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Stand: 16.10.2022 von © Gold.de Redaktion
Ein Künstler platziert einen hockergroßen und 186 kg schweren Goldwürfel an bekannten Orten dieser Welt. Könnte interessant sein. Ist es aber nicht. Vorsicht, Glosse!
Der 186 kg Goldwürfel: Schein oder Sein?

Kunst soll bekanntlich inspirieren. Und sie will zur öffentlichen Diskussion anregen, indem Widersprüche reflektiert werden. Die Steilvorlage nehmen wir doch gern auf.

Niclas Castello, bürgerlicher Name Norbert Zerbs, ist ein aus Thüringen stammender deutscher Künstler. Wie einflussreich er ist, sei mal dahingestellt. Denn mit gefühlt genauso vielen Treffern weist ihn Google aus als den aktuellen Mann an Sylvie Meis' Seite. Sylvie - wer? Genau, Abteilung TV-Unterhaltung oder Unterwäsche-Werbung.

Eben jener Niclas Castello hat also einen 50 x 50 Zentimeter großen Goldwürfel produzieren lassen. Gesamtgewicht: 186 kg. OK, das ist schon eine Hausnummer. Unser Goldrechner weist für 186 Kilo Gold, Stand Anfang Oktober 2022, einen Marktwert von über 10 Millionen Euro aus. Entsprechend ist bei der öffentlichen Präsentation auch stets Sicherheitspersonal vor Ort. Ganz unbescheiden nennt der Erschaffer sein Werk dann auch den Castello Cube.

Aber 186 kg? Das macht uns stutzig. Also kurz nachgerechnet. Ergebnis: Ein massiver Goldwürfel mit einer Kantenlänge von 50 cm würde über 2,4 Tonnen wiegen.

Das Ding ist also kein massives Gold. Aber weiß das auch der flüchtige Passant auf der Straße?

Was also will uns das sagen? Mehr Schein als Sein? Eine hohle Kunstaktion?

Wir suchen nach weiteren Infos. So wird die Wandstärke mit 6,3 mm Gold in einer Feinheit von 999,9 angegeben. Der Würfel wurde und wird platziert an verschiedenen Orten dieser Welt, jeweils im öffentlichen Raum. Stand Oktober 2022 war das Kunstwerk bisher zu sehen im Central Park New York, anlässlich der Biennale in Venedig und auf der Rathausbrücke in Zürich. Weitere Orte sollen folgen.

Die Reaktionen in den Socials wie auch in der Öffentlichkeit sind allerdings, um es vorsichtig zu sagen, unterhaltsam. Nachzulesen hier, hier, hier oder auch hier. Grundtenor: Schnöder Mammongötze? Die Hälfte der Welt hungert und man stellt einen 10 Millionen-Klotz öffentlich zur Schau? Ist ein simpler Würfel wirklich Kunst? Wie krieg ich das Ding unbemerkt in eine Schubkarre?

Detail am Rande: Als Sponsor nennt Castello in einem Interview mit dem Schweizer Portal watson die HoGA Capital AG, eine Investmentgesellschaft, "die eine Kryptowährung hat". Über eine eigene auf ihren Namen lautende Webpräsenz verfügt diese Gesellschaft offenbar nicht; sie zeichnet aber verantwortlich im Impressum von www.castellocoin.com. Also Gold um (noch) eine Kryptowährung zu promoten? Oder sollte es gar umgekehrt sein?

Wie auch immer. Wir jedenfalls verweisen angesichts dieses Möchtegern-Würfels gern auf einen anderen Gold-Kubus, nämlich diesen bekannten alles-Gold-der-Welt-Würfel. Der ist zwar auch nicht massiv. Dafür kostet er nichts, verschlingt keine Ressourcen und macht auch keine Werbung für irgendwas. Er ist einfach nur ein anschauliches Gedankenspiel.

Im Übrigen können wirklich dicke Dinger aus Gold die Australier sowieso besser. Zum Beispiel in Form dieser Megamünze aus einer Tonne Gold. Die ist nämlich massiv. Zudem hat man sich dort die Mühe gemacht, die Oberfläche schön zu gestalten.

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von Philanthrop2010 | 18.10.2022, 05:55 Uhr Antworten

Bezüglich sog. "Kunst" ist die Welt irre geworden!
Es stimmt der Spruch:
"Kunst kommt von können!
Sie können mich mal!"

von Gold Cube | 16.10.2022, 12:16 Uhr Antworten

50 x 50 x 50 cm , Wandstärke 6,3 mm , Notariell beglaubigt ! Doku erscheint nächstes Jahr

von Goldinger | 17.10.2022, 14:43 Uhr Antworten

Lug und Be..., wie halt überall!
Und Kunst kommt von Können, und ob das von Können zeugt, einen Würfel herstellen zu lassen, noch dazu in der schlechten Oberflächengüte, sei mal dahingestellt.

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