GOLD | 2.390,86 $/oz | 2.244,87 €/oz | 72,17 €/g | 72.174 €/kg |
SILBER | 28,67 $/oz | 26,93 €/oz | 0,87 €/g | 865,82 €/kg |
In der Schweiz tummeln sich vier der größten Veredler der Welt - Valcambi, Pamp, Metalor und Argor-Heraeus. Deren Geschäft besteht darin, sich Gold (oder andere Edelmetalle) aus einer Vielzahl an Quellen aus der ganzen Welt zu beschaffen, dieses zu veredeln und im Anschluss wieder zu verkaufen. Dieser Umstand macht die Schweiz faktisch zum weltweit größten Importeur und Exporteur von Gold. Dabei gehen mehr als die Hälfte der jährlichen globalen Minenproduktion durch Schweizer Hände. Doch als Ursprungs- oder Förderland von Gold hat sich die Schweiz bislang keinen Namen gemacht. Dabei verfügt die Alpenrepublik aber über weit mehr Goldvorkommen, als bisher angenommen wurde. Einem namhaften Geologen zufolge dürften sich allein im Bezirk Surselva im Kanton Graubünden bis zu 100 Tonnen Gold finden und abbauen lassen.
Darüber hinaus hat eine jüngst durchgeführte systematische Prospektion der Nordostschweiz zusätzlich gezeigt, dass man aus den meisten Bächen und Flüssen der Region Gold waschen kann, wenngleich nicht in kommerziellen Mengen. Tatsächlich sollen dort aber noch bis in die zweite Hälfte des vergangenen Jahrhunderts hauptberufliche Goldwäscher ihrem Handwerk nachgegangen sein. Doch das Hauptaugenmerk der Schweizer Geologen richtet sich jetzt auf die obere Surselva, offenbar die Region mit den größten Goldvorkommen in der Schweiz.
In der vergangenen Woche (07.-11.09.15) hat dort ein Geologenteam um Professor Christoph Heinrich von der Eidgenössischen Technischen Hochschule in Zürich (ETH Zürich) im Auftrag der Explorationsfirma Swiss Gold Exploration, einer Tochter des kanadischen Minenbetreibers NV Gold Corporation, mit umfangreichen geologischen Untersuchungen begonnen. Dadurch wolle man die genaue Zusammensetzung und die Entstehung der dortigen Goldvorkommen ermitteln, hieß es laut einem Bericht des Schweizer Regionalportals Südostschweiz unter Berufung auf die Nachrichtenagentur ANR. Ersten Schätzungen der Geologen zufolge schlummern in dem Bezirk bis zu 100 Tonnen Gold. Wörtlich sagte Professor Heinrich laut Bericht:
"Ich schätze, dass es in der oberen Surselva insgesamt rund 100.000 Kilogramm Gold gibt.":
Theoretisch würde diese Menge einem aktuellen Gegenwert von 3,5 Milliarden Franken entsprechen, hieß es weiter. Grund genug also für das kanadische Bergbauunternehmen mit Sitz in Vancouver, die erste wirklich kommerzielle Goldmine in der Schweiz in Betrieb nehmen zu wollen. Doch ob der Abbau von Gold in der Gegend tatsächlich kommerziell betrieben werden kann, ist bislang noch nicht vollständig gesichert.
Allerdings sind Unternehmensangaben zufolge die Pläne für eine Goldmine im Bezirk Surselva bereits weit fortgeschritten, Es wird davon ausgegangen, dass sich der Goldabbau unter Tage abspielen wird, und deshalb mit geringen Konsequenzen für die Umwelt vonstatten gehen könnte. Allerdings ist es bislang noch zu keiner Abbaukonzession gekommen. Die Lizenzen für die Exploration von "sich angrenzenden Segmenten" über ein Gebiet von insgesamt 224 Quadratkilometern in drei Schweizer Gemeinden im Westen des Kantons Graubünden wurden dagegen bereits im Oktober vergangenen Jahres exklusiv an das Tochterunternehmen Swiss Gold Exploration übertragen.
Die ursprüngliche Lizenz für die Exploration war schon im Jahr 2012 für die Dauer von fünf Jahren an das kanadische Mutterunternehmen erteilt worden. Die Exploration der betreffenden Gebiete kann demnach maximal zweimal um jeweils fünf weitere Jahre verlängert werden. Erste Bohrungen hatten damals einen Goldgehalt von teilweise mehr als 10 Gramm Gold pro Abraumtonne Erz ergeben. Um eine Goldmine lohnend zu betreiben, ist ein Goldgehalt zwischen zwei bis fünf Gramm pro Abraumtonne erforderlich.
Goldfunde sind in den betreffenden Gebieten der Schweiz nichts Neues. Bereits zu Zeiten der Römer wurden regelmäßig Goldablagerungen in den Flüssen und Bächen der Region gefunden. Kleiner bergbaulicher Goldabbau ist zudem aus dem 18. und 19. Jahrhundert überliefert. Doch die Ausbeuten blieben meist überschaubar insoweit dass jeweils ein paar Dutzend Goldmünzen daraus geprägt werden konnten. Ein großangelegter industrieller Abbau von Gold unter Tage dagegen wäre für die Schweiz ein absolutes Novum.
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