Lange galt eine im Britischen Museum ausgestellte und vom römischen Kaiser Trajan im Jahr 107 n. Chr. verausgabte Goldmünze als die weltweit einzige ihrer Art. Doch jetzt ist erstmals ein zweites Exemplar dieser extrem seltenen Goldmünze aufgetaucht. Wie Israelische Medien unter Berufung auf eine Mitteilung der Israelischen Altertumsbehörde (IAA) am Montag (14.03.16) berichteten, ist eine Frau während einer Wanderung zu einer archäologischen Anlage in Galiläa im Norden des Landes über den "identischen Zwillingsbruder" des in London verwahrten Stücks gestolpert.
"Nostalgische Goldmünze auf globaler Ebene selten"
Laut Mitteilung handelt es sich bei der nun gefundenen Goldmünze um einen "bemerkenswerten und überraschenden Fund". Sie sei Teil einer Serie von "nostalgischen Münzen" gewesen, die von Kaiser Trajan aufgelegt wurde, um an die vor ihm herrschenden Kaiser zu erinnern. Entsprechend wird die Vorderseite der Goldmünze nicht wie eigentlich üblich von einem Abbild des damals herrschenden Trajan geziert, sondern von einem Portrait des Kaisers Augustus, der rund ein Jahrhundert vor Trajan gelebt hatte. Der Namenszug von Trajan findet sich dagegen auf der Rückseite der Münze neben den Symbolen der römischen Legionen. Der Numismatiker Dr. Danny Syon von der IAA sagte über das außergewöhnliche Fundstück:
"Diese im Jahr 107 n. Chr. in Rom geprägte Münze ist auf globaler Ebene selten".
Den Angaben zufolge betonte der Chefkurator der IAA, Donald Ariel, dass zwar die Bronze- und Silbermünzen von Trajan auch heute noch häufig anzutreffen seien. Doch von dessen Goldmünzen seienin Israel bislang nur zwei ähnliche Exemplare bekannt. Beide wiesen aber andere Motive auf als die nun gefundene Münze, ergänzte Ariel.
Finderin der Goldmünze für "vorbildhaftes Zivilverhalten" gelobt
Nach Angaben des Nachrichtenportals Israel National News war die Finderin der Münze zusammen mit ihrer Wandergruppe unterwegs, als sie etwas im Gras glitzern gesehen habe. Unmittelbar nachdem sie das Stück aufgelesen hatte, sei ihr klar gewesen, dass sie es mit einer antiken Goldmünze zu tun gehabt habe. In der Vermutung, dass es sich um ein wichtiges Fundstück handeln könnte, informierte sie den Reiseführer der Gruppe, einen Archäologen. Dieser wiederum kontaktierte die IAA, die innerhalb von zwei Stunden einen ihrer Mitarbeiter vor Ort schickte. Dem musste die Dame die extrem seltene Goldmünze überlassen, was sie mit den Worten kommentierte:
"Es war nicht leicht, mich von der Münze zu trennen. Nicht jeden Tag findet man schließlich ein solch erstaunliches Objekt".
Sie hoffe, so die Finderin weiter, dass die Goldmünze in naher Zukunft in einem Museum ausgestellt und somit einer breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht werde. Die IAA lobte die Frau unterdessen für ihr "vorbildhaftes Zivilverhalten", da sie den Fund dieser wichtigen Goldmünze sofort gemeldet habe, Dies werde man ihr auch noch schriftlich in Form einer Urkunde bescheinigen, hieß es.