GOLD | 3.330,80 $/oz | 2.938,29 €/oz | 94,47 €/g | 94.468 €/kg |
SILBER | 33,60 $/oz | 29,66 €/oz | 0,95 €/g | 953,59 €/kg |
Das Verlangen nach Gold erreichte im zweiten Quartal 2024 aufgrund mehrerer Schlüsselfaktoren ein Rekordvolumen in Höhe von 1.258,2 Tonnen. Dies entspricht einem nochmaligen Zuwachs von 4 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal.
Der Goldpreis lag dabei im Schnitt 2.338,20 US-Dollar pro Feinunze (31,1g) durchschnittlich 18 Prozent über dem Niveau des 2. Quartals 2023.
Zwei Sektoren spielten dabei eine entscheidende Rolle (Zentralbankkäufe u. physische Privatkäufe von Goldbarren größerer Gewichtseinheiten; OTC):
Durch diesen massiven Nachfrageimpuls bei gleichzeitig schwachem Angebotswachstum von insgesamt lediglich 4 Prozent auf Jahresbasis konnte der Goldpreis in den bedeutendsten Währungen neue Rekordpreise erzielen (exemplarisch in fünf Währungen):
Die anhaltenden geopolitischen Spannungen, insbesondere in der Ukraine, zwischen China und Taiwan sowie dem Nahen Osten und die damit verbundenen wirtschaftlichen Unsicherheiten (Huthi Attacken auf kommerzielle Schiffe im Roten Meer, Sanktionen) trieben private und institutionelle Anleger dazu, Gold als sicheren Hafen anzusteuern.
Die Zentralbanken kauften weiterhin in hohem Tempo Gold und trugen so wesentlich zur Gesamtnachfrage bei. Allein im ersten Quartal kauften sie 289,7 Tonnen. Dieser Trend setzte sich im zweiten Quartal fort, obwohl es in China eine leichte Verlangsamung der Käufe durch die People's Bank of China gab. Länder wie Vietnam, die Türkei und Indien lösten das Reich der Mitte als größten Goldkäufer ab. Vor allem die Sorge vor der Beschlagnahmung oder gar Enteignung von Devisenreserven in Form von westlichen Staatsanleihen trieben viele Geldpolitiker des BRICS+-Blocks in Gold.
Westliche vermögende Investoren erhöhten ihre Goldbestände via OTC-Geschäfte (Barrenkäufe Over The Counter) in Erwartung möglicher Zinssenkungen durch die US-Notenbank, während östliche Investoren, insbesondere in China und Indien, ihre Käufe aufgrund der lokalen Wirtschaftsbedingungen und der Währungsabwertung ebenfalls massiv erhöhten. Insgesamt betrug der Nachfrageanstieg hier signifikante 53 Prozent auf Jahresbasis.
Es gab auch einen deutlichen Anstieg der Nachfrage nach Gold im Technologiesektor, angetrieben durch Fortschritte und Investitionen im Bereich Künstliche Intelligenz (KI) und Elektronik.
Zusammen haben diese Faktoren die Nachfrage nach dem gelben Edelmetall auf ein noch nie da gewesenes Niveau getrieben und die Rolle von Gold als entscheidendes Kapital für das Risikomanagement und den Vermögenserhalt in einer unsicheren Welt unterstrichen.
Durch den Preis- und Nachfrageanstieg auf Rekordniveaus in den vergangenen zweieinhalb Jahrzehnten erfährt Gold als Anlageklasse wieder eine deutlich höhere Akzeptanz als zum Ende des Zwanzigsten Jahrhunderts, auch unter institutionellen Investoren (priv. Investmentfonds, Versicherungen, Stiftungen, Zentralbanken, Staatsfonds etc.).
Die Abhängigkeit des Goldpreises von der hohen Nachfrage der Zentralbanken ist nach wie vor sehr prägnant. Dies kann sich jedoch auch wieder ändern, wie in den Jahren der Weltfinanzkrise (ab 2008), als vor allem private und institutionelle Investoren Gold massiv nachfragten und die Zentral- und Notenbanken erst langsam begannen, den "archaischen" Vermögenswert Gold für sich wiederzuentdecken.
Weiterhin ist zu bedenken, dass der Trend der De-Dollarisierung weltweit erst an seinem Anfang steht und viele Staaten, wie z. B. Saudi-Arabien, China und v. a. Japan, noch in Billionenhöhe über Wertpapiere oder Devisenbestände, die in US-Dollar denominiert sind, verfügen.
Zudem wird das Thema Verschuldung mehr und mehr ein Faktor bei längerfristigen Investitionsentscheidungen. Es ist eine Illusion davon auszugehen, dass die globalen Gesamtverbindlichkeiten auf historischem Rekordniveau auf konventionelle Art und Weise getilgt werden können.
In Bezug auf die besorgniserregenden geopolitischen Spannungen bis hin zu militärischen Auseinandersetzungen ist es gut zu wissen, dass es der sichere Hafen Gold existiert. Diese Tatsache dürfte auch im zweiten Halbjahr 2024 ein wesentlicher Nachfragetreiber für das edle Metall bleiben.
Die Dedollarisierung ist eine tragische Entwicklung, die zu einer relativen Verarmung des Westens fuehren wird. Das wird mit Sicherheit nicht ueber Nacht passieren, koennte aber in 30 bis spaetestens 50 Jahren abgeschlossen sein. Die Zahl der Dollar Schuldner weltweit ist einfach zu gross. Die Rueckfuehrung dieser Kredite wird eine lange Zeit in Anspruch nehmen. Dedollarisierung bedeutet diese Kredite zu tilgen. Aber womit wenn nicht mit Dollars ?
Wenn die Vermögenden und die Zentralbanken wie verrückt otc kaufen, dann zeigt das, dass die Kacke richtig am Dampfen ist. Das Weltfinanzsystem ist kurz vor dem Aus. Man tut gut daran, in echte Sachwerte zu flüchten. Gold und vor allem auch Silber in kleineren Stückelungen werden das Überleben sichern in einer kriegsgeschüttelten chaotischen Welt, die m. M. n. bewusst und absichtlich inszeniert wird.
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