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Stand: 17.02.2022 von Florian Grummes
Aufgrund der angespannten geopolitischen Lage in der Ukraine, der weltweit steigenden Inflationsraten, schwächelnden Aktienmärkten, der günstige saisonalen Phase sowie einem technisch etablierten Aufwärtstrend konnte sich der Goldpreis in den letzten vier Wochen wie erwartet weiter nach oben bewegen. Unser moderates „Kursziel um 1.860 bis 1.875 US-Dollar bis Ende Februar“ wurde mittlerweile erreicht.
Gold – Da geht noch mehr

Damit haben sich die Edelmetalle und teilweise auch die Minenaktien nach langer Leidenszeit wieder als stabiler Anker und Absicherung in einem diversifizierten Portfolio erwiesen. Während die Aktienmärkte ihre Talfahrt aufgrund der Krise in der Ukraine und der erwarteten Zinswende in den USA mit hoher Volatilität fortsetzten, ist der Goldpreis seit seinen Tiefständen Mitte Dezember zwischenzeitlich um mehr als 125 USD bzw. knapp 7% gestiegen.

Vor allem in den letzten zwei bis drei Wochen hat der Goldpreis seine Widerstandsfähigkeit bewiesen und ist aus einer mehrmonatigen Dreieckskonsolidierung nach oben ausgebrochen.

Mit den steigenden Metallpreisen verzeichneten auch die wichtigsten Goldminen Indizes einige ihrer besten Tage in den letzten 12 Monaten.

Allein gestern ist Barrick Gold um 7,5% gestiegen.

Einige der kleineren Goldaktien wie beispielsweise die vielversprechende Sabina Gold & Silver verzeichneten in der letzten Woche noch stärker Anstiege (+15 % am 11.Februar). Jetzt, da der Goldpreis womöglich kurz vor dem Sprung in Richtung 1.900 US-Dollar und höher steht, ist es an der Zeit, dass die verschmähten und unterbewerteten Minenaktien ihren Rückstand aufholen.

Meistens fängt es mit den großen Senior-Produzenten wie Barrick Gold, Agnico Eagle und Newmont Corporation an, dann kommen die Juniors dazu und schließlich explodieren kurz vor dem Finale noch die kleinen und spekulativen Explorer- und Developer-Aktien.

Allein aus dieser Perspektive dürfte die Rally im Edelmetall Sektor also noch nicht zu Ende sein.

Charttechnisch lässt der erfolgreiche Ausbruch aus dem Konsolidierungsdreieck auf Sicht der kommenden Wochen tatsächlich deutlich höhere Goldpreise erwarten. Ein Anstieg bis 1.900 US-Dollar könnte schon sehr zügig erfolgen. Auch eine Rally bis zum markanten Widerstand um 1.950 bis 1.965 US-Dollar wäre denkbar.

Im Extremfall könnte es sogar auch noch zu einem Wiedersehen mit der runden psychologischen Marke von 2.000 US-Dollar kommen, bevor die Saisonalität im Frühjahr wieder für einen deutlichen Rücksetzer bzw. Dämpfer sorgen sollte.

Gold Wochenchart in US-Dollar – Umgekehrte Kopf-Schulter-Formation

Gold Wochenchart in US-Dollar – Umgekehrte Kopf-Schulter-Formation

Gold in US-Dollar, Wochenchart vom 17.Februar 2022. ©Gold.de

Im großen Bild hat sich beim Goldpreis auf dem Wochenchart über die letzten eineinhalb Jahre eine große umgekehrte Kopf-Schulter-Formation gebildet. Der Ausbruch über die Nackenlinie ist in vollem Gange und aktiviert ein Kursziel im Bereich von ca. 2.125 US-Dollar.

Der Weg dorthin ist allerdings gepflastert von Widerständen, so dass man sich besser auf eine längere und widrige bzw. volatile Reise einstellen sollte. Gleichzeitig hat die Wochen-Stochastik ein neues Kaufsignal aktiviert und hätte noch viel Platz bis zur überkauften Zone.

Wir erwarten, dass diese überkaufte Zone im Laufe des Frühlings erreicht werden wird. Erst dann wäre ein größerer Rücksetzer zu erwarten. Bis zum genannten Kursziel aus der umgekehrten Kopf-Schulter-Formation bei 2.125 US-Dollar dürfte die jetzt freigesetzte Energie daher wohl im ersten Halbjahr 2022 nicht reichen.

Goldpreis Tageschart in US-Dollar – Ausbruch aus dem Dreieck

Goldpreis Tageschart in US-Dollar – Ausbruch aus dem Dreieck

Gold in US-Dollar, Tageschart vom 17.Februar 2022. ©Gold.de

Während der Goldpreis am 25.Januar zunächst brachial an der Marke von 1.853 US-Dollar nach unten abprallte, konnte sich ausgehend von diesem Rücksetzer zunehmend erhebliche Stärke aufbauen. Seit dem Tief am 28.Januar bei 1.780 US-Dollar brach der Goldpreis in den folgenden 13 Handelstagen mit Wucht aus der monatelangen Dreieckkonsolidierung nach oben aus.

Schnell wurde ein erstes Hoch bei 1.879 US-Dollar erreicht.

Die anschließende Konsolidierung testete in Windeseile die Oberkante des ehemaligen Dreiecks bei 1.844 US-Dollar. Seitdem sind die Bullen aber schon wieder am Drücker und proben aktuell auch den Ausbruch über 1.880 US-Dollar. Damit wären die Höchststände vom letzten November aus dem Weg geräumt.

Die nächsten Widerstände warten dann um 1.900 US-Dollar sowie in der altbekannten Widerstandszone zwischen 1.950 und 1.965 US-Dollar. Hier war der Goldpreis in den vergangenen 19 Monaten immer wieder kläglich gescheitert.

Wichtig ist nun, dass der Tages-Stochastik die Transformation in den eher seltenen „eingebetteten Zustand“ gelingt. Dazu fehlt noch ein weiterer positiver Handelstag, an dem die beiden Signallinien des Stochastik-Oszillators oberhalb von 80 liegen. Dann wechselt die Stochastik von überkauft auf eingebetteten und der Aufwärtstrend wäre bis auf weiteres „festgezurrt“.

In diesem bullischen Szenario laufen die Preise wie auf Schienen weiter nach oben, während die meisten Marktteilnehmer mit dem Fokus auf „überkauft“ dem Zug hinterherlaufen.

Alternativ und auch das muss benannt werden, kann die Gold-Hausse natürlich auch jetzt schon wieder in sich zusammenbrechen. Insbesondere die saisonale Komponente wechselt ab Ende Februar zunehmend auf negativ, wobei sich eine laufende Gold-Rally in Ausnahmejahren auch bis in den Mai hinziehen konnte. Es bleibt also spannend.

Die Wahrscheinlichkeiten liegen aber eindeutige auf Seite der Bullen.

Insgesamt ist also auf Sicht der kommenden Wochen eine Fortsetzung der Rally in Richtung 1.900 und 1.950 US-Dollar zu erwarten. Sollten sich die angespannte geopolitische Situation oder z.B. der Bankrun in Kanada verschärfen und damit das ohnehin schon weltweit stark angeschlagene Vertrauen der Bürger weiter strapazieren, sind wie technisch aufgezeigt eventuell auch noch höhere Kursziele denkbar.

Im Hintergrund lauert zudem auch die Implosion des Corona-Narratives. Der Chart von Pfizer sieht sehr ungesund aus und lässt vermuten, dass die Märkte möglicherweise kurz davor stehen, den größten Betrug der Menschheitsgeschichte einzupreisen.

Kauflimit bei 1.575 Euro hat gegriffen

Mit dem am 20.Januar genannten Kauflimit in Höhe von 1.575 Euro konnte man am 3. und 4.Februar nochmal halbwegs günstig beim Gold nachkaufen. Seitdem haben die Preise fast 100 Euro pro Feinunze zugelegt.

Der Zug ist damit erstmal abgefahren und ausreichend investierte Anleger sollten sich nun entspannt bis zum nächsten größeren Rücksetzer im Frühsommer gedulden. Den deutlich gestiegenen Kursen hinterherzulaufen, macht nur Sinn, wenn man noch überhaupt gar keine und nicht ausreichend physische Edelmetalle besitzt.

Autor: Florian Grummes
Technischer Analyst, Edelmetallexperte

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