GOLD | 2.388,60 $/oz | 2.245,42 €/oz | 72,19 €/g | 72.192 €/kg |
SILBER | 28,33 $/oz | 26,63 €/oz | 0,86 €/g | 856,17 €/kg |
Die wichtigsten Daten-Termine in Sachen Wirtschaft in der KW 12:
Montag: Erzeugerpreise Februar auf Jahresbasis (akt.: 25,9 % | Jan.: 25,0 %)
Dienstag: Rede der EZB-Präsidentin Christine Lagarde zur Geldpolitik der EZB
Mittwoch: Chef der US-Notenbank (Fed) äußert sich zur weiteren Geldpolitik
Donnerstag: Einkaufsmanagerindex März Deutschland und USA
Freitag: ifo-Geschäftsklima-Index März für Deutschland (e: 92,0 | Feb.: 99,2)
Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung in Berlin (DIW) hat seine Prognose für die Konjunktur der Bundesrepublik drastisch nach unten korrigiert:
Damit wird die deutsche Wirtschaft sowohl im ersten als auch im zweiten Quartal negative Wachstumsraten aufweisen. Die Wirtschaftsforscher des DIW unter der Leitung von Prof. Marcel Fratzscher zählen eigentlich zu den Optimisten der Branche. Bis vor Kurzen hielt Fratzscher die Inflation für
„gesund“ und „temporär“.
Die Konjunktur sah er auf einem
„guten Pfad der Erholung nach der Pandemie“.
Die Kehrtwende in Sachen Konjunktur und Inflation, die man nun für „nachhaltig“ und „hartnäckig“ hält, zeigt den Ernst der Lage.
Auch das Institut für Weltwirtschaft (IfW) in Kiel hat seine Konjunkturprognosen für die deutsche Wirtschaft zuletzt halbiert. Ursprünglich war man von einem Wachstum im Jahr 2022 von glatt 4 Prozent ausgegangen. Inzwischen rechnen die Ökonomen des ifW nur noch mit knapp der Hälfte in Höhe von 2,1 Prozent.
Hauptgrund für die drastische und wohl auch nicht letzte Revision der Wachstumszahlen sind steigende Energie- und Rohstoffpreise, weitreichende Sanktionen und nach wie vor gestörte Lieferketten. Sollte sich die Lage nicht bald bessern, schließen auch die Wirtschaftsforscher aus Kiel eine Rezession in Deutschland nicht aus.
Die am heutigen Montagmorgen veröffentlichten Veränderungen der Erzeugerpreise für Deutschland für den Monat Februar zeitigten erneut einen Rekordstand seit dem Beginn der Datenaufzeichnung Anfang der 1950-er Jahre und geben einen Vorgeschmack auf das, was in Sachen Inflation auf die Endverbraucher noch zukommt.
Die hier sichtbaren Kostensteigerungen für die Industrie basieren noch größtenteils auf den Folgen der Pandemie, die nach wie vor zu Einschränkungen bei den Lieferketten und der Verfügbarkeit von Rohstoffen und Materialien führt.
Noch nicht berücksichtigt sind die drastischen Sanktionen und Embargos gegen Russland, Weißrussland (Belarus) und eventuell demnächst auch gegen China im Zuge des Ukraine-Krieges.
Einige Früh- und Stimmungsindikatoren lassen jedoch in Sachen Preisinflation und Versorgungssicherheit aufhorchen: Der vom Mannheimer Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung erhobene ZEW-Index für die Konjunkturerwartungen gilt als einer der wichtigsten Frühindikatoren für die wirtschaftliche Entwicklung.
Beim ZEW-Index werden monatlich mehr als 350 institutionelle deutsche Investoren zu ihrer Einschätzung der konjunkturellen Lage befragt. Die am vergangenen Dienstag, den 15. März veröffentlichten Daten übertrafen selbst die pessimistischsten Schätzungen:
Statt eines ZEW-Index im Bereich von 10 Punkten (10,3) für den Monat März wurde der Wert mit -38,7 Punkten veröffentlicht. Im Februar, also vor Ausbruch des Krieges am 24. Februar stand der Index der Mannheimer Wirtschaftsforscher noch bei +48,6 Prozent.
Bei einem Fall des ZEW-Konjunkturindex unter 0 ist mit einer negativen Entwicklung der Konjunktur zu rechnen ist.
Da die überwiegende Mehrzahl der Wirtschaftsstatistiken naturgemäß erst im Nachhinein Aufschluss über die konjunkturelle Lage gibt, ist es hilfreich, auch aktuelle Meldungen aus der Wirtschaft mit in die Lagebeurteilung einzubeziehen. Interessant ist in diesem Zusammenhang die Meldung, dass die Unternehmensgruppe Aldi Preiserhöhungen auf ca. 400 Artikel in Höhe von 10 Prozent plant.
Die Sprecherin der Aldi Nord und Aldi Süd Unternehmensgruppe begründete diese Entscheidung folgendermaßen:
“Dort, wo sich die Kosten im Einkauf durch die derzeitige Marktsituation verändern, müssen auch wir die Verkaufspreise erhöhen”.
Die bereits seit Monaten anhaltenden Preisschübe bei den Erzeugern und im Großhandel kommen nun also mit Zeitverzögerung bei den Endverbrauchern an und werden die Inflation in den kommenden Monaten weiter nach oben treiben.
Das Gleiche gilt für die Versorgungssicherheit: So fehlt es in den Regalen einiger großer Supermarktketten bereits jetzt an Raps- und Sonnenblumenöl sowie an Weizenmehl und raffiniertem Zucker. Auch diese Entwicklung dürfte sich abhängig von der Dauer des Ukraine-Krieges noch verschärfen und auf andere Produktgruppen wie z. B. Schrauben, Nägel und Drähte ausweiten.
Obwohl zu erwarten ist, dass die Konsumentenpreisanstiege in den kommenden Monaten bis in den zweistelligen Prozentbereich vorstoßen werden, ist in Sachen Inflationseindämmung von den Zentralbankern, deren Hauptmandat die Gewährleistung der Preisstabilität ist, keine Hilfe zu erwarten. Die Chefin der EZB sagte am Montagmittag wörtlich in einem öffentlichen Statement:
„Die EZB werde nicht wie die US-Notenbank agieren und die Zinsen anheben“
Obwohl die Preisinflation bereits vor Ausbruch des Krieges in der EU (19 Staaten) den Rekordwert von 5,9 Prozent pro Jahr erreicht hat, hält die Präsidentin der EZB an der Aussage fest, das die Inflation nur temporär sei und bereits im kommenden Jahr in den Zielbereich der EZB von 2,0 Prozent zurückkehren könne.
Die Tatsache, dass zumindest Teile der Sanktionen längerfristiger Natur sein dürften und alternative Beschaffungsquellen von ursprünglich aus Russland bezogenen Rohstoffen wie z. B. Erdgas teurer sein werden (LNG), lassen die Aussagen der obersten "Währungshüterin“ der Eurozone als reines Wunschdenken erscheinen.
Die nächsten sehr beachtenswerten Daten zur Stimmung in der deutschen Wirtschaft werden am Freitag dieser Woche um 10:00 Uhr MEZ vom Münchner ifo-Institut veröffentlicht. Bei den Geschäftserwartungen wird branchenübergreifend mit einem Rückgang von 99,2 Punkten im Februar auf 92,0 Punkte im März gerechnet. Ein noch größerer Rückgang, ähnlich wie beim ZEW-Index, ist durchaus im Bereich des Möglichen.
Wochentag | Zeit (MEZ) | Datenart | Prognose | Vorherig |
---|---|---|---|---|
Montag | 08:00 Uhr | DE: Erzeugerpreise Februar (Jahr) | 25,9 % | 25,0 % |
Montag | 12:00 Uhr | DE: Monatsbericht März der Deutschen Bundesbank (BuBa) zur Konjunktur und Inflation | - | - |
Dienstag | 13:55 Uhr | USA: „Redbook“-Einzelhandelsindex (Feb. | Jahr) | - | 12,6 % |
Dienstag | 14:15 Uhr | EU: Rede der EZB-Präsidentin Christine Lagarde zur Geldpolitik der EZB | - | - |
Mittwoch | 13:00 Uhr | DE: Präsident der Bundesbank (BuBa) Joachim Nagel äußert sich zur Konjunktur- und Inflationsentwicklung in Deutschland | - | - |
Mittwoch | 13:00 Uhr | USA: Präsident der US-Notenbank (Fed) Jerome Powell äußert sich zur Konjunktur- und Inflationsentwicklung in den USA | - | - |
Mittwoch | 15:30 Uhr | USA: Rohöllagerbestände in Mio. Barrel | - | -4,345 |
Donnerstag | 09:30 Uhr | DE: Einkaufsmanagerindex Verarbeitendes Gewerbe Deutschland März (Vorabschätzung) | 55,8 | 58,4 |
Donnerstag | 09:30 Uhr | DE: Einkaufsmanagerindex Dienstleistungen Deutschland März (Vorabschätzung) | 53,8 | 55,8 |
Donnerstag | 14:45 Uhr | USA: Einkaufsmanagerindex Verarbeitendes Gewerbe USA März (Vorabschätzung) | 56,3 | 57,3 |
Donnerstag | 14:45 Uhr | USA: Einkaufsmanagerindex Dienstleistungen USA März (Vorabschätzung) | 56,0 | 56,5 |
Freitag | 10:00 Uhr | DE: ifo-Geschäftsklimaindex (März) | 92,0 | 99,2 |
Freitag | 15:00 Uhr | USA: Universität Michigan nationales Verbrauchervertrauen (März) | 59,7 | 59,7 |
Muss eigentlich nur ich immer mit den Augen rollen wenn ich "Experten" oder "Forscher" lese? Diese haben bei mir mittlerweile einen Ruf schlimmer wie Gebrauchtwagenhändler.
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