GOLD | 2.374,84 $/oz | 2.230,35 €/oz | 71,71 €/g | 71.707 €/kg |
SILBER | 28,17 $/oz | 26,46 €/oz | 0,85 €/g | 850,71 €/kg |
Sehr umfangreich fällt der Datenkalender für diese Woche nicht aus – die Urlaubssaison fordert auch an dieser Stelle ihren Tribut. Das, was auf der Agenda steht, dürfte aber eher wenig aufwärtsgerichtete Preisimpulse für Gold und Silber bereithalten.
Neben der Abstimmung über das billionenschwere Infrastrukturprogramm der Biden-Regierung im US-Kongress am Mittwoch steht die Zinsentscheidung der Europäischen Zentralbank (EZB) am Donnerstag im Zentrum der Aufmerksamkeit.
Morgen werden von Destatis die Erzeugerpreise für Produkte und Dienstleistungen in Deutschland veröffentlicht. Erwartet wird ein Anstieg von 8,4 Prozent gegenüber dem Vorjahr.
Die anziehenden Inflationsraten in den USA und Europa konnten bislang aber weder die Gold- noch die Silberpreise beflügeln. Die Teuerungsdynamik wird nach wie vor nicht als nachhaltiges Phänomen angesehen. Stattdessen drücken befürchtete Bremsmanöver vonseiten der Geldpolitik in Form von höheren Zinsen und geringerer Gelddruckaktivität auf die Marktstimmung bei den Edelmetallen.
Doch die kommenden Ereignisse, die sich bereits anbahnen, könnten sehr schnell zu einer Revision dieser Mehrheitsmeinung an den Märkten führen.
Die jüngste Aufwärtsbewegung führte den Goldpreis in US-Dollar bis knapp an die gleitende 50-Tage-Durchschnittslinie (grün) heran. Dort prallte der Kurs zunächst ab. Die Notierungen könnten in dieser Woche nun nochmals bis in den Unterstützungsbereich bei ca. 1.750 US-Dollar hinein zurücklaufen.
Auf diesem Niveau verläuft eine Kreuzunterstützung (gestrichelte grüne Linien). Bis dahin dürfte sich auch die kurzfristig etwas überkaufte Situation bei den Oszillatoren wieder abgebaut haben (Stochastik und Relative Stärke Index / RSI).
Auf Eurobasis hatte der Goldpreis jüngst bereits den Ausbruch aus dem mittelfristigen Korrekturtrend nach oben geschafft. Doch Ende letzter Woche kehrten die Kurse unter die Trendlinie zurück, die damit erneut zur Widerstandslinie mutiert.
Im Bereich von 1.480 Euro pro Unze verläuft nun ca. 3,3 Prozent tiefer die kurzfristige Aufwärtstrendlinie. Diese sollte als Unterstützung halten. Andernfalls könnten im Zuge der aktuellen Preisbewegung nochmals Niveaus um ca. 1.400 Euro pro Unze Gold erreicht werden.
Der Silberpreis in US-Dollar setzt seine Seitwärtskonsolidierung fort und kehrte Anfang dieser Woche mit Preisen unter 26 US-Dollar pro Unze wieder unter die gleitende 200-Tage-Durchschnittslinie zurück.
Das eröffnet ein Verbilligungspotenzial beim Silberpreis bis auf Höhe des aktuellen Verlaufs der unteren Begrenzung der Konsolidierungsflagge bei ca. 24,80 US-Dollar pro Unze (gestrichelte grüne Linie).
Gleich mehrere bedeutende Faktoren sprechen für ein erneutes Reüssieren der Edelmetallpreise nach dem ohnehin saisonal schwachen Sommer. In den letzten Jahren stieg die Nachfrage nach Münzen und Barren ab August auch bei den deutschen Edelmetallhändlern spürbar an.
Die abnehmende Wachstumsdynamik wird sich in den Daten in dieser Woche zu den ökonomischen Frühindikatoren für die USA (Donnerstag) und den Einkaufsmanager-Indizes für das Verarbeitende Gewerbe in Deutschland und den USA (Freitag) wohl bestätigen.
Ein Thema, das für die monetären Edelmetalle relevant ist, wird ebenfalls kurzfristig auf dem Radarschirm der Anleger erscheinen: die überbordende Verschuldung.
In den USA wird am 31. Juli die politisch festgelegte Schuldenobergrenze erreicht, die das Finanzministerium an der Fortsetzung des ungehemmten Schuldenmachens hindern soll – zumindest theoretisch.
Ab August können nur noch mittels „außerordentlicher Maßnahmen“ weitere Ausgaben getätigt werden.
Rein theoretisch besteht damit sogar die Gefahr eines technischen Bankrotts der USA, wenn sich die regierenden Demokraten in den kommenden Wochen nicht mit den oppositionellen Republikanern auf eine Anhebung der Obergrenze für die Staatsverschuldung einigen.
Doch auch wenn es absehbar zu einer Einigung kommt, so lenkt der medienwirksam ausgefochtene Streit über die erneute Anpassung der Verschuldungsgrenze die Aufmerksamkeit für einige Zeit auf die schwindelerregende Höhe der bereits aufgetürmten Verbindlichkeiten.
Diese liegen aktuell in den USA mit 128 Prozent in Relation zum Bruttoinlandsprodukt (nur Schulden der Bundesregierung) auf dem höchsten Stand seit Staatsgründung. Der durchschnittliche Verschuldungsgrad der letzten 234 Jahre lag bei lediglich 35 Prozent (Quellen: Federal Reserve, JustFacts).
In der folgenden Übersicht finden Sie wichtige Termine, die besonders für deutsche Anleger und den Edelmetallmarkt in der aktuellen Woche relevant sind:
Wochentag | Zeit (MESZ) | Datenart | Prognose | Vorherig |
---|---|---|---|---|
Montag | 12:00 Uhr | DE: Monatsbericht Juli der Deutschen Bundesbank mit Ausblicken zu Konjunktur und Inflation | - | - |
Dienstag | 8:00 Uhr | DE: Erzeugerpreisindex (EPI) Juni (Jahr) | 8,4 % | 7,2 % |
14:30 Uhr | USA: Baubeginne Juni (Monat) in Millionen (annualisiert) | 1,597 | 1,572 | |
Mittwoch | 13:00 Uhr | USA: Hypothekenmarkt-Index | - | 727,5 |
16:30 Uhr | USA: Rohöllagerbestände in Mio. Barrel | -4,359 | -7,897 | |
22:30 Uhr | USA: Abstimmung Infrastruktur-Programm im Kongress | - | - | |
Donnerstag | 13:45 Uhr | EU: Zinsentscheidung des EZB-Rates | 0,00 % | 0,00 % |
14:30 Uhr | EU: Pressekonferenz zum Zinsentscheid m. EZB-Präsidentin Christine Lagarde | - | - | |
16:00 Uhr | USA: Ökonomische Frühindikatoren | 0,9 % | 1,3 % | |
Freitag | 9:30 Uhr | DE: Einkaufsmanager-Index Verarbeitendes Gewerbe (Juli) | 64,2 | 65,1 |
DE: Einkaufsmanager-Index Dienstleistungen (Juli) | 59,1 | 57,5 | ||
15:45 Uhr | USA: Einkaufsmanager-Index Verarbeitendes Gewerbe (Juli) | 61,9 | 62,1 | |
4:00 Uhr | USA: Einkaufsmanager-Index Dienstleistungen (Juli) | 64,8 | 64,6 |
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