Gold: 2.620,80 € 0,89 %
Silber: 29,82 € 2,79 %
Stand: 17.12.2024 von Jörg Bernhard
14 Tage vor dem Jahreswechsel deutet einiges darauf hin, dass die Krisenwährung Gold eine starke Jahresperformance erzielen wird. Mit einem Plus von 29 Prozent entwickelte es sich bislang sogar besser als die meisten internationalen Blue-Chip-Aktienindizes.
Gold glänzt 2024 und überzeugt mit Top-Performance

Goldpreis in Rekordlaune

Angesichts wachsender Schuldenberge diesseits wie jenseits des Atlantiks und zahlreicher geopolitischer Krisen (Ukraine, Taiwan, Syrien, Gazastreifen und Libanon) sollten sich Anleger über die diesjährige Kursrallye nicht zu sehr wundern.

Unter den wichtigsten und liquidesten Anlageklassen gehört Gold – mit Ausnahme von Bitcoin & Co – derzeit zweifellos zu den gefragtesten Top-Performern. Selbst positive Realzinsen (Zinsen übertreffen Inflation) vermochten den Aufwärtsdrang des altbewährten Inflationsschutzes nicht zu stoppen.

Sowohl wichtige Aktienindizes als auch der Goldpreis haben in diesem Jahr mehrfach neue Allzeithochs markiert – aus gutem Grund. Im Rahmen einer von GOLD.DE in diesem Jahr durchgeführten Goldmarkt-Studie wurden die nachfolgenden zehn Beweggründe zum Kauf von Gold unter den Teilnehmern der Umfrage am häufigsten genannt:

  • Sicherheit
  • Sichere Wertanlage
  • Inflationsschutz
  • Wertspeicher
  • Werterhalt
  • Fungibilität
  • Weltweite Akzeptanz
  • Absicherung
  • Diversifikation
  • Krisenschutz

Und diese Argumente dürften weiterhin greifen, schließlich ist die Wahrscheinlichkeit relativ hoch, dass sich mit der Amtsübernahme von Donald Trump (20. Januar 2025) die Krisen eher vermehren als in Wohlgefallen auflösen werden.

Die Ankündigung, dass Hardliner und Polit-Neulinge wichtige Ämter übernehmen werden, verstärken diese Vermutung. Man darf daher gespannt sein, wie sich die von Trump angekündigten Steuersenkungen und Ausgabenkürzungen auf den US-Staatshaushalt und den Schuldenberg auswirken werden.

Zur Erinnerung: In den vergangenen zehn Jahren haben sich die US-Staatsschulden von 17,3 Billionen auf 36,1 Billionen Dollar erhöht. Beim Haushaltsdefizit war innerhalb dieses Zeitraums eine Verschlechterung von 2,8 Prozent (2013) auf 6,2 Prozent des Bruttosozialprodukts (2023) registriert worden.

Stabiler Aufwärtstrend seit Jahren

Was Gold als Krisen-, Vermögens- und Inflationsschutz besonders interessant macht, ist der seit Jahren zu beobachtende solide Aufwärtstrend (siehe Tabelle) und die relativ moderate Volatilität. Wer also einen effektiven Werterhalt anstrebt, kommt um den Goldkauf kaum herum, schließlich gibt es Gold seit Tausenden von Jahren und es hat (zumindest in Form von Barren oder Münzen) noch nie einen Totalverlust erlitten.

Und auch seine Kursschwankungsintensität (Volatilität) weiß zu überzeugen. Ein Investment in die 100 bedeutendsten US-Technologieunternehmen (Nasdaq-100) weist aktuell eine historische 250-Tage-Volatilität von 21,4 Prozent p.a. aus, während diese Risikokennzahl bei Gold – trotz fehlender Diversifikation – mit 18,5 Prozent deutlich niedriger ausfällt.

Bergauf bei akzeptablen Kursausschlägen – was will man mehr?

Starker Trend seit Monaten bzw. Jahren:

Starke Performance bei GoldQuelle: GOLD.DE

Ausblick für die laufende Woche

Mit Hochspannung erwarten die Akteure an den Finanzmärkten die für den Mittwochabend angekündigte Zinsentscheidung der US-Notenbank Fed (20.00 Uhr). Das FedWatch-Tool des Terminbörsenbetreibers CME Group zeigt derzeit eine Wahrscheinlichkeit von 97,1 Prozent an, dass in den USA eine Zinssenkung um 25 Basispunkte erfolgen wird.

Bis Ende 2025 deutet eine Wahrscheinlichkeit von etwas mehr als 30 Prozent darauf hin, dass die US-Leitzinsen ihr derzeitiges Niveau um mindestens 100 Basispunkte unterschreiten werden. Vor einigen Monaten war hier noch ein deutlich höherer Wert registriert worden.

Spannend wird es vor allem mit Blick auf die anstehenden Prognosen der US-Notenbanker bzw. die Statements von Jerome Powell auf der letzten Fed-Pressekonferenz des Jahres (20.30 Uhr).

Danach stehen mit den wöchentlichen Erstanträgen auf US-Arbeitslosenhilfe, dem Konjunkturausblick der Philadelphia Fed (beide Donnerstag) sowie den aktuellen Zahlen zu den persönlichen Einnahmen bzw. Ausgaben und dem von der Uni Michigan ermittelten Index zum Konsumentenvertrauen (beide Freitag) noch einige wichtige Konjunkturindikatoren auf der Agenda.

Ob es an den Goldmärkten zu einem ruhigen Jahresausklang kommen wird, bleibt abzuwarten, schließlich dürfte mit dem Jahreswechsel die Marktliquidität eher ab- als zunehmen.

Bei langfristigem Anlagehorizont werden Goldbesitzer höchstwahrscheinlich aber weiterhin viel Freude mit ihrem „sicheren Hafen“ haben.

Autor: Jörg Bernhard
Freier Wirtschaftsjournalist
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