Was die Anzahl der gewonnen Goldmedaillen angeht, so waren die 23. Olympischen Winterspiele in der südkoreanischen Stadt Pyeongchang aus deutscher Sicht sehr erfolgreich. 14 Mal Gold
holten die deutschen Athleten bei den olympischen Spielen vom 8. bis 25. Februar. Bei den anschließenden Paralympics vom 9. bis zum 18. März gab es 7 Goldmedaillen für das deutsche Olympiateam.
Grund genug für uns, einen genaueren Blick auf das Sieger-Gold zu werfen. Wie sieht die Goldmedaille von Pyeongchang aus? Und trägt sie die Bezeichnung überhaupt zurecht?
Olympische Winterspiele Pyeongchang 2018:
Der etwas andere Medaillenspiegel von Gold.de!
Soviel Gold holten unsere Athleten bei den olympischen Winterspielen:
Gewonnene Goldmedaillen |
Gewonnenes Gold gesamt |
Gewonnener Goldwert in EUR |
14 |
84 g |
ca. 2.883,72 € |
Und das waren die deutschen Goldmedaillen-Gewinner:
- Laura Dahlmeier (2x Gold: Biathlon Sprint und Verfolgung)
- Andreas Wellinger (Skispringen)
- Arnd Peiffer (Biathlon, 10 km Sprint)
- Natalie Geißenberger (Rodeln)
- Tobias Wendl & Tobias Arlt (Rodeln Doppelsitzer)
- Eric Frenzel (Nordische Kombination - Normalschanze)
- Johannes Rydzek (Nordische Kombination - Großschanze)
- Aljona Savchenko/Bruno Massot (Eiskunstlauf)
- Geisenberger/Ludwig/Wendl/Arlt (Mixed-Staffel Rodeln)
- Francesco Friedrich/Thorsten Margis (2er-Bob Männer)
- Geiger/Rießle/Frenzel/Rydzek (Team Staffel, Nordische Kombi)
- Mariama Jamanka/Lisa Marie Buckwitz (2er-Bob Frauen)
- Friedrich/Margis/Bauer/Grothkopp (4er-Bob Männer)
Stand 19.03.2018 08:00 Uhr
Soviel Gold holten die deutschen Athleten bei den Paralympics:
Gewonnene Goldmedaillen |
Gewonnenes Gold gesamt |
Gewonnener Goldwert in EUR |
7 |
42 g |
ca. 1.441,86 € |
Und das sind die deutschen Goldmedaillen-Gewinner:
- Anna Schaffelhuber (Abfahrt)
- Anna Schaffelhuber (Super-G Monoski)
- Andrea Eskau (Para-Biathlon 10 km - sitzend)
- Andrea Eskau (Biathlon 12,5 km)
- Martin Fleig (Biathlon, 15 km)
- Anna-Lena Forster (Super-Kombi Para-Ski)
- Anna-Lena Forster (Slalom)
Stand 19.03.2018 08:00 Uhr
Die olympische Goldmedaille von Pyeongchang
Und wie sieht sie denn nun aus? Wir haben beim Pyeongchang Organizing Committee for the 2018 Olympic and Paralympic Winter Games (kurz: POCOG) nachgefragt und dankenswerterweise Bild- und Infomaterial bekommen:
Ansichten der Goldmedaille von Pyeongchang. Bildrechte courtesy of POCOG
Das Design der Medaille stammt von dem Südkoreaner Lee Suk-woo. Die Vorderseite zeigt die olympischen Ringe, platziert auf einer reliefartigen Struktur. Den Rand zieren koreanische Schriftzeichen. Auf der Rückseite erfolgt dann die Nennung der entsprechenden Sportdisziplin sowie das Logo dieser 23. Winterspiele von Pyeongchang.
Der Durchmesser beträgt 92,5 mm, die Stärke bis zu 9,42 mm. Damit kommt die Goldmedaille von Pyeongchang auf ein Gewicht von insgesamt 586 Gramm.
Geprägt wird die Medaille von der Korea Minting and Security Printing Corporation KOMSCO.
Wieviel Gold enthält die Medaille?
Da ist beileibe nicht alles Gold, was glänzt. Streng genommen ist es nämlich nur eine Silbermedaille, die mit 6 Gramm Gold überzogen ist. Damit erfüllt die Goldmedaille aber die Mindestanforderungen des Internationalen Olympischen Komitees (IOC), wonach für Goldmedaillen ein Mindestanteil von 6 Gramm Gold vorgeschrieben ist.
Was ist sie wert?
Die 586 Gramm der Goldmedaille von Pyeongchang setzen sich also zusammen aus 580 Gramm Silber und 6 Gramm Gold, jeweils in einer Feinheit von 999,9.
Um den Materialwert der Medaille zu bestimmen, müssen die jeweiligen Tageskurse von Gold und Silber herangezogen werden. Da diese täglich schwanken, ist unsere Berechnung exemplarisch für die Notierungen am 19. März 2018. Sie können aber jederzeit selber hier die exakten Werte für Gold und Silber ermitteln.
Unser Ergebnis lautet:
Für 580 Gramm Silberanteil ermittelt unsere Edelmetallrechner 246,98 Euro.
Für 6 Gramm Gold werden 205,89 Euro angezeigt.
Wert der Goldmedaille von Pyeongchang: 452,87 Euro (materieller Wert, Stand 19. März 2018)
Vergleichsweise wenig Geld also für jahrelange Trainings-Plackerei. Wie heißt es doch so schön: “Dabei sein ist alles”.
Die teuerste Goldmedaille aller olympischen Spiele?
Zu den Anfangszeiten der neueren olympischen Spiele bestanden Goldmedaillen tatsächlich aus purem Gold. Allerdings waren sie auch kleiner. Bis zu den Spielen in Stockholm 1912 trugen Goldmedaillen also ihren Namen zu Recht. Nach und nach begann man aber, den Goldanteil zu reduzieren. Warum? Der Grund ist banal: Die Kosten. Wenn man bedenkt, dass bei durchschnittlichen olympischen Spielen mehrere Hundert Goldmedaillen in den diversen Disziplinen zu vergeben sind, und auch die Medaillen selbst inzwischen eine stattliche Größe und somit ein stattliches Gewicht haben, dann kann sich jeder selbst ausrechnen, welche Millionenbeträge allein für die Edelmetalle da zusammenkommen würden. Zur Verdeutlichung: Eine 500 Gramm schwere Medaille aus reinem Gold hätte derzeit (Stand Januar 2018) einen Wert von über 17.600 Euro. Dazu kommen noch die Medaillen für die Paralympischen Spiele.
So wundert es nicht, dass auch schon bei den letzten olympischen Spielen die jeweiligen Sieger sich mit einem Goldanteil von nur 6 Gramm begnügen mussten. Pyeongchang setzt also eine liebgewonnene Tradition fort, wie unsere Übersicht zeigt:
Goldmedaillen |
Goldanteil |
St. Louis 1904, London 1908, Stockholm 1912 |
100% |
Olympische Sommerspiele Peking 2008 |
6 Gramm |
Olympische Winterspiele Vancouver 2010 |
6 Gramm |
Olympische Sommerspiele London 2012 |
6 Gramm |
Olympische Winterspiele Sotschi 2014 |
6 Gramm |
Olympische Sommerspiele Rio 2016 |
6 Gramm |
Olympische Winterspiele Pyeongchang 2018 |
6 Gramm |
Bei der Frage, welches die teuersten Goldmedaillen überhaupt sind, ist der reine Materialwert, definiert durch die jeweiligen Tagespreise für Gold sowie die anderen enthaltenen Edelmetalle, nicht allein ausschlaggebend.
Wichtig ist auch der ideelle Wert, also was interessierte Käufer tatsächlich zahlen. Dass olympische Medaillen zum Verkauf angeboten werden, ist gar nicht so ungewöhnlich. Skispringer Matti Nykänen, Turnerin Olga Korbut, Boxer Evander Holyfield oder Schwimmerin Sandra Völker - das sind nur einige illustre Namen, die ihre olympischen Medaillen gegen bares Geld versilbert haben. Und hier ist es wie bei gesuchten Goldmünzen. Je nach Begehrlichkeit zahlen Liebhaber Preise, die ein Vielfaches über dem reinen Goldwert liegen können. Bei Auktionen werden interessante Preise erzielt. Es gibt sogar Münzhändler, die sich explizit auf Olympia Medaillen spezialisiert haben.
Die vielleicht teuerste Goldmedaille aller Zeiten ist wohl die Medaille von Jesse Owens, mehrfacher Olympiasieger in Berlin 1936. Sie erzielte 2013 bei einer Auktion fast 1,5 Millionen Dollar.
Medaillenspiegel Winterspiele: Hätten Sie´s gewusst?
Im ewigen Medaillenspiegel der Winterspiele führt Deutschland mit bisher 150 Goldmedaillen.
Bei den Einzelathleten sind die Norweger besonders erfolgreich: Die Langläuferin Marit Bjorgen und ihr Landsmann, Langläufer Björn Daehli, sowie der Biathlonathlet Ole Einar Björndalen sind die bisher erfolgreichsten Athleten bei Winterspielen überhaupt. Alle drei brachten es auf je 8 Goldmedaillen.
Der US-amerikanische Eisschnellläufer Eric Heiden kann mit fünf Goldmedaillen zwar absolut gesehen weniger Olympia-Siege verbuchen, da er aber diese alle bei den olympischen Winterspiele in Lake Placid (1980) gewonnen hat, gebührt ihm der Titel “Erfolgreichster Winterathlet bei einer einzigen Austragung”.
Die erfolgreichste deutsche Winterolympionikin ist Claudia Pechstein (Eisschnelllauf) mit 5 Goldmedaillen.
Medaillenspiegel Winterspiele Paralympics Pyeongchang
Im ewigen Medaillenspiegel der Paralympics Winterspiele ist Norwegen die bisher erfolgreichste Nation mit 135 mal Gold, dicht gefolgt von Deutschland mit bisher 130 Goldmedaillen (Stand: Ende Winterspiele Sotschi 2014).
Der Begriff „Paralympics“ ist eine Wortschöpfung aus Paraplegic (engl.: gelähmt) und Olympic. Offiziell verwendet wird der Begriff seit den Olympischen Spielen 1988.
Übrigens...
Pyoengchang ist ein kleines Städtchen in Südkorea. Nicht zu verwechseln mit Pjöngjang, der Hauptstadt Nordkoreas.
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