der Abschluss einer zusätzlichen Versicherung nötig, dann bieten die Banken aber oft entsprechende Policen mit an.

Zudem kann auch die Art des Versicherung variieren. So sollte man nicht nur auf die Versicherungssumme bei Diebstahl oder Einbruch achten, sondern auch auf Schutz vor Elementarschäden. Das wäre zum Beispiel der Fall bei Hochwasser. Hier hilft nur die ausdrückliche Nachfrage, ob und wie das Bankschließfach versichert ist.

Einlagen in Banktresoren können übrigens auch von der privaten Hausratversicherung abgedeckt sein. Hier sollte ebenfalls vorher nachgefragt werden.

Generell empfiehlt es sich aus Sicherheitsgründen, den Inhalt des Schließfaches zu dokumentieren. Dazu zählen auch Fotoaufnahmen des Inhaltes, Lieferbescheinigungen, Rechnungen oder sonstige Kaufbelege. So können Ansprüche gegenüber der Versicherung besser geltend gemacht werden. Das gilt auch für Goldbarren oder Goldmünzen. Den Goldkauf von einem privaten Verkäufer sollte man sich ebenfalls schriftlich bestätigen lassen.

Anonymität, Auskunftspflicht, Meldepflicht

Auch wenn beim Öffnen der Bankmitarbeiter diskret im Hintergrund bleibt: Ein Bankschließfach ist nicht anonym. Bereits bei der Anmietung muss man sich ausweisen. Die Bank weiß also, wer ein Schließfach hat, auch wenn man gegenüber der Bank nicht zur Bekanntgabe des Inhalts verpflichtet ist. Es erfolgt auch keine regelmäßige Meldung an die Finanzämter, wie etwa bei der Kapitalertragsteuer.

In bestimmten Fällen können aber Behörden die Öffnung eines Bankschließfaches verlangen. Bei Todesfällen erfolgt eine Meldung an das Finanzamt, dass ein Schließfach vorhanden ist. Das Bankschließfach selbst bleibt verschlossen bis die Erbnachfolge geregelt ist.

Schlüssel

Der klassische Schlüssel für das Bankschließfach ist zwar noch nicht out, aber elektronische Schlüsselsysteme wie Chips oder PIN-Codes sind auf dem Vormarsch. Bei manchen Kreditinstituten ist mit einer entsprechenden elektronischen Legitimation auch ein 24/7 Zugang möglich.

Doch ob Schlüssel oder Chip: Darauf aufpassen muss man in jedem Fall. Ansonsten trägt man bei Verlust die Kosten, die der Bank entstehen.

Gold & Edelmetalle im Bankschließfach lagern

Aufgrund der hohen Wertdichte eignet sich Gold sehr gut für die Verwahrung in einem Bankschließfach. Hier reicht schon ein kleines Fach.

Zum Vergleich: Ein 1 kg-Goldbarren hat etwa die Größe einer Zigarettenschachtel und dabei einen Wert von über 55.000 Euro (Stand Mai 2022).

Anders sieht es bei Silber aus. Hier muss berücksichtigt werden, dass der Platzbedarf deutlich größer sein kann.

Bargeld

Bargeld im Schließfach zu lagern ist in Zeiten von Negativzins grundsätzlich nicht abwegig. Allerdings könnten im Versicherungsfall Fragen zur Herkunft der Bargeldmenge kommen. Zudem kann bei größeren Summen der Platz knapp werden, insbesondere seit der 500-Euro Schein nicht mehr gängig ist.

Fazit: Vorteile und Nachteile im Überblick

Wer nur einen Krügerrand hat, der baucht kein extra Bankschließfach. Bei kleineren Wertsummen greift in der Regel die Hausratversicherung. Auch dann, wenn dieser Krügerrand zu Hause nur in einer Schublade liegt. Im Zweifel nachfragen.

Ein Bankschließfach lohnt sich erst ab einer höheren Wertsumme. Hier ist dann der sehr hohe und professionelle Schutz das wichtigste Argument. Allerdings gibt es auch Nachteile, die abgewägt werden sollten:

Vorteile Nachteile
Sehr hoher Schutz Zugang rund um die Uhr oft nicht gewährleistet (Öffnungszeiten)
Verwahrung von weiteren Dokumenten Keine Anonymität

Im Todesfall Meldung an Finanzamt

Behörden haben unter bestimmten Voraussetzungen Zugriff

Kosten addieren sich im Lauf der Jahre

Platz kann schnell knapp werden

Steigende Nachfrage, Wartelisten möglich

Oft nur für Hauskunden der Bank

Versicherungsschutz muss geklärt werden

Alternativen

Eine Alternative zum Bankschließfach wäre ein Tresor zu Hause. Allerdings müssen hier die Kosten für Anschaffung und Einbau dagegen gerechnet werden. Außerdem bieten Haustresore nicht den denselben Schutz wie Bankschließfächer.

Bei Gold bietet sich zudem ein Versteck als Alternative an. Gold korrodiert nicht.

Wer Edelmetalle in einem Zollfreilager lagert, muss sich nicht um Lagerung kümmern. Dies übernimmt der Anbieter.

Eine interessante Alternative sind bankenunabhängige Anbieter von Schließfächern. Für Goldanleger sind hier in erster Linie Edelmetallhändler zu nennen. Viele größere Händler verkaufen nicht nur Edelmetalle, sondern bieten auch eine sichere Lagerung im Schließfach an:

Edelmetallhändler: Schließfach-Standorte:
pro aurum München, Düsseldorf, Stuttgart, Berlin, Bad Homburg, Zürich
Degussa Augsburg, Berlin, Frankfurt, Hamburg, Hannover, Köln, München, Nürnberg, Pforzheim, Stuttgart
Philoro Berlin, Düsseldorf, Frankfurt, Leipzig
Geiger Edelmetalle Großpösna (im Süden von Leipzig)
Iggingen/Brainkofen (nahe Schwäbisch Gmünd)
Gold Kontor Hamburg
myValor Mannheim

Darüber hinaus gibt es einige Unternehmen, die sich auf einen gewerblichen Schließfachservice spezialisiert haben. Hierzu einige bekannte Anbieter:

Weitere Anbieter: Schließfach-Standorte:
Asservato Berlin
EMS Werteinlagerung Heidenheim an der Brenz
S.A.T. GmbH Legau (Allgäu)
SchliessBAR23 GmbH München
Trisor GmbH Berlin

Hinweis: Die Auflistung der oben genannten Schließfach-Anbieter stellt keine explizite Empfehlung der Redaktion dar, sondern dient nur zur Orientierung.

Quellen

  1. Stiftung Warentest: "Die Welt der Tresore", VÖ Dezember 2021, www.test.de
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von Portfolis | 21.04.2023, 12:16 Uhr Antworten

Ich kann...

trotz allen vollmundigen Versprechen von Banken und Verwahrungsunternehmen in Sachen Schließfächer, jedem nur Raten vor Abschluss eines Nutzungsvertrages sich genauestens deren AGBs anzusehen. Wer das vorher nicht macht, der läuft Gefahr bei Auflösung solcher Schließfächer abgezockt und untervorteilt zu werden.

Schlimmer noch als die noch überschaubaren Banken sind sogenannte Verwahrungsgesellschaften die in der Regel alle Privat geführte Unternehmen sind und wo man sein Edelmetall ebenfalls gegen Gebühren einlagern kann. Hier ist noch mehr Vorsicht angebracht, da nicht selten ausschließlich nur dort, oder über Partnerfirmen erworbenes Edelmetall für die Unterbringung zugelassen ist.

Bereits anderweitig bestehende Edelmetalle können hier nicht mit eingelagert werden.. Die Schließfächer sind dazu oft mit Waagen versehen da man dort Grammgenau nach Gewicht berechnet. Bedenklich sind dann AGB Klauseln die besagen, dass obwohl man dort physisches Edelmetall erworben und eingelagert hat, bei der Auflösung vom Depot keinen Anspruch auf Aushändigung von ebensolchem hat, d.h., man nur noch den entsprechenden Gegenwert erstattet bekommt und diesen erst nach Abzug aller Gebühren.

Eine andere AGB besagt dass die zum Zeitpunkt der Einlagerung (Vertrag) bestehende physische Form, z.B., Münzen, bei Bendigung dem Kunden nicht in selber Form garantiert werden können, d.h., man in Kauf nehmen muss, dass man ggf. andere Stückelungen zurück bekommt, welche weder den Sammlerpreis noch die Beliebtheit in selber Form berücksichtigen.

Auch die Form der Haftung, z.B. bei Diebstahl oder Accout hacking läßt in vielen Fällen zu wünschen übrig und ist in der Haftungssumme oftmals maßlos unterdimensioniert gegenüber dem eigelagerten Gegenwert. Letzterer besteht nicht selten nur in statischer Form - nicht physisch (!) - was wiederum bedeutet, dass man ggf. nicht einmal einen Ausgabe Anspruch in dieser Form geltend machen kann obwohl, die Anlageart - physisch - aussagt!

Auch wenn dem nicht so sein sollte, bleiben oftmals jede Menge versteckte Kosten z. B. Verzugs u. Strafgebühren - teils auch für Lapalien - die m.E., in den AGB vieler Anbieter unübersichtlich, dazu chaotisch verschachtelt und mit mangelnder Tranzparent für den Kunden verfasst sind. Der Umfang von AGBs und deren aufgeblähte Querverweise, besonders in Bezugnahme auf die Pflichten vom Vertragsnehmer, sind für mich als pot. Kunde immer ein Indiz / Anzeichen dafür, dass etwas an diesem, von anderer Seite erwünschten handshake nicht stimmen kann zumal dann, wenn AGBs anfangen sich lesen zu lassen wie Gesetzestexte.

Schließlich und schlussendlich ist es doch so, dass diese Unternehmen doch an mir etwas verdienen wollen und nicht anders herum...

von Stevy | 25.01.2022, 16:49 Uhr Antworten

Sonst einfach ein Schließfach bei einem Banken unabhängigen Unternehmen anmieten.

von Hucky | 20.06.2020, 10:58 Uhr Antworten

Ich würde keinem raten Gold im Schließfach zu lagern. Sollte es wie in den USA (1933-1974) mal zu einem Goldverbot kommen (könnte ich mir sehr gut vorstellen - bei ihrem Spielgeld drucken), dann muss plötzlich jede Bank zuschließen und niemand kommt mehr an sein Schließfach.

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