Gold: 2.946,70 € 0,71 %
Silber: 29,60 € 0,44 %
Stand: 05.05.2025 von Hannes Zipfel
In der laufenden Kalenderwoche 19 bewegt sich der Goldpreis in einem komplexen Umfeld aus der Veröffentlichung von Konjunkturindikatoren und geopolitischen Faktoren. Anleger sollten wachsam bleiben, da auch Entwicklungen in der Geldpolitik (US-Notenbanksitzung) sowie in den globalen Handelsbeziehungen die Notierungen kurzfristig signifikant beeinflussen können.
Goldpreis im Spannungsfeld: FED-Sitzung, Makro-Daten & Geopolitik

Goldpreis zum Wochenauftakt zurück über 3.300 US-Dollar

Aktuell steht der Goldpreis in US-Dollar charttechnisch am Scheideweg. Es hatte sich ein absteigendes Dreieck herausgebildet, dessen Interpretation eigentlich negativ ist, also auf weiter fallende Kurse hindeutet.

Aber wie schon des Öfteren erwähnt, spielen aktuell geoökonomische und geopolitische Einflüsse eine große Rolle, die den Goldpreis charttechnisch untypisch erneut nach oben ausbrechen ließen.

Nun peilen die Notierungen des gelben Edelmetalls erneut Höchststände an – getrieben von der Eskalation im Nahen Osten sowie in Südasien (Jemen-Israel-USA, USA-Iran, Indien-Pakistan).

Durch die Frühjahrsoffensive Russlands kommen nun auch neue besorgniserregende Nachrichten von der Ostfront. Es gibt Hinweise auf mehrere Frontdurchbrüche in der Ost-Ukraine – unter anderem in der südlichen Peripherie der strategisch wichtigen Stadt Pokrowsk durch Geopositionierungssysteme und Sichtungen.

Aktuell notiert das gelbe Edelmetall wieder über der psychologisch wichtigen 3.300er-Marke bei 3.318,53 US-Dollar pro Feinunze und damit nur noch 3,2 Prozent unter seinem Allzeithoch und 26,5 Prozent im Plus seit Jahresbeginn:

Goldpreis in USD 05.05.2025

Auch in der Gemeinschaftswährung konnte der Goldpreis eine horizontale Widerstandslinie zurückerobern. Gleichwohl bieten die Aufwärtstrends stabile Unterstützungszonen:

Goldpreis in Euro 05.05.2025

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Seit Beginn des Jahres notiert der Goldpreis in Euro aktuell mit 13 Prozent im Plus. Auf Jahressicht mit 35,5 Prozent (bei physischem Anlagemetall i. d. R. nach zwölf Monaten Haltedauer steuerfrei).

Seltene Korrelation: Fallende Anleihekurse und steigender Goldpreis

Dass in den USA aktuell nicht alles ökonomisch und politisch rund läuft, spiegelt sich auch an den internationalen Finanzmärkten wider.

Der US-Dollar zeigt ebenso wie die Kurse von US-Staatsanleihen derzeit Schwächetendenzen. In der Folge steigen die Anleiherenditen – die maßgeblich für Darlehens- und Kreditzinsen sind – aktuell auf 4,36 Prozent.

Zum Vergleich: Im Sommer 2020 lagen diese Renditen noch bei lediglich 0,5 Prozent. Das entspricht einem Anstieg um 3,86 Prozentpunkte beziehungsweise einer prozentualen Steigerung von rund 772 Prozent.

Goldpreis vs. US-Staatsanleihekurse

Normalerweise belasten steigende Renditen das zinslose Gold. Aber die Präferenz in Sachen Sicherer Hafen v. a. institutioneller und staatlicher Investoren verlagert sich zunehmend weg von US-Schuldpapieren hin zu anderen Vermögenswerten, u. a. Gold.

Zwickmühle für die FED: Wachstum und Inflation gehen getrennte Wege

Am kommenden Mittwoch tagt die mächtigste Notenbank der Welt, die US-FED (Federal Reserve System). Von den Marktteilnehmern wird keine Zinssenkung erwartet, erst wieder ab September.

Das Problem der Entscheidungsträger bei der FED im Offenmarktausschuss (FOMC) liegt in ihrem Doppel- bzw. Dreifachmandat: Vollbeschäftigung, Preisstabilität und Finanzmarktstabilität (letzteres implizit).

Konsens Prognose USA 2025

Und hier laufen die Daten gerade komplett auseinander.

In vergangenen Krisen hat sich die FED gleichwohl ausnahmslos für die Stabilisierung von Banken und dem Arbeitsmarkt zulasten der Geldwertstabilität entschieden.

GOLD.DE Goldmarkt-Studie 2025

Ausführliche Analysen und aussagekräftige Grafiken zum Anlageverhalten, den Präferenzen und den Trends im Edelmetallmarkt.

„Die GOLD.DE Goldmarkt-Studie 2025 zeigt eindrucksvoll: Gold ist mehr als nur ein Krisenmetall – es ist Vertrauensanker und strategischer Vermögensbaustein in unsicheren Zeiten. Anleger wünschen sich Transparenz, Stabilität und direkte Kontrolle – genau das bietet physisches Gold.

Die GOLD.DE Goldmarkt-Studie 2025 gibt einen fundierten Einblick in die Entwicklungen und Präferenzen auf dem Edelmetallmarkt – mit besonderem Fokus auf Gold – aus Sicht von Anlegern und Interessenten.

Die Studie dient als wertvolles Werkzeug für Händler, Investoren und Marktanalysten und beleuchtet detailliert das Kaufverhalten, die Anlagepräferenzen sowie die demografischen Merkmale der Edelmetallkäufer.

An der repräsentativen GOLD.DE Umfrage nahmen insgesamt 1.303 Website-Besucher aus 21 Ländern teil. Die mit Abstand meisten Teilnehmer kamen aus dem DACH-Raum:

  • Deutschland (93 %),
  • Österreich (4 %),
  • Schweiz (1 %).

Goldstudie. Welches Edelmetall?

In einem wirtschaftlichen Umfeld, das von geopolitischen Spannungen und globaler Unsicherheit geprägt ist, bestätigt Gold einmal mehr seine Rolle als „sicherer Hafen“.

Die Ergebnisse der Studie belegen eine klare Präferenz für physisches Gold und zeigen, wie demografische und wirtschaftliche Rahmenbedingungen das Anlageverhalten beeinflussen.

Für den Goldpreis kursrelevante Datentermine in der KW 19:

  • Montag, 5. Mai: Feiertage – Japan, China, UK, US-Einkaufsmanager-Gesamt-Index für April (e: 51,2 | März: 53,3).

  • Dienstag, 6. Mai: Feiertag - Japan, DE-Einkaufsmanager-Gesamt-Index für April (e: 49,7 | März: 51,3)

  • Mittwoch, 7. Mai: US-Notenbanksitzung (FOMC) - die Federal Reserve wird ihre geldpolitische Entscheidung bekannt geben. Obwohl keine unmittelbare Zinssenkung erwartet wird, könnten Hinweise auf zukünftige Zinsschritte den Goldpreis beeinflussen.

  • Donnerstag, 8. Mai: US-Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe (e: 232k | Vorwoche: 241k)

  • Freitag, 9. Mai: Terminmarktdaten der US-Aufsichtsbehörde CFTC (COT-Report) für Gold, Silber & Co. (21:30 Uhr MEZ).

Details zu den Daten, Prognosen sowie historische Zeitreihen finden Sie hier.

Fazit

In der aktuell höchst unsicheren Gemengelage erwarten Analysten kurzfristig eine Seitwärtsbewegung beim Goldpreis im Bereich von 3.200 bis 3.350 US-Dollar pro Unze, wobei die Marktteilnehmer insbesondere auf die anstehende US-Notenbanksitzung und weitere Wirtschaftsdaten achten werden.

Autor: Hannes Zipfel
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