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Stand: 14.06.2022 von Matthias Weik
Vehement wurde Bitcoin als das digitale Gold, der digitale Wertspeicher, das Investment der Zukunft von zahllosen „Experten“ propagiert. Im vergangenen Herbst hat El Salvador den Bitcoin selbst als gesetzliches Zahlungsmittel eingeführt.
Bitcoin: Alles aber kein digitales Gold

In den sozialen Netzwerken und Blogs haben, im Zuge des kontinuierlichen Kursanstiegs von Bitcoin, zahlreiche Bitcoinjünger und Bitcoin-Maximalisten Fotos von sich auf denen sie ihre natürlichen Augäpfel mit Lasern ersetzt haben hochgeladen und von einem Bitcoinkurs von 100.000 Dollar phantasiert und vom Bitcoin als Weltwährung geträumt. Davon sind wir gegenwärtig meilenweit entfernt.

Der Hype ist vorbei

Mittlerweile wird auch dem letzten klar, dass der Bitcoin in keiner Weise die Funktion eines Wertspeichers, insbesondere in Krisenzeiten erfüllt. Bitcoin ist nichts anderes als ein hochspekulatives Investmentvehikel, welches Dank des unfassbar vielen billigen Geldes der Notenbanken massiv in die Höhe getrieben wurde.

Jetzt ist die Party des „cheap money“ offenkundig vorbei. Während die Aktienmärkte in Anbetracht der gegenwärtigen Situation - hohe Inflation, Zinswende in den USA, Verteuerung des US-Dollars, steigende Anleiherenditen - erwartungsgemäß nach unten korrigieren, zeichnet sich Gold hingegen als Anker und Wertspeicher aus.

Vollkommen anders ist der Sachverhalt bei dem sogenannten digitalen Gold Bitcoin sowie bei den Kryptowährungen Ethereum, Cardano, Ripple & Co, welche seit November 2021 regelrecht abstürzen. Mittlerweile ist die Gesamtmarktkapitalisierung des Krypto-Marktes von knapp 2,86 Billionen Dollar auf unter eine Billion Dollar gerauscht.

Bereits vor dem Ausbruch des Russland-Ukrainekonflikts ist der Bitcoin von seinem Hoch im November 2021 von 58.323 Euro auf 32.994 Euro abgestürzt. Mittlerweile ist der Bitcoin auf 22.523 Euro regelrecht abgeschmiert.

Täglich wird die Anzahl derer, welche mit ihren Bitcoininvestments in die roten Zahlen rutschen größer. Besonders bitter für jene, welche Bitcoin und sonstige Kryptos auf Pump oder mit dem letzten Ersparten gekauft haben.

Bitcoin, sowie alle weiteren großen Kryptowährungen, haben sich konträr zu Gold entwickelt. Wer zu Jahresbeginn 100 Euro in Bitcoin investiert hat, verzeichnet heute einen Verlust von 46,34 Prozent. Investoren in Gold können sich über eine Wertsteigerung von gut 10 Prozent freuen.

Weder Bitcoin noch die anderen großen Kryptowährungen sind das vielbesagte digitale Gold, sondern lediglich ein hochvolatiles und hochspekulatives Investment. Folglich schützen Investments in Bitcoin & Co bei einem Crash an den Märkten nicht nur nicht vor Verlusten, nein, sie erhöhen das Verlustrisiko.

Gold ist bekanntlich kein Investment, sondern eine elementare Versicherung oder besser gesagt die Lebensversicherung für das Portfolio schlechthin. Gold besitzt man folglich nicht für gute, sondern für schlechte Zeiten. Kurzum Gold ist das „must have“, der Wertspeicher eines jeden Anlegers.

Wie sich Bitcoin & Co langfristig weiterentwickeln ist momentan noch nicht vorherzusagen. Kurz- und mittelfristig wird wohl noch weiter Luft abgelassen und Bitcoin & Co haben noch nicht ihren Tiefpunkt erreicht. Ob dieser bei 20.000 Euro oder erst bei 10.000 Euro liegt, wird sich zeigen. Es ist davon auszugehen, dass mit weiteren Zinserhöhungen und in Anbetracht einer kommenden Rezession Bitcoin- und sonstigen Kryptoinvestoren harte Zeiten bevorstehen. Dementsprechend sind gegenwärtig Cash- und Edelmetallpositionen nach wie vor durchaus sinnig, um nach der Korrektur in die Märkte einzusteigen.

Matthias Weik

Befasst sich seit über zwei Jahrzehnten mit dem Thema Finanzen. Er zählt seit Jahren, mit fünf Bestsellern in Folge („Der größte Raubzug der Geschichte“, „Der Crash ist die Lösung“, „Kapitalfehler“, „Sonst knallt’s!“ und "Der größte Crash aller Zeiten“), zu den verlässlichsten Bestseller-Autoren im Bereich Wirtschaft und Finanzen.

Autor: Matthias Weik
Sachbuchautor und Finanzexperte
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von Merkelino | 15.06.2022, 12:27 Uhr Antworten

Herr Weik sieht das offensichtlich anders als sein ehemaliger Geschäftspartner Marc Friedrich.

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