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Stand: 21.03.2024
Staatsverschuldung USA: Wie hoch ist der Schuldenstand aktuell, wie hat er sich entwickelt? Was sind die Gründe der Verschuldung, wie sehen mögliche Folgen aus? Wie teilen sich die US-Schulden auf und was hat es mit der "Staatsschuldenquote" auf sich?
Schuldenuhr USA
22.027.599.091.945 USD
Schulden pro Kopf 67.203 $
Das Wichtigste in Kürze
  • Absolut gesehen haben die USA höchste Verschuldung weltweit
  • US-Staatsschulden zum Jahresende 2023: Über 34,0 Billionen US-Dollar
  • Schuldenstand einmal mehr auf neuem Rekordniveau
  • Schuldenuhr der USA steigt weiter rasant an
  • Rüstung, Konjunkturprogramme & Zinsen Schuldentreiber
Hinweise zur Berechnung
Update März 2024: Zum 15. März 2024 beliefen sich die US-Staatsschulden bereits auf 34,5 Billionen US-Dollar. Exakt 34.542.838.497.262 US-Dollar und 94 Cent weist das US-Schatzamt zum Stichtag aus. Das sind über 540 Mrd. US-Dollar Schuldenwachstum in nur zweieinhalb Monaten!
Lies hier:

USA Schulden auf Rekordhoch

Seit Jahren eilen die Schulden der USA von Rekordhoch zu Rekordhoch. Rund 34,0 Billionen US-Dollar Schulden hatten die USA zum Jahresultimo 2023. Um genau zu sein: 34.001.493.655.565 US-Dollar und 48 Cent listet das US-Finanzministerium zum Stichtag am 29.12.2023 (="Debt to the Penny")(1) auf. Das sind über 34.000 Milliarden

Mit diesem Schulden-Höchstwert liegen die Vereinigten Staaten, wie schon in den Jahren zuvor, weltweit auf Platz 1 im zweifelhaften Ranking der am höchsten verschuldeten Länder der Welt vor China und sogar Japan. Einmal mehr kennt die US-Verschuldung nur einen Weg: Nach oben - mit zunehmender Dynamik. Dies zeigt anschaulich die historische Entwicklung der US-Staatsverschuldung im Jahresvergleich:

Staatsverschuldung USA aktuellEntwicklung Staatsverschuldung USA Stand 29.12.2023 (Ende Fiskaljahr: 30.09.2024)

Teilt man 34 Billionen US-Dollar Schulden durch 340 Millionen Einwohner, so ergibt sich Stand Ende 2023 eine aktuelle pro Kopf Verschuldung in den USA von 100.000 US-Dollar. Bezogen auf den Staat hat also jeder US-Bürger im sechsstelligen Bereich Schulden zu tragen. Private Schulden sind da noch gar nicht eingerechnet. Denn die Gesamtverschuldung (öffentlich und privat) beträgt gemäß US-Notenbank am 15. März atemberaubende 97,9 Billionen US-Dollar.

Zum Ende das Fiskaljahres 2023 (29. September) schlugen die Staats-Schulden mit rund 33,2 Billionen US-Dollar bzw. exakt 33.167.334.044.723 US-Dollar und 16 Cent zu Buche. Somit fand eine Zunahme von fast 1,38 Billionen US-Dollar in nicht einmal einem Fiskal-Semester statt (fünfeinhalb Monate bis zum 15. März 2024). Treiber der Verschuldung waren das gigantische Konjunktur-Programm der Biden-Regierung in Höhe von 400 Mrd. US-Dollar sowie Rüstungsausgaben und Zinsen. Die USA müssen mittlerweile über 1 Billion US-Dollar an Zinsen für die Staatsverschuldung aufwenden.

Den tagesaktuellen Stand der Verschuldung zeigt die US-Schuldenuhr eingangs dieser Seite.

Ist die hohe US-Verschuldung gefährlich?

Der US-Dollar ist die Weltleitwährung sowie die Nummer 1 Handels- und Reservewährung. Welche Folgen sich aus einer dauerhaft wachsenden US-Verschuldung hierzulande ergeben, darüber sind sich Experten uneins. Unabhängig davon empfiehlt es sich gleichwohl, sein Vermögensportfolio unter Währungsaspekten und geografisch zu diversifzieren. Das senkt allgemein die Vermögensrisiken. Je nach persönlicher Situation empfiehlt sich ein Anteil von 5-15 Prozent an physischem Gold gemessen am Gesamtvermögen. Gold gilt als Antagonist zum US-Dollar und als Schutz vor Staatsbankrotten. Somit schützt Gold vor exzessiv steigender Staatsverschuldung und allen daraus resultierenden kalkulierbaren und unkalkulierbaren Risiken.

Das größte Risiko besteht aktuell in einem Kontrollverlust. Dieser entsteht durch eine unaufhaltsame Schuldenspirale, bei der permanent neue Staatsanleihen ausgegeben werden müssen, um die aus den Schulden resultierenden Zinsen an die Gläubiger zu bezahlen. Dies gleicht einem Schneeballsystem, das früher oder später im Falle von Staaten durch einen Schuldenschnitt (Enteignung der Gläubiger) oder eine Währungsreform endet.

Verschuldung US-Bundesstaaten

Die Gesamtschulden aller US-Bundesstaaten beliefen sich 15. März 2024 auf 3.707 Milliarden US-Dollar, also 3,7 Billionen. Es handelt es sich hier um aktuelle Daten des Board of Governors der US-Notenbank FED zum Stichtag 15. März 2024.

Erfasst in dieser Zahl sind "US State and Local Government Gross Public Debt", also Schulden auf Bundesstaaten-Ebene ("state debt") und lokaler Ebene ("local debt").

Spitzenreiter in dieser Liste ist demnach Kalifornien mit 594 Milliarden USD, gefolgt vom Bundesstaat New York mit 411 Milliarden Schulden:

Staatsverschuldung USA BundesstaatenTop 5 der am höchsten verschuldeten US-Bundesstaaten, Stand 15.03.2024 

Die Zahlen im Detail in absteigender Reihenfolge:

US-BundesstaatGesamtschulden in Mrd. US-Dollar*
Kalifornien594,1 $
New York411,1 $
Texas395,9 $
Illinois155,8 $
Pennsylvania143,8 $
Florida142,4 $
Ohio112,7 $
Massachusetts104,9 $
Michigan110,3 $
New Jersey96,7 $
Washington96,5 $
Virginia81,4 $
Colorado79,7 $
Georgia73,6 $
Minnesota71,5 $
Maryland68,1 $
Tennessee67,1 $
Indiana60,5 $
Kentucky56,8 $
Connecticut54,5 $
Missouri53,9 $
Wisconsin51,6 $
North Carolina52,0 $
Oregon47,4 $
Alabama47,3 $
Arizona44,2 $
South Carolina41,9 $
Kansas34,2 $
Nevada32,0 $
Lousiana28,8 $
Utah Iowa24,3 $
Utah24,5 $
Arkansas23,6 $
District of Columbia22,9 $
Oklahoma19,7 $
Nebraska19,3 $
West Virginia19,1 $
New Mexico17,5 $
Hawaii16,8 $
Mississippi15,6 $
Rhode Island13,5 $
North Dakota11,0 $
New Hampshire10,5 $
Maine10,4 $
Alaska9,7 $
Delaware9,3 $
South Dakota8,0 $
Montana7,0 $
Idaho6,6 $
Vermont5,1 $
Wyoming2,7 $
Gesamte US-Bundesstaaten3.707,8 $
Stand 15.03.2024 (Quelle: Board of Governors der US-Notenbank FED)

Top 20 der größten ausländischen Gläubiger

Bei wem haben die USA Schulden? Beim Ranking der größten ausländischen Gläubiger nach Staaten belegte Stand Anfang 2024 Japan den Spitzenplatz. Dort standen die USA mit 1.153,1 Milliarden Dollar in der Kreide, also über eine Billion. Auf Platz zwei der Gläubiger folgt China mit 797,7 Milliarden Dollar:(3)

Staatsschulden USA GläubigerGrößte Gläubiger der USA, Stand Januar 2024

Interessant auch das Gläubiger Ranking auf den mittleren Plätzen. Dort finden sich auffallend viele kleinere Staaten wie Luxemburg, Schweiz, Irland oder Cayman Islands. Kleine Staaten, die aber als wichtige Finanzstandorte gelten. Deutschland hatte es beim Ranking der größten ausländischen Gläubiger mit 106,5 Milliarden Dollar gerade noch unter die Top 20 geschafft. Die Zahlen im Detail:

RankingGläubigerSumme in Mrd. US-Dollar
1.Japan1.153,1
2.China797,7
3.United Kingdom753,5
4.Luxembourg376,5
5.Kanada339,8
6.Irland319,7
7.Cayman Inseln318,5
8.Belgien293,1
9.Schweiz283,1
10.Frankreich267,5
11.Taiwan255,9
12.Indien236,1
13.Hongkong228,5
14.Brasilien226,8
15.Singapur204,7
16.Norwegen144,98
17.Saudi-Arabien127,5
18.Südkorea118,6
19.Deutschland106,5
20.Bermuda86,2
  
 TOTAL (inkl. aller weiteren hier nicht aufgeführten Staaten)8.023,7
Ranking größte Gläubiger der USA, Januar 2024, Quelle: U.S. Schatzamt

Staatsschuldenquote USA

Auch wenn die absolute Verschuldung der USA schwindelerregende Höhen hat, so wird dieser Wert doch gern verkürzt interpretiert. Aussagekräftiger ist daher die Staatsschuldenquote. Sie ist eine Kennzahl, bei der die Schulden in Bezug gesetzt werden zur wirtschaftlichen Leistung eines Landes, dem Bruttoinlandsprodukt (BIP). Es ist also das Verhältnis von Gesamtverschuldung / BIP, berechnet in Prozent.

So betrug die Staatsschuldenquote der USA Anfang 2024 auf Bundesebene 126,9 %. Das ist zwar auch viel; im internationalen Vergleich aber nur Mittelwert. Das "Total Debt to GDP Ratio" inkl. Schulden der US-Bundesstaaten und Kommunen liegt aktuell bei 137,02 % (Stand 15. März 2024).

Staatsschuldenquote USAStaatsschuldenquote USA im Vergleich mit einigen ausgewählten anderen Ländern, Stand Anfang 2024 (4) (6)

Staatsverschuldung USA einfach erklärt

Was heißt Staatsverschuldung USA?

Staatsverschuldung der USA meint alle Schulden auf Bundesebene. Also Geld, das sich der US-Staat bei Dritten geliehen hat. Dies geschieht in der Regel über Staatsanleihen. Wenn der Staat USA eine solche Anleihe ausgibt (=verkauft), bekommt er Geld dafür. Damit hat sich der Staat aber auch verschuldet, denn er ist verpflichtet, dem Gläubiger das Geld wieder zurück zu zahlen. Hierfür gibt es festgelegte Laufzeiten. Zudem muss der US-Staat als Schuldner, ähnlich wie bei einem Kredit, Zinsen an den Gläubiger zahlen. Die Zinsen sind sozusagen der Preis für das Risiko, welches ein Gläubiger eingeht, wenn er sein Geld verleiht. Deshalb nennt man Anleihen auch verzinste Wertpapiere. Die Zinsen sind umso höher, je schlechter die Bonität, also die Zahlungsfähigkeit eingeschätzt wird.

Die Staatsschulden der USA sind also die Gesamtforderungen aller kreditgebenden Gläubiger an die Bundesregierung in Washington.

Bei wem haben die USA Schulden?

Jeder, der eine US-Anleihe besitzt, ist Gläubiger der USA. Gläubiger können Privatpersonen sein oder institutionelle Investoren. Sie können in den Vereinigten Staaten sitzen oder im Ausland. Institutionelle Anleger sind vor allem Banken, Versicherer, Rententräger oder andere Staaten. Sie halten den größten Teil an US-Staatsanleihen. Zu den Gläubigern der USA gehört übrigens auch die US-Zentralbank, das Federal Reserve System (FED).

Wer im Weißen Haus sitzt, ist egal

Ob Demokrat oder Republikaner: Wie die jüngere Geschichte zeigt, wächst die US-Verschuldung unabhängig davon, welcher Präsident gerade im Weißen Haus regiert. Trump sorgte für weitere neue Schulden-Rekordstände. Das hat sich auch unter Präsident Biden nicht geändert.

Was bedeutet der aktuelle US-Schuldenstand?

Der Staat macht es vor, das Volk macht es nach: Nicht nur bei der Staatsverschuldung ist die USA weltspitze. Auch bei der privaten Verschuldung sind die US-Amerikaner weltweit führend. Ob Studenten, Häuslebauer, Kreditkarte, Auto- oder Konsumentenkredite: Nach Angaben der Federal Reserve Bank of New York leben auch die US-Bürger mächtig auf Pump. Den größten Anteil an der privaten Verschuldung haben Hypotheken.

Genau aus diesem Grund sehen viele Wirtschaftsexperten die US-Verschuldung besonders kritisch. Deren Einschätzung zufolge sollten Schulden besser aufgenommen werden, um in die Zukunft zu investieren, etwa in Bildung oder Infrastruktur. Die Schulden der USA seien aber stark konsumtiv orientiert, somit zu wenig investiv. Zudem droht die Schuldentragfähigkeit verloren zu gehen, da sich die Schuldenspirale immer schneller dreht und der gigantische Schuldenberg nicht mehr zu tilgen ist.

USA Staatsschulden Prognose

Ein Ende des Schuldenwachstums ist aktuell nicht in Sicht. Die USA gehören zu den Ländern, in denen mit weiter stark steigender Verschuldung gerechnet werden muss. Experten des Internationalen Währungsfonds (IWF) gehen davon aus, dass auch die US-Staatsschuldenquote weiter ansteigen wird.

Was sind mögliche Folgen?

Schulden dadurch zu bezahlen, dass neue Schulden aufgenommen werden, ist nicht unüblich. Die Gefahr liegt darin, wenn die Zinsen wie zuletzt deutlich steigen. Dann wächst der Schuldenberg durch die Aufnahme neuer Kredite für Zinszahlungen automatisch weiter, ohne dass Geld in die US-Wirtschaft fließt. Wenn das Wirtschaftswachstum dann nicht Schritt hält, müssen weitere Schulden gemacht werden allein zum Zweck der Aufrechterhaltung der Zahlungsfähigkeit. Brisanz bekommt das Thema auch dadurch, dass der Dollar - noch? - Weltleitwährung ist.

Zinsen können auch steigen, wenn Gläubiger dem US-Dollar ihr Vertrauen entziehen. Reichen die Gelder aus dem Ausland nicht zur Deckung der Zinsen, könnten Steuergelder eingesetzt werden. Die Folge wäre eine Sparpolitik zu Lasten der Bevölkerung. Danach sieht es allerdings gemäß den Versprechen der Präsidentschaftskandidaten Biden und Trump nicht aus - im Gegenteil.

Eine weitere Folge kann sein, dass die Zentralbank (im Sinne des Staates) versucht, Schulden "weg zu inflationieren", indem eine Politik der Geldentwertung betrieben wird. Denn wenn Geld auf Dauer an Wert verliert, begünstigt dies tendenziell den Schuldner. Notenbanken verfügen über diverse Instrumente, um eine solche Geldpolitik umzusetzen, wie etwa die Erhöhung der Geldmenge und den Ankauf von Staatsanleihen. Welche Konsequenzen eine Inflationierung des Dollars auf den Handel mit den US-Staatspapieren hat, ist nicht abzusehen.

Eine Besonderheit im US-amerikanischen System ist der sogenannte Government Shutdown. Dieser kann verhängt werden, wenn die Staatskasse klamm ist bzw. die rechtliche Grundlage für die Bewilligung von Haushaltsmitteln ausläuft. Viele Behörden der Regierung schließen, Staatsdiener werden in den unbezahlten Zwangsurlaub geschickt. Das kommt sogar relativ oft vor. Egal ob Jimmy Carter, Ronald Reagan, George H.W. Bush, Barrack Obama oder Donald Trump: Es gibt in der jüngeren Geschichte der USA genug Beispiele hierfür. Hält dieser Zustand länger an, kann es, wie bereits in der Vergangenheit, zur Abstufung der Bonität der US-Staatsanleihen bis hin zur temporären Zahlungsunfähigkeit gegenüber den Gläubigern kommen. Das verteuert die Kreditaufnahme. Schließlich stammt das Wort Kredit vom lateinischen "credere" ab, was auf Deutsch Vertrauen oder Glauben bedeutet.

USA Staatsschulden Entwicklung

Betrachtet man die geschichtliche Entwicklung der US-Staatsverschuldung, so fällt auf, dass in den Anfängen die Schulden vor allem in Kriegsphasen besonders stark anstiegen. Mit Beginn der Finanzkrise 2007 verstärkte sich die Dynamik des Schuldenwachstums nochmals.

Phase 1: Gründerzeit bis Ende 2. Weltkrieg

Der erste signifikante Zuwachs entstand zur Finanzierung der Britisch-Amerikanischen Kriege 1812. In der Folge konnte dieser Schuldenberg aber fast komplett wieder abgebaut werden.

Ähnlich die Entwicklung während des US-amerikanischen Bürgerkriegs von 1861 -1865. Nach Ende des Sezessionskriegs standen 2,7 Milliarden USD Schulden zu Buche. In den Folgejahren konnte das Defizit durch Haushaltsüberschüsse etwa zur Hälfte wieder abgebaut werden.

Einen vorläufigen Höhepunkt mit 25,5 Milliarden Dollar erreichte die US-Staatsverschuldung nach dem Ende des ersten Weltkrieges. Aber auch hier gelang es in den Folgejahren, etwa ein Drittel der Schulden zu tilgen.

Es folgte in den 30er Jahren die Zeit der wirtschaftlichen Depression. Durch die Wirtschaftskrise sanken die Steuereinnahmen, gleichzeitig stiegen die Sozialleistungen. Die drastischen Ausgaben für den Zweiten Weltkrieg gipfelten schließlich in einem Anstieg der Schuldenlast auf insgesamt 251 Mrd. USD im Jahre 1945 (112% des BIP).

Phase 2: Bretton Woods

Nach dem Ende des 2. Weltkriegs folgte eine Phase der relativen Ruhe, in deren Verlauf die USA zur führenden Weltwirtschaftsmacht avancierten. Die USA wurden auch eine bedeutende Gläubigernation, die Anleihen hielt von zahlreichen europäischen Staaten. Besonders erwähnenswert ist das Abkommen von Bretton Woods, das 1944 verabschiedet wurde und ein ein weltweites Währungsordnungs-System schuf mit der Dollar als Weltleitwährung. Zudem wurde der Wert einer Unze Gold mit 35 Dollar festgelegt. Das Abkommen von Bretton Woods war also eine Art weltweiter Goldstandard mit dem US-Dollar als Anker. Während der Ära von Bretton-Woods sanken die US-amerikanischen Realschulden kontinuierlich.

Phase 3: Ende Bretton Woods bis heute

1973 brach das Bretton-Woods-System zusammen. Eine defizitäre Handelslage, drohende Inflation im eigenen Land und Angst vor einem Ansturm auf die Goldreserven hatten Präsident Nixon veranlasst, das "Gold-Fenster" zu schließen. Dollar konnten nicht länger gegen Gold eingetauscht werden. Im Jahr 1973 betrug die Staatsverschuldung 466 Milliarden USD; mit dem Ende der Goldbindung waren einer fortlaufenden Verschuldung von da an Tür und Tor geöffnet.

In den 80er und 90er Jahren stiegen die Schulden im Gefolge der neoliberalen Politik der Präsidenten Reagan und H. W. Bush stark an. Einzig Präsident Clinton schaffte es vorübergehend, das Staatsdefizit in einen Überschuss zu wandeln. Nach Clinton folgte der nächste US-Präsident aus der Bush-Dynastie, Georg W. Bush. In dessen Amtszeit fiel der Anschlag auf das World Trade Center im Jahre 2001 sowie die weltweite Finanzkrise, die 2007 als US-Immobilienkrise begann. Ausgaben für Terrorismusbekämpfung, die Auswirkungen der Finanzkrise sowie eine wirtschaftliche Entwicklung, die hinter den Erwartungen zurückblieb, führten im Gefolge zu einem weiteren Anstieg der Schulden. Ein Prozess, den auch die jüngsten Präsidenten Barrack Obama, Donald Trump und Joe Biden nicht umkehren konnten.

Heute ist festzuhalten: Trotz eines wachsenden Bruttoinlandsproduktes ist die Staatsverschuldung der Vereinigten Staaten so hoch wie nie zuvor - nicht zuletzt aufgrund einer wiederholten Aussetzung der Schuldenobergrenze und explodierender Zinskosten.

Billionen? Milliarden? Wie heißt es denn nun richtig?

  "billion" (englisch) = "Milliarde" (deutsch)

Im (US-) Englischen gibt es den Begriff der "Milliarde" nicht! Das bringt selbst gestandene Experten immer mal wieder durcheinander. Die Fehlerquelle liegt darin, wenn das englische Wort "billion" bei der Übersetzung ins Deutsche beibehalten wird, also falsch übersetzt wird als "Billion".

Korrekt muss, wann immer in englischsprachigen Medien von billions die Rede ist, dies auf deutsch mit Milliarden übersetzt werden.

Umgekehrt heißt das, was wir als "Billion" kennen, auf englisch "Trillion".

Schuldenuhr USA: Hinweis zur Berechnung

Grundsätzlich gibt es keine “richtige“ Schuldenuhr. Das sagt einem schon der gesunde Menschenverstand. Das gilt für alle Schuldenuhren und natürlich auch für die Schuldenuhr von GOLD.DE. Schuldenuhr Berechnungen können nur ein mathematischer Näherungswert sein. Sie sind eine Veranschaulichung und kein exaktes Ergebnis.

Grundlage unserer Berechnungen sind die offiziellen Zahlen des US- Finanzministeriums www.treasury.gov. Auch wenn diese sich täglich unterscheiden, nicht selten um Milliardenbeträge, vor wie zurück, so handelt es sich hier um statische Zahlen. Das heißt, es ist ein fixer Wert zu einem bestimmten Zeitpunkt.

Im Gegensatz dazu handelt es sich bei einer Schuldenuhr um einen dynamischen Wert, der laufend und sekündlich ausgegeben wird. Somit ergeben sich Unschärfen, da bei der Berechnung ein aktueller Wert interpoliert werden muss auf einen zurückliegenden Wert in der Vergangenheit. Zudem werden die Zahlen des US-Finanzministeriums nicht täglich veröffentlicht, etwa an Wochenenden und Feiertagen.

Deshalb kann es passieren, dass unsere USA Schuldenuhr kurzfristig und vorübergehend einen anderen Trend anzeigt als der Gesamt-Trend bezogen auf Jahresbasis, oder auch mal "Hüpfer" passieren. So können durchaus in einem Quartal, in einem Monat, oder sogar innerhalb einer Woche Schulden vorübergehend "sinken", und trotzdem steht am Jahresende in der Summe ein Schuldenzuwachs zu Buche, und umgekehrt. An der zentralen Aussage ändert dies nichts: Die Schulden der USA betragen, Stand 30.12.2022, über 31,4 Billionen US-Dollar, Tendenz zunehmend.

Quellen:

  1. US-Finanzministerium / www.treasury.gov sowie www.treasurydirect.gov ("Debt to the penny")
  2. www.usgovernmentspending.com: "US State and Local Government Gross Public Debt", Fiskaljahr 2023
  3. US-Finanzministerium / www.treasury.gov: "Major foreign holders of treasury securities". Stand: Oktober 2022
  4. IMF: "General government gross debt - percent of GDP | www.imf.org
  5. Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung / www.oecd.org: "General government debt". Stand: 2019
  6. Österreichische Nationalbank: Staatsschuldenquoten, www.oenb.at
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von Bonet | 27.11.2023, 20:12 Uhr Antworten

Kann man das ganze noch Ernst nehmen??

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von Holger | 19.11.2023, 22:38 Uhr Antworten

Frage: Die grössten Gläubiger ergeben etwas über 7 Billionen, wer stemmt dann den Rest der 32 Billionen? Stimmt die Rechnung denn überhaupt??

1 Antwort an Holger anzeigen
von Herbert Reischl | 05.10.2023, 15:35 Uhr Antworten

Sind die 32 Billionen US Verschuldung umgerechnet bei uns 32 Milliarden.
Oder sind die 32 Billionen eigentlich 32 Trillionen?

1 Antwort an Herbert Reischl anzeigen

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Stand: 20:23:44 Uhr