Nachfrageboom sorgt für Rekordabsatz
Trotz eines rückläufigen Dezemberabsatzes in Höhe von neun Prozent bei Gold und 16 Prozent bei Silber war das Geschäftsjahr 2020 per Saldo von einem starken Zuwachs gekennzeichnet.
So meldeten die Australier via „Perth Mint Bullion Blog“, dass man in diesem Jahr die Auslieferungen von Gold auf 778.000 Feinunzen verdoppelt und bei Silber eine Absatzplus von 42 Prozent auf rund 16,5 Millionen Unzen erzielt hat.
Damit übertreffen die monatlichen Durchschnittswerte ihren langfristigen Mittelwert um 48 Prozent (Gold) bzw. 56 Prozent (Silber).
Doch damit nicht genug, bergauf ging es auch mit den Einlagerungen von Gold und Silber in den Tresoren der Perth Mint. Hier sind – in US-Dollar berechnet – Zuwächse in Höhe von 20 Prozent bei Gold und 15 Prozent bei Silber registriert worden. Dank der starken Performance beider Edelmetalle führte dies zu einer Wertsteigerung sämtlicher Lagerbestände um 52 Prozent.
Doch die Australier bieten ihren Kunden – neben Münzen und Barren aus Gold und Silber – auch einen physisch besichertes Gold-ETC an, der den Verantwortlichen im vergangenen Jahr ebenfalls viel Freude bereitet hat.
Innerhalb von zwölf Monaten verzeichnete das an der australischen Börse notierte Wertpapier Zuflüsse in Höhe von fast 236.000 Feinunzen Gold (7,34 Tonnen), was auf Jahressicht zu einer Steigerung der Goldbestände um 75 Prozent geführt hat.
Perth Mint sieht mehr Kauf- als Verkaufsargumente
Den von der Perth Mint kommunizierten Ausblick für das Jahr 2021 kann man am besten mit „tendenziell optimistisch“ beschreiben. Als potenzielle Belastungsfaktoren haben die Australier lediglich zwei Bereiche ausgemacht.
Zum einen könnte ein starker Dollar und zum anderen haussierende Aktienmärkte die Stimmung an den Goldmärkten belasten. Doch Gründe zum Kauf gäbe es weiterhin zuhauf.
So wurde unter anderem auf gestiegene Inflationssorgen und die niedrigen Anleiherenditen hingewiesen. Weltweit bieten lediglich 15 Prozent der Zinspapiere mehr als zwei Prozent p.a.
Das heißt: Bei den meisten Anleihen wird nicht einmal die Inflation verdient. Auch die lockere Geldpolitik dürfte höchstwahrscheinlich bis ins Jahr 2022 anhalten und dadurch höhere Zinsen verhindern.
Weiterer Punkt: Die Entwicklung an den Finanzmärkten deutet darauf hin, dass man nunmehr das Schlimmste überstanden habe. Trotz allem stelle die Pandemie aber weiterhin ein großer Unsicherheitsfaktor dar, welcher eine Rückkehr auf den Wachstumspfad vergangener Jahre erschweren könne.
Aufgrund all dieser Positivfaktoren machen sich die Verantwortlichen der Perth Mint keine Sorgen um die künftige Goldnachfrage und sehen diese als gute Unterstützung für den Goldpreis.
Ausblick für die laufende Woche
Das gelbe Edelmetall startete mit leicht positiven Vorzeichen ins neue Handelsjahr musste allerdings am Freitag einen Schwächeanfall verkraften. Verglichen mit dem Bitcoin, dem einige Investoren und Analysten derzeit den Vorzug geben, fällt die Performance seit dem Jahreswechsel allerdings enttäuschend aus.
Während sich nämlich der Bitcoin seit dem Jahreswechsel um rund 20 Prozent verteuert hat, kommt der traditionelle Krisenschutz auf ein Minus von 2,5 Prozent.
Ob ein Algorithmus tatsächlich das Zeug dazu hat, eine Krisenwährung mit einer Historie von mehreren tausend Jahren zu verdrängen, darf bezweifelt werden. Kritiker der digitalen Krisenwährung sehen bei Bitcoin unter anderem dessen enorme Kursschwankungsintensität und den enormen Energieverbrauch beim Herstellen der Kryptowährung kritisch – insbesondere in Zeiten des Klimawandels.
Außerdem ist zu befürchten, dass sich die Regierungen dieser Welt etwas einfallen lassen werden, wenn sich die Kryptos zu einer ernsthaften Konkurrenz zu ihren ungedeckten Euros oder Dollars entwickeln werden.
Gold kann davon ein Lied singen, schließlich war sein Besitz in den USA (dem Inbegriff von Freiheit und Kapitalismus) von 1933 bis 1974 verboten. Allerdings dürften Verbote – weder bei Gold noch bei digitalen Währungen – alles andere als leicht zu bewerkstelligen sein.