Bitcoins am Ende, neue virtuelle Währung am Start!

Tagesgespräch zu Wirtschaftsthemen wie Geldmarkt, Börse, Währung, Finanzkrise, Inflation aus Deutschland und der Welt

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Beitrag 21.05.2014, 19:16

Geldsammler
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Die älteste Währung der Welt - obgleich Weichwährung - macht Gold und Bitcoins Konkurrenz!

https://vimeo.com/92087150

smilie_02

Beitrag 17.07.2014, 10:08

Geldsammler
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Im Ernst: ein weiterer Schritt bei den Kryptowährungen. diesmal auf Goldbasis.
http://www.sharedeals.de/2014/07/16/new ... gestartet/

Beitrag 17.07.2014, 23:22

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joecoin
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Geldsammler hat geschrieben:Im Ernst: ein weiterer Schritt bei den Kryptowährungen. diesmal auf Goldbasis.
http://www.sharedeals.de/2014/07/16/new ... gestartet/
Naja ein Fortschritt ist das nicht. Eher einer zurück.

Mal vorab: der Typ, der sowas sagt:

"Eine goldgestützte Kryptowährung ist ein echter Meilenstein in der Entwicklung von digitalen Währungen ... blabla"
ist ein entweder ahnungsloser Schwätzer, oder einer der die Ahnungslosigkeit potentieller Kunden ausnutzt.

Goldgedeckte Digitalwährung gab es bereits: http://de.wikipedia.org/wiki/E-Gold
Diese Newnote Leute wärmen also kalten Kaffee von vorgestern wieder auf und verkaufen ihn als frisch gebrühten.

Am Beispiel von Doug Jackson's e-Gold kann man auch hervorragend das Problem einer mit Gold gedeckten Digitalwährung sehen, egal ob die nun Blockchain-basiert ist oder in MS Excel verwaltet wird:

Die Deckung einer Währung bedarf einer Entität, die die Währung deckt.

Das gibt ihr einen single point of failure oder auch einen single point of attack
.

Ich weiss, dass das gerade für Gold-Bugs schwer zu verstehen ist, aber die Tatsache, dass dezentalisierte Krypto-Währungen durch nichts anderes gedeckt sind als durch das Vertrauen ihrer Nutzer ist nicht das Manko, sondern die Genialität dieser Währungen. Und genau das wiederum ist die Grundlage für eben das Vertrauen ihrer Nutzer.

Eine gedeckte Währung kann nicht dezentralisiert sein, eine dezentralisierte Währung kann nicht durch irgendwas gedeckt sein, das schliesst sich gegenseitig aus wie schwanger und nicht schwanger sein.

Wer auch immer eine Währung deckt ist staatlicher, eigener oder sonstiger Willkür ausgeliefert und mit ihm die Währung, die er deckt. Wenn die richterliche Anordnung kommt, bestimmte Nutzer auszuschliessen oder bestimmte Guthaben einzufrieren oder im Zuge einer zypriotischen Lösung bestimmte Prozente von allen Guthaben abzuziehen damit man Kriege führen oder Banken retten kann, dann wird der dieser Anordnung Folge leisten weil er will nicht ins Gefängnis gehen. Vorausgesetzt er ist überhaupt ehrlich.

Denn: der, der eine Währung deckt, hat die zentralisierte Macht über diese Währung, während bei dezentralisierter Kryptowährung niemand irgendeine Macht hat sondern alle Regeln quelltextlich festgelegt und durch universell gültige mathematische Gesetze garantiert sind.

Das ganze ist nichts anderes als die altbekannte Verbriefung von Goldguthaben, angemalt mit der neuen revolutionären Blockchain-Technologie. Das interessiert mich als Gold-Bug aber nicht, weil ich will mein Gold unter meiner physischen Kotrolle sonst macht Goldbesitz keinen Sinn. Woher soll ich wissen, dass der das Gold auch hat und mir liefert, wenn ich meine Gold-Coins dafür eintauschen will?

Und: wer soll diese Coin minen und dadurch das Netzwerk schützen? Dafür hat niemand irgendeine Motivation. Das heisst, ich brauche nur ein Script zu schreiben und mir (für Bitcoins ;)) ein Botnet mieten, das Netzwerk mit einer 51%-Attacke übernehmen und alles verbriefte Gold gehört mir :).

Da schüttelt der Goldbug in mir genauso den Kopf wie der Kryptowährungs-Enthusiast.

Joe

Beitrag 22.07.2014, 02:23

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Friedrich 3
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Wo ist denn der alte Bitcoin Thread abgeblieben???

War schon ne Weile nicht mehr hier....wird jetzt ne neue virtuelle Goldsau durchs Dorf geprügelt?
So und nicht anders!

Erfolgreich gehandelt: ja klar..

Beitrag 23.07.2014, 10:50

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joecoin
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Friedrich 3 hat geschrieben: Wo ist denn der alte Bitcoin Thread abgeblieben???
Der wurde zum Zwecke der Marginalisierung in den "Freetalk"-Bereich verschoben, wo er zwangsläufig sterben musste.
Friedrich 3 hat geschrieben: War schon ne Weile nicht mehr hier....wird jetzt ne neue virtuelle Goldsau durchs Dorf geprügelt?
Nein, aber so wie das Internet sich auch nicht totschweigen oder von unverständigen "Experten", die meinten die Menscheheit bräuchte keine neue Faxgeräte-Generation hat aufhalten lassen, etabliert sich Bitcoin genauso schnell, wenn nicht noch schneller auf dem Planeten.

Nachdem mittlerweile US-Senatoren und Ökonomen bereits darüber spekulieren, ob Bitcoin den Dollar ablösen wird und nachdem Unternehmen wie Dell, Overstock, Expedia und Tasusende andere Unternehmen Bitcoin als Zahlungsmittel einsetzen schwant auch dem einen oder anderen hier, der bislang nur "Ketzerei" geschrien hat, wenn das Wort Bitcin irgendwo stand, dass da vielleicht doch ein wenig mehr dran ist als das vermutete Schneball-Ponzi-Betrügersystem, weil diese Unternehmen ja wahrscheinlich auch nicht blöd sind.

Und nachdem mittlerweile die eine oder andere Finanzregulierungsbehörde (allen voran New York) krampfhaft bis verzweifelt versucht, die Nutzung freien Kryptogeldes irgendwie zu kontrollieren, scheint da ja doch mehr dran zu sein an der Utopie vom freien Wirtschafts- und Finanzsystem, als die postulierte "Rattenfängerei".

Es ist also davon auszugehen, dass Du in Zukunft auch hier noch mehr über Bitcoin lesen wirst, immerhin ist das das Unterforum zu "Aktuelles aus Wirtsachaft ..." und es gibt kaum aktuelleres in der Wirtschaft als den Übergang der alten in die neue.

;)

Joe

Beitrag 23.07.2014, 12:38

Geldsammler
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Nein, aber so wie das Internet sich auch nicht totschweigen oder von unverständigen "Experten", die meinten die Menscheheit bräuchte keine neue Faxgeräte-Generation hat aufhalten lassen, etabliert sich Bitcoin genauso schnell, wenn nicht noch schneller auf dem Planeten.
Komisch ist nur, dass deutsche Notare, die Ausgeburt der Seriosität und Rechtsstaatlichkeit, neben der Briefform lediglich das Fax als schriftliches Dokument akzeptieren(dürfen). Sämtliche e-Mails etc. hier keinen rechtssicheren Dokumentencharakter.

Beitrag 23.07.2014, 13:28

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joecoin
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Geldsammler hat geschrieben:
Nein, aber so wie das Internet sich auch nicht totschweigen oder von unverständigen "Experten", die meinten die Menscheheit bräuchte keine neue Faxgeräte-Generation hat aufhalten lassen, etabliert sich Bitcoin genauso schnell, wenn nicht noch schneller auf dem Planeten.
Komisch ist nur, dass deutsche Notare, die Ausgeburt der Seriosität und Rechtsstaatlichkeit, neben der Briefform lediglich das Fax als schriftliches Dokument akzeptieren(dürfen). Sämtliche e-Mails etc. hier keinen rechtssicheren Dokumentencharakter.
Naja so komisch ist das gar nicht. Rechtsvorschriften sind ja nicht immer dazu da wirklich Sinn zu machen ;).

Und: die einzige Technologie, die es zulässt den Absender einer Email zweifelsfrei feststellen und dokumetieren zu können (was ja Voraussetzung für Rechtsgeschäfte ist), also asymmetrische Verschlüsselung, ist bislang von Regierungen ungern gesehen, erlaubt sie doch auch abhörfreie Kommunikation. Würden die das als Grundlage für Rechtsgeschäfte akzeptieren dann würden Sie dem Volk ja quasi Abhörsicherheit empfehlen, das wollen sie aber nicht.

Soweit ich weiss sollen diese lustigen de-mails, die es von einigen Anbietern gibt, dann aber auch als rechtlich anerkannte Kommunikation gelten. Dafür hat der Staat aber dann auch Deine Schlüssel damit er mitlesen kann ;). Wobei ich mich frage, wie das rechtlich anerkannt werden soll wenn es jemanden gibt, der meine Unterschrift so fälschen kann, dass niemand die Fälschung feststellen kann.

However, Notare werden in der Zukunft in vielen Bereichen irrelevant werden. Blockchain-basierte Mechanismen erlauben die absolut zweifelsfreie Dokumentation von Dingen wie Besitztiteln, vertraglichen Vereinbarungen, Willensbekundungen, Zeitstepeln und sonstigem, wofür wir heutzutage Notare brauchen, auch ohne dass man ein Faxgerät bereit halten oder eine Notars-Rechnung bezahlen muss.

Joe

Beitrag 23.07.2014, 14:07

Geldsammler
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Bei allem Respekt, lieber Joecoin, da habe ich und viele andere wohl auch, dann doch mehr Vertrauen zu altmodischen Notaren als zu Kryptotechniken. Im übrigen hast Du bei Deiner Aussage wohl die Aufgabe eines Notars missverstanden bzw. - wenn überhaupt - mit den wenigen Rechtsgeschäften zu tun, die über einen Notar laufen (müssen).

Übrigens: Angeblich setzt der russische Geheimdienst FSB in der Zwischenzeit angeblich wieder auf die gute alte Schreibmaschine....

Und, wenn wir schon beim Thema Technologie sind:
"Das Automobil wird überschätzt, die Zukunft gehört dem Pferd." Kaiser Wilhelm II

Und ich glaube ganz ernsthaft, die Zeit, in der sich dieser Satz bewahrheitet, kommt auch noch.

smilie_24

Beitrag 23.07.2014, 14:19

donnyflame
Ist wohl alles eine Frage der Zeit :)

Ob wir das Miterleben ist sehr fraglich.
Und ich glaube ganz ernsthaft, die Zeit, in der sich dieser Satz bewahrheitet, kommt auch noch.
Soll ich das so interpretieren das du davon ausgehst das wir bald wieder in 5,81g Gold zahlen und bezahlt werden ? ;)

Mal sehen die Zeit vergeht schneller als man denkt...
Grüße
DF

Beitrag 23.07.2014, 15:01

Geldsammler
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Nein, ich denke wir zahlen Bitcoins. smilie_20

Im Ernst: Gold dürfte dann zu wertvoll sein, um damit zu zahlen. Eher Silber oder sachwertbasiertes Geld.

Beitrag 23.07.2014, 16:32

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joecoin
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Geldsammler hat geschrieben:Bei allem Respekt, lieber Joecoin, da habe ich und viele andere wohl auch, dann doch mehr Vertrauen zu altmodischen Notaren als zu Kryptotechniken.
Das mag sein, das mag sich aber auch ändern mit der Zeit.

Vor allem aus einem Grund: Vertrauen ist bei Kryptotechnologie nicht notwendig, zumindest nicht mehr als man braucht um darauf zu vertrauen, dass mathematische Gesetze universell gültig sind und dies innerhalb unseres Universums auch erstmal bleiben.

Die ersten Anwendungen für solche "Smart Contracts" gibt es ja bereits, wenn auch noch relativ niederkomplexe. Ich habe zur WM Fussballwetten mit Counterparty (eine auf Bitcoin aufsetzende Anwendungsschicht) abgeschlossen und der ganze Vorgang ist ziemlich faszinierend. Da wird quasi der Hash eines kleinen programmierten Wett-Vertrages in der Blockchain abgelegt und zwar unwiderruflich und unmanipulierbar. Das Geld beider Wettparteien wird von diesem Vertrag selbst gehalten, niemand kann darauf zugreifen bevor der Vertrag nicht das Ergebnis des Spiels von der vorher vereinbarten Quelle erfährt. Wenn das so weit ist zahlt der Vertrag entsprechend des Ergebnisses den Gewinn an den Gewinner aus. Ansonsten ist niemand beteiligt, kein Wettbüro, dem ich Vertrauen muss dass ich das Geld auch bekomme und auch niemand, der eine Gebühr dafür verlangt und keine Instanz der Welt kann das ändern oder vorher auf das Geld zugreifen.

Jede erdenkliche Art von Vertrag ist so abbildbar.
Geldsammler hat geschrieben: Im übrigen hast Du bei Deiner Aussage wohl die Aufgabe eines Notars missverstanden bzw. - wenn überhaupt - mit den wenigen Rechtsgeschäften zu tun, die über einen Notar laufen (müssen).
Da magst Du in der Tat recht haben, ich versuche so wenig wie möglich damit zu tun haben und bei Bedarf lieber jemanden vorzuschicken, der tatsächlich mein Vertrauen geniesst und in solchen Dingen mehr Kenntnis und Erfahrung hat als ich. Wenn ich an den über-den-Tisch-zieh-Vertrag denke, zu dem vor kurzem ein vertrauenswürdiger Notar meine 70jährige Mutter beim Verkauf einer Immobilie versucht hat zu überreden, bin ich darüber auch ganz froh. Nein, sie hat nicht unterschrieben, er hat sie wohl unterschätzt ;).
Geldsammler hat geschrieben: Übrigens: Angeblich setzt der russische Geheimdienst FSB in der Zwischenzeit angeblich wieder auf die gute alte Schreibmaschine....
Habe ich auch gelesen. Ich hoffe die denken an sowas:

https://twitter.com/Linuzifer/status/48 ... 52/photo/1
Geldsammler hat geschrieben: Und, wenn wir schon beim Thema Technologie sind:
"Das Automobil wird überschätzt, die Zukunft gehört dem Pferd." Kaiser Wilhelm II

Und ich glaube ganz ernsthaft, die Zeit, in der sich dieser Satz bewahrheitet, kommt auch noch.
Das habe ich jetzt auch nicht ganz verstanden. Liest sich so als ob Du tatsächlich annimmst, wir würde bald wieder auf Pferden reiten und mit EM-Münzen wirtschaften!?

Joe

Beitrag 23.07.2014, 18:18

Geldsammler
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Hallo Joecoin: Das mit den Bitcoin-Wetten ist in der Tat sehr interessant!
Kannst Du mir da mal per PN einen Link schicken?
Spannende Sache, wenn die Zahlung abhängig vom Ergebnis gleich im "Gencode" festgelegt ist.


Das mit Deiner Notargeschichte ist mit an Sicherheit grenzender Wahrscheindlichkeit nicht in Bayern passiert (auch hier gibt es schwarze Schafe, aber durch die Trennung von Rechtsanwalt und Notar, hat man hier eine sehr sehr hohe Sicherheit wegen geringerer Interessenkollisionen und auch die Aufklärungspflichten des Notars sind trotz Schnelllleserei, sehr hoch. Ich habe immer sehr gute Erfahrungen gemacht.)

Und das mit den Pferden: Nun ja, man muss nicht selbst reiten, es gibt auch sehr moderne Kutschen. Aber ja, ich befürchte, dass uns der sogenannte Fortschritt irgendwann auf den Füße fällt. Das Öl wird irgendwann unbezahlbar und Massenverkehrsmittel laufen auch nicht überall. Das mit dem "Befürchten" hat natürlich zwei Seiten. Es ging früher ja auch und die Menschen waren sicher nicht unglücklicher.
Meiner Meinung nach, liegt der letzte große industrielle Sprung im mechanischen Zeitalter und nicht in der Elektronik oder sogar im Digitalen. So toll das alles sein mag: Früher konnte man seinen Käfer eben noch selbst reparieren. Rein mechanisch. Ich denke, man sollte sich immer mal wieder in Afrika umsehen: Was da funktioniert, funktioniert überall und jederzeit. Natürlich haben die auch Internet und Mobiltelefone. Aber diese Technologien bringen Dir auch nichts außer in der Kommunikation über weite Strecken. Solange man damit keine Pizza beamen kann, eigentlich unnütz. Ich halte das alles für extrem krisenanfällig. Und nein, ich bin weder Technikverweigerer noch "viel zu alt für diesen Scheiß". Allerdings verdamm skeptisch.

Beitrag 23.07.2014, 19:22

donnyflame
@Geldsammler

Du hörst dich fast an wie der Beppe Grillo ( Oppisitions "Politiker" aus Italien )

Der kommt auch mit solchen Ideen zB. die Zukunft gehört nicht den Flugzeugen, sondern wieder den Zeppelins.

Vieles davon mag richtig sein, aber eines wird immer vergessen.

Bei Menschen gibt es kein zurück. Der Mensch ist unbedingt auf Fortschritt aus. Wenn er heute in 2 Std in Barcelona sein kann dann wird er niemals wieder zurück zum Auto gehen.

Kein Mensch beschwert sich wenn man bis dahin noch nie in 2 Std in Barcelona gewesen sein konnte, aber ist es einmal möglich ist der Verlust beim "nicht mehr schnell Reisen" können unerträglich.

Reisen ist vielleicht das falsche Beispiel, aber das gilt analog für vieles. Beispiel der Veggieday. (Fleischverzicht)

Es wird teuer und für weniger Menschen möglich , aber es wird nicht verschwinden.

Das ist irgendwo in unseren Köpfen drin, der Schmerz beim Verlust von Privilegien ist sehr viel größer. Da ist es besser man wäre nie auf den Geschmack dieser Privilegien gekommen zu sein.


Die Distanz zu Kryptowährungen ist normal, das muss sich erstmal beweisen usw.
Dabei ist die größte Hürde eben nicht das man Technikaffin sein muss usw.
Dazu werden genug "Innovationen" kommen die es einfacher machen.
Oder weiß jeder wie unser Geldsystem heute funktioniert ? :)

Sondern das muss sich über Generationen beweisen. Wenn dieses "Geld" noch in 2-3 Generationen exestiert wird es erst richtig interessant. Wenn Kinder sehen das ihre Großeltern und Eltern damit arbeiten wirds interessant. Dann wird sich sowas durch die breite Masse bewegen

Obs je dazu kommt weiß keine Sau.

Es steckt halt noch in den Kinderschuhen.

Ich gehör allerdings auch zu den Leuten die glauben, dass sich das Wissen über unser Geldsystem sehr schnell durch die breite Masse der Bevölkerung durchziehen wird. Dank internet usw.

Ich glaube aber nicht das dann jeder zu Gold greifen wird, das wäre ein trauriger Rückfall in die Vergangenheit, sondern das wir nach dem nächsten "Erdbeben" in diesem System vielleicht die Saat für ein neues innovatives,fortschrittliches,faires und einfaches Geldsystem säen. Sachwerte können dabei eine wichtige Rolle spielen.

Das ist aber Zukunftsmusik und überoptimistisch. Ich vermute das ich ( und ich bin relativ jung ) sowas nicht miterleben werde. Dazu braucht es sehr viel Zeit.

Grüße
DF

Beitrag 23.07.2014, 22:20

Geldsammler
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Danke für die Ehre mit Beppe Grillo verglichen zu werden!
Das mit den Zeppelinen ist gar nicht blöd. Oder glaubt Ihr an Stromflugzeuge?


Freiwillig geht kein. Mensch zurück.
Klar.
Und Veränderungen macht der Mensch nur mit, wenn es bequemer, interessanter etc. wird.

Aber Veränderungen können auch verdammt schnell gehen. Siehe Mauerfall. Da hat sogar die CIA überrollt.

Wir werden ja sehen. Bitcoins sind auf jeden Fall eine spannende Sache, wenngleich ihre Chancen von den Befürwortern etwas linear beurteilt werden. Lassen wir uns von der Realität überraschen.

Beitrag 24.07.2014, 05:59

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Ladon
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donnyflame hat geschrieben:...
Ich gehör allerdings auch zu den Leuten die glauben, dass sich das Wissen über unser Geldsystem sehr schnell durch die breite Masse der Bevölkerung durchziehen wird. Dank internet usw.
...
Da bin ich pessimistisch. Es ist sooo einfach im Internet irgendwelchen Unfug über "das Geldsystem" zu ergooglen - echte Recherche kostet genau so viel Zeit wie früher ... außer dass man vielfach nicht mehr in Archive fahren muss.
Gegooglet wird aber meistens eine "bestätigende Frage". D.h. man fragt mit einer bestimmten Antwort im Kopf - und die Google Algorithmen bieten natürlich prompt Bestätigung, denn im Internet gibt es "Beweise" für ALLES (wortwörtlich).
Wahrscheinlich haben die Optimisten bei der Verbreitung des Buchdruckes ähnliches gedacht.
donnyflame hat geschrieben:...
sondern das wir nach dem nächsten "Erdbeben" in diesem System vielleicht die Saat für ein neues innovatives,fortschrittliches,faires und einfaches Geldsystem säen.
...
Die ganze überblickbare Geschichte zeigt eine Weiterentwicklung (manchmal mit Rückschritten natürlich) der Geld"surrogate" (also der "nicht-dinglichen" Geldinstrumente, die im Markt zirkulieren): in Mesopotamien wurden Schuldscheine weiter gereicht, in Rom gab es Literalobligationen (und im vollkommen privaten "Bankensektor" noch weitere Instrumente) mit "schuldmindernder" Wirkung (i.e. im prätorianischen Rechtssystem anerkanntes Papiergeld), mittelalterliche Wechsel, das Giralgeld der Hanse und so weiter.
Heute entsteht (was spannend und interessant ist) so etwas wie Bitcoins.

Für mich ist das eine Linie. Und immer wurden neue Instrumente schlussendlich vereinnahmt und ins "System" eingebunden. Woher kommt der Optimismus, dass diesem Mal alles anders sein wird?
"Fortschrittlicher" wird ein neues (Seit wann gibt es neue Geldsysteme? Seit Jahrhunderten wird nur der Rahmen gewechselt) wohl sein. Das ist ja irgendwie logisch, dass neue Technologien genutzt werden. Aber wer bitte hat den Interesse an einem einfachen Geldsystem? Genau: diejenigen, die sich machtlos einem solchen System gegenüber sehen. Werden die aber die Designer der "neuen Geldordnung" sein?
Ich fürchte eher nein.
donnyflame hat geschrieben:...
Das ist aber Zukunftsmusik und überoptimistisch.
...
Weniger Zukunftsmusik, dafür umso mehr überoptimistisch - allerdings nicht was das Phänomen Kryptogeld angeht, sondern bezüglich des "globalen" Geldsystems.



Und noch eine ganz ernsthafte Frage an die Bitcoinistas:

Bitcoins sind, wie jedes begrenzte Gut, als (Umlauf-)Geld wahnsinnig anfällig für Hortung.
Ganz einfach gesagt: Wenn morgen Land X Bitcoins als Währung einführen würde (nur mal modellhaft gedacht), könnte X international vollkommen kalt gestellt werden, indem schlicht die begrenzten Bitcoins von seinen Gegnern aufgekauft werden. Was in eine heillose Deflation münden muss.
Da nützt auch die prinzipiell unendliche Teilbarkeit nur noch wenig.
Ich will nicht unken! Mich würde aber interessieren, ob solche Gedanken im "Bitcoinlager" besprochen werden, ob es Lösungsansätze gibt. "Hortung" war IMMER ein Problem des Umlaufgeldes (bzw. früher natürlich auch "Abfluss" in andere Regionen, was den gleichen Effekt für die heimischen Märkte hat). Giralgeld kennt das nicht, denn es ist ja qua Definition bei der Bank und nicht "aus dem Verkehr" zu ziehen. Bitcoins als allgemeine Währung würden doch dieses alte Problem erneut aufs Tapet bringen, oder?
Rund um Bitcoins wird das aber nie erwähnt. Warum?

Wenn die Zentralbanken anfangen Bitcoins als Reserve zu halten ist es
a) klar, dass das Geld der Zukunft irgendwie so aussehen wird
b) deutlich, dass man Bitcoins eben doch "kontrollieren" kann: wenn sie erst einmal geminet sind, muss man nur große Mengen davon in seinen Besitz bringen. Ich seh' schon "bitcoingedeckte" Banknoten ...


Und vorsichtshalber nochmal:
Meiner Ansicht nach sind Kryptowährungen eine mehr oder weniger logische Fortsetzung der Geld(surrogat)geschichte.
Sie sind technisch interessant und ich habe keinerlei "Berührungsängste".
Ich kann bloß nicht erkennen, wie sie eine schöne, neue Geldwelt erzeugen sollen, angesichts der realen Machtverhältnisse im Geldspiel?
"Dieses Mal wird alles anders" ist der Titel eines sehr empfehlenswerten Buches über "Krisen" und wird dort als der fatalste Irrtum der Wirtschaftsgeschichte überhaupt bezeichnet.
Hier liegt die Sache m.E. ähnlich: ein neues Geldinstrument macht kein neues System, ein neuer Autotyp bedingt keine neue StVO.
Höflichkeit ist keine Schwäche - Empathie ist keine Dummheit - Moral ist nicht moralinsauer

Beitrag 24.07.2014, 07:10

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Hook
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„Die Zukunft ist glänzend, die Welt schreitet voran und niemand kann den allgemeinen Trend der Geschichte aufhalten“
Mao Tse Tung

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"Das Ziel muss sein einen Umsturz in Ferengi-Nar und damit das Ende der Unterdrückung der Frauen und des Kapitalismus einzuleiten."

Hook

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...and a bottle of rum

Beitrag 24.07.2014, 11:56

donnyflame
@Ladon

Klar, man darf aber von der Vernuft im Menschen ausgehen. Wie gesagt überoptimistisch ;)

Zu dem Bitcoin "Problem":

Bin zwar kein Bitcoinista, aber ich versuchs mal:

Wenn ein Land anfängt zu kaufen steigt der Preis. Genaus wie wenn ein Land anfängt alles Gold der Welt an sich zu reißen. Es wird nicht einfach sowas zu tun. Bei Bitcoin könnte das gehen, weil es weltweit nicht die gleiche Bedeutung hat und man es nicht gegen irgendwas aufwiegen kann, außer vielleicht den Stromkosten der Herstellung.

Es ist doch außerdem logisch das ein übergeordnetes Geldsystem IMMER neue Geldideen aufgreift und wenn sie nicht abstoßbar sind in sich integriert.

Ich würde Gold zB nicht als Anti-Geldsystem sehen, es wurde genauso integriert und alles läuft super. ( Es war sogar mal ein Hauptbestandteil des Geldsystems )

Grüße
DF

Beitrag 24.07.2014, 17:09

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Ladon
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Ja, ein Blick in die Geschichtsbücher überzeugt mich auch immer wieder davon, dass auf die Vernunft der Menschen Verlass ist. ;-)

Aber ernsthaft:
Niemand sagt, dass EINER (Staat oder, was durchaus auch möglich ist, mächtige, reiche NGOs) alle Bitcoins an sich reißen muss, damit das System sie kontrolliert.
Im Goldstandard waren die Zentralbanken bestrebt, das Gold in ihren Kellern zu haben (in D war es dort faktisch 3x so viel "wert" wie im Umlauf). Wenn irgendwann einmal eine Kryptowährung (oder etwas ähnliches) "Signifikanz" im Gesamtsystem erreicht, werden - das wage ich zu behaupten - die Zentralbanken sie unter ihre Kontrolle bringen.
Nicht (!) indem sie Mining oder Transaktionen kontrollieren. Der Einstieg wird sogar vielleicht erst interessant, wenn wirklich alle "geschürft" sind. Man muss sie dann nur "horten" und nach Belieben in den Verkehr bringen, bzw. zurück halten. Da spielt die ganze ausgefeilte Schürf- und Übertragungstechnologie doch gar keine Rolle mehr.
Als Geldinstrument muss man sie einfach haben, bzw. in genügender Menge "horten". Das mit den Bitcoin-gedeckten Banknoten ist dann kein Witz mehr ... oder höchstens ein schlechter.

Diese Gefahr, dass die Dinger auch mal einfach zu einem "Deckungsmittel" degenerieren könnten (wie einst das Gold), ist es, die mir Kopfzerbrechen bereitet.
Höflichkeit ist keine Schwäche - Empathie ist keine Dummheit - Moral ist nicht moralinsauer

Beitrag 25.07.2014, 08:55

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Das Hortungsproblem bei den Bitcoins lässt sich im Gegensatz zum Gold lösen. Die Anzahl der Bitcoins ist begrenzt, jedoch nicht die Anzahl der Kryptowährungen. Es müsste möglich sein, bei einem Engpass von Bitcoins dafür zu sorgen, dass die Bitcoinhorter Dogecoins kaufen. Wenn das nicht möglich ist, werden Dogecoins als Zahlungsmittel verwendet. Und wenn die Dogecoins aufgebraucht sind (das geht eigentlich nicht, weil die Anzahl der Dogecoins unbegrenzt ist), so werden die Coins vom ersten Threadbeitrag verwendet.
Within our mandate, the ECB is ready to do whatever it takes to preserve the euro. And believe me, it will be enough.

Beitrag 25.07.2014, 09:15

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soweit kommts noch

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irgendwie sind Dogecoins ja lustig, aber irgendwie auch idiocracy.
Zuletzt geändert von Hook am 25.07.2014, 09:58, insgesamt 1-mal geändert.
...and a bottle of rum

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