GOLD | 1.946,67 $/oz | 1.814,76 €/oz | 58,35 €/g | 58.346 €/kg |
SILBER | 23,32 $/oz | 21,73 €/oz | 0,70 €/g | 698,64 €/kg |
Folgende Termine sollten Anleger in der KW4 unbedingt im Auge behalten:
Zum Wochenauftakt notiert das gelbe Edelmetall mit 1.840 US-Dollar bzw. 1.617 Euro pro Unze nochmals höher als vor dem Wochenende.
Dagegen gewinnt der Ausverkauf an den Aktienmärkten und bei den Kryptowährungen mit zum Teil zweistelligen prozentualen Tagesverlusten weiter an Fahrt. So verliert der Bitcoin (BTC) allein am Montag weitere 5,4 Prozent und fällt unter die Marke von 30.000 Euro. Vor dem Wochenende musste man noch 32.500 Euro pro Bitcoin bezahlen.
Der auch in Deutschland sehr populäre Altcoin Solana (SOL) verliert allein heute weitere 17,66 Prozent auf 73,51 Euro (Stand: 13:30 Uhr MEZ). Letzten Freitag notierte der Kurs noch knapp über der Marke von 100 EUR pro SOL.
Die Angst vor Zinserhöhungen und Liquiditätsentzug durch die US-Notenbank (Fed) lässt also bereits vor dem Vollzug durch die Geldpolitiker die Kurse einbrechen. Am Mittwochabend um 20:00 Uhr MEZ wird im Anschluss an das Treffen der Notenbanker das geldpolitische Statement veröffentlicht. Um 20:30 Uhr MEZ folgt dann die Pressekonferenz mit Fed-Präsident Jerome Powell.
Erwartet wird aktuell ein Auslaufen der Käufe von Anleihen durch die Fed zum Ende des ersten Quartals und eine erste Zinserhöhung bereits am 16. März. Dann treffen sich die US-Notenbanker erneut und könnten sogar einen "großen" Zinsschritt in Höhe von 50 Basispunkten statt den üblichen 25 Basispunkten als klares Signal zur Inflationsbekämpfung beschließen.
Das würde den US-Leitzins (Federal Funds Rate) von aktuell 0,0 - 0,25 Prozent auf 0,50 - 0,75 Prozent erhöhen. Weitere drei Zinsanhebungen könnten bis Jahresende noch folgen. Der Leitzins, der mit einer Range von 25 Basispunkten angegeben wird, könnte dann zum Jahresultimo bei 1,25 - 1,5 Prozent liegen. Des Weiteren wird mit dem Beginn des Abbaus der Bilanzsumme der Fed ab dem zweiten Quartal dieses Jahres gerechnet, also mit Liquiditätsentzug.
Entschärft sie ihre Rhetorik in Sachen Inflationsbekämpfung, besteht die Chance für eine Erholung der Aktienmärkte. Auch die Edelmetallpreise könnten von einem verbalen Abrüsten der Fed profitieren.
Generell hat die US-Notenbank das Problem, dass sie neben der Inflation laut Mandat auch die Konjunktur, den Arbeitsmarkt und die Stabilität der Finanzmärkte bei ihrer Geldpolitik berücksichtigen muss.
In den USA spielen die Vermögenspreise eine tragende Rolle bei der Altersvorsorge und für die Konsumentenstimmung. Daten zum US-Verbrauchervertrauen werden einen Tag vor dem Fed-Meeting am Dienstag veröffentlicht und erneut schwächer erwartet (Details siehe Tabelle unten).
Die Marktkapitalisierung aller US-Aktien (Total Market Capitalization of Public U.S. Companies) hat sich seit Jahresbeginn von 53,4 Bio. US$ auf aktuell 49,8 Bio. US$ um 3,6 Bio. US$ reduziert. Der Wert aller Kryptowährungen hat sich seit Anfang November letzten Jahres um 1,25 Bio. US$ weltweit verringert.
Diese Verluste belasten die Konsumlaune. Der Anteil des Privatverbrauchs am Bruttoinlandsprodukt (BIP) der USA beträgt horrende 68 Prozent.
Mit jedem weiteren Prozentpunkt Verlust, v. a. an den US-Aktienmärkten, wird es daher wahrscheinlicher, dass die Notenbanker in Washington am Mittwoch zurückrudern. Für das zinslose Edelmetall Gold wären dies positive Nachrichten. Ein wenig nimmt der Goldpreis das Verabreichen einer verbalen Beruhigungspille durch die Fed bereits vorweg.
Für Edelmetallanleger lohnt sich in dieser Woche auch ein Blick auf die Nachrichten aus den Konzernzentralen von „Big Tech“. Die Unternehmen Microsoft, Tesla und Apple legen am Dienstag, Mittwoch und Donnerstag ihre Zahlen vor.
Kommt es hier zu enttäuschten Erwartungen oder aber zu positiven Überraschungen, könnte dies die Kursrichtung der großen amerikanischen und weltweiten Indizes ebenfalls beeinflussen. Allein diese drei US-Konzerne haben im inoffiziellen Weltaktienindex S&P 500 ein Gewicht von zusammen 14,4 Prozent.
Wenn nun auch diese Werte, die sich seit der Finanzkrise teilweise mehr als verzehnfacht haben und zusammen 5,8 Billionen US-Dollar wert sind, heftig beginnen zu korrigieren, könnte es schnell zu Panik an den Märkten kommen.
Die speziell von angelsächsischen Anlegern mit Argusaugen beobachteten gleitenden 200-Tage Durchschnittslinien wurden sowohl bei dem breit aufgestellten S&P 500 als auch beim technologielastigen Aktienindex NASDAQ 100 bereits deutlich nach unten durchbrochen. Damit ist der Aufwärtstrend dieser beiden Indizes zunächst beendet.
Besonders brisant an der aktuellen Lage ist, dass allein die US-Anleger ihre Aktienbestände mit knapp 800 Milliarden US-Dollar beliehen haben (Quelle: FINRA Margin Debt).
Der Rekord wurde hier vor zwei Monaten mit 918,6 Mrd. US-Dollar erreicht. Das war mehr als doppelt so hoch wie kurz vor dem Platzen der New-Economy-Blase im Januar 2000 (damals ca. 450 Mrd. US$). Mit 380 Mrd. US-Dollar waren die Wertpapierkredite kurz vor der Weltfinanzkrise 2008 nur halb so hoch wie heute.
Fallen die Aktienkurse nun weiter, dann kann es durch den berüchtigten „Margin Call“ schnell zu einem veritablen Crash kommen.
Die Schuldner bekommen dann eine Aufforderung, Bargeld auf ihre Broker-Konten nachzuschießen oder die Aktien werden sehr kurzfristig zwangsverkauft, was eine Abwärtsspirale auslösen kann. Auch dieses Risiko für die Märkte muss die Fed in ihrem Statement am Mittwoch berücksichtigen.
Bereits heute Morgen wurden die deutschen Einkaufsmanager-Indizes veröffentlicht. Der Gesamtindex konnte sich von 49,9 Punkten deutlich über die Expansionsschwelle von 50 Punkten auf aktuell 54,8 Punkte erholen.
Der Datenanbieter Markit, der die Befragung durchführt, begründet den positiven Wert v. a. mit einer signifikanten Verbesserung der Lage in der Industrie. Wörtlich heißt es:
„Die Probleme in den Lieferketten scheinen die Produktion immer weniger zu belasten, auch wenn es an dieser Front noch viel Raum für Verbesserungen gibt…“.
Große Herausforderungen für die Unternehmen bleiben hingegen die Knappheit bei Halbleitern sowie die explodierenden Gesamtkosten, die zunehmend die Gewinnmargen belasten.
Weitere wichtige Stimmungsindikatoren für die deutsche Wirtschaft werden am Dienstag mit dem ifo-Geschäftsklimaindex sowie am Donnerstag mit dem GfK-Konsumklima veröffentlicht.
Weitere Details dazu und ergänzende Termine können Sie der folgenden Übersichtstabelle für die KW 4 entnehmen:
Wochentag | Zeit (MEZ) | Datenart | Prognose | Vorherig |
---|---|---|---|---|
Montag | 9:30 Uhr | DE: Einkaufsmanager-Index Verarbeitendes Gewerbe (Jan.) | akt.: 60,5 | 57,4 |
Montag | 9:30 Uhr | DE: Einkaufsmanager-Index Dienstleistungen (Jan.) | akt.: 52,2 | 48,7 |
Dienstag | 10:00 Uhr | DE: ifo-Geschäftsklima-Index Deutschland Januar | 94,6 | 94,7 |
Dienstag | 15:00 Uhr | USA: S&P/Case-Shiller US-Hauspreisindex (Nov. | Jahr) | 18 % | 18,4 % |
Dienstag | 16:00 Uhr | USA: Verbrauchervertrauen Januar (CB) | 111,8 | 115,8 |
Mittwoch | 13:00 Uhr | USA: Index für den US-Hypothekenmarkt (KW3) | - | 593,7 |
Mittwoch | 16:30 Uhr | USA: Rohöllagerbestände in Mio. Barrel | - | 0,515 |
Mittwoch | 20:00 Uhr | USA: Statement der US-Notenbank zur Offenmarktausschusssitzung (FOMC) | - | - |
Mittwoch | 20:30 Uhr | USA: PK mit Fed-Chef Jerome Powell | - | - |
Donnerstag | 8:00 Uhr | DE: GfK-Konsumklima (Feb.) | -7,8 | -6,8 |
Donnerstag | 14:30 Uhr | USA: Veränderung Bruttoinlandsprodukt Q4´21 annualisiert | 5,5 % | 2,3 % |
Donnerstag | 14:30 Uhr | USA: Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe (Vorwoche) | 260k | 286k |
Freitag | 8:00 Uhr | DE: Importpreise Dezember (Jahr) | 26,4 % | 24,7 % |
Freitag | 10:00 Uhr | DE: Veränderungsrate Bruttoinlandsprodukt Deutschland 4. Quartal (Jahr) | 1,8 % | 2,5 % |
Freitag | 10:00 Uhr | DE: Veränderungsrate Bruttoinlandsprodukt Deutschland 4. Quartal (Quartal) | -0,3 % | 1,7 % |
Freitag | 10:00 Uhr | USA: Persönliche Einkommen Dez.`21 (Jahr) | 0,5 % | 0,4 % |
Freitag | 10:00 Uhr | USA: Persönliche Ausgaben Dez.`21 (Jahr) | -0,5 % | 0,6 % |
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