GOLD | 2.696,00 $/oz | 2.619,06 €/oz | 84,20 €/g | 84.205 €/kg |
SILBER | 30,69 $/oz | 29,81 €/oz | 0,96 €/g | 958,41 €/kg |
Nachdem der Goldanteil an den gesamten Währungsreserven vor einem Jahr bei lediglich 4,5 Prozent lag, kletterte dieser Wert nicht nur wegen der Goldkäufe, sondern vor allem wegen der starken Performance des gelben Edelmetalls auf 5,9 Prozent.
In den Monaten Mai bis Oktober meldete die People’s Bank of China (PBOC) übrigens keine Goldkäufe. Damit kann man mit Fug und Recht behaupten, dass der Goldappetit chinesischen Zentralbank in diesem Jahr stark nachgelassen hat.
Seit dem Jahreswechsel kletterten deren Goldbestände um lediglich 33,9 Tonnen nachdem im Jahr zuvor laut World Gold Council noch ein deutlich höheres Kaufvolumen von 224,88 Tonnen gemeldet worden war (siehe Tabelle).
Zur Erinnerung: In den Jahren 2009 und 2015 meldeten die Chinesen mit mehr als 454 Tonnen bzw. über 708 Tonnen noch stärkere Bestandsveränderungen. Dies könnte aber auch darauf zurückzuführen sein, dass in den Zeiträumen 2003 bis 2008 sowie 2010 bis 2014 keine Goldkäufe „offiziell“ gemeldet wurden.
Grundsätzlich kann man China aber auf lange Sicht einen enormen Goldhunger attestieren, schließlich haben sich deren Goldbestände seit dem Jahrtausendwechsel von 395,01 Tonnen auf 2.269,31 Tonnen mehr als verfünffacht.
Und da Chinesen und andere Staaten des globalen Südens ihre Abhängigkeit vom Dollar reduzieren möchten, dürfte sich dieser „Hang zum Gold“ eher verstärken als nachlassen.
In China kann man bei Gold aber auch unter Investoren erhebliches Kaufinteresse ausmachen. Diese Marktakteure haben nämlich in den Jahren 2023 und 2024 via ETFs ihre Goldbestände um 19,1 Tonnen bzw. 45,8 Tonnen erhöht.
Dies dürfte in direktem Zusammenhang mit der wirtschaftlichen Schwächephase der chinesischen Wirtschaft und dem massiven Preisverfall bei Aktien und Immobilen gestanden haben, schließlich gilt Gold rund um den Globus als altbewährte Krisenwährung und langfristiger Vermögensschutz.
Dass chinesische Anleger derzeit stark verunsichert sind, zeigt aber auch die Entwicklung des Marktsegments Barren & Münzen, wo im Zeitraum Januar bis September ein Anstieg der Nachfrage von 196,82 Tonnen auf 252,59 Tonnen (+28,3 Prozent) registriert worden war.
In dieses Bild passt auch der Sachverhalt, dass Chinas Schmucknachfrage in den ersten neun Monaten – aller Voraussicht nach – einen markanten Rückschlag erfahren dürfte, schließlich unterschreitet diese mit 373,1 Tonnen den vergleichbaren Vorjahreswert in Höhe von 481,74 Tonnen (-22,6 Prozent) relativ deutlich.
Noch schwächer fiel der Neunmonatswert mit 270,5 Tonnen im Jahr 2020 aus. Schmuckkäufer gelten generell als sehr preissensitiv und halten sich in Phasen hoher Goldpreise mit Käufen eher zurück. In diesem Jahr dürften aber die eingetrübten Konjunkturperspektiven und die schwache chinesische Währung diesen Effekt erheblich verstärkt haben.
Während man sich in China weniger um die aktuelle Inflation sorgt (November: 0,2 Prozent) hat sich diesseits des Atlantiks die Geldentwertung stärker als erwartet beschleunigt. Sowohl in der Eurozone als auch in Deutschland kletterte die November-Teuerungsrate auf 2,3 Prozent p.a. Am Mittwoch erfahren die Marktakteure, wie sich die US-Inflation entwickelt hat.
Laut von Trading Economics veröffentlichten Analystenumfragen sollen sich die US-Konsumentenpreise um 2,7 Prozent p.a. (Vormonat: 2,6 Prozent) verteuert haben und die Kerninflation bei 3,3 Prozent verharren.
Am Donnerstag dürften sich die Investoren indes für die US-Produzentenpreise und die Sitzung der EZB stark interessieren. In Analystenkreisen gilt eine erneute Zinsreduktion um 25 Basispunkte als relativ wahrscheinlich.
Der Umstand, dass die beiden wichtigsten europäischen Volkswirtschaften Deutschlands und Frankreichs derzeit keine funktionierenden Regierungen haben, spricht tendenziell für den Kauf von Gold.
Und mit dem Amtsantritt von Donald Trump werden sich die zahlreichen Krisen höchst-wahrscheinlich nicht in Wohlgefallen auflösen. In einem solchen Umfeld ergibt der Besitz von Gold mehr denn je Sinn.
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