GOLD | 2.695,65 $/oz | 2.619,34 €/oz | 84,21 €/g | 84.214 €/kg |
SILBER | 30,69 $/oz | 29,82 €/oz | 0,96 €/g | 958,74 €/kg |
Trotz wieder leicht steigender Inflationsraten sehen sich die Zentral- und Notenbanken rund um den Globus gezwungen, eine in ihrer Gesamtheit aggressivsten Zinssenkungszyklen der letzten Jahrzehnte vorzunehmen. Dabei sind die Leitzinsen im historischen Vergleich bereits sehr niedrig.
Da sich die Welt-Konjunktur offiziell nicht in einer Rezession befindet (Stagnation in Teilen Europas) und eine Deflation auf globaler Ebene ebenfalls nicht erkennbar ist (bis auf Japan), bleibt nur eine Erklärung für dieses Phänomen: extreme Verschuldung.
Ausgesuchte kursrelevante Termine für Gold, Silber & Co. in der 50. Börsenwoche 2024:
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Im Jahr 2023 stiegen die globalen Zinszahlungen, die an wenige institutionelle und superreiche private Gläubiger fließen aufgrund hoher Schuldenstände und steigender Zinssätze auf ein Rekordniveau an.
Allein die Unternehmen außerhalb des Finanzsektors mussten weltweit erheblich mehr für den Schuldendienst aufwenden. So stiegen beispielsweise die Kosten für Zinszahlungen bei börsennotierten Unternehmen um üppige 23 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.
Entwicklungsländer wie Brasilien oder die Türkei aber auch Industriestaaten wie Frankreich und die USA waren besonders stark von den höheren Zinszahlungen betroffen.
Die Gesamtschulden in der Euro-Zone belaufen sich auf "nur" etwa 13,5 Billionen Euro, was ungefähr 88 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) des gesamten Wirtschaftsraums entspricht (Stand Mitte 2024). Dies markiert eine leichte Reduktion der Schuldenquote im Vergleich zu den Vorjahren.
Trotz des Rückgangs bleibt die Verschuldung im Verhältnis zum BIP in vielen Mitgliedstaaten hoch, insbesondere in Ländern wie Griechenland, Italien, Frankreich und Portugal.
Die Schuldenobergrenze liegt laut Stabilitätskriterien (Vertrag v. Maastricht) bei 60 Prozent des BIP und wird von keinem einzigen der 20 Euroraum-Mitgliedsstaaten eingehalten – auch von Deutschland nicht (aktuelle offizielle Schuldenquote ohne "Sondervermögen" und Pensionsansprüche: 64,75 Prozent).
Am meisten Sorgen bereitet den Kapitalmärkten aktuell die politische Instabilität sowie die hohe Gesamtverschuldung Frankreichs.
Allein die Staatsverschuldung beträgt zur Mitte des Jahres 2024 rund 3,27 Billionen Euro, was etwa 112,3 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) entspricht und damit fast dem Doppelten der Schuldenobergrenze gemäß Maastricht-Verträgen.
Zudem steigt die Verschuldungsquote im Vergleich zu den Vorjahren dynamisch an (v. a. wegen der gestiegenen Zinsen) und verdeutlicht die finanzielle Herausforderung des Landes.
Frankreich hat derzeit die höchste absolute Verschuldung innerhalb der Europäischen Union - noch vor dem hoch verschuldeten Italien.
Mittlerweile haben sich die Zinsen für Staatsanleihen der zweitgrößten Volkswirtschaft Europas an die Griechenlands und Italiens angenähert:
Die Sparbemühungen der französischen Regierung unter Premierminister Barnier führten zu einer Regierungskrise und einem Misstrauensantrag der Opposition, die Barnier verlor. Seitdem spitzt sich die politische Lage in Frankreich weiter zu, da die Regierung ihrer politischen Legitimation beraubt wurde und nun gelähmt ist.
Daher ist es wahrscheinlich, dass die Europäische Zentralbank (unter der Leitung der ehem. französischen Finanzministerin Christin Lagarde) ihre Leit-Zinsen an diesem Donnerstag erneut senken wird:
Perspektivisch ist ein Zinsniveau bei einer neutralen Rate von ca. 2-2,5 Prozent p. a. zu erwarten.
Sollte sich die Krise in Frankreich ausweisen, sind drüber hinaus Notmaßnahmen der EZB und erneut Nullzinsen möglich.
Gleich mehrere Einflussfaktoren auf geopolitischer, zinspolitischer und geldpolitischer Ebene stützen aktuell den Goldpreis.
China war trotz der im Mai verkündeten Pause bei Goldkäufen zuletzt wieder als Nachfrager am Markt aufgetreten, wenn auch in überschaubarem Rahmen.
Die Unsicherheit um die Stabilität der Lage in Syrien, wo Terrorgruppen versuchen, in das durch den Sturz des Diktators Assad entstandene Machtvakuum einzudringen, trägt ebenfalls zur Flucht in den sicheren Hafen Gold bei.
Vor allem die trüben Konjunkturaussichten in der Euro-Zone, die sinkenden Zinserwartungen und der schwache Euro kommen dem Goldpreis in der Gemeinschaftswährung gerechnet aktuell zugute:
Mit ca. 1.520 Euro notiert das gelbe Edelmetall nach wie vor nur knapp von seinen Höchstständen vom 22. November 2024 entfernt:
Aktuell müssen am Spot-Markt für eine Feinunze Gold (31,1g) 2.519,65 Euro bzw. 2.663,75 US-Dollar bezahlt werden.
In Anbetracht der sich geopolitisch weiter verschärfenden Situation (die Lage in Syrien ist alles andere als stabil) sowie des dynamischen Zinssenkungszyklus der großen Zentral- und Notenbanken, gepaart mit den Risiken in Frankreich, dürfte der Goldpreis auch in dieser Woche auf hohen Niveaus verharren.
Mittlerweile ist es doch so, dass niedrige Leitzinsen die Währung schwächen und damit die langfristigen Staatsanleihenzinsen heben.
Wir brauchen einen harten Volcker-Kurs und eine starke Währung.
Weiter steigende Immopreise nehme ich natürlich auch gerne: Denn Betongold ist neben Gold besser als Negativzinsen (, auf die nervenschwache Bankkunden sich per Unterschrift nur allzu leicht einlassen).
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