GOLD | 2.576,46 $/oz | 2.316,13 €/oz | 74,47 €/g | 74.465 €/kg |
SILBER | 30,60 $/oz | 27,51 €/oz | 0,88 €/g | 884,47 €/kg |
Mitten im Sommerloch stehen die Finanzmärkte Kopf: Wo eben noch Euphorie und Allzeithöchststände die Stimmung dominierten, herrscht bei vielen Anlegern nun blanke Panik. Dabei kommt die Gemengelage nicht allzu überraschend. Etliche Daten und Entwicklungen der vergangenen Wochen und Monate deuteten genau darauf hin. Daher ergibt es wenig Sinn für Investoren mit mittelfristigem Anlagehorizont, den sicheren Hafen Gold zu verlassen. Dafür gibt es genügend Belege aus der Vergangenheit.
Ausgesuchte kursrelevante Termine für Gold, Silber & Co. in der 32. Börsenwoche 2024:
Details zu den Daten, Prognosen sowie historische Zeitreihen finden Sie hier.
Am Donnerstag vergangener Woche erreichte der Goldpreis in verschiedenen Währungen, unter anderem in Euro, neue Rekordstände auf Schlusskursbasis bzw. notierte knapp darunter (US-Dollar).
Aber auch deutlich schlechter als erwartete Konjunktur bzw. Unternehmensergebnisse schürten die Angst vor einer Rezession bei gleichzeitig hartnäckiger Inflation (=Stagflation) und einem sogenannten "Policy Error" der Geldpolitiker, also Fehlentscheidungen durch Zentral- und Notenbanker in einer fragilen weltwirtschaftlichen und geopolitischen Situation, die zum signifikanten Abzug von Anlagegeldern aus nahezu allen Anlageklassen führen – dem sogenannten „Liquidity Crunch“. Dieser betrifft zum Wochenauftakt auch Gold.
Wobei das Handeln der Bank of Japan bereits aus reiner Verzweiflung geschah. Dort versuchte man den Japanischen Yen vor dem Untergang durch eine völlig unerwartete Zinsanhebung zu retten – mit unabsehbaren Folgen.
Eine beliebte Methode, vermeintlich risikolose Renditen zu erzielen, war die Aufnahme von Krediten in japanischen Yen zu nahezu 0 Prozent (kurzfristig) und die Anlage in auf US-Dollar lautenden Wertpapieren (Aktien, Anleihen etc.) oder auf einem US-Dollar-Währungskonto.
Das Volumen dieser Carry-Trades schätzen Devisenexperten grob auf 2 bis 20 Billionen US-Dollar.
Da nun auch die US-Notenbank Fed angedeutet hat, die US-Zinsen spätestens am 18. September um 500 Basispunkte (0,5 Prozentpunkte) senken zu wollen, verengt sich der Zinsunterschied zwischen dem Japanischen Yen und dem US-Dollar weiter und macht den Carry-Trade zunehmend unattraktiv.
Dabei war nahezu jede Anlageklasse zunächst betroffen. Erst wenn zur Beruhigung der Märkte und zur Vermeidung realwirtschaftlicher Schäden die Zentral- und Notenbanken umsteuerten oder sich der Carry-Trade irgendwann ausreichend rückabgewickelt hatte, kehrte wieder Ruhe an den Märkten ein.
Gold- aber auch Silber-Investoren müssen sich kurzfristig auf eine volatile Zeit einstellen – dies gilt auch für Minen-Aktien-Anleger.
Da nun aber die mächtigste Notenbank der Welt, die US-Fed, immer stärker unter Druck gerät, die US-Dollar-Zinsen schnell und signifikant abzusenken und zudem wieder Liquidität in den Markt zu pumpen, sind Rücksetzer in der aktuellen Gesamtgemengelage für Kurzfrist-Spekulanten aber auch für Investoren interessant.
Hier eine vergleichbare Situation aus dem Jahr 2022:
Einen ähnlichen Liquiditäts-Crash gab es während der Corona-Pandemie, bevor die Notenbanken mit massiven QE-Programmen (lockere Geldpolitik mit stark sinkenden Zinsen und massiver Erhöhung der Geldmenge) dem Goldpreis nach einem kurzen und heftigen Rücksetzer starken Auftrieb verliehen:
Ein solches Szenario ist auch jetzt wieder sehr wahrscheinlich, zumal in den USA Präsidentschaftswahlen anstehen und schlecht laufende Finanzmärkte die Wiederwahl einer Regierungspartei konterkarieren.
Die Wahrscheinlichkeit für eine Notzinssenkung noch vor dem nächsten regulären Notenbanktreffen der US-Fed nach der Sommerpause am 18. September liegt gemäß einer Umfrage von Bloomberg News bei historisch relativ hohen 36 Prozent.
Eine solche Notzinssenkung inkl. neuerlichem Anleihekaufprogramm (QE-Programm), wie es sie auch während der Pandemie gab, wäre sehr positiv für die Preisentwicklung des zinslosen Edelmetalls Gold, aber auch für Silber und die Minenaktien.
Meine Ersparnise sind aktuell 96% in physischem Gold.
Es ist mir ziemlich egal, dass die "Experten" dieses nicht empfehlen.
Heute habe wieder nachgeunzt.
Die letzten 5 Jahre habe ich oft bei Höchstpreisen gekauft. Das Endergebnis ist trotzdem sehr gut.
Wenn unsere Regierung anstatt der zusätzlichen "Aktienrente" eine "Goldrente" eingführt hätte, dann hätte der deutsche Michl weniger Sorgen. Außer: Der Staat würde es bei der Auszahlung sicherlich versteuern.
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