EU: Umweltgerechte Gestaltung von Staubsaugern

Tagesgespräch zu Wirtschaftsthemen wie Geldmarkt, Börse, Währung, Finanzkrise, Inflation aus Deutschland und der Welt

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Beitrag 27.10.2013, 14:00

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K
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Mithras hat geschrieben: Stimmt, irgendwer in Brüssel muß das hier gelesen haben: http://brennessel.blogsport.de/images/D ... augern.pdf smilie_20
Mensch Mithras - wo hast'n das wieder ausgegraben ?
Ich kann nicht mehr - [img]http://www.death-man-walking.com/inc/im ... lachen.gif[/img]

Beitrag 27.10.2013, 14:15

herakles
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Sinjawski hat geschrieben:@Herakles

...jedoch ging es hier glaube ich ....um die Frage der Bevormundung und Gaengelung.

Statt Verboten kann man von staatlicher Seite Verhalten ja auch durch Steuern steuern.
Das ist doch ein Widerspruch, oder nicht? Die Gängelung findet in Form von (höheren) Steuern nur auf einer anderen Art statt.
Meistens sind die Gegner von Regelungen auch Gegner von höheren Steuern.

Sinjawski hat geschrieben: Kuehlschraenke mit einem hohen Verbrauch waren nicht verboten, wurden aber durch Effizienzlabel und den leicht nachkalkulierbaren Stromkosten schnell unattraktiv fuer die Verbraucher, wodurch sich die gesamte Industrie sukzessive umorientiert hat.
Waere hier in den 90ern ein EU Gesetz diskutiert worden, haette der Aufschrei mehr Energie verbraucht, und die Hersteller mehr Geld fuer Lobbyisten zur Verhinderung des Gesetzes ausgegeben, als fuer Forschung und Entwicklung notwendig waren, den Verbrauch wirklich zu senken.

Beim Verbrauch von Energie und Oel geschieht dies ja auch in vielen Dingen schon ganz gut - mit Ausnahme einiger verschonter Industrien (Steuer auf Kerosin).
Ein Kühlschrank läuft Tag und Nacht. Da lohnt der Blick auf den Verbrauch. Beim Staubsauger und der Glühbirne schaut keiner genau hin.

Warum es damals keine Verbote gab, ist ziemlich leicht zu erkennen.

Die Energieversorger waren staatlich, also war der Umsatz doch ein Segen für die Staatskasse. Genauso führte der hohe Benzinverbrauch zu höhere Steuereinnahmen.
Beim Kerosin war umgekehrt der Staat der Verbraucher in form der staatlichen Airline, also die Ausnahme.


Damals war Energie alles andere als knapp, sonst hätte es keine OPEC gegeben (die haben die Drosselung der Öl Förderung geregelt). Das ändert sich allmählich. Es ist heute klar, dass nur die Wirtschaften überleben, die eine Lösung für die Knappheit der fosilen Energien finden.
Sinjawski hat geschrieben:
Folgt man der Logik "nichts soll verboten werden", würden die Autos noch immer ohne Cat und DPF fahren und 1l/10PS verbrauchen.
Nicht Verbote, sondern Steuern und der Markt, sprich der Verbraucher, der guenstigere Autos kauft, haben den Flottenverbrauch der KFZ ueber 40 Jahre sinken lassen, um so staerker, je teurer der Sprit wurde. Verbote bzw. gesetzliche Regelungen ueber den Abgasausstoss sind erst seit kurzem in der Diskussion, aber ja noch nicht umgesetzt. Und AAutos mit 1l Verbrauch pro (10) ps gibt es immer noch ganz legal, sie bekommen halt wahrscheinlich keine gruene Umweltplakette und zahlen etwas mehr Steuern.
Anders als Benzin zählt Strom wie die Grundnahrungsmittel nicht zum Luxus sonder zu den Existenzmitteln. Deshalb kann der Staat hier die Steuerschraube nicht (mehr) drehen. Auch werden für die Hilfeempfängern die Stromkosten übernommen. Also hat der Staat ein zusätzliches Interesse den Stromverbrauch zu senken.

Die alten Staubsauger können genauso wie die alten Autos weiterhin benutzt werden.

Sinjawski hat geschrieben:So liessen sich auch andere Verhaltensweisen positiv steuern. Dass hoher Fleischkonsum schlecht fuer die Gesundheit und die Umwelt sind, ist bekannt. Veggie-days aber beschraenken die Freiheit, die den Menschen zu recht wichtig ist. Warum kam denn keienr auf die viel bessere Idee, statt Verboten die Mehrwertsteuer anzupassen: 19% auf Fleisch und verguenstigte Steuer von 7% nur noch auf Bio-Fleisch? Nebeneffekt waere vielleicht auch eine bessere Tierhaltung, weniger Seuchen und Skandale - ob BSE, Schweinepest, und weitere zahllose positive Effekte (steigende Unfruchtbarkeit wg. starker Antibiotika-Mengen im Grund- und Trinkwasser, alles zu liebe unseres Fleischkonsums). Ist aber hier nicht mehr das Thema, ausser man mag den Huehnerstall hingterher wieder aussaugen
:)
Veggie-days ist eine Kampagne der Vegetarier die noch lange keine direkte Auswirkung auf die Fleischesser (ich bin einer smilie_24) hat.

Hier geht es nicht um gesunde Ernährung oder Tierschutz. Ich glaube da wird sich nichts ändern, weil das Volk beim Essen (egal was) nicht "gestört" wird. Der Staat kümmert sich kaum bis gar nicht um Tierschutz. Solange das Volk satt ist, gibt es keine Probleme auf der Straße. Der Rest ist Politisches Propaganda.

Im Gegenteil, ich glaube dass es noch viel mehr billigeres Fleisch produziert wird, weil gesundes Gemüse und Obst viel zu teuer sind und der Staat kläglich gescheitert ist den Menschen Getreide (Müsli schrott) als Gesundes Essen aufzutischen. Am billigen Fleisch führt kein (friedlicher) Weg vorbei.

Nicht falsch verstehen, ich befürworte sowohl eine gesunden (gutes Fleisch, Obst, Gemüse) Ernährung als auch den Tierschutz! Nur sind diese Ziele nicht für Alle umsetzbar. Zumindest nicht zu den heutigen Lebensmittelpreisen. Die Alternative wäre mehr Geld für das Volk. Ich glaube nicht daran.

Auch glaube ich nicht daran, dass der Verbraucher (Nachfrage) entscheidet was die Industrie produziert. Hier werden ganz grob Ursache und Wirkung verwechselt. Es ist schlichte Manipulation. Der Verbraucher soll ein schlechtes Gewissen haben wenn er billiges fleisch kauft, wenn er sich also aus ökonomischer Sicht völlig Richtig verhält. Auf der Anderen Seite sind die großen Mastbetriebe völlig "legitim".

Ein "armer" Mensch hat keine Wahl. Er kann entweder Müsli essen oder billiges Fleisch, aber kein teures (gutes) Fleisch oder gutes Obst und Gemüse.

Beitrag 27.10.2013, 17:01

donnyflame
Wir haben doch folgendes Dilemma:

Die Industrie übt verstärkte Intressensvertretung in Brüssel aus. Die Deregulierung von Bereichen für dazu, dass Marktteilnehmer mit starker Position stark bleiben. Die Regulierungen die im Moment aus Brüssel kommen führen ebenfalls dazu, das starke Marktteilnehmer stark bleiben.

Das lässt sich alles darauf zurückführen, dass die Intressensvertretung der Industrie ( generell der größten Konzerne unabhängig von der Branche ) im Vergleich zur Intressensvertretung für die "vernünftigen Bereiche" ( Umwelt, Menschenrechte, etc.), viel zu stark ist.

Dieses Phänomen haben wir auch in den Ländern/Kommunen und im Bund. Aber durch die relative Nähe zum Geschehen ist es möglich, die Intressenvertretung der großen Konzerne etwas zu schwächen bzw. zu durchschauen. Durch die Verlagerung nach Brüssel ist das meiste Geschehen für die Menschen nicht mehr durchaubar. Die Intressenvertretung der großen Konzerne kann hier verstärkt und ungestört "beeinflussen". Die Menschen bekommen dann wie aus dem Himmel ein Gesetz aus Brüssel und denken sich wie hier in diesem Forum: "Was ist das den für ein Mist?!"

Und zwar vollkommen berechtigt !!!

Aber in den meisten Fällen ist es dann zu spät. Durch die fehlenden direktdemokratischen Kanäle kann man in Brüssel so gut wie kein Einfluss mehr ausüben.

Das ist fatal für Europa. Die Menschen wenden sich ab und der europäische Einigungswille wird zu einer anti-europäischen Haltung. Und warum ? Weil der Lobbyeinfluss in Brüssel zu groß ist und die demokratischen Strukturen in Europa fehlen.


Ob am Ende Steuern oder Verbote aus Brüssel kommen ist zweitrangig. Solange die Vorgaben aus Brüssel nur eine Handschrift tragen, die der stärksten Lobby.


Grüße
DF

Beitrag 27.10.2013, 21:00

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IrresDing
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Wer glaubt nun, dass die Hersteller nur informiert wurden?

Eben aktuell:
http://www.handelsblatt.com/unternehmen ... 91696.html

Sorry, das ist nur ein Beispiel von vielen bzgl. der Lobbyarbeit von Konzernen und Industriezweigen. Um Umweltschutz geht's definitiv nicht. Es wird nur das zugestanden, was eh nicht mehr zu verhindern ist.
Ich möchte den Weg des Forums nicht weiter mit beschreiten. Ich wünsche allen Mitgliedern viel Erfolg und danke für die schöne Zeit bis dahin. Bye bye

Beitrag 27.10.2013, 21:26

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Sapnovela
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IrresDing hat geschrieben:Wer glaubt nun, dass die Hersteller nur informiert wurden?

Eben aktuell:
http://www.handelsblatt.com/unternehmen ... 91696.html

Sorry, das ist nur ein Beispiel von vielen bzgl. der Lobbyarbeit von Konzernen und Industriezweigen. Um Umweltschutz geht's definitiv nicht. Es wird nur das zugestanden, was eh nicht mehr zu verhindern ist.
Aber vielleicht ist die Autoindustrie in D doch ein wenig wichtiger, als die Staubsaugerindustrie...?

Beitrag 27.10.2013, 23:48

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Ken.Guru
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egal mit die staubsauger, ich kauf mir so ein paar dingens wie fred feuerstein hat und rüste komplett auf biologisch um. und extra für brüssel kauf ich mir son brontosaurussen. und alles ist biomässig abbaubar smilie_01 .

Beitrag 27.10.2013, 23:59

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IrresDing
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Sapnovela hat geschrieben:
IrresDing hat geschrieben:Wer glaubt nun, dass die Hersteller nur informiert wurden?

Eben aktuell:
http://www.handelsblatt.com/unternehmen ... 91696.html

Sorry, das ist nur ein Beispiel von vielen bzgl. der Lobbyarbeit von Konzernen und Industriezweigen. Um Umweltschutz geht's definitiv nicht. Es wird nur das zugestanden, was eh nicht mehr zu verhindern ist.
Aber vielleicht ist die Autoindustrie in D doch ein wenig wichtiger, als die Staubsaugerindustrie...?
In D vielleicht. Wobei Bosch und Siemens nun ja keine Leichtgewichte sind. Die BSHG bringts immerhin auf rund 48.000 Mitarbeiter und 10 Mrd. Umsatz. Und über die Mutterkonzerne haben diese durchaus schon gewaltiges Gewicht.

Hat die Speiseöl-Industrie in der EU mehr Gewicht? Oder die Hotelier-Lobby in D, ist diese doch relativ zersprengt (vgl. Mövenpicksteuer). Auch darf man bei einer Lobby nie die Größe des Marktes als einziges Kriterium sehen, manchmal ist doch ein großer Markt mit vielen Spielern eher hinderlich für die Lobbyarbeit. Viel eher kann eine kleinere Interessensgemeinschaft, am besten ein Oligopol, mit guter Konsensbildung innerhalb ihrer Gruppe etwas erreichen, als eine große versprengte Masse. Auch sind es nicht nur die Staubsauger. Wie das Handelsblatt schon meldete, sind nun auch weitere Einschränkungen bei anderen Haushaltsgeräten im Fokus. Manchmal bringt dann doch ein kleiner Stein eine große Lawine ins Rollen. Mir fallen da noch so einige Geräte ein, bei dem man dumpfsinnige Verordnungen mit dem Feigenblatt der Ökologie rechtfertigen könnte. Am Ende, so war und ist es immer, zahlt der Endverbraucher die Zeche.

LG
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Beitrag 28.10.2013, 09:52

herakles
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donnyflame hat geschrieben:Wir haben doch folgendes Dilemma:

Die Deregulierung von Bereichen für dazu, dass Marktteilnehmer mit starker Position stark bleiben.

Dem stimme ich nicht zu (Alles andere stimmt. smilie_01 )

Die Deregulierungen haben in DE positive Auswirkungen auf den Markt gehabt, der vorher so abgeschottet war, das glaubt man nicht.

Telekommunikation, Reisebusse dürfen jetzt der Bahn Konkurrenz (City to City) machen, Schornsteinfegermonopol gefallen, freie Arztwahl innerhalb der EU möglich, und die Liste kann endlos fortgesetzt werden.

Habe gestern eine Sendung (bei VOX glaube ich war sie) gesehen mit einem LKW Sammler, der hunderte alte Lastwagen sammelt. Da wurde nebenbei erwähnt, dass bis in die 60-er Jahre, die Gehälter(Oder Preise) der LKW Fahrer gesetzlich festgelegt waren.

Das Problem in DE ist, dass die Deregulierung zwar gut für den Markt ist, jedoch die Währungsunion z.L der Deutschen Durchgeführt und mit absolut schwachsinnigen und unnötigen Gesetzen auf dem Arbeitsmarkt begleitet wurde, deshalb trauert man hier hinter den alten Zeiten her. Die 400€ Jobs, die Aufhebung der Allgemeinverbindlichkeit der Tarifverträge auch für nicht organisierte Arbeitnehmer ist das Problem. Hätte man das nicht gemacht, hätten wir keinen Mindestlohn Diskussion heute.

Beitrag 28.10.2013, 10:17

smilelover
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Herakles hat geschrieben:Habe gestern eine Sendung (bei VOX glaube ich war sie) gesehen mit einem LKW Sammler, der hunderte alte Lastwagen sammelt. Da wurde nebenbei erwähnt, dass bis in die 60-er Jahre, die Gehälter(Oder Preise) der LKW Fahrer gesetzlich festgelegt waren.
Ein grundlegendes Problem besteht darin, dass Entwicklungen aus Änderungen von Prozessen entstehen und das Zeit braucht und auch nur im Rahmen der allgemeinen Wirtschaftsentwicklung gesehen werden kann. Die Festlegung von Lkw-Fahrerlöhnen ist die kleinste Reglementierung gewesen.


http://de.wikipedia.org/wiki/Werkverkehr
Die Unterscheidung von Werkverkehr und gewerblichem Güterverkehr geht auf die Dritte Verordnung des Reichspräsidenten zur Sicherung von Wirtschaft und Finanzen und zur Bekämpfung politischer Ausschreitungen vom 6. Oktober 1931 zurück. Das wurde mit dem „Gesetz betreffend den Überlandverkehr mit Kraftfahrzeugen“, das im Oktober 1931 durch Notverordnung in Kraft trat, festgeschrieben[4]. In dieser Notverordnung von Brüning wurde zum ersten Mal eine Lizenzpflicht (Konzession) für den Straßengüterverkehr eingeführt, von welcher der Werkverkehr ausgenommen blieb.

Während der Zeit des nationalsozialistischen Regimes kam es zu einer Zwangskartellierung des Güterfernverkehrs (ab 50 km) im Reichskraftwagenbetriebsverband, einer öffentlich-rechtlichen Berufsorganisation der Unternehmer des privaten Güterfernverkehrs mit Kraftfahrzeugen. In dieser Organisation war auch der Werkfernverkehr erfasst.

Im Nachkriegsdeutschland wurde zunächst an die Rechtslage der Zwischenkriegszeit angeknüpft. Durch das Güterkraftverkehrsgesetz vom 17. Oktober 1952 wurde die Konzessionierung und Kontingentierung des gewerblichen Güterfernverkehrs auf eine neue rechtliche Grundlage gestellt. Außerdem wurden Tarife (RKT) und Beförderungsbedingungen durch eine Rechtsverordnung bestimmt. Von diesen Reglementierungen blieb der Werkverkehr wiederum ausgenommen. Im Werkfernverkehr mussten die Transporte in ein Fahrtennachweisbuch eingetragen werden und ein Begleitpapier mitgeführt werden. Dem Werkfernverkehr, also dem Werkverkehr außerhalb der Nahzone von 50 km vom Standort aus, wurde jedoch eine Sondersteuer von 3 bis zu 5 Pf/tkm auferlegt[5]. 1967 wurde eine Beförderungssteuer[6] auf LKW und auf den Werkverkehr eingeführt. Es war lange Zeit erklärtes verkehrspolitisches Ziel, die Bundesbahn zu Lasten des Straßengüterverkehrs zu schützen. Dennoch wuchs der Werkverkehr schnell und überproportional.

1994 wurde die staatlich regulierte Tarifierung des gewerblichen Straßengüterverkehrs aufgehoben, vier Jahre später wurden dessen Konzessionierung und Kontingentierung aufgegeben. Obwohl erwartet worden war, dass der Werkverkehr nach dieser Liberalisierung des gewerblichen Verkehrs erheblich zurückgehen würde, verringerte sich die Zahl der Unternehmen, die Werkverkehr betrieben, bis 1996 nur um 6,4 Prozent.
res ipsa loquitur

Beitrag 28.10.2013, 10:45

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Mithras
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K hat geschrieben:
Mithras hat geschrieben: Stimmt, irgendwer in Brüssel muß das hier gelesen haben: http://brennessel.blogsport.de/images/D ... augern.pdf smilie_20
Mensch Mithras - wo hast'n das wieder ausgegraben ?
Ich kann nicht mehr - [img]http://www.death-man-walking.com/inc/im ... lachen.gif[/img]
Freut mich, daß ich manchem von Euch eine Freude machen konnte. smilie_01

Ich bin bekanntlich durchaus zur Selbstironie fähig (weshalb ich auch "drüben" nicht mehr gelitten bin...), und da kenne ich mich aus einem bestimmten, ganz persönlichen Grunde mit skurrilen bzw. sehr, sehr "zeitkernigen" Dissertationsthemen gut aus.

Außerdem hat der Morbus Kobold sogar schon einen Wikipedia-Eintrag: http://de.wikipedia.org/wiki/Morbus_Kobold smilie_02
Goldigste Grüße,

Euer Mithras, der Goldjunge

Und nicht vergessen: "Papiergeld kehrt früher oder später zu seinem inneren Wert zurück: Null." [Voltaire, 1694-1778]

Beitrag 28.10.2013, 12:00

herakles
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smilelover hat geschrieben:
Herakles hat geschrieben:Habe gestern eine Sendung (bei VOX glaube ich war sie) gesehen mit einem LKW Sammler, der hunderte alte Lastwagen sammelt. Da wurde nebenbei erwähnt, dass bis in die 60-er Jahre, die Gehälter(Oder Preise) der LKW Fahrer gesetzlich festgelegt waren.
Ein grundlegendes Problem besteht darin, dass Entwicklungen aus Änderungen von Prozessen entstehen und das Zeit braucht und auch nur im Rahmen der allgemeinen Wirtschaftsentwicklung gesehen werden kann. Die Festlegung von Lkw-Fahrerlöhnen ist die kleinste Reglementierung gewesen.
Die Entwicklungen die sich durch Änderungen von Regeln ergeben, sind schon ziemlich vorhersehbar, nur nicht für Alle.

Die Einführung der 400€ Jobs und die Abschaffung der Arbeitslosenhilfe waren gezielt eingesetzt um die Arbeitslosenzahlen zu reduzieren. Das hat auch geklappt. Die Nutznießer waren (zunächst) die Politiker und die Firmen. "Das Volk" hat das ach zunächst gut geheißen, denn "es ist immer gut wenn man Arbeit hat".

Die Krux an der Geschichte war, "das Volk" hat die "Kollateralschäden" (Reduzierung der Vollzeitarbeit und damit der Beiträge in die Sozialkassen, Zeitarbeitsfirmen, und dadurch ein allgemein sinkender Lebensstandard (nicht nur der früheren Arbeitslosen und Niedrigverdiener) nicht vorhergesehen.

"Plötzlich" ist sogar der langjährige Angestellter durch das Gesetz bedroht (der Billiglöhner steht an der Tür und wartet auf sein Job, oder er wird komplett ausgelagert in eine Billiglohn Firma) der nie daran gedacht hätte, dass dieses Gesetz auch ihn erwischt, als er vor 15 Jahren in der Stammkneipe gegen das "Gesocks" wetterte das "endlich arbeiten und nicht die Hand aufhalten solle".

Diese Art Deregulierung ist marktschädlich, weil sie ein System, das führ ein Gleichgewicht der Kräfte (Arbeitgeberverbände und Gewerkschaften regeln die Löhne)und das Gleichheitsprinzip sorgte, abgeschafft hatte, was sich auch negativ auf die Sozialsystem auswirkte. Dadurch wird nicht mehr sondern nur billiger produziert.


Mein Fazit dieser Deregulierung ist:

Eine Vielzahl früheren Arbeitslosen sind heute Aufstocker (also kosten genauso viel wie damals), leben schlechter als noch vor 15 Jahren mit der ALH, bedrohen die Vollzeitarbeitsplätze durch subventioniertes Lohndumping, und die Sozialkassen die immer weniger Einnahmen haben.

Also haben so ziemlich Viele verloren und nur Wenige profitiert. Ich glaube, eine Umfrage würde ergeben, dass man doch lieber 3 Mio Arbeitslose haben wollte, und die Regelungen von damals.


Wer mehr Arbeit (Produktion&Dienstleistung) will, muss dort ansetzen wo Arbeit verhindert wird. Patentrecht, absolut unnatürlicher Schutz bestimmter Berufsgruppen und Branchen (z.B. Steuerberater, Bahn, Energie, Ärzte, Banken, Rechtsanwälte). Durch Konkurrenz würde auf diesen Gebieten nicht weniger sondern mehr geleistet . Das geht natürlich immer z.L. der Geschützten, wäre aber volkswirtschaftlich gesehen Gold richtig.

Auch ein anderes Steuersystem müsste her. Die Steuerfreiheit des Existenzminimums müsste wirklich steuerfrei sein. Sprich gar keine Steuern und Abgaben wenn man weniger verdient (z.B. auch keine Gewerbesteuer).

Denn wenn durch Abgaben man nicht mehr rentabel arbeiten könnte, wäre man Arbeitslos und 100% Geld vom Staat bekommen. Das wäre allemal gerechter als heute, weil der, der Arbeit leistet, was davon hätte, nicht eine Billiglohnfirma.

Beitrag 28.10.2013, 12:21

smilelover
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Die Entwicklungen die sich durch Änderungen von Regeln ergeben, sind schon ziemlich vorhersehbar, nur nicht für Alle.
Ich habe explizit dein Beispiel von Dienstleistungen im internationalen Güterfernverkehr aufgegriffen, denn darauf zielte dein schwammiges "60er Jahre" ab, genauer war es im link "Durch das Güterkraftverkehrsgesetz vom 17. Oktober 1952 wurde die Konzessionierung und Kontingentierung des gewerblichen Güterfernverkehrs auf eine neue rechtliche Grundlage gestellt."

So, und internationaler Güterverkehr ist eben eine Sache, die sich entwickelt hat und bei der schon damals über den deutschen Tellerrand hinausgeschaut werden musste, wenn es um Wettbewerb ging.

Der Rest deiner Antwort hat einen anderen Bezug.
res ipsa loquitur

Beitrag 28.10.2013, 13:16

herakles
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smilelover hat geschrieben:
Ich habe explizit dein Beispiel von Dienstleistungen im internationalen Güterfernverkehr aufgegriffen, denn darauf zielte dein schwammiges "60er Jahre" ab,...
Das war nur ein (für mich persönlich neues) Beispiel für die Regulierungen in der Vergangenheit. Ich hätte das nie für möglich gehalten und war von der (schwammigen) Aussage des Reportes völlig überrascht. Sie sollte als eine von Vielen auch nicht überbewertet werden.

Ich wollte lediglich unterstreichen, dass Regulierungen sich meistens schlecht auf den Markt auswirken. Im Falle der Glühbirne und der Staubsauger halte ich sie für richtig. Deregulierungen sind meistens gut, im Falle des Arbeitsmarktes halte ich sie für kontraproduktiv.

Beitrag 28.10.2013, 14:14

Goldinho
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Wie wäre es für Brüssel sich Gedanken um die Staubvermeidung zu machen? Das wäre doch einmal innovativ. Verbietet Berberteppiche! Ohne solch ein Staubmonster im Wohnzimmer, würde sich meine Staubkonzentration um 90% senken.

Als Nächstes werden Schrauben verboten, für Nägel braucht man keinen Akku-Schrauber.

Beitrag 28.10.2013, 14:21

herakles
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Goldinho hat geschrieben:

Als Nächstes werden Schrauben verboten, für Nägel braucht man keinen Akku-Schrauber.
Back to the roots smilie_21

Beitrag 28.10.2013, 15:05

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Goldinho hat geschrieben:Wie wäre es für Brüssel sich Gedanken um die Staubvermeidung zu machen? Das wäre doch einmal innovativ. Verbietet Berberteppiche! Ohne solch ein Staubmonster im Wohnzimmer, würde sich meine Staubkonzentration um 90% senken.

Als Nächstes werden Schrauben verboten, für Nägel braucht man keinen Akku-Schrauber.


Mit dem Hammer auf einen Nagel schlagen erzeugt aber unzulässige Emission smilie_05
Erfolgreich gehandelt: ja

E PLURIBUS UNUM

Beitrag 28.10.2013, 18:02

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thEMa
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Jetzt muss ich doch nochmal kurz zu den Staubsugern zurückkehren, wenn's recht ist. smilie_16
Die Staubsauger mit den Kühlschränken zu vergleichen ist einfach nicht zulässig.
Denn ein Kühlschrank mit hoher Elektrischer Anschlussleistung war noch nie der Maßstab für ein gutes Gerät. Anders bei den Staubsaugern. Da fallen die Ahnungslosen auf Werbung mit den hohen Anschlussleistungen herein. (Sieht man ja auch hier im Forum) Denn warum soll man auch einen Sauger mit 1000W nehmen, wenn's für's gleiche Geld auch 2000W gibt, oder? Sind doch mehr PS. Oder wir nehmen gleich einen Heizlüfter, da gibt's 2000W schon für unter 20€. Der saugt dann bestimmt auch besser als der Sauger mit 1000W - hat ja die doppelte Leistung. smilie_13

Wenn nach der Steckdose ein ineffizienter elektrischer Antrieb kommt, der Luft mit irgendeinem Quirl durch ein eckiges Spritzgusslabyrith mit einem zugesetzten Filter am Ende schiebt, dann kommt hinten vielleicht wärmere, aber sicher nicht mehr Luft als bei einer strömungsoptimierten Variante raus.
Ceterum censeo anatocismum esse delendum

Der Zins, sie zu knechten, sie alle zu finden,
ins Dunkel zu treiben und ewig zu binden.

Beitrag 28.10.2013, 18:10

herakles
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thEMa hat geschrieben:Jetzt muss ich doch nochmal kurz zu den Staubsugern zurückkehren, wenn's recht ist. smilie_16

Da fallen die Ahnungslosen auf Werbung mit den hohen Anschlussleistungen herein. (Sieht man ja auch hier im Forum) Denn warum soll man auch einen Sauger mit 1000W nehmen, wenn's für's gleiche Geld auch 2000W gibt, oder? Sind doch mehr PS. Oder wir nehmen gleich einen Heizlüfter, da gibt's 2000W schon für unter 20€. Der saugt dann bestimmt auch besser als der Sauger mit 1000W - hat ja die doppelte Leistung. smilie_13


smilie_14

Beitrag 28.10.2013, 18:19

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eisendieter
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schon mal überlegt, warum diese belächel- und verachtenswürdigen, mit überdurchschnittlichen und ungerechtfertigten Bezügen ausgestatteten Beamten-Clowns die Leistung von Super-Sportwagen nicht wagen, in irgendeiner Form zu reglementieren?
Erfolgreich gehandelt: ja

E PLURIBUS UNUM

Beitrag 28.10.2013, 18:34

donnyflame
BIST DU VERRÜCKT ??!!!

Mit was soll dann Vettel Deutschland stolz machen ??

Soll er mit nem Fahrrad stundenlang im Kreis fahren ? Das will doch keiner sehen !!

smilie_20


@ herakles

Deregulierung führt nicht nur am Arbeitsmarkt zu Problemen. Ich geh von "sinnvollen", demokratisch legitimierten Regulierungen aus. Das von Lobbys diktierte Regulierungen den Markt verzerren und die Abschaffung einer solchen plötzlich als "gut" für den Markt empfunden wird ist logisch und muss garnicht diskutiert werden...

Grüße
DF

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