GOLD | 2.639,57 $/oz | 2.517,33 €/oz | 80,93 €/g | 80.934 €/kg |
SILBER | 30,59 $/oz | 29,17 €/oz | 0,94 €/g | 937,84 €/kg |
Während zum Beispiel im September laut World Gold Council die von ETFs gehaltenen Goldmengen in Nordamerika um 58,9 Tonnen und in Europa um 35,5 Tonnen gesunken sind, war in vielen asiatischen Ländern ein stark gestiegenes Interesse an Schweizer Gold (siehe Tabelle) registriert worden.
Die Alpenrepublik gilt übrigens als weltweit wichtigster Lieferant von Gold, schließlich verarbeiten die Schweizer Raffinerien ungefähr zwei Drittel der global nachgefragten Goldmenge.
Als größte Abnehmer erwiesen sich im vergangenen Monat folgende Länder:
Dass die Schweizer Goldexporte im September einen regelrechten Boom verzeichnet haben, lässt sich daran erkennen, dass sich deren Wert auf über 9,2 Milliarden Schweizer Franken erhöht hat. Dies entspricht gegenüber dem Vormonat einer Steigerung um 40,8 Prozent und gegenüber dem Vorjahresmonat einem Zuwachs um 48,7 Prozent.
In einigen Ländern wie zum Beispiel China (+102 Prozent), Thailand (+188 Prozent), Vereinigte Arabische Emirate (+450 Prozent), Saudi-Arabien (+643 Prozent), Österreich (+431 Prozent), Jordanien (+113 Prozent) und dem Libanon (+415 Prozent) haben sich auf Jahressicht die Goldimporte mehr als verdoppelt – teilweise sogar vervielfacht.
Das derzeitige Nachfrageverhalten der Asiaten war in der Vergangenheit bereits des Öfteren zu beobachten. Sie kaufen besonders gern, wenn der Goldpreis den Rückwärtsgang eingelegt hat. Diese Strategie macht durchaus Sinn, schließlich lautet eine alte Kaufmannsweisheit
„Im Einkauf liegt der Gewinn“.
Unter europäischen und nordamerikanischen Finanzinvestoren gibt es hingegen häufig ein völlig anderes Verhaltensmuster zu beobachten. Sie verspüren einen verstärkten Goldappetit, wenn Krisen zu massiven Verlusten an den internationalen Aktienmärkten führen.
Nicht selten werden viele Investoren auf das gelbe Edelmetall erst aufmerksam, wenn dies weltweit besonders stark gefragt ist und bereits einen ordentlichen Sprung nach oben vollzogen hat. Nach solchen Kursausbrüchen mehren sich dann verstärkt optimistische Prognosen und insbesondere an den Terminmärkten wird dann via Gold-Futures auf eine Fortsetzung des Aufwärtstrends gewettet, was in der Vergangenheit auch immer wieder zu dessen Verstärkung geführt hat.
Losgelöst von Timingaspekten sollten besorgte Privatinvestoren Goldkäufe – unabhängig vom kurzfristigen Marktrauschen – stets als kaufenswert einordnen. Wer regelmäßig Gold erwirbt, kann seine Einstiegskurse glätten und dadurch das bei jedem Investment existente Timingrisiko reduzieren.
Land | Menge (kg) | Wert (in Mio. CHF) | Diff. Vorjahr |
---|---|---|---|
China | 44.020 | 2.342,20 | 102,6 % |
Indien | 34.600 | 1.859,60 | -30,4 % |
Türkei | 32.226 | 1.696,50 | - |
Thailand | 12.940 | 690,20 | 188,5 % |
Ver. Arabische Emirate | 10.736 | 568,80 | 450,5 % |
Singapur | 9.069 | 476,70 | 71,6 % |
Saudi-Arabien | 6.650 | 353,20 | 643,7 % |
Österreich | 4.140 | 219,20 | 431,3 % |
Italien | 4.202 | 219,10 | 24,8 % |
Deutschland | 3.632 | 190,70 | 18,9 % |
Gesamthandel | 174.185 | 9.247,40 | 48,7 % |
Chinas Parteitag – der im Abstand von fünf Jahren stattfindet – ging am Samstag zu Ende. Ursprünglich angekündigte Konjunkturindikatoren aus dem Reich der Mitte wurden verschoben und montagfrüh nachgeholt.
Die bisherigen Vorgaben zum diesjährigen Wirtschaftswachstum lagen bei 5,5 Prozent und dürften klar verfehlt werden, schließlich prognostiziert der Internationale Währungsfonds der ehemaligen „Wachstumslokomotive der Weltwirtschaft“ ein Plus von lediglich 3,2 Prozent p.a.
Mit Spannung dürfte in diesem labilen Marktumfeld die für Donnerstag angekündigte Sitzung der Europäischen Zentralbank erwartet werden. Neben der konkreten Zinsentscheidung erhoffen sich die Akteure an den Finanzmärkten vor allem von der nachfolgenden Pressekonferenz wichtige Hinweise zur künftigen Geldpolitik der europäischen „Währungshüter“. Selbst im Falle „falkenhafter“ Töne sollten sich Goldbesitzer nicht nervös machen lassen, schließlich gilt Gold vor allem unter langfristigen Aspekten als altbewährtes Beruhigungsmittel für Krisenzeiten, wie wir sie derzeit zweifellos erleben.
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