GOLD | 2.641,54 $/oz | 2.518,91 €/oz | 80,98 €/g | 80.985 €/kg |
SILBER | 30,62 $/oz | 29,20 €/oz | 0,94 €/g | 938,80 €/kg |
Viele Goldbesitzer zeigten sich dennoch enttäuscht, dass der Inflationsschutz Gold in diesem Jahr vom massiven Anstieg der Inflation kaum profitiert hat und nicht einmal die Geldentwertung ausgeglichen hat.
Während nämlich die jährliche Teuerungsrate für November bei 10,0 Prozent lag, verbuchte das gelbe Edelmetall auf Zwölfmonatssicht und in Euro gerechnet lediglich einen Wertzuwachs in Höhe von 6,0 Prozent. Als Bremsklotz erwies sich neben den gestiegenen Opportunitätskosten (Zinsverzicht) auch die markante Dollarstärke.
Grundsätzlich bleibt aber festzuhalten, dass sich Gold gegenüber den beiden wichtigsten Anlageklassen Aktien und Anleihen deutlich besser entwickelt hat und somit seiner Rolle als Vermögensschutz durchaus gerecht geworden ist.
Vor allem gegenüber deutschen Anleihen, die in der Vergangenheit ebenfalls als „sicherer Hafen“ galten, erzielte das gelbe Edelmetall eine Outperformance von 25 Prozentpunkten (siehe Tabelle). Lediglich gegenüber dem Bloomberg-Commodity-Index und dem Dollarindex erwies sich Gold als weniger rentable Anlagealternative.
Dieser generierte nämlich eine massive Kapitalflucht in den Dollar und verteuerte wichtige fossile Energieträger wie Öl und Gas. Da Europas Wirtschaft von Rohstoffimporten stark abhängig ist, stellte die positive Entwicklung der US-Währung sowie des gesamten Rohstoffsektors keine große Überraschung dar.
Wichtig zu wissen: Eine negative Jahresperformance (Stand: 19.12.22) wies der Goldpreis lediglich in US-Dollar aus.
In den meisten anderen wichtigen Währungen erwies sich Gold durchaus als „Stabilitätsanker“ bzw. „sicherer Hafen“ in stürmischen Zeiten. Japanische Goldbesitzer verbuchten zum Beispiel in ihrer Heimatwährung eine Wertsteigerung um über 16 Prozent.
Bei der globalen Goldnachfrage gab es im Jahresverlauf keine sonderlich besorgniserregenden Negativentwicklungen zu beobachten, schließlich verzeichneten laut World Gold Council die folgenden Marktsegmente erfreuliche Nachfragezuwächse: Schmuck, Barren und Münzen sowie Notenbanken.
Insbesondere das starke Goldinteresse der „Geldhüter“ sollte den ganz normalen Anleger hellhörig machen. Da diese Gold allenfalls in homöopathischen Dosen verkaufen und 2022 in erster Linie als Käufer in Erscheinung getreten sind, lässt dies nur einen Schluss zu:
Ausgebremst wurde Gold vor allem in zwei Marktsegmenten: bei physisch hinterlegten Gold-ETFs sowie an den Terminmärkten. Aber in beiden Fällen scheinen wir das Schlimmste mittlerweile überstanden zu haben.
Im ETF-Sektor haben die Gold-Abflüsse in den vergangenen Wochen nämlich spürbar nachgelassen und an den Terminmärkten sind sowohl große als auch kleine Terminspekulanten wieder deutlich optimistischer geworden.
19.12.2022 | Performance 2022 | |
---|---|---|
Goldpreis (EUR) | 1.687,00 | 5,3 % |
Goldpreis (US$) | 1.794,86 | -1,18 % |
Dollarindex (Punkte) | 104,40 | 8,8% |
Bund-Future (Prozent) | 137,660 | -19,7 % |
Dow-Jones (Punkte) | 32.920,46 | -9,4 % |
Bloomberg Commodity Index (Punkte) | 112,02 | 13,0 % |
DAX (Punkte) | 13.920,00 | -12,4 % |
Bitcoin (USD) | 16.742,00 | -63,8 % |
Nach der in der vergangenen Woche erfolgten Zinserhöhungsrunde in den USA und Europa dürfte das Thema Zinsen erst einmal abgehakt sein.
Da sowohl die US-Notenbank Fed als auch die Europäische Zentralbank im nächsten Jahr die Zinsschraube weiter nach oben drehen möchte, geriet der Goldpreis unter Druck und rutschte unter die Marke von 1.800 Dollar.
Ein starker Dollar sowie die gestiegenen Opportunitätskosten könnten somit den Krisenschutz Gold in den kommenden Wochen oder Monaten weiterhin ausbremsen.
Alles in allem wurde das gelbe Edelmetall in diesem Jahr seiner Rolle als Stabilitätsanker aber durchaus gerecht, schließlich war weder mit Aktien noch mit Staatsanleihen – und schon gar nicht mit Kryptowährungen – ein ordentliches Anlageergebnis zu erzielen.
Als besonders wichtig sind die für Freitag angekündigten Zahlen zum Auftragseingang langlebiger Wirtschaftsgüter sowie die persönlichen Einnahmen und Ausgaben (beide 14.30 Uhr) anzusehen.
Sollten sie auf eine robuste Wirtschaft hindeuten, dürften das Thema „Zinssorgen“ wieder heiß diskutiert werden und auf die Stimmung an den Goldmärkten drücken.
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