EZB senkt Leitzins auf Rekordtief

Tagesgespräch zu Wirtschaftsthemen wie Geldmarkt, Börse, Währung, Finanzkrise, Inflation aus Deutschland und der Welt

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Beitrag 05.09.2014, 09:24

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AuCluster
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Der Geldbesitzer (in Form von LV, RV etc.) wird sein Geld verlieren, wenn die EZB nicht so handelt, wie sie handelt. Frau Merkel hat auch mal was Richtiges gesagt:“Wichtig ist, dass in der Zukunft in der Eurozone etwas produziert wird.“ Und damit das auch geschieht, muss jetzt auf Pump investiert werden. Sollte dies nicht passieren, wird der Wert des Geldes vernichtet werden, da dem Geldvermögen eine immer kleiner werdende Produktion gegenüber steht. So was nennen wir dann Inflation.

Die EZB sieht eben, dass insbesondere in Italien und Frankreich deinvestiert wird. Der Kapitalstock geht langsam zurück, weil niemand mehr investieren will. Es ist zweifelsohne richtig, dass die Höhe des festgelegten Hauptrefinanzierungssatzes der EZB keinen großen Einfluss auf die Kreditvergabe in der Realwirtschaft hat, aber was soll die EZB anderes machen? Jetzt will sie ABS-Papiere kaufen und das ist gut so, weil die Politik vollkommen unfähig ist, die Wirtschaft in FR und IT zu stabilisieren.

Und wer bezahlt die Rechnung am Ende des Tages? Die (zukünftigen) Steuerzahler oder die Rentner? Nein, Staaten haben das Privileg, dass sie Schulden mit immer neuen Schulden bezahlen können. Das geht eine lange Zeit sehr gut, bis es dann irgendwann kracht. Der Schuldige ist aber nicht Herr Draghi, sondern der Zins und der Zinseszins. Und eins wissen wir aus der Vergangenheit: Die Menschheit hat sämtliche Währungszusammenbrüche gut überlebt!

Glück Auf!
Within our mandate, the ECB is ready to do whatever it takes to preserve the euro. And believe me, it will be enough.

Beitrag 05.09.2014, 09:49

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Kilimutu
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Die Sache hat - wie fast alles - zwei Seiten.

Ich freue mich ersteinmal darüber, dass mein neu vereinbartes Immobiliendarlehen mit supergünstigen Zinsen daherkommt und die Schlusszahlung gleich um Jahre näher rückt.

Auch sehe ich die derzeit niedrigen Zinsen im Allgemeinen nicht als problematisch an, so lange dadurch nicht eine Inflation im eigentlichen Sinne (10 % oder mehr) angestoßen wird. Man kann den Zins dann ja wieder anheben.

Den Aufkauf von Schrottpapieren und die damit verbundene Mutation der EZB zur Badbank zu Lasten der Steuerzahler (bzw. der beteiligten Staaten) ist dagegen höchst verwerflich. Das ist Bankensubvention und da bekomme ich einen dicken Hals ! Weil die Politik unfähig ist, diesen Halsabschneidern endlich Einhalt zu gebieten.

Und ich fürchte, dass das auch irgendwann (jedoch nicht sehr bald) zu einem unschönen Ende führen wird. Die Menschheit wird's überleben, das ist wahr, aber viele Einzelne werden ganz schön dumm aus der Wäsche schauen. Zum einen die, die alles verloren haben, zum andern die, denen (von wem auch immer: Staatsgewalt oder Räuberbanden) das genommen wird, was sie gerettet haben.
Letzte Woche war die Atomkraft so sicher wie das Amen in der Kirche - heute ist sie so sicher wie die Renten (Sven Lorig im ARD Morgenmagazin, nach Fukushima)

Beitrag 05.09.2014, 12:07

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Goldhamster79
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Ohje, der böse Zins und Zinseszins.

Bernd Senf lässt grüßen.

Der Zins ist ein Preis für Geld, wie ein Preis für jede andere Ware auch.
Problematisch ist das ganze nur in einem Geldsystem in dem Geld ungedeckt aus dem Nichts per Kreditvergabe geschaffen wird.
Mit dieser todbringenden Eigenschaft des Geldsystem hat aber der Zins nichts zu tun, da der Fehler im System der ungedeckten Kreditgeldschöpfung liegt.


Mehr zum Zinsthema für Interessierte unter:
http://www.goldseitenblog.com/peter_boe ... ches-zur-z

Beitrag 05.09.2014, 12:40

Geldsammler
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Die EZB ist keine Wirtschaftsförderungsgesellschaft, sondern allein für die Geldwertstabilität zuständig. Warum diese sogar eine Inflation von 2% beinhalten darf, ist mir schleierhaft. Aber von einer Deflation zu reden, schlägt dem Fass den Boden aus. Richtig, es gibt Preissenkungen in vielen europäischen Ländern. Dabei handelt es sich aber nicht um deflationäre Entwicklungen, sondern um massive Wirtschaftskrisen mit nicht konkurrenzfähigen Produkten. Das ist aber ein unternehmerisches - und was die Struktur und Lohneffizienz angeht - auch ein politisches/gewerkschaftliches Problem. Eine EZB darf sich hier nicht in einen Markt einseitig einmischen.

Beitrag 05.09.2014, 14:35

Geldsammler
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Noch ein Nachsatz an Au-Cluster: Die Aktionen der EZB haben bisher nichts genützt und werden auch in Zukunfts nichts nützen. Das Geld kommt nicht dort an, wo es offiziell soll. Es werden lediglich die Banken und Blackrocks refinanziert - und nicht nur die europäischen. Auf Kosten des Steuerzahlers und des Riesterrentners - einmal mehr.
Wenn man die Wirtschaft ankurbeln und die Inflation fördern will (und allein das Ziel die Inflation fördern zu wollen ist fragwürdig bis krank), dann brauchen die Menschen mehr netto in den Taschen. Und natürlich die Unternehmen. Dann müsste man einfach die Steuern senken (was wiederum nicht Aufgabe der EZB sein kann). Aber das Gegenteil ist der Fall. Gerade in Italien, Griechenland und Spanien, aber auch in Frankreich räubert der Staat seine Abgabenzahler immer mehr aus.
Fazit: Wo nichts in den privaten Taschen ist, kann auch nichts ausgegeben, und damit die Inflation gefördert werden. Wohlgemerkt die Inflation, wie sie die Keynesianer definieren und nicht, wie sie ursprünglich definiert war, nämlich als Geldmengewachstum minus Produktivitätswachstum.

Beitrag 05.09.2014, 15:07

BOB
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Auch die EZB sieht ja die Wirkungslosigkeit des Medikaments Zinssenkung zur Belebung der europäischen Realwirtschaft. Die Akteure sind nicht dumm genug, um ihrer proklamierten Folgerung zu glauben, dass deshalb die Dosis weiter erhöht werden müsse.
Daher geht es m.M. "nur" noch um eine Analyse der tatsächlichen Strategie, die die EZB und die sie bestimmenden Kräfte verfolgen. Obwohl ich ja bekennender VT-Skeptiker bin, würde mich hier das Fehlen eines konzertierten Plans überraschen, sogar enttäuschen. Es gibt ja schon einige Deutungen hierzu, aber ich gebe zu, sie fügen sich mir noch nicht zu einem plausiblen Gesamtbild.

Beitrag 05.09.2014, 16:11

Geldsammler
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Hallo BOB,
die Beauftragung der EZB von Blackrock als Berater gibt zwar noch kein Gesamtbild, ist aber wohl absurder als jede Verschwörungstheorie. Angeblich soll es im Rahmen dieser Beauftragung ja nicht zu Interessenskonflikten kommen.
Moment mal, muss gerade mal lachen:
smilie_20

Vielleicht hilft Dir ja der Beitrag von Peter Boehringer dabei, Dein Bild zu ergänzen.
http://www.goldseitenblog.com/peter_boe ... chrott-abe

Leider habe ich jetzt keinen Kotz-Smilie gefunden. Denn das ist so übel, was die mit unserem Geld treiben, dass einem schlecht werden kann.

Beitrag 06.09.2014, 10:37

BOB
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Hallo Geldsammler,

da ich Boehringers stets interessante Artikel regelmäßig lese, war mir der Deines Hinweises zwar nicht neu - aber danke für den Link.
Schon seit längerem weiß ich gar nicht, was ich schlimmer finden soll - die verhängnisvollen Fakten selbst oder das Fehlen eines spürbaren Aufschreis dazu. Allerdings glaube ich, dass eine Mischung aus Desinteresse, Unvermögen, Herdentrieb und Abstumpfung eine größere Ursache hierfür sind als eine unmittelbare Gleichschaltung der MSM "von oben".

Auch nach den angekündigten nächsten eklatanten Verstößen der EZB gegen die Verträge wird es vermutlich Klagen geben, die aber erst nach Monaten mit einem nicht vollstreckbaren Einerseits-andererseits-Urteil entschieden oder gar an europäische Gerichte weitergegeben werden. Ex-Bundeskanzler Schmidt leugnet Verstöße (EU, Menschenrechte usw.) zumindest nicht; seine Beschreibung von Realpolitik ist zwar ehrlich, macht die Sache aber nicht besser und ist wegen seiner allgemeinen Beliebtheit sogar gefährlich. Was fehlt, ist die Kettenreaktion einer neuen Meinungs- und Willensbildung, in der Menschen eine wichtige Rolle spielen, die in der Bevölkerung beachtet und geachtet werden. Emeritierte Jura-Professoren einerseits und Querdenker mit Pappschildern auf dem Marktplatz andererseits zünden diese wohl nicht. Die "DDR 1989" kann wohl nicht als 1:1-Muster dienen, solange der Leidensdruck im heutigen D eher abstrakt als konkret ist.

Beitrag 06.09.2014, 11:20

Geldsammler
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Tja, Revolutionen beginnen die Menschen erst, wenn sie nichts mehr zu verlieren haben und nicht, wenn sie im Begriff sind etwas zu verlieren. Denn jeder glaubt, ihn werde es schon nicht treffen. Damit kann man sich auch schön von denen abgrenzen, die bereits durchs Raster gefallen sind. Wenn es dann zu Revolutionen kommt, ist die Vernunft meist Nebensache oder die Revolutionäre werden für politische Interessen missbraucht. Siehe Ukraine. Meine Lösung: selbst die Schäflein ins Trockene bringen. Klingt zwar egoistisch, aber man kann nicht dauernd die ganze. Menschheit oder auch nur seine Mitmenschen beglücken wollen. Jeder denk an sich selbst zuerst, dann ist an jeden gedacht!

Beitrag 07.09.2014, 13:13

Ginsterkatze
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"Die Kunst ein Egoist zu sein" !
Das ist jetzt vorrangig.
Also weiter EM kaufen.Denn das ist egoistisch!
Weder Banken- noch Börsengeier haben etwas davon.
Kein Cent von uns,mit dem dieses Pack rumspielen kann!

Beitrag 09.09.2014, 10:30

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Hellweg
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Ginsterkatze hat geschrieben:"Die Kunst ein Egoist zu sein" !
Das ist jetzt vorrangig.
Also weiter EM kaufen.Denn das ist egoistisch!
Weder Banken- noch Börsengeier haben etwas davon.
Kein Cent von uns,mit dem dieses Pack rumspielen kann!

Da hast Du meine volle Zustimmung smilie_01

Beitrag 09.09.2014, 10:36

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Kilimutu
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Und man kann es reichlich traurig finden, dass solche Zustände herrschen ...
Letzte Woche war die Atomkraft so sicher wie das Amen in der Kirche - heute ist sie so sicher wie die Renten (Sven Lorig im ARD Morgenmagazin, nach Fukushima)

Beitrag 09.09.2014, 11:08

donnyflame
"Die Kunst ein Egoist zu sein" !
Das ist jetzt vorrangig.
Also weiter EM kaufen.Denn das ist egoistisch!
Weder Banken- noch Börsengeier haben etwas davon.
Kein Cent von uns,mit dem dieses Pack rumspielen kann!
Die Katze kauft eine Unze -> Der Händler bezahlt mit dem Geld seine Steuern -> Der Staat rettet mit dem Geld Banken -> Die Banken zocken damit rum.


Vielleicht klappt es bei nächsten mal ;)

Grüße
DF

Beitrag 09.09.2014, 16:38

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Goldhamster79
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Bei einer Handsspanne von etwa 10 - 20 Euro je (umsatzsteuerfreier) Unze Gold bleibt nach Abzug aller Kosten kein großer steuerbarer Gewinn beim Händler übrig.

Der Kauf einer Unze löst keine nennenswerte Steuerschuld aus -> Kokolores...

Und überhaupt keine beim Kauf von Privat.


Vielleicht klappt es bei nächsten Mal smilie_01
Falls Sie in einem Land leben, in dem Sie für das Fischen ohne Anglerschein bestraft werden,
jedoch nicht für den illegalen Grenzübertritt ohne gültigen Reisepass,
dann haben Sie das volle Recht zu sagen, dieses Land wird von Idioten regiert.
M. Zeman

Beitrag 09.09.2014, 17:21

Geldsammler
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Nana, würde mich wundern, wenn die Händler keinen Gewinn machen.
Außerdem legen die Großen zur Absicherung ihrer Bestände das Geld durchaus in "spekulative" Papiere an.
Wichtig ist nur, dass die EM-Bugs ihr Geld eben nicht in irgendwelche Banditenfonds stecken, sondern in direkte Sachwerte, die auch längere Zeit nicht wieder in den Handel kommen.

Beitrag 09.09.2014, 21:06

donnyflame
@Hamster

Egal bei wem du es kaufst. Du setzt Geld frei was irgendwie in den Umlauf kommt. Klar gibt es ein paar Ausnahmen. zB du kaufst die Unze privat und der Typ der sie dir angedreht hat steckt sich das Geld unter das Kopfkissen oder verbrennt es mal eben so.

Keinen interessiert es wie viel Gold jemand hat, solange man den Preis oder generell alles um einem herum kontrollieren kann.

Die diskussion hatten wir schonmal in wie fern Goldbesitz etwas "ändert" oder "dem System schadet"

von daher:

Vielleicht klappts beim nächsten mal ;)


Grüße
DF

Beitrag 10.09.2014, 09:44

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Goldhamster79
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donnyflame hat geschrieben: Egal bei wem du es kaufst. Du setzt Geld frei was irgendwie in den Umlauf kommt. Klar gibt es ein paar Ausnahmen. zB du kaufst die Unze privat und der Typ der sie dir angedreht hat steckt sich das Geld unter das Kopfkissen oder verbrennt es mal eben so.

Keinen interessiert es wie viel Gold jemand hat, solange man den Preis oder generell alles um einem herum kontrollieren kann.

Die diskussion hatten wir schonmal in wie fern Goldbesitz etwas "ändert" oder "dem System schadet"
Die Erkenntnis, dass in einer arbeitsteiligen Gesellschaft das Tauschmittel in Bewegung ist, ist m.E. trivial.

Da Du das Thema einer entstehenden Steuerschuld durch den Kauf einer Unze in non-kausaler Vermengung eines damit nicht verbundenen Zahlungsstroms für von Händler an FA konstruiert (aus Steuerschuld von einer Vielzahl anderer Geschäften) hast, war die Kritik daran nur logische Konsequenz :wink:

Wo ich dann wieder bei Dir bin, sind die letzten beiden oben zitierten Absätze.

Pragmatisch gesehen ist es nur bzw. vor allem wichtig, dass die bunten Zettel nicht bei uns sind, wenn sie in Rauch aufgehen in der unbestimmten Zukunft.

Grüße
Goldhamster
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jedoch nicht für den illegalen Grenzübertritt ohne gültigen Reisepass,
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M. Zeman

Beitrag 10.09.2014, 10:14

Geldsammler
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Wichtig ist aber auch, dass wir die bunten Zettel nicht verwenden, um den Staat und die Banken mehrfach reich zu machen (von der UMSATZSTEUER auf Silber mal abgesehen). Ein Systemabbruch im stillen Kämmerlein. Aber, wenn das jeder macht oder viele dauerhaft, wird es auch eine Wirkung haben. Ich sage nur: Schmetterlingseffekt, Salamitaktik und Guerilla-Stategie. Jedem seine eigene Zentralbank!

Beitrag 11.09.2014, 06:47

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Ladon
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Geldsammler hat geschrieben:Wichtig ist aber auch, dass wir die bunten Zettel nicht verwenden, um den Staat und die Banken mehrfach reich zu machen ... Jedem seine eigene Zentralbank!
Ja, altrömische Zustände, wo das Hausbuch jedes "pater familias" rechtskräftig Guthaben und Schulden verzeichnen konnte, die auch übertragen werden konnten. Da war tatsächlich "jeder" (vorausgesetzt, er war Mann und Römer) seine eigene Bank - bis hin zur "Geldschöpfung"!
Das wäre was.

Aber ich fürchte ein paar Unzen im Keller machen einen noch nicht zum Monetär-Guerilla. Die Anschaffung von EM reduziert ja nicht die Menge des "aktiven" Kreditgeldes im System, sondern nur im eigenen Beutel.
Und mal ehrlich: im Augenblick wollte doch keiner "von uns" wirklich mit Goldmünzen zahlen, wo man das gleiche Gut auch für inflationierende Zettel bekommt, oder? Hand auf's Herz.
Höflichkeit ist keine Schwäche - Empathie ist keine Dummheit - Moral ist nicht moralinsauer

Beitrag 11.09.2014, 07:31

Geldsammler
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Die Zentralbank zahlt ja auch nicht oder nur in Extremfällen mit ihren Goldvorräten.

Das Gold im Keller reduziert zwar nicht das aktive Kreditgeld draußen, aber es reduziert die Notwendigkeit Neues zu schaffen,indem es zu einer höheren "Sparquote" ohne Zinsen führt. Außerdem verringert es die allgemeine Umlaufgeschwindigkeit, indem es Vermögen bindet. Das könnte durchaus einen Effekt haben.Man muss es nur mal hochskalieren. Allerdings ist der Einfluss auf das weltweite Geldsystem vernachlässigbar bzw. kann durch beschleunigte Gelddrucken/niedrigere Zinsen wieder locker ausgeglichen werden.

Ich hoffe, ich habe meine Gedanken klar ausgedrückt. Falls da irgendwo ein Webfehler drin ist, bitte gern kritisieren.

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