Viele unserer Leser fragen sich, ob man angesichts der Corona Epidemie jetzt Gold kaufen sollte. Schließlich gilt Gold ja gemeinhin als sicherer Hafen in Krisenzeiten.
Zunächst schließen wir uns den Empfehlungen des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BKK) an, einen Vorrat an lebenswichtigen Dingen anzulegen, da man im Fall einer Quarantäne derzeit 14 Tage zu Hause bleiben muss. Je besser jeder Einzelne vorbereitet ist, desto besser ist es für die Allgemeinheit:
Zudem sollte man sich an die Verhaltensempfehlungen des Bundesgesundheitsministeriums halten:
Soll man jetzt wegen Corona Gold kaufen?
Die Krisenvorsorge Empfehlungen des BKK sehen das nicht vor.
Richtig ist: Viele Menschen sehen Gold als Anlageklasse, die im Rahmen einer Portfolio-Diversifizierung Vermögen erhält in Zeiten von Inflation, Krisen, gesellschaftlichen Umbrüchen oder Währungsumstellungen.
Falsch ist: Panik und Hysterie als alleinige Grundlage zu nehmen für eine Anlageentscheidung. Wer jetzt nur anlässlich der Corona-Krise auf die Idee kommt, einmalig eine größere Summe in Gold zu investieren, der handelt nicht nur reflexhaft, sondern muss zudem wissen, dass er Gold aktuell auf hohem Preisniveau kauft.
GOLD.DE Meinung:
Unsere Empfehlung war immer, Gold regelmäßig in kleinen gleichbleibenden Beträgen zu kaufen, unabhängig davon wie der Goldpreis gerade steht, oder welche Situation gerade als krisenhaft empfunden wird. Diese Anlagestrategie nennt sich Cost-Average-Effekt.
Zudem sollte der Anteil von Gold am gesamten Vermögensportfolio maximal zwischen 5 - 15 % liegen. Daran halten wir auch weiterhin fest.
Hier mehr Informationen: Ratgeber "Gold als Geldanlage"
Fakt ist: Crash-Propheten gab es schon immer. Genauso wie es schon immer Menschen gab, die an nichts weniger als das Ende der Menschheit glauben. Oder Profiteure, die die Ängste der Menschen geschickt ausnutzen, um ihr eigenes Süppchen zu kochen.
Ob man also angesichts von Corona einen Währungscrash oder gesellschaftlichen Umbruch befürchtet ist reine Spekulation. Letztlich entscheidet hier das subjektive Angstempfinden eines jeden Einzelnen.
Daher zum Vergleich einige Zahlen, die wir hier einfach mal unkommentiert präsentieren:
Goldpreis und Corona
Der Goldpreis ist das Fieberthermometer der Menschheit. Steigt das subjektive Angstempfinden der Menschen, steigt fast immer auch der Goldpreis. Diese Korrelation ist auch bei Corona, im Fachterminus Covid-19 genannt, zu sehen. Allerdings nur phasenweise, und mit teils größeren Schwankungen.
Fakt ist: Der Goldpreis sowohl in Euro wie in Dollar war schon kräftig gestiegen bevor die Epidemie ausbrach. So wurde das langjährige Allzeithoch in Euro aus dem Jahre 2012 bereits am 28. August letzten Jahres geknackt. Seitdem hat der Goldpreis in Euro mit schöner Regelmäßigkeit immer wieder neue Allzeit-Hochs markiert: Im September, im Oktober oder Anfang Januar. Experten sahen Gold also schon bullish zu einer Zeit, als das Virus noch gar nicht bekannt war. An dieser grundsätzlichen fundamentalen Einschätzung hat sich bis heute nichts geändert.
Anders bei Silber. Dort hinkt das Preisniveau dem Gold deutlich hinterher. Hier herrschen Befürchtungen, dass die Wirtschaft wegen der Pandemie in eine Rezession gleitet. Die Gold-Silber-Ratio hat allerdings mit knapp 100 derzeit einen Extremwert erreicht, der in den letzten 50 Jahren nur einmal höher lag: Aktuelle Gold-Silber Ratio.
Edelmetall-Tipps für Prepper
Anleger, die Edelmetalle als langfristiges Vermögensinvestment zur Wertabsicherung betrachten, haben also wenig Grund, ihre Anlagestrategie zu ändern.
Eine etwas andere Strategie bei Edelmetallen verfolgen Menschen, die sich auf ganz konkrete Alltagssituationen in einer Krise vorbereiten. Man nennt sie auch Prepper, abgekürzt aus dem Englischen von "to prepare" = vorbereiten.
Für Prepper zählen Faktoren wie kleine Stückelungen, gute (Um-) Tauschbarkeit oder hohe Bekanntheit. Silber ist interessant aufgrund des geringeren Wertes, denn bereits 1 Gramm Gold hat, Stand Anfang März 2020, einen Wert von grob 45 Euro. Nachteil bei kleinen Stückelungen: Sie sind vergleichsweise teuer.
Allerdings gibt es auch in der Prepperszene Stimmen, die bezweifeln, ob Edelmetalle in konkreten Krisen-Alltagssituationen wirklich hilfreich sind.
Ihr Argument: In einem echten Krisenfall ist 1 Liter Milch wichtiger als 1 Gramm Gold. Wer da gezwungen ist den Liter Milch gegen 1 Gramm Gold zu tauschen, der macht ein schlechtes "Geschäft".