Ladon hat geschrieben:Es geht mir nicht um die Problematik der Geldmengenausweitung durch das Entstehen "geldähnlich wirkender" Forderungen, sondern darum, dass diese Instrumente in der "üblichen" Geldsystemdiskussion fast immer unter den Tisch fallen! Weswegen diese Diskussion regelmäßig am Ziel vorbei schießt!
Na, aber es ist wirklich nur ein kleines Kommunikationsproblen, sag ich mal. Etwas unglücklich habe ich immer von der "Verdoppelung" geschrieben, ich meinte aber natürlich auch das "inoffizielle Geldsystem" als Ganzes. Worauf ich hinauswollte ist, dass das "inoffzielle Geldsystem" dem "offiziellen" so ähnlich ist, dass man es in der Geldsystemdiskussion nicht notwendigerweise trennen muss, wenn man auf die Kernprobleme kommen will. Damit widerspreche ich natürlich Deiner These, dass deswegen die Geldsystemdiskussion am Ziel vorbeischießt, denn wenn 's geht wie 'ne Ente, quakt wie 'ne Ente...Ladon hat geschrieben:Das ist mit "normalem" Zentralbank- und dem von den Geschäftsbanken geschöpften Giralgeld ja nicht anders. Es kommt jedoch darauf an, wahrzunehmen, wie dieser Vorgang AUSSERHALB des Bankenwesens stetig geschieht!
Jetzt magst Du natürlich einwenden, dass eben genau da das Problem liegt, dass das sich "auf natürliche Weise" selbst schaffende Geld des inoffiziellen System bereits diese Kernprobleme verursacht. Genau dazu dienen ja auch die Beispiele aus der "guten, alten Kurantgeldzeit". Du hast einen Teil der Kerproblematik, bzw. eigentlich ja schon einen guten Teil der Lösung wunderschön zusammengefasst:
Dazu kommt, dass Staaten (mit der Macht der Steuereinnahme und der Ausgabe des offiziellen Zahlungsmittels) keine Schulden machen dürfen! Genau in letzterem vermute ich einen der Hauptgründe, warum es in Deinen Beispielen nicht "funktioniert" hat. Die Könige und Stadträte mit genau dieser Macht haben sich verschuldet, und als Sicherheit zukünftige Einnahmen (wahrscheinlich sogar mit Zinseszins) verpfändet, und konnten somit der Schuldenspirale nicht mehr entkommen. Hier lasse ich mich übrigens gerne historisch belehren und nehme dann alles zurück.Ladon hat geschrieben:Es ist beinahe zwangsläufig an den Punkt zu gelangen, wo man über eine zinslos geschöpfte Grund-Ausstattung der Volkswirtschaft mit Zahlungsmittel nachdenken muss, damit die "großen, beweglichen Vermögen" ihres erpresserischen Potenzials beraubt werden.
Ich denke mit einem offiziellen, zinslosen und stabilen Konkurrenten hat das sich selbst schaffende Geld wenig Möglichkeiten weiterhin in dem Maße eine Ente zu sein, wie bisher. Denn wer würde sich das freiwillig antun? Und selbst wenn doch, wäre diese über das offizielle Zahlungsmittel angebunden.
Elektron