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Stand: 07.03.2015 von © Gold.de Redaktion MA/SH
Das Eldorado der Antike lag in Spanien. Zumindest war das so aus Sicht der alten Römer, denn dort betrieben sie 200 Jahre lang eine gewaltige Goldmine, deren Ausmaße selbst nach heutigen Maßstäben kaum vorstellbar sind.
Gewaltige Goldmine war das Eldorado der Römer

Noch heute sind die Spuren der antiken Goldausbeutung deutlich zu sehen. Die phantastische, wunderlich anmutende Landschaft von Las Médulas im Nordwesten von Spanien ist eine direkte Folge der bei weitem größten Goldmine des Römischen Reiches vor 2000 Jahren. Die gewaltigen, selbst nach heutigen Maßstäben kaum vorstellbaren Ausmaße der antiken Goldmine zeugen von dem großen Hunger des Römischen Reiches nach Gold.

Gewaltige Goldmine war das Eldorado der Römer

Denn um ihr Finanzsystem stabil halten zu können, benötigten die Römer immer mehr und mehr des gelben Edelmetalls. Und das beschafften sie sich aus Goldminen im ganzen Römischen Reich. Doch die bei weitem größte der römischen Goldminen lag in den Bergen von  Las Médulas in Spanien, nahe dem heutigen El Bierzo in der Provinz Kastilien-Leon.

Der offene Hauptpütt von Las Médulas war das Eldorado der römischen Welt. Er umfasste eine Fläche von zehn Quadratkilometern und war zwischen 100 und 200 Meter tief. Zahllose Gruben, Schächte und Durchgänge durchfurchen das Gelände bis heute. Im Verlauf ihrer 200-jährigen Laufzeit im 1. und 2. Jahrhundert n.Chr. wurden Schätzungen zufolge zwischen 800 und 1.500 Tonnen Gold aus der beispiellosen antiken Goldmine geholt. Das entspricht einer jährlichen Ausbeute zwischen vier und 7,5 Tonnen, weit mehr als die Jahresproduktion der gesamten heutigen Türkei.

Goldmine nutzte innovative Hydrauliksysteme

Um an die reichhaltigen Goldvorkommen heranzukommen, ließen sich die römischen Ingenieure innovative Hydrauliksysteme einfallen. Anhand einer riesigen hydraulischen Netztechnik schafften sie große Mengen Wasser aus bis zu 100 Kilometern Entfernung heran und füllten gigantische Wasserspeicher oberhalb der Mineneingänge.

Tausende Arbeiter in den Bergwerken hoben Schächte und Stollen in großer Zahl über und neben den Goldadern aus, die schließlich mit großen Mengen an Wasser verfüllt wurden. Irgendwann wurde der Berg durch den Wasserdruck regelrecht aufgesprengt und die Goldadern freigelegt.

Auf diese Weise wurden ganze Berghänge komplett abgetragen. Der römische Gelehrte und Schriftsteller Plinius der Ältere beschreibt diese Methode als Ruina Montium, oder die "Zerstörung des Berges". Die heute rötlich schimmernde, wunderliche Bergwelt von Las Médulas ist eine direkte Spätfolge dieser Abbautechnik.

Eldorado der Römer hatte seinen Preis

Doch das Eldorado der Römer hatte seinen Preis. In einer historischen Beschreibung von Plinius dem Alteren über die Abbauarbeiten in der Goldmine von Las Médulas heißt es:

"Was in Las Médulas geschieht, überragt das Werk von Giganten."

Plinius fährt fort: "Die Berge sind mit Gängen und Stollen durchlöchert? Monatelang bekommen die Arbeiter keine Sonne zu Gesicht, und viele sterben in den Tunneln. Die Spalten können jederzeit einstürzen, und es erscheint weniger gefährlich, Perlen oder Purpurschnecken vom Meeresboden zu holen. Wie gefährlich nur haben wir die Erde gemacht".

Antike Goldmine war Hölle aus Stein und Schlamm

Für die Arbeiter in den zahllosen Stollen und Schächten muss das Minengelände eine Hölle aus Stein, Schlamm und Dreck gewesen sein. Das Wegsprengen ganzer Berghänge, gefolgt von riesigen, die Hänge hinabstürzenden Wassermassen, ließen gewaltige, teils kilometerlange Waschberge entstehen, die noch heute die Landschaft formen. Bis heute kann es aufgrund des massiven Abschwämmens der Böden vor 2000 Jahren zu Erdrutschen kommen, und die Waschrinnen der antiken Mine sind noch immer gut zu erkennen.

Als die Mine ausgedient hatte, pflanzten die Römer Kastanienwälder über den Schutt. Heute bilden die grünen Waldschneisen einen extremen Kontrast zu der rötlichen, einem monströsen Steinbruch gleichenden Umgebung der nackten Berghänge.

Las Médulas ist UNESCO-Welterbe

.Die Gegend um die alte Goldmine der Römer wurde im Jahr 1997 zu einem UNESCO-Welterbe ernannt. Eine Entscheidung, die aufgrund der massiven Zerstörungen vor 2000 Jahren nicht unstrittig ist. In der Begründung hieß es damals, Las Médulas sei ein herausragendes Beispiel innovativer römischer Technologie, in der alle Elemente der altertümlichen Landschaft, sowohl aus industrieller als auch aus kultureller Sicht, auf außergewöhnlicher Weise überdauert hätten.

Weiterführende Links:

TheOlivePress.es

TypicallySpanish.com

Bilder von Las Médulas

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von Alfredo Divino | 22.08.2020, 11:12 Uhr Antworten

Spanien ist einfach geil! Wird sowieso dauernd unterschätzt. Unser Tartessos war in der Antike der größte Umschlagplatz für Erze. Vor allem die Phönizier trieben damit gewaltigen Handel, danach die Römer.

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