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Stand: 10.01.2024
Es gibt viele Möglichkeiten um die Echtheit von Silberschmuck, Silberbarren oder Silbermünzen zu prüfen. GOLD.DE stellt sie vor: Wie funktionieren die einzelnen Prüfmethoden, was ist wie zuverlässig, mit welchen Geräten arbeiten Profis und gibt es auch Tests, die jeder zu Hause durchführen kann?
Das Wichtigste in Kürze
  • Einige Tests auch zu Hause durchführbar
  • Tipp: Mehrere Prüfmethoden kombinieren
  • Manche Hightech-Prüfgeräte auch für Nicht-Profis erschwinglich
  • Bester Schutz: Silberkauf bei seriösen Händlern

Überblick

Methode Kurzbeschreibung
Punzierung
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  • Prüfung von: Silberschmuck, Haushaltwaren aus Silber, Silberbesteck
  • Geeignet für: Alle
Augenscheinprüfung
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  • Prüfung von: Silbermünzen, Silberbarren
  • Geeignet für: Alle
Messen & Wiegen
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  • Prüfung von: Insbesondere Silbermünzen
  • Geeignet für: Alle
(Prüfschablonen)
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  • Stand Juli 2022 noch nicht erhältlich
Tauchwägung
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  • Prüfung von: Alle Silberprodukte
  • Geeignet für: Alle
Säuretest
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  • Prüfung von: Alle Silberprodukte
  • Geeignet für: Ambitionierte Silberliebhaber/Profis
Röntgenfluoreszenzanalyse
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  • Prüfung von: Alle Silberprodukte
  • Geeignet für: Profis
Ultraschallanalyse
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  • Prüfung von: Alle Silberprodukte
  • Geeignet für: Profis/ambitionierte Silberliebhaber
Magnettest
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  • Prüfung von: Legierungsabhängig
  • Geeignet für: Alle
Magnetwaage
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  • Prüfung von: Alle Silberprodukte
  • Geeignet für: Profis
Elektrische Leitfähigkeit
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  • Prüfung von: Alle Silberprodukte
  • Geeignet für: Profis
Gesunder Menschenverstand
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  • Sollte jeder haben

Silber ist zwar weit weniger wert als Gold, dennoch wird auch hier gefälscht. Selbst Fälschungen von Bullionmünzen, also Anlagemünzen aus Silber, tauchen immer mal wieder auf.

Die einzelnen Verfahren, womit Silber auf Echtheit geprüft wird, unterscheiden sich hinsichtlich der Zuverlässigkeit, mit der Fälschungen erkannt werden und danach was genau erkannt werden soll.

Bei Tests, die jeder zu Hause machen kann, entstehen entweder gar keine zusätzlichen Kosten oder die Anschaffungskosten für die entsprechenden Utensilien sind gering. Absolute Gewissheit verschaffen diese Prüfmethoden natürlich nicht.

Tipp: Im Zweifel mehrere Prüfmethoden anwenden! Dann lassen sich auch zu Hause Silberfälschungen ganz gut entlarven.

Bei professionellen Prüfgeräten entstehen relevante Anschaffungskosten. Diese Testmethoden werden daher in der Regel auch nur von Profis genutzt. Teils können sie aber auch für ambitionierte Silberliebhaber eine Überlegung wert sein.

Silber auf Echtheit prüfen Gefälschtes Silber erkennen: Diverse Methoden

Punzierung

Bei der Begutachtung von Silberschmuck wird zunächst die Punzierung gesucht. Das ist ein kleiner Stempel mit einer Zahl, die Auskunft gibt über die Höhe des Silberanteils. Auch bei Haushaltswaren aus Silber oder Silberbesteck gibt es oft eine Punzierung. Mehr: Punzierungen

Eng verwandt mit der Punzierung ist der Silberstempel, ein Symbol das die Herkunft anzeigt. So zeigt etwa der Reichssilberstempel, bestehend aus einem Halbmond und der Reichskrone, dass das Silber aus dem deutschen Reich stammt.

Rückschlüsse über gefälschtes Silber lassen sich hier aber nur wenig ziehen. Punzierungen oder Silberstempel sind nicht immer gebräuchlich, selbst wenn es sich um echtes Silber handelt. Außerdem lassen sich natürlich auch Stempelwerkzeuge fälschen.

Auch Münzen und Barren haben fast immer Angaben zum Silberfeingehalt. Allerdings nennt man es dort nicht Punzierung, sondern Prägung.

Fazit: Wenig aussagekräftig. Trotzdem gehört der Blick auf die Punzierung beim Einschätzen von Silberschmuck oder Silberwaren dazu.

Augenscheinprüfung

Diese Methode eignet sich für Silberbarren und Silbermünzen, da es sich hier um standardisierte Produkte handelt. Voraussetzung: Man hat eine Referenz zum Vergleich.

Referenz kann sein ein zweifelsfrei echtes Silberprodukt, erstanden bei einem seriösen Edelmetallhändler oder ein Referenzbild aus einer vertrauenswürdigen Quelle wie etwa die Webseite einer Prägeanstalt. 

Fazit: Nicht 100 % zuverlässig. Dafür kann das jeder selbst durchführen, der ein gutes Auge hat. Bei Münzen und Barren lässt sich so grob die Spreu vom Weizen trennen

Messen und Wiegen

Besonders geeignet für Silbermünzen, da hier fast immer Legierung und genaue Abmessungen recherchierbar sind, z.B. auch auf GOLD.DE. Auch für viele Barrengrößen gibt es exakte Werte, die recherchierbar sind. Stimmen Maße und Gewicht nicht, dann ist das ein starker Anhaltspunkt für eine Fälschung.

Auch der Weg über die Dichte kann beschritten werden. Für reines Silber wie auch die bekanntesten Silberlegierungen kann die Dichte in vertrauenswürdigen Quellen recherchiert werden. Hieraus ergibt sich zwingend ein bestimmtes Verhältnis von Abmessung und Gewicht.

Verwechseln Sie aber bei Legierungen nicht Raugewicht und Feingewicht. Das Raugewicht ist das Gesamtgewicht, wogegen das Feingewicht nur den reinen Silberanteil angibt. Je geringer der Silberanteil, desto größer ist der Gewichtsunterschied. So bestehen zum Beispiel die aktuell verausgabten deutschen Silber Euro-Gedenkmünzen aus einer Legierung mit 92,5 Prozent Silber und 7,5 Prozent Kupfer. Das Raugewicht beträgt 18 g, das Feingewicht aber nur 16,65 g. Der Unterschied liegt damit bei 1,35 g.

Nur bei 99,99 Silber, also praktisch reinem Silber, sind Raugewicht und Feingewicht so gut wie identisch. Viele Anlagemünzen bestehen aus 99,99 Feinsilber wie etwa das "Känguru" der Perth Mint. Hier liegt das Feingewicht für die Unze bei 31,103 g, das Raugewicht etwa 31,107 g.

Fazit: Kann jeder machen, der eine feine Küchen- oder Briefwaage zu Hause hat. Auch ein Messchieber kostet nicht die Welt.

Prüfschablonen für Silbermünzen?

Eng verwand mit dem Messen per Schieblehre sind Prüfschablonen. Hierbei handelt es sich um vorgefertigte Schablonen, wo der Prüfling einfach reingesteckt wird. Passt es nicht: Fälschung.

Prüfschablonen sind zum Prüfen bekannter Goldmünzen wie dem Krügerrand eine gängige Methode. Prüfschablonen für Silbermünzen haben sich aber (noch?) nicht etabliert. Dabei wären die vorgefertigten Schablonen auch hier eine praktische und schnelle Testmöglichkeit.

Fazit: Stand Juli 2022 sind uns noch keine Prüfschablonen für Silbermünzen bekannt.

Tauchwägung

Die Tauchwägung, auch Wassertest genannt, geht zurück auf eine Erkenntnis des antiken Gelehrten Archimedes. Demnach lässt sich aus der Menge verdrängten Wassers das spezifische Gewicht eines Körpers ermitteln.

Man braucht dazu nur ein volles Glas Wasser, eine feine Waage mit Digitalanzeige und die Feinheit des Silberprüflings. Bei Schmuck gibt hierüber die Punzierung Auskunft; bei Münzen und Barren lassen sich die Werte recherchieren.

Ferner wird nachfolgende Tabelle benötigt mit Angaben zum spezifischen Gewicht einiger typischer Silberlegierungen. Das spezifische Gewicht von Wasser ist bekannt. Es liegt bei 1 g/cm3. Dann gilt die Rechenformel:

Gewicht des Prüflings : Gewichtsdifferenz des Prüflings im Wasser = spezifisches Gewicht
Silber / Silberlegierung Spezifisches Gewicht
Feinsilber 999 oder 999.9 10,49 g/cm3
Silber 935 10,44 g/cm3
Silber 925 10,36 g/cm3
Silber 900 10,32 g/cm3
Silber 835 10,20 g/cm3

Beispiel:

  1. Prüfling wiegen. Angenommen, es ist ein Schmuckstücks mit 20 g Gewicht
  2. Becher mit Wasser befüllen, dabei oben etwas Spielraum lassen. Beim Eintauchen des Prüflings darf kein Wasser überlaufen
  3. Wasserglas auf eine Waage stellen und auf 0 tarieren
  4. Schmuckstück an einem dünnen Bindfaden ins Glas halten. Es muss frei schweben
  5. Angezeigtes Gewicht notieren
  6. Angenommen, die Waage zeigt ein Gewicht von 1,762 g an, dann rechnen Sie wie folgt: Gewicht des Schmuckstücks an der Luft (20 g) geteilt durch die angezeigte Gewichtsdifferenz im Wasser (1,762 g) ergibt rund 11,351 g spezifisches Gewicht des Prüflings
  7. Ergebnis: Bei diesem Beispiel handelt es sich um eine Fälschung, da selbst reines Silber deutlich leichter ist. Vermutlich ist es aus Blei, denn dies hat ein spezifisches Gewicht von 11,35 g
Fazit: Zuverlässige und kostengünstige Methode für alle Produkte aus Silber. Der Silberanteil im Prüfling muss aber bekannt sein.

Säuretest

Jedes Metall verfügt über eine ihm eigenen Resistenz gegenüber der Einwirkung von Säuren. Dies macht sich der Säuretest zunutze machen. So funktioniert der Säuretest für Silber:

  1. Prüfstein (Schiefertafel) mit Pflegeöl behandeln. Prüfstein und Öl sind Teil eines Prüfsäure-Sets
  2. Prüfling auf den Prüfstein reiben. Es muss ein deutlich sichtbarer Abrieb entstehen
  3. Schutzhandschuhe anziehen
  4. Etwas Prüfsäure auf den Abrieb geben und warten 30 Sekunden warten
  5. Anhand der farblichen Veränderungen können Sie Fälschungen wie folgt entlarven:

Farbliche Veränderung Ist es Silber?
Hellrot Ja (Feinsilber)
Dunkelrot Ja (Silber 925/Sterlingsilber)
Braun Ja (Silber 800 / Tafelsilber
Grün Ja (Silber 500)
Gelb Nein (Blei oder Zinn)
Dunkelbraun Nein (Messing)
Blau Nein (Nickel)
Keine Veränderung Nein (Zink)

Der Silber-Säuretest ist für alle Produkte geeignet.

Fazit: Prüfsäure-Sets für Silber sind auch für Nicht-Profis erschwinglich. Für den Abrieb muss aber der Prüfling etwas angeschliffen werden, was den Wiederverkaufswert senken kann. Nur zum Testen von Oberflächen geeignet.

Röntgenfluoreszenzanalyse

Die Röntgenfluoreszenzanalyse (RFA) eignet sich zum Prüfen aller Silberprodukte. Um die Analyse durchzuführen, ist ein Röntgenfluoreszenzspektrometer nötig. Der Prüfling wird im Spektrometer mit Röntgenstrahlung “beschossen“. Diese reflektiert dann als Röntgenfluoreszenzstrahlung und wird vom Spektrometer genau analysiert. Das Ergebnis liefert eine präzise Angabe der metallischen Zusammensetzung des Prüflings. Allerdings nur wird nur die Oberfläche getestet.

Fazit: Teures Hightech Gerät für Profis zur detaillierten Analyse von Oberflächen

Ultraschallanalyse

Eignet sich zum Prüfen aller Silberprodukte. Hierbei macht man sich die Tatsache zunutze, dass sich Schall in jedem Element mit einer charakteristischen Geschwindigkeit fortsetzt. In Silber beträgt diese Geschwindigkeit zum Beispiel 3600 m/s, in Zink 3700 m/s und in Blei 1260 m/s.

Der große Vorteil liegt in der vollständigen Durchdringung des Prüflings. Beschichtete Fälschungen werden im Ultraschall-Prüfgerät eindeutig entlarvt.

Fazit: Anschaffungskosten sind relevant. Beim Kauf darauf achten, dass eine möglichst umfangreiche Tabelle dabei ist mit spezifischen Schallgeschwindigkeiten

Magnettest

Eignet sich zum Prüfen aller Silberprodukte, entlarvt aber nicht jede Fälschung!

Die Theorie: Silber ist diamagnetisch. Für den Test empfiehlt sich ein starker Magnet nötig, zum Beispiel ein Neodymmagnet. Silber darf nicht angezogen werden, eher leicht abgestoßen. Der Magnettest entlarvt allerdings nur Fälschungen aus Metallen, die nicht diamagnetisch sind.

  • Eisen: (ferromagnetisch): Magnettest entlarvt Fälschungen leicht
  • Nickel: (ferromagnetisch): Magnettest erkennt Fälschungen leicht
  • Zinn (paramagnetisch): Magnettest entlarvt Fälschungen
  • Zink (diamagnetisch): Magnettest entlarvt Fälschungen nicht
  • Blei (diamagnetisch): Magnettest entlarvt Fälschungen nicht
  • Kupfer: (diamagnetisch): Magnettest entlarvt Fälschungen nicht
Fazit: Ein Neodymmagnet kostet nicht die Welt. Entlarvt aber nur Fälschungen, die nicht dieselben magnetischen Eigenschaften wie Silber aufweisen.

Magnetwaage

Grundlegende Theorie ähnlich wie beim simplen Magnettest, aber in der Analyse deutlich zuverlässiger. Denn Magnetwaagen messen das Differenzgewicht zwischen dem Wiegen mit und ohne Magnet. Dafür teuer in der Anschaffung.

Fazit: Deutlich zuverlässiger als einfache Magnettests. Aufgrund des Preisniveaus in der Regel nur für Profis interessant

Test der elektrischen Leitfähigkeit

Geeignet für alle Silberprodukte. Man macht sich dabei die Tatsache zunutze, dass jedes Edelmetall und jede Legierung eine eindeutige elektrische Leitfähigkeit aufweist.

Ein Leitfähigkeitsmessgerät überprüft das gesamte Volumen. Es zeigt sogar bei verpackten Silberprodukten wie eingeschweißten Silberbarren oder Silbermünzen in Kapseln korrekte Ergebnisse an.

Fazit: Zuverlässig auch bei verpackten Silberprodukten. Aufgrund des Preisniveaus in der Regel nur für Profis interessant. Eine umfangreiche Tabelle mit Referenzwerten sollte dem Gerät beiliegen

Gesunder Menschenverstand beim Silberkauf

Vorbeugen ist besser als hinterher kontrollieren: Den besten Schutz vor Silberfälschungen bietet der Kauf bei einem seriösen Händler. Alle im GOLD.DE Preisvergleich gelisteten Edelmetallhändler tragen das GOLD.DE-zertifiziert Siegel.

Wer dagegen auf großen Plattformen wie ebay, Amazon oder Alibaba einen Silberkauf tätigt muss mit einem gewissen Risiko rechnen. Oftmals gibt es (nur!) im Kleingedruckten einen Hinweis, dass es sich gar nicht um echtes Silber handelt. Damit sind die Betrüger auch rechtlich schwer zu fassen.

Auch Fakeshops stellen immer wieder eine Gefahr dar. Hier wird aber nicht gefälschtes Silber verkauft, sondern Geld per Vorkasse abgezockt. Ware wird nie geliefert.

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von thomas stecher | 25.01.2022, 05:32 Uhr Antworten

niemand informiert so ausführlich wie sie ein ganz grosses lob

von Fred aus Österreich | 11.04.2021, 09:54 Uhr Antworten

........schade dass sie in D sind, ich würde sofort bei Ihnen kaufen.
Fred aus Österreich

von Rabe | 30.03.2018, 13:12 Uhr Antworten

Sehr hilfreich, fachlich kompetent.Sehr gut.

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