Am 30. November 2014 haben die Schweizer Eidgenossen die Möglichkeit, ihre Zentralbank zu massiven Goldkäufen zu verpflichten. Sollte die Abstimmung über die Initiative der Schweizer Volkspartei von Erfolg gekrönt sein, müsste die Schweizerische Nationalbank ihre Goldbestände im Verlauf von fünf Jahren auf mindestens 20 Prozent ihrer Aktiva - im wesentlichen Währungsreserven - aufstocken. Derzeit liegt der Anteil bei etwa 8 Prozent.
Schweiz: Gold-Initiative fordert werthaltige Währungsreserven
Die Initiative "Rettet unser Schweizer Gold " stellt drei konkrete Forderungen:
- Keine weiteren Goldverkäufe
- Goldreserven sind in der Schweiz zu lagern
- Goldanteil an Nationalbank-Aktiven (= Aktiva) muss mindestens 20 % betragen
Auf ihrer Webseite begründet die Gold-Initiative ihre Forderungen wie folgt:
"Das Fundament jeder stabilen Währung sind werthaltige Reserven. Gerade in der heutigen unsicheren Zeit ist es für die Zukunft des Schweizerfrankens von entscheidender Bedeutung, dass den Goldreserven Sorge getragen wird. So können wir unser Volksvermögen auch in schwierigen Zeiten sichern."
Chancen auf Erfolg?
Die Chancen auf Erfolg stehen laut einer Umfrage vom 24. Oktober nicht schlecht, auch wenn sich bisher noch keine absolute Mehrheit mit dem Anliegen der Gold-Initiative identifizieren kann. 44 % der Befragten gaben an, sie seien bestimmt oder eher dafür, 38 % äußerten sich ablehnend und 17 % antwortet mit "Weiß nicht/Keine Antwort".
Mehrere prominente Vertreter der Investment-Community haben sich für die Initiative der Schweizer Volkspartei ausgesprochen, darunter zum Beispiel der Investor und Herausgeber des Herausgeber des "Gloom Boom Doom"-Reports Marc Faber sowie der "Silberjunge" Thorsten Schulte.
Goldnachfrage Schweiz: Zusätzlich 300 Tonnen pro Jahr
Der Wert der Devisenbestände der Schweizerischen Nationalbank beläuft sich derzeit auf rund 500 Milliarden Dollar (ca. 394 Milliarden Euro). Der Goldanteil an den Devisen beträgt etwa acht Prozent. Um dem Anteil auf 20 Prozent zu erhöhen, müsste die Zentralbank innerhalb von fünf Jahren etwa 1.500 Tonnen Gold neu erwerben. Das entspricht einer zusätzlichen Goldnachfrage von 300 Tonnen pro Jahr. Zum Vergleich: Laut dem US Geological Survey werden pro Jahr ca. 2.800 Tonnen Gold gefördert. Ein Erfolg der Schweizer Gold-Initiative liefe also auf eine Nachfrage von mehr als 10 % der weltweiten Fördermenge für fünf Jahre hinaus.
Goldreserven der Schweiz im Vergleich
Die Schweiz gehörte im vergangenen Jahrzehnt zu den größten staatlichen Goldverkäufern weltweit. Das Land veräußerte etwa 1.550 Tonnen des gelben Edelmetalls und investierte den Erlös hauptsächlich in festverzinsliche US-Papiere. Aktuell liegen die staatlichen Goldbestände der Schweiz bei 1.040 Tonnen. Damit liegt das Land im internationalen Vergleich auf dem 8. Platz, wenn man die Reserven des Internationale Währungsfonds in das Länder-Ranking einbezieht.
Land /Institution |
Goldreserven (Tonnen) |
Anteil an Devisenreserven (Prozent) |
USA |
8.133,5 |
72 |
Deutschland |
3.384,2 |
68 |
IWF |
2.814,0 |
k.A. |
Italien |
2.451,8 |
67 |
Frankreich |
2.435,4 |
65 |
Russland |
1.094,7 |
10 |
China |
1.054,1 |
1 |
Schweiz |
1.040,0 |
8 |
Japan |
765,2 |
3 |
Niederlande |
612,5 |
54 |
Videos zur Gold-Initiative der Schweiz
Youtube Video mit dem Titel: "Renommierte Finanzexperten empfehlen "Ja" zur Schweizer Goldinitiative"
Youtube Video mit dem Titel: "Schweizer Politiker: Geldsystem ist ein großes Betrugssystem-Mai 2014"