GOLD | 2.639,39 $/oz | 2.516,62 €/oz | 80,91 €/g | 80.911 €/kg |
SILBER | 30,60 $/oz | 29,18 €/oz | 0,94 €/g | 938,16 €/kg |
Führt man sich einmal vor Augen, in welcher Form sich der Virus auf die verschiedenen Facetten des Goldmarkts auswirkt, mag man das seit dem Jahreswechsel zu beobachtende Plus in Höhe von 27 Prozent (Dollar) bzw. 22 Prozent (Euro) fast schon als „moderat“ bezeichnen (siehe Tabelle).
Zeitpunkt | EUR | USD |
---|---|---|
Aktuell: | 1.650,00 | 1.932,00 |
Veränderung 2020: | 22,02% | 27,34% |
52-Wochentief: | 1.269,51 | 1.401,02 |
Allzeithoch (Schlusskurs): | 1.631,90 | 1.940,90 |
Allzeithoch (Intraday): | 1.660,05 | 1.940,90 |
Bei der Goldförderung drohen durch den Virus gleich mehrere Risiken. Insbesondere im Untertagebau sind Abstandsregeln und eine angemessene Durchlüftung der Schächte schwierig zu realisieren, so dass Arbeitskräfte einer erhöhten Infektionsgefahr ausgesetzt sind und im Falle von steigenden Corona-Infektionen innerhalb der Belegschaft personelle Engpässe entstehen könnten.
Fördereinbußen drohen aber auch, falls Regierungen erneute Lockdowns beschließen sollten. Laut einer aktuellen Analyse von S & P Global Market Intelligence mussten bei 111 Goldminenunternehmen Kapazitäten stillgelegt bzw. reduziert werden.
Dieselbe Corona-Problematik gibt es natürlich bei den Herstellern von Münzen und Barren sowie bei Betrieben zum Recycling von Altgold. Im März mussten zum Beispiel drei wichtige Goldraffinerien im schweizerischen Tessin corona-bedingt schließen, wodurch erhebliche Lieferengpässe entstanden.
Aber auch Logistikfirmen fungierten in der globalen Lieferkette von physischem Gold als wichtiges Glied. Zum einen, weil viele Goldmünzen und auch Goldbarren aus weit entfernten Regionen via Luftfracht ausgeliefert werden muss und auch das Beliefern der Endkunden kann durch Corona empfindlich beeinträchtigt werden.
Wachsende Rezessionssorgen könnten zu massiven Umschichtungen von Aktien in den Vermögensschutz Gold führen
Explodierende Geldmengen und Schulden könnten die Geldentwertung in die Höhe treiben und dadurch die Attraktivität von Gold als Inflationsschutz erhöhen
Um die Wirtschaft zu stützen, könnten dauerhaft niedrige Leitzinsen aufgrund der geringen Opportunitätskosten die Wettbewerbsfähigkeit von Gold gegenüber Anleihen verbessern
Im Schmucksektor könnte die Nachfrage weiterhin leiden, schließlich erfolgt hier der Absatz vor allem über Juweliergeschäfte und nicht online
Nachdem in der vergangenen Woche bei Gold und Silber vor allem Partylaune herrschte und dem Goldpreis sowohl auf Dollarbasis als auch in Euro gerechnet neue Rekordhochs gelangen, fragen sich viele Marktakteure, ob nun Katerstimmung einsetzen wird.
Der internationale Konjunkturkalender hat einige wichtige Termine im Angebot. Für erhöhte Spannung dürfte zur Wochenmitte bspw. die angekündigte Fed-Entscheidung inkl. Pressekonferenz sorgen. Außerdem stehen die ersten Zahlen zur wirtschaftlichen Entwicklung der deutschen bzw. US-amerikanischen Wirtschaft zur Bekanntgabe an.
Laut von Trading Economics veröffentlichten Umfragen unter Analysten soll sich das deutsche Bruttoinlandsprodukt gegenüber dem Vorquartal um 8,8 Prozent reduziert haben. In den USA droht sogar ein Minus von über 32 Prozent.
Angesichts solcher Aussichten sollten Anleger auf eine solide Goldquote auf keinen Fall verzichten. In stürmischen Zeiten treffen auf das gelbe Edelmetall zwei Attribute besonders gut zu:
Innerhalb eines Wertpapier-Portfolios wirkt es wie ein Beruhigungsmittel für die geschundene Investorenseele. Eine Achterbahnfahrt – wie wir sie in diesem Jahr beim DAX gesehen haben – dürfte beim Goldpreis extrem unwahrscheinlich sein.
Ich habe 1/5 des Goldbesitzes in sehr hochwertige Aktien umgeschichtet, deren Geschäftsmodell finanziell stark genug ist, auch sehr schlimme Zeiten zu überstehen und die eine exzellente Dividenden-historie aufzuweisen haben.
Wenn ich mich für keinen Weg so recht entscheiden kann, dann wähle ich stets den goldenen Mittelweg, so liege ich wenigstens nicht gänzlich daneben.
Das ist keineswegs ein Misstrauensvotum gegen Gold, sondern lediglich eine taktische Reallokation meinerseits in andere Sachwerte. Goldbesitz bleibt unerlässlich und er zahlt, im Gegensatz zu Versicherungspolicen, im Schadensfall die Versicherungssumme auch tatsächlich anstandslos mittels steigender Notierungen an den Börsen aufs Konto.
Wer den Gedanken hegt, alle seine Positionen zu liquidieren, dem rate ich dringend davon ab. Das Risiko ist gerade jetzt einfach zu groß...
Gold war vor 20 Jahren eine absolut unterbewertet. 1 Unze Gold deckten lange den Lebensbedarf und die Kosten von 1 Monat. 1967 kostete der Krügerrand 1 Netto Monatslohn von einem mittelmäßig bezahlten Angestellten oder Arbeiter. Dies ist heute genauso. Auf lange Sicht behält Gold immer den selben Wert von 1 Monat Lebenserhalt in den Industrienationen. Corona wird uns noch lange Lahm legen, besonders die Reisebranche wird leiden. Wenn Sie mit 100 Leuten im Flugzeug sitzen oder mit 50 Leuten im Reisebus werden Sie sich über die Luft anstecken. Das wird den Leuten auch langsam klar. Geht der Tourismus erstmal pleite, dann kommen Banken in Schieflage, dann greift Bail Inn, und wenn die Menschen erstmal verstehen das Ihr Geld auf dem Konto dazu genommen wird, damit die Bank Ihre Schieflagen ausgleichen kann, und Sie von der Bank irgendwelche Anleihen bekommen, die Sie mit 20 % Wert an der Börse verkaufen können, dann sagt man sich, hätte man bloß Gold gekauft.
Nun könnte man schon in einem Dilemma stehen: Einerseits wird einem bei den Kursen schwindelig und überlegt, ob Gewinnmitnahmen Sinn machen.
Andererseits, was soll ich mit dem batzen Geld auf dem Konto.
Ärgern würde es mich, sollte der Goldpreis erheblich zurückkommen.
Aber, ja ja, ich weiß schon was ihr sagen wollt: Mit Gold spekuliert man nicht und da habt ihr vielleicht auch Recht
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