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Stand: 24.10.2022 von © GOLD.DE Redaktion
Lohnt sich Goldgranulat als Geldanlage? Welche steuerlichen Vorteile gibt es? Wie einfach ist der Wiederverkauf? Und was genau ist Goldgranulat – wie wird es hergestellt? Hier auf GOLD.DE finden Sie alle Antworten und die wichtigsten Tipps rund um Goldgranulat als Investment.
Goldgranulat als Investment sinnvoll?
Das Wichtigste in Kürze
  • Goldgranulat = Gold in Form kleiner Körnchen
  • Dient vor allem als Vorprodukt für Industrie und Gewerbe
  • Als Goldinvestment für Privatanleger wenig geeignet
  • Im Gegensatz zu Münzen oder Barren fällt beim Kauf Mehrwertsteuer an
Goldgranulat Goldgranulat

Was ist Goldgranulat?

Goldgranulat, auch als Granalien bekannt, sind winzige Körnchen aus reinem Gold, die oft in kleinen Dosen oder Tüten auf Münzsammler- und Edelmetallbörsen angeboten werden. Neben Gold findet man Granulat auch aus Silber oder anderen Edelmetallen.

Das Granulat wird durch die Wiederverwertung von Altgold oder die Verarbeitung von rohem Golderz hergestellt. Es stellt eine Zwischenstufe dar – irgendwo zwischen einem Goldnugget und einem späteren Endprodukt wie Münzen oder Barren. Oft wird Goldgranulat als flexible Alternative zu klassischen Anlageformen wie Goldmünzen und Goldbarren beworben. Aber ist das wirklich der Fall?

Für Privatanleger wenig geeignet

Goldgranulat besteht in der Regel aus reinem Gold mit einer Feinheit von 999,9. Es handelt sich also grundsätzlich um eine werthaltige Investition. Da keine Prägungskosten anfallen, könnte dies theoretisch einen kleinen Preisvorteil bedeuten.

Dennoch ist Goldgranulat für Privatanleger als Wertanlage wenig empfehlenswert. Die Zahl der Anbieter ist äußerst klein und kann mit dem Angebot an Goldmünzen und Goldbarren nicht mithalten. Ein Preisvergleich ist dadurch kaum möglich.

Der größte Nachteil liegt jedoch in der Mehrwertsteuer, die beim Kauf von Goldgranulat anfällt – im Gegensatz zu Münzen und Barren. Der Grund: Goldgranulat wird nicht als Anlagegold, sondern als Rohstoff oder Vorprodukt eingestuft, insbesondere für die Schmuckherstellung. Dadurch wird der Kauf mit Mehrwertsteuer belegt.

Goldgranulat: Gibt es auch Vorteile?

Für Privatinvestoren bietet Goldgranulat nur einen kleinen Vorteil: Es ermöglicht den grammgenauen Kauf, also den Erwerb von kleinsten Gewichtseinheiten. Die Körnung von Goldgranulat ist sehr fein und liegt zwischen 0,1 und 3 Millimetern. Dennoch wiegen diese Vorteile die genannten Nachteile kaum auf – schließlich kann man auch 1-Gramm-Goldbarren oder Goldbarren mit nur 0,5 Gramm kaufen, die besser als Anlageform geeignet sind.

Für Industrie und Gewerbe hingegen ist die feine Dosierbarkeit von Goldgranulat ein klarer Vorteil. Goldschmiede und Juweliere können den Einkauf präzise kalkulieren, da Verluste durch Verschnitt entfallen. Die echten Vorteile von Goldgranulat liegen daher vor allem bei gewerblichen Verwendern.

Verwendung von Goldgranulat

Goldgranulat wird überall dort genutzt, wo Gold als Vorprodukt in gewerblichen Herstellungsprozessen benötigt wird. Es findet Anwendung bei der Herstellung von Barren, in der Schmuckbranche oder in der Industrie – beispielsweise zur Veredelung von Drahten und Blechen.

Herstellung

Die Herstellung von Goldgranulat beginnt mit dem Schmelzen des Goldes. Anschließend wird das flüssige Gold durch eine Art Sieb getropft. Die Goldtropfen werden in einem Wasserbehälter aufgefangen, wo sie erkalten und so ihre charakteristische Körnchenform erhalten. Dieses Granulat wird auch als Goldpellets bezeichnet.

Goldgranulat kaufen

Edelmetall-Anleger, die dennoch in Goldgranulat investieren möchten, sollten unbedingt darauf achten, die kleinen Goldpartikel nur mit einem seriösen Zertifikat und in der Originalverpackung zu erwerben. Ohne diese Nachweise kann ein späterer Wiederverkauf schwierig werden.

Die Preise für Goldgranulat werden üblicherweise in Gramm angegeben. Im Goldgranulat-Handel ist eine Feinheit von 999,9 Standard.

Es gibt nur wenige Anbieter, bei denen man Goldgranulat kaufen kann. Diese sind meist

Scheideanstalten

, die als Betriebe der chemischen Industrie tätig sind. Ihr Schwerpunkt liegt weniger im Handel, sondern im

Recycling von Gold

und in der Bereitstellung von Edelmetallen als Vorprodukte für den gewerblichen Bereich.

Anbieter von Goldgranulat

Ohne Anspruch auf Vollständigkeit:

Goldgranulat und Mehrwertsteuer

Was für gewerbliche Käufer kaum relevant ist, hat für Privatkäufer erhebliche Auswirkungen: Beim Kauf von Goldgranulat fällt die volle Mehrwertsteuer (derzeit 19 %) an, auch Umsatzsteuer genannt.

Da Privatanleger beim späteren Verkauf keine Mehrwertsteuer erheben dürfen, bedeutet dies eine zusätzliche Belastung, die den reinen Investmentbetrag erhöht. Diese Mehrkosten müssen durch Kurssteigerungen ausgeglichen werden, um bei einem späteren Verkauf eine Rendite zu erzielen.

Wer direkt in Gold investieren möchte, ist mit Münzen oder Barren oft besser beraten. Hier entfällt die Mehrwertsteuer, sodass nahezu 1:1 in den Rohstoff investiert wird. Zudem liegt das Aufgeld der Händler bei Münzen und Barren meist nur im kleinen einstelligen Prozentbereich.

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Goldgranulat verkaufen

Was für den Kauf von Goldgranulat gilt, trifft auch auf den Verkauf zu: Die Möglichkeiten sind deutlich eingeschränkter als bei Münzen oder Barren. Es gibt keinen liquiden Markt, und Preisvergleiche sind daher kaum möglich.

Zwar kann theoretisch jeder Altgoldankäufer auch Goldgranulat ankaufen, doch in der Praxis besteht das Problem, dass jedes einzelne Körnchen auf Echtheit geprüft werden muss. Dies kann sich negativ auf den Ankaufspreis auswirken. Ein Vorteil besteht für jene, die eine original versiegelte Verpackung mit einem seriösen Zertifikat vorweisen können.

Auch Scheideanstalten kaufen grundsätzlich Goldgranulat an. Allerdings ist der Markt für den Ankauf enger, da Goldgranulat hauptsächlich als Vorprodukt für Industrie, Gewerbe oder den Goldschmiedebedarf verwendet wird. Dort wird es tatsächlich verbraucht, im wahrsten Sinne des Wortes.

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von kleinermann | 12.03.2025, 15:39 Uhr Antworten

Viele Händler und manche Leihhäuser haben doch schon ein Röntgenfluoreszenz-Gerät.
Beutel mit Goldgranulat reinlegen, testen, fertig.

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