GOLD | 2.319,24 $/oz | 2.166,15 €/oz | 69,64 €/g | 69.643 €/kg |
SILBER | 27,24 $/oz | 25,44 €/oz | 0,82 €/g | 817,91 €/kg |
Mit Spannung wurden die heute veröffentlichten Daten zur Konsumenten-Preis-Inflation für Deutschland (VPI) und die USA (CPI) erwartet.
Zwar wurde mit deutlichen Anstiegen in Folge steigender Kosten für Rohstoffe, Vorprodukte und Dienstleistungen gerechnet, die publizierten Daten für die USA lagen dennoch deutlich über den Erwartungen.
Gegenüber dem Vorjahr war der Analystenkonsens für die Konsumentenpreise in den USA von einer Steigerungsrate gegenüber April 2020 von 3,6 Prozent ausgegangen.
Da die Preisentwicklung im April 2020 bedingt durch Lockdowns stark gedämpft wurde, war mit einem Basiseffekt zu rechnen. Schaut man sich jedoch die Entwicklung der Konsumentenpreise auf Monatsebene an, zeigt sich eine Verschärfung der Inflation, die sich nicht mehr mit der Vorjahresperiode erklären lässt.
Dabei war die Prognose für den Monat April gegenüber März mit einem Anstieg von nur 0,2 Prozent recht moderat. Tatsächlich haben die Statistiker für den April 2021 einen Anstieg der Preise auf Monatsbasis von 0,8 Prozent gemessen. Das ist der stärkste Anstieg seit knapp 13 Jahren (Juni 2008). Annualisiert entspricht die aktuelle Monatsveränderung einer Jahresteuerung von 9,6 Prozent.
In den USA besteht nun auch die Gefahr einer Lohn-Preis-Spirale, bei der die Arbeitnehmer steigende Löhne und Gehälter als Kompensation für die Verteuerung der Lebenskosten verlangen und auch durchsetzen können.
So ist gemäß dem U.S. Bureau of Labor Statistics die Anzahl offener Stellen zuletzt auf den Rekordwert von 8,12 Millionen Jobs förmlich explodiert, gleichzeitig wurden im April aber nur 266.000 neue Stellen netto neu besetzt.
Die Diskrepanz lässt sich nur dadurch erklären, dass fast die Hälfte der arbeitsfähigen Bevölkerung in den USA aktuell finanziell besser dasteht, wenn anstatt Lohn das massiv aufgestockte Arbeitslosengeld vereinnahmt wird. Dazu kommen noch die Konsumschecks in Höhe von 1.400 US-Dollar pro Person (auch Kinder) sowie Steuergutschriften etc.
Zudem ist hierzulande der jüngste Lockdown gerade erst gelockert worden. Daher hängt auch die Preisentwicklung gegenüber den USA hinterher. Gleichwohl ist die weltweit anziehende Teuerung bei Rohstoffen, im Transportsektor, bei Vorprodukten wie Halbleitern und im Dienstleistungsbereich auch bei uns bereits spürbar.
Besonders gut sichtbar wird dies in der monatlichen Veränderungsrate, die nicht durch den Basiseffekt im Vergleich zur Shutdown-Phase im April vor einem Jahrverzerrt ist. So sind die Preise im April 2021 gegenüber März um 0,7 Prozent angestiegen.
Dieser Aufwärtsdruck bei den Preisen hält nun schon den fünften Monat in Folge an. Die Vorlaufindikatoren wie z. B. die Preiskomponenten der Einkaufsmanager oder die Rohstoffpreise signalisieren auch in den kommenden Monaten eine Fortsetzung der Inflationsdynamik.
Da der Konsumentenpreisindex ein nachlaufender Indikator ist, sind viele Preissteigerungen hier noch gar nicht angekommen. Auch das wird für zunehmenden Inflationsdruck in den nächsten Monaten sorgen.
Auf Jahresbasis stiegen die Konsumentenpreise in Deutschland (VPI) im April um 2,0 Prozent an.
Das Direktoriumsmitglied der Europäischen Zentralbank EZB, Prof. Dr. Isabel Schnabel, geht nach eigenem Bekunden davon aus, dass die Konsumenten sich auf eine Teuerung von über drei Prozent einstellen müssen und das der Preisdruck nach oben noch bis in das kommende Jahr hinein anhält.
Ähnlich äußerte sich gestern Abend der Gouverneur der U.S. Federal Reserve (Fed) und Präsident der Distriktnotenbank von St. Louis, James B. Bullard gegenüber dem US-Wirtschaftssender CNBC:
„Wir werden 2021 eine erhöhte Inflation haben. Ein Teil davon kann auch 2022 noch nachhallen.“
Problematisch ist, dass den Notenbanken, anders als in den Siebzigerjahren, bei der Inflationsbekämpfung mehr und mehr die Hände gebunden sind. Theoretisch müsste die Fed den Zins deutlich anheben und auch ihre Anleihekäufe einstellen, damit der Realzins am Kapitalmarkt nicht noch tiefer absackt.
Doch die Verschuldung der öffentlichen und privaten Haushalte und die aufgeblasenen Vermögenspreise würden dann kollabieren und einen enormen Flurschaden nicht nur in der US-Ökonomie anrichten.
Der für die zinslosen Edelmetallpreise wichtige Realzins (Nominalzins – Inflationsrate) ist mit den Daten von heute auf Niveaus zurückgefallen, die zuletzt während der beiden Ölkrisen in den Siebzigerjahren zu sehen waren.
In Deutschland liegt die Realverzinsung fünfjähriger Staatsanleihen aktuell bei -2,54 Prozent p a. und in den USA sogar bei -3,36 Prozent p. a.
Ist jemals schon etwas billiger geworden ????? NÖ !!!!! Aber Vielleicht wird es im Jahr 2022 besser !!!
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