GOLD | 2.637,96 $/oz | 2.516,63 €/oz | 80,91 €/g | 80.912 €/kg |
SILBER | 30,54 $/oz | 29,14 €/oz | 0,94 €/g | 936,87 €/kg |
Rund um den Globus meiden Investoren in diesem Jahr vor allem Anleihen, Kryptowährungen sowie Aktien – insbesondere Goldminentitel. Da deren Geschäftserfolg in hohem Maße unter den hohen Energie- und Lohnkosten leidet und die Umsätze aufgrund des rückläufigen Goldpreises zwangsweise sinken, hat es Aktien aus diesem Marktsegment 2022 besonders hart getroffen (siehe Chart). Weil bei diesen Minenunternehmen die Förderkosten pro Feinunze inflationsbedingt ansteigen, belastet dies deren Gewinne, wodurch ein Goldmineninvestment weniger attraktiv erscheint.
Während der Kauf von Gold als direktes Goldinvestment angesehen wird, gilt der Erwerb von Goldminen als indirektes Goldinvestment. Mit der Kennzahl HUI/Gold-Ratio kann man beide Alternativen gut miteinander vergleichen. Dividiert man nämlich den aktuellen Stand des NYSE Arca Gold BUGS Index durch den aktuellen Goldpreis pro Unze erfährt der Anleger, wieviel Feinunzen Gold zum Kauf des Index benötigt werden.
Laut Daten der Website macrotrends.net schwankte die Kennzahl in den vergangenen 30 Jahren zwischen 0,1 (September 2015) und 0,64 (November 2003). Die gegenwärtige Marktlage lässt somit den Schluss zu, dass Goldminen (verglichen mit Gold) aktuell als relativ preiswert anzusehen sind. Mit dem niedrigen HUI/Gold-Ratio eröffnet sich somit die Chance auf eine Outperformance des Goldminensektors gegenüber dem Goldpreis. Im Grunde genommen sollte ein Wertpapier-Portfolio aber möglichst beide Komponenten zum Erhalt von Kaufkraft enthalten.
Die Kapitalmarktprofis Ronald Peter Stöferle und Mark Valek von der Liechtensteiner Vermögensverwaltung Incrementum AG haben in ihrem kürzlich veröffentlichten Chartbook aufgezeigt, dass das HUI/Gold-Ratio nur noch knapp über den 2015/16 markierten Tiefstständen notiert. Sie stufen Goldminenaktien – in Relation zu Gold als „extrem überverkauft“ ein. Sollte sich der Goldpreis wieder in höhere Regionen bewegen, dürfte ihm der Goldminenindex HUI – dank seiner stark positiven Korrelation zum Goldpreis – in gehebelter Form nach oben folgen.
Wichtig zu wissen: Goldminenaktien schwanken in der Regel deutlich stärker als der Goldpreis. Gegenwärtig übertrifft zum Beispiel die historische 200-Tage-Volatilität (Kursschwankungsintensität) des NYSE Arca Gold Bugs-Index mit 44 Prozent die vergleichbare Risikokennzahl des Goldpreises (18 Prozent) um den Faktor 2,4. Somit dürfte jedem Investor klar sein, dass der „ganz normale Goldkauf“ weniger Nerven kostet als ein diversifiziertes Goldmineninvestment via HUI.
Der Goldpreis entwickelt sich in diesem Jahr alles andere als schulbuchmäßig. Trotz erheblicher geopolitischer Risiken (Ukraine-Krieg, Taiwan-Konflikt) und der damit verbundenen Kursschwäche an den internationalen Aktienmärkten weist der Goldpreis auf Dollarbasis seit Ende Dezember einen Jahresverlust in Höhe von zehn Prozent aus.
Europäische Goldbesitzer können sich zwar dank der Euroschwäche über eine Verteuerung des Euro-Goldpreises von über fünf Prozent freuen, angesichts der rasant gestiegenen Inflation in Richtung zehn Prozent p.a. fiel die Performance des langfristigen Inflationsschutzes dennoch eher enttäuschend aus. Mit dem Wahlsieg der rechten Parteien in Italien dürfte die Gemeinschaftswährung aller Voraussicht nach weiter „gen Süden“ tendieren.
Deutsche Goldanleger dürften sich in den kommenden Tagen vor allem für den GfK-Index zum Konsumentenvertrauen (Mittwoch) sowie die September-Inflationsraten für Deutschland (Donnerstag) und die Eurozone (Freitag) stark interessieren. Laut einer von Trading Economics veröffentlichten Umfrage unter Analysten sollen sich die Konsumentenpreise um 9,5 bzw. 9,6 Prozent p.a. verteuert haben.
Meine Meinung: Über kurz oder lang werden sich die Investoren höchstwahrscheinlich wieder an die wohltuende Wirkung von Goldbesitz erinnern und sich an dessen Fähigkeit zum Konservieren von Kaufkraft erfreuen.
Wenn wir tatsächlich keinen Friedensvertrag mit Russland haben, wo befinden wir uns dann?
Und was bedeutet das für wie auch immer verzinste Bankgeschäfte? Kündigung aufgrund höherer Gewalt oder Kriegsereignissen. Die Filialen brechen ohnehin schon nacheinander, mitunter zeitgleich weg. Fragen Sie sich wer die versprochenen Zinsen zahlen soll.
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