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Stand: 07.12.2021 von Jörg Bernhard
Obwohl sich das gelbe Edelmetall in diesem Jahr schwächer entwickelt hat als wichtige Aktienindizes, macht ein Investment mit „Gold-Touch“ auf lange Sicht weiterhin Sinn – sowohl in direkter Form als auch indirekt via Goldminen.
Goldminen vs. Goldinvestment – ein Vergleich

Eines dürfte höchstwahrscheinlich jedem Anleger klar sein: Zwischen dem „reinen“ Goldpreis und der Kursentwicklung herrscht eine stark positive Korrelation. Geht es mit dem Goldpreis bergauf (bergab), ist die Wahrscheinlichkeit für steigende (fallende) Kurse bei Goldminenaktien relativ hoch.

Wer von Gold grundsätzlich überzeugt ist und deshalb über den Kauf solcher Aktien indirekt von einer anhaltenden Goldrally profitieren möchte, sollte sich über die nachfolgend aufgeführten Besonderheiten allerdings bewusst sein.

Dabei sollte man aber stets bedenken, dass Goldminen dem Goldpreis meist in gehebelter Form folgen – nach oben, aber auch nach unten.

Wichtig zu wissen: Der Unternehmenserfolg einer Goldmine hängt nicht nur vom Goldpreis, sondern kann von diversen anderen Faktoren wie zum Beispiel steigende Energie-, Personal- oder Finanzierungskosten sowie Naturkatastrophen bzw. Grubenunglücke oder auch Managementfehler negativ beeinträchtigt werden.

Um solche Risiken möglichst gering zu halten, sollten Anleger große Player bevorzugen, schließlich gelten diese in der Regel als umsatzträchtig, rentabel und weisen zudem einen relativ liquiden Aktienhandel aus. Auf sogenannte Explorationsgesellschaften, die sich auf die Suche von Goldvorkommen und die Erschließung dieser Lagerstätten konzentriert haben, trifft dies eher nicht zu.

Ein Aktienindex erfüllt diese Voraussetzungen geradezu perfekt und beinhaltet derzeit die weltweit wichtigsten Goldminenunternehmen aus mehreren Ländern. Dabei handelt es sich um den NYSE Arca Gold BUGS Index (Kürzel: HUI), wobei BUGS für Basket of Unhedged Gold Stocks steht.

Um in den Index aufgenommen zu werden, dürfen die Firmen ihre Goldproduktion nicht im großen Stil auf Termin verkauft also abgesichert (gehedged) haben. Aktuell setzt sich der Index aus 26 Aktien zusammen, von denen die folgenden drei Gesellschaften über ein Gewicht im zweistelligen Prozentbereich verfügen:

  • Newmont Mining (15,2 Prozent)

  • Barrick Gold (15,1 Prozent)

  • Franco Nevada (14,1 Prozent).

Allein diese Anteilsscheine repräsentieren mehr als 40 Prozent des Goldminenindex.

HUI/Gold-Ratio spricht für Goldminen

Vergleicht man die langfristige Entwicklung des oben beschriebenen Goldminenindex mit dem Goldpreis, kann man dem gelben Edelmetall eine starke Outperformance attestieren. Auf Sicht von zehn Jahren beläuft sich diese auf 70 Prozentpunkte (in Euro gerechnet).

Die relativ unbekannte Kennzahl HUI/Gold-Ratio, welche den Indexstand durch den aktuellen Goldpreis pro Unze dividiert, zeigt derzeit den Wert 0,138 an.

Das heißt: Der Index repräsentiert aktuell den Gegenwert von 0,138 Feinunzen Gold. In den vergangenen zehn Jahren schwankte diese Kennziffer zwischen 0,1 und 0,63 (siehe Chart).

HUI/GOLD_RATIO Entwicklung

Einfaches Rechenbeispiel:

Sollte das HUI/Gold-Ratio auf 0,3 ansteigen, würde ein Investment in den Goldminenindex – bei unverändertem Goldpreis und Euro – eine Outperformance in Höhe von 117 Prozentpunkten erzielen.

Bei einem Anstieg auf 0,5 würde die Performance der Minen sogar um 260 Prozentpunkte höher ausfallen.

Fazit: Bei einem Goldmineninvestment benötigt man zweifellos ein starkes Nervenkostüm. Wer jedoch die höhere Volatilität im Goldminensektor verkraftet, kann solche Aktien als außerordentlich interessante Beimischung und Bereicherung des Portfolios betrachten.

Ausblick für die laufende Woche

Künftig wird die US-Notenbank Fed bei der Beurteilung der Inflation das Wort „vorübergehend“ nicht mehr verwenden.

Offensichtlich geht man davon aus, dass sich die Teuerungsrate als hartnäckiger als gedacht erweisen wird.

Am Freitag erfahren die Finanzmarktakteure, wie sich in den USA die November-Konsumentenpreise entwickelt haben. Laut einer von Trading Economics veröffentlichten Umfrage unter Analysten soll sich die Inflation von 6,2 auf 6,7 Prozent p.a. beschleunigt haben, während bei der Kernrate ein Anstieg von 4,6 auf 4,9 Prozent p.a. erwartet wird.

Gemessen daran hat der Inflationsschutz Gold bislang eher enttäuscht, schließlich verbuchte das gelbe Edelmetall auf Sicht von zwölf Monaten ein Minus in Höhe von 4,3 Prozent und auf Zehnjahressicht ging es mit plus drei Prozent lediglich leicht bergauf.

Auf den Vermögensschutz Gold sollte dennoch kein Anleger verzichten – dies könnte nämlich richtig teuer werden.

Autor: Jörg Bernhard
Freier Wirtschaftsjournalist
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von Thorsten | 09.12.2021, 09:11 Uhr Antworten

Aktien sind sehr rentabel, da sollte man langfristig drauf setzen. Mit Apple, Google oder Visa macht man nichts falsch.
Wer Minen-Aktien will, dem empfehle ich noch Agnico-Eagle, Newcrest Mining oder Royal Gold. Alles gut gemanagte Firmen, die ein nette Dividende "on top" zahlen.

von Commander C | 08.12.2021, 19:26 Uhr Antworten

Newmont verfügt über eine vorzügliche Dividende, nicht zu vergessen. Für Daytrades ist die Minen-Vola toll.

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