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Stand: 12.09.2023
Dass historische Münzen ein großes und bekanntes Sammelgebiet sind, ist bekannt. Dass manche auch alte Silber- und Goldbarren sammeln dagegen kaum. Teure Liebhaberei? Oder sind historische Barren eine ernsthafte Alternative für Anleger?
Historische Gold- & Silberbarren sammeln
Das Wichtigste in Kürze
  • Teurer als Standardbarren
  • Eingeschränkte Fungibilität (Handelbarkeit)
  • Zahl der Sammler sehr überschaubar
  • Einen liquiden Markt wie bei historischen Münzen gibt es nicht
  • Geschichtliche Bedeutung wichtiger als Materialwert

Markt kaum vorhanden

Auch wenn das Wort "Trend" hier und da zu vernehmen ist: Von einem Trend kann man nicht sprechen. Die Zahl der Sammler ist in keiner Weise vergleichbar mit dem großen Sammlermarkt, wie er für historische Münzen existiert. Auch die Zahl der Händler und Scheideanstalten, welche extra Verkaufsseiten für historische Barren eingerichtet haben, lässt sich an einer Hand abzählen. Ein liquider Markt existiert kaum.

Was die Frage aufwirft: Warum ist überhaupt jemand bereit für dieselbe Menge an Gold mehr Geld auf den Tisch zu legen als nur den reinen Materialwert plus Handelsaufschlag, wie das bei den gängigen Bullionbarren der Fall ist? Schließlich gilt: Wer einen historischen Goldbarren kaufen möchte, zahlt in der Regel einen Preis, der über dem Marktwert vergeichbarer Bullionware liegt. Rarität hat nunmal ihren Preis. Im Idealfall kann dafür aber auch ein überdurchschnittlicher Wertzuwachs drin sein. Eine Garantie freilich gibt es nicht.

Vom Reiz des Geschichtlichen

Den echten Sammler interessiert an einem alten Barren aber auch weniger der reine Materialwert oder gar eine Rendite. Er ist fasziniert von der Geschichte, die in jedem einzelnen Stück steckt. Historie pur, die man in Händen halten kann. Stumme Zeitzeugen vergangener Epochen, inkorporiert in erstarrtem Edelmetall.

Wurde dieser Barren von einer einst bekannten Schmelze oder Scheideanstalt hergestellt, die es heute nicht mehr gibt? Ist ein historisches Logo darauf? Stammen die Barren von einem bestimmten Schiffswrack, aus einer bestimmten geschichtlichen Epoche oder Region? War der Barren Teil einer ganz bestimmten Kleinserie? Hatte womöglich eine bestimmte historische Person genau diesen einen Barren einst selber in den Händen gehalten? Das sind Punkte, die bei Sammlern die Leidenschaft wecken.

Neben dem direkten Kontakt auf Messen und Börsen sind Auktionshäuser, numismatischer Fachhandel oder Scheideanstalten mögliche Anlaufstellen für Barrensammler. Scheideanstalten schmelzen alte Barren nicht sofort ein, wenn es Grund zur Annahme gibt, dass sich ein Sammler dafür interessieren könnte.

Was gilt eigentlich als "historischer Barren"?

Der Begriff ist nicht eindeutig festgelegt. Zwar korrodiert Gold bekanntlich nicht, aber "alt" muss nicht zwingend zurückreichen bis in die Antike. Für Sammler kann auch das 19. oder gar 20. Jahrhundert von Interesse sein, wenn eine historische Bedeutung vorliegt.

Historische Barren werden gelegentlich auch numismatische Barren genannt. Obwohl das eigentlich nicht passt, da unter Numismatik Münzkunde verstanden wird. Barren waren aber, von Ausnahmen abgesehen, im europäischen Raum nie offizielles Zahlungsmittel. Andererseits ist es unstrittig, dass auch Barren eine lange historische Bedeutung als Wertspeicher haben.

Alte Goldbarren

Historische Goldbarren liegen oft als gegossene Barren in Sargform oder als rustikale Reckteckform vor. Besonders diese Sargbarren werden heute von einige Sammlern gesucht. Ansonsten gab es auch diverse Sonderformen.

Moderne Prägetechnik bei Barren gab es früher jedenfalls nicht. Da fällt dann schon mal das Wort von "seelenlosen Maschinenstanzplatten".

Historische Silberbarren

Ähnliches gilt für alte Silberbarren. Mit dem Unterschied, dass Sammler hier zusätzlich auf die Patina achten. Im Unterschied zu Gold läuft Silber bekanntlich an. Eine schöne natürliche Patina wird da gern als wertsteigernd angesehen.

Sammler schätzen bei historischem Silber auch das deutlich geringere Preisniveau. Ein alter 1 kg Silberbarren ist ein viel kleineres Investment als die vergleichbare Menge an Gold.

Historische Silberbarren Historische Silberbarren, etwa 400 v.Chr. Bildrechte: commons.wikimedia.org als Creative Commons cc-by-sa 3.0

Wertentwicklung

Bei Sammlerbarren gilt wie bei Sammlermünzen: Die Wertentwicklung erfolgt nach anderen Gesetzen als bei reiner Bullionware.

Der Wert von Bullionbarren orientiert sich eng am tagesaktuellen Spotpreis. Dazu kommt die  jeweilige Handelsspanne des Händlers. Kratzer und sonstige optisch wahrnehmbare Beeinträchtigungen können bei Bullionware zu Abzügen führen. 

Anders bei historischen Barren. Zwar ist auch hier der Zustand ein Preisfaktor, aber es kommen weitere wichtige Faktoren dazu wie Seltenheit oder historische Bedeutung. Sind diese gegeben, werden Kratzer und Dellen gern akzeptiert.

Nachfolgend einige Namen historischer Barren Hersteller, die in der Sammlerszene immer mal wieder fallen:

  • Rothschild Barren
  • Thurn & Taxis
  • alte Degussa Barren
  • Engelhard
  • Boschmanns
  • Buggenhout
  • Dr. Walter & Schmitt
  • Barren von Schoene Edelmetaal B.V., Niederlande

Tipp: Im Preisvergleich finden Sie den Filter "Hersteller" die historischen Barren. Sie sind im Preisvergleich meist bei den untersten Ergebnissen anzutreffen, da sie in der Regel deutlich teurer sind als reine Bullionware.

Fazit

Normale Anleger sind mit Bullionware in der Regel besser bedient. Denn was gefragt ist und was sich wie entwickelt, das einzuschätzen geht nicht ohne Sachkenntnis. Die tagesaktuellen Barrenpreise für Kauf und Verkauf sind im GOLD.DE Preisvergleich jederzeit transparent vergleichbar:

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