| GOLD | 4.001,21 $/oz | 3.460,20 €/oz | 111,25 €/g | 111.248 €/kg |
| SILBER | 48,30 $/oz | 41,82 €/oz | 1,34 €/g | 1.344,54 €/kg |
Zwar kam dieser Schritt für die Märkte nicht überraschend, doch Notenbankchef Jerome Powell irritierte in der anschließenden Pressekonferenz mit seiner Bemerkung, eine weitere Zinssenkung im Dezember sei „alles andere als sicher“.
Die US-Notenbank begründete ihre jüngste Zinssenkung mit zunehmenden Risiken für Beschäftigung und Wachstum.
Der anhaltende Shutdown in den USA sorgt für eine angespannte Lage am Arbeitsmarkt, da wichtige Wirtschaftsdaten fehlen oder verspätet veröffentlicht werden. Ein Ende der Haushaltssperre ist nicht absehbar, und die finanziellen Schäden summieren sich bereits auf Milliardenbeträge.
Vergleich der Aktienkursentwicklung des S&P 500 und der Gesamtzahl offener Stellen im S&P 500 vom 30.10.2025. ©Simon Dixon
Zudem könnte man auch argumentieren, dass die künstliche Intelligenz (seit dem Start von ChatGPT) dem US-Arbeitsmarkt bereits stark zusetzt.
Obwohl die Inflation im September auf 3,0 Prozent gestiegen ist und damit oberhalb des Fed-Ziels von 2,0 Prozent liegt, spielte sie bei der Entscheidung der Fed nur eine Nebenrolle. Fed-Chef Jerome Powell verwies dabei auf die Zollpolitik von Präsident Donald Trump als Treiber höherer Preise.
Nach der Zinsentscheidung legte der Dollar spürbar zu, was den Euro schwächte – eine Entwicklung, die Trump missfällt, da er eine schwächere US-Währung als Vorteil für Exporte und Tourismus sieht.
US-Präsident Trump versucht derweil, seinen Einfluss auf die Notenbank zu festigen. Noch vor Jahresende will er über die Nachfolge von Fed-Chef Powell entscheiden, dessen Amtszeit 2026 endet.
Zugleich schwelt ein Konflikt mit Gouverneurin Lisa Cook, der Trump Betrug vorwirft.
Obwohl der Oberste Gerichtshof einen Entlassungsversuch vorerst stoppte, bleibt die Frage offen, wie unabhängig die Federal Reserve unter dem wachsenden Druck des Präsidenten noch agieren kann.
Die hawkischeren Töne von FED-Chef Jerome Powell in der anschließenden Pressekonferenz sorgten jedenfalls für eine gedämpfte Stimmung an den Märkten: Während Aktienindizes wie der S&P 500 und der Dow Jones zunächst auf neue Rekordhöhen kletterten, drehten sie am späten Abend und schlossen uneinheitlich. Insbesondere der US-Dollar profitierte von Powells Aussagen.
Gold in US-Dollar, Tageschart vom 30. Oktober 2025. ©GOLD.DE
Der Goldpreis, der sich seit dem neuen Allzeithoch bei 4.380 US-Dollar mittlerweile neun Tagen in einer Phase der Konsolidierung bzw. Korrektur befindet, konnte die Marke von 4.000 US‑Dollar nicht behaupten und fiel bis zum Handelsschluss deutlich auf 3.930 US‑Dollar zurück.
Ähnlich entwickelte sich der Silberpreis, wobei Silber im Vergleich zu Gold etwas widerstandsfähiger blieb.
Am heutigen Donnerstag zeigt sich im asiatischen Gold-Handel jedoch eine leichte Erholung: Ausgehend von einem kleinen Doppeltief bei 3.915 US‑Dollar konnte der Goldpreis wieder zulegen und überschritt am Vormittag kurzfristig erneut die psychologisch wichtige Marke von 4.000 US‑Dollar.
Dennoch steht die seit dem Tief bei 3.880 US‑Dollar am Dienstagmorgen gestartete Aufwärtsbewegung weiterhin auf wackeligem Fundament. Nach einem Kursrückgang von rund 500 US‑Dollar innerhalb einer Woche deutet die überverkaufte Marktlage auf dem Tageschart zwar auf eine mögliche Gegenbewegung hin, doch der Goldmarkt wirkt angeschlagen und verunsichert.
Eine nachhaltige Erholung dürfte daher mehr Zeit benötigen, bis das Vertrauen der Marktteilnehmer zurückkehrt.
Wichtig wäre im nächsten Schritt die nachhaltige Rückeroberung der runden Marke von 4.000 US-Dollar. Dann sind höhere Erholungsziele im Bereich um ca. 4.050 bis 4.070 sowie ca. 4.200 US-Dollar möglich.
Ausgehend von seinem neuen Allzeithoch bei 54,51 US-Dollar (Intraday) kam der Silberpreis seit dem 17. Oktober 2025 um -16,4 % sehr stark zurück. Unser Mindest-Kursziel aus der Kopf-Schulter-Top-Formation bei 46,80 US-Dollar wurde innerhalb von nur vier Handelstagen abgearbeitet. Das Tief der Korrekturbewegung wurde bislang am vergangenen Dienstag bei 45,55 US-Dollar gesehen.
Seitdem ist eine Erholung angelaufen, die bislang einen halbwegs stabilen Eindruck macht und bereits 48,46 US-Dollar (+6,48 %) erreicht konnte. Die nächsten Erholungsziele liegen bei ca. 48,95 US-Dollar sowie bei ca. 51,10 US-Dollar. Unterhalb von 46 US-Dollar dürfte sich die Korrektur hingegen fortsetzen.
Die Edelmetallpreise bemühen sich nach dem heftigen Rücksetzer um eine Stabilisierung und Erholung. Insbesondere der Goldpreis kommt aber doch nur mühsam in Fahrt und gerät immer wieder unter Abgabedruck.
Der erstarkte US-Dollar macht die Sache nicht einfacher. Dennoch gehen wir auf Sicht der nächsten Tage eher von einer Fortsetzung der Erholung aus. Dazu muss der Goldpreis seine Unterstützung um 3.880 bis 3.930 US-Dollar aber unbedingt verteidigen und am besten gar nicht mehr anlaufen.
Im größeren Bild werten wir alle Erholungsversuche am Goldmarkt unterhalb von 4.380 US-Dollar lediglich als Zwischenrallyes und gehen davon aus, dass sich die begonnene Korrekturphase durchaus bis Mitte Dezember hinziehen sollte.
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