| GOLD | 4.001,21 $/oz | 3.460,20 €/oz | 111,25 €/g | 111.248 €/kg |
| SILBER | 48,30 $/oz | 41,82 €/oz | 1,34 €/g | 1.344,54 €/kg |
Ungeachtet des neuen Allzeithochs bei 4.380 US-Dollar dürfte dies erst der Beginn einer weitreichenden Neubewertung bzw. fundamentale Neubepreisung realer Werte sein.
Noch dynamischer präsentiert sich der Silbermarkt: Im selben Zeitraum legte der Silberpreis um 47,35 % zu und durchbrach mühelos die seit 45 Jahren gültige Bestmarke bei 50 US-Dollar. Berichte über Silberknappheit, ausverkaufte Produkte und weltweit lange Schlangen vor Edelmetallhändlern häufen sich. Gleichzeitig sind die Edelmetallpreise nach diesen außergewöhnlich starken Kursanstiegen in so kurzer Zeit deutlich überkauft und zeigen zunehmend Anzeichen einer Überhitzung.
"there is no overbought in a short queeze" (engl.) = Es gibt keine Überkaufsituation bei einem Short Squeeze. ©Simpsons
Allerdings spielt sich insbesondere in China derzeit eine klassische physische Engpass-Situation am Silbermarkt ab: Die Bestände in den Tresoren der Shanghai Gold Exchange sind unter 1.000 Tonnen gefallen, während auf Online-Plattformen wie JD und Taobao günstigere Silberbarren ausverkauft sind und die verbleibenden Bestände deutlich teurer angeboten werden.
Gleichzeitig verknappen sich die physischen Silberbestände auch in London, was auf eine systemische Engpasslage schließen lässt!
Goldbestände an der Shanghai Futures Exchange in Tonnen, vom 17. Oktober 2025. Quelle: Inproved
Die seit über fünfeinhalb Jahrzehnten andauernde angelsächsische Kontrolle der Edelmetallpreise mittels der Papiergoldmärkte beginnt sich seit dem Frühjahr 2024 aufzulösen und bedeutet die zunehmende Entkopplung der Edelmetall-Derivate vom physischen Markt.
Steigende Leasingraten, zunehmende Backwardation und abnehmende physische Liquidität belasten die Basis papierbasierter Handelskontrakte immer stärker. Das Risiko, dass Lieferverpflichtungen scheitern, wächst dadurch rapide.
Diese Entwicklungen spiegeln ein schwindendes Vertrauen in das auf Schulden basierende Fiat-Geldsystem wider und deuten auf eine strukturelle Krise hin, in der Edelmetalle wieder als wahre Wertmaßstäbe fungieren.
Gleichzeitig verschärfen sich die Ungleichgewichte zwischen physischem Angebot und Papierhandel deutlich.
Besonders im Silbermarkt zeigen sich Knappheit und Preissprünge, die durch die schwindende Verfügbarkeit realer Bestände verstärkt werden. Das erinnert nicht nur an die kurzfristige Nickel-Krise von 2022, sondern betrifft die gesamte Struktur des globalen Edelmetallhandels. Würden die Märkte in eine Phase höherer Gewalt eintreten, könnten die Preise explosionsartig steigen und sich von allen bisherigen Bewertungsmaßstäben lösen.
Für Anleger ergibt sich daraus die Notwendigkeit einer strategisch angepassten Positionierung. Wer physische Bestände in Form von Barren oder Münzen hält, schützt sich gegen Liefer- und Liquiditätsrisiken. Ergänzend können börsengehandelte Fonds oder Minenaktien als chancenorientierte Beimischung dienen – allerdings mit dem Bewusstsein für erhöhte Volatilität und Systemrisiken.
Gleichzeitig gilt es, einen klaren Kopf zu bewahren und sich nicht von alarmistischen Stimmen zu überstürzten Handlungen verleiten zu lassen. Noch sind Gold und Silber in ausreichender Menge verfügbar. Allen Lesern ist daher dringend zu empfehlen, in dieser Marktphase die Aufgeldtabellen von GOLD.DE zu nutzen – sie sind eine verlässliche Orientierungshilfe, um faire Preise zu erkennen und echte Schnäppchen zu finden.
Gold in US-Dollar, Tageschart vom 17. Oktober 2025. ©GOLD.DE
In rasantem Tempo ist der Goldpreis seit dem 20. August um fast 1.070 US-Dollar gestiegen und hat dabei alle drei Kursziele, die wir in den vergangenen zwei Monaten kommuniziert hatten, beeindruckend zügig erreicht und abgearbeitet.
Nachdem unser letztes Kursziel von 4.300 bis 4.400 US-Dollar in der vergangenen Nacht erreicht wurde, liegt das nächste „greifbare“ Kursziel aus marktpsychologischer Sicht nun bei 5.000 USD. Ob die aktuelle Aufwärtsdynamik der Bullen dafür ausreicht, bleibt abzuwarten. Bislang sind im Chart trotz der überkauften Lage keinerlei Anzeichen für eine Trendwende erkennbar. Es ist daher durchaus möglich, dass der Goldmarkt die runde Marke von 5.000 US-Dollar sehen möchte, bevor es zu einer Verschnaufpause kommt.
Die Volatilität hat sich im Verlauf dieser Handelswoche jedenfalls weiter verstärkt. Kurzfristige Rücksetzer um 100 bis 250 US-Dollar sind jederzeit möglich.
Solange sich der Goldpreis jedoch oberhalb der Zone von 3.970 bis 4.050 US-Dollar behauptet und die Tages-Stochastik weiterhin bullisch eingebettet mit beiden Signallinien oberhalb von 80 läuft, bleibt der steile Aufwärtstrend intakt. Erst ein Fall unter 3.950 US-Dollar würde vermutlich den Beginn einer gesunden Korrektur signalisieren. Tiefe Rücksetzer deutlich unter 3.750 US-Dollar sind aktuell aber nur noch sehr schwer vorstellbar.
Seit dem entscheidenden Trendwendepunkt im August haben sich die Gold- und Silbermärkte innerhalb weniger Wochen dramatisch verändert: Neue Allzeithochs, eine immense Dynamik, deutlich erhöhte Volatilität und eine wachsende Kluft zwischen physischen Preisen und Papiernotierungen deuten auf eine fundamentale Neubewertung hin.
Während physisches Silber und die Minenaktien trotz massiver Wertsteigerungen im großen Bild weiterhin unterbewertet sind, werden strukturelle Schwächen des papierbasierten Systems zunehmend sichtbar. In China und Indien sowie in den wichtigsten westlichen Handelszentren spitzt sich die physische Angebotsverknappung zu – ein deutliches Signal wachsender systemischer Spannungen.
Trotz der beeindruckenden Rallye ist jedoch Gelassenheit gefragt: Solange der Goldpreis über den wichtigen Unterstützungszonen im Bereich um 4.000 und 3.750 US-Dollar bleibt, ist der Aufwärtstrend intakt. Alle Rücksetzer sind Kaufchancen. Auf der Oberseite haben Gold und Silber in den kommenden ein bis drei Jahren hingegen noch sehr viel Potenzial.
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