GOLD | 2.378,44 $/oz | 2.229,60 €/oz | 71,68 €/g | 71.683 €/kg |
SILBER | 28,31 $/oz | 26,54 €/oz | 0,85 €/g | 853,28 €/kg |
Zwar hatte sich die Inflationsdynamik in Deutschland bereits vor der Invasion Russlands in die Ukraine auf hohem Niveau befunden, doch der Krieg lässt die Preise zusätzlich in die Höhe schießen.
Das letzte Mal, als sich die offizielle Inflationsrate auf dem jetzigen Niveau von 7,3 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat befand, war vor über 48 Jahren im September 1974.
Auf Monatsebene stammt der bisherige Rekord mit 1,7 Prozent aus dem Januar 1993. Im März dieses Jahres wurde dieser Rekord mit einer monatlichen Inflationsrate von 2,5 Prozent gegenüber dem Februar 2022 eingestellt.
Der Überfall Russlands auf die Ukraine sorgt vor allem bei Energie- und Agrargüterpreisen für drastische Anstiege. Nach den vorläufigen Daten der Wiesbadener Statistiker musste im März 2022 gegenüber dem gleichen Monat im Jahr 2021 fast 40 Prozent (39,5 %) mehr für Haushaltsenergie und Kraftstoffe ausgeben werden. Auch Nahrungsmittel verteuerten sich spürbar: Der Preisanstieg betrug hier für die Endverbraucher innerhalb eines Jahres 6,2 Prozent.
Ein Ende der Inflationsspirale ist nicht in Sicht. Immer mehr Firmen planen, ihre Preise in den kommenden drei Monaten zu erhöhen. Das geht aus einer aktuellen Befragung des ifo Instituts hervor. Dabei wurde bei dem Preiserwartungsindex ein neuer Höchstwert von 54,6 Punkten erreicht, nach 47,6 im Februar. Vor allem in den konsumnahen Branchen müssen die Menschen mit stark steigenden Kosten rechnen. Im Nahrungsmittel-Einzelhandel sind die Preiserwartungen auf 94,0 Punkte angestiegen, im übrigen Einzelhandel auf 68,2 Punkte und bei den Dienstleistungen auf 64,0 Punkte.
Der Leiter der ifo-Konjunkturprognosen, Timo Wollmershäseur, sagt dazu:
„Der Angriff Russlands auf die Ukraine treibt nicht nur die Energiekosten in die Höhe, sondern auch die Preise vieler Agrarrohstoffe“.
Das verteuere auch die Nahrungsmittelpreise, was vor allem für einkommensschwache Haushalte eine zunehmende Herausforderung sei.
Die den Verbraucherpreisen zeitlich vorgelagerten Kostenentwicklungen zeigen ebenfalls weiter nach oben. Vor allem die Erzeugerpreise und die Importpreise lassen für die kommenden Monate noch stärker steigende Konsumentenpreise erwarten.
Doch nicht nur die Konsumenten leiden unter dem Inflationsschock. Auch die Industrie spürt den Kostendruck, kann diesen aber nicht vollständig weitergeben, was zulasten der Gewinnmargen geht. Besonders im Transport- und Logistiksektor droht wegen der hohen Treibstoffkosten bei Diesel und Flüssiggas (LNG) eine Pleitewelle.
Nach Einschätzung des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) steuert Deutschland auf eine Rezession zu. Bereits im ersten Quartal dieses Jahres könnte die Wirtschaft geschrumpft sein. Da dies auch für das zweite Quartal erwartet wird, würde man dann von einer technischen Rezession sprechen (zwei Quartale in Folge schrumpfende Wirtschaft).
Die Konjunktur-Uhr der Wirtschaftsforscher vom Münchner ifo-Institut zeigt den Abwärtstrend in der deutschen Wirtschaft ebenfalls an. Die Daten basieren auf einer Umfrage unter mehr als 9.000 Unternehmen aus den wichtigsten Sektoren (Verarbeitendes Gewerbe, Dienstleistungssektor, Handel und Bauhauptgewerbe).
Die Kombination aus Inflation und Rezession musste Deutschland das letzte Mal während der beiden Ölkrisen zu Beginn der 1970-er Jahre und Anfang der 1980er-Jahre erleiden. Wie lange die zu erwartende Rezession einhergehend mit starken Preisanstiegen anhält, hängt im Wesentlich davon ab, wie schnell der Ukraine-Krieg beendet werden kann und wie lange die damit im Zusammenhang stehenden Sanktionen aufrechterhalten werden.
Außerdem sind auch die Folgen der nach wie vor wütenden Covid-19-Pandemie weiterhin spürbar. Der aktuelle Lockdown in Shanghai und anderen chinesischen Städten wird sich erst mit ca. vier- bis achtwöchiger Verzögerung auf die Lieferketten und die Preise in Deutschland auswirken. China fährt nach wie vor eine Null-Covid-Strategie, hat aber derzeit mit den höchsten Fallzahlen seit Februar 2020 zu kämpfen.
In Anbetracht der rekordhohen Inflationszahlen jenseits der Sieben-Prozent-Marke zeigt sich die Präsidentin der Europäischen Zentralbank (EZB), Christine Lagarde, erstaunlich gelassen. Sie hält die Inflation nach wie vor für ein temporäres Phänomen. Anlässlich einer Rede am Mittwoch in Nikosia sagte sie:
„Wir werden auf kurze Sicht mit höherer Inflation und niedrigerem Wachstum konfrontiert sein“.
In Anbetracht der Tatsache, dass sich die konjunkturelle Situation in anderen Mitgliedsstaaten der Eurozone noch schlechter darstellt (z. B. in Spanien) und auch die Inflationsrate in der Eurozone zuletzt deutlich über der in Deutschland lag und zudem die Inflationsfrühindikatoren (Import- und Erzeugerpreise) auf zweistellige Verbraucherpreisanstiege in den nächsten Monaten hinweisen, sind solche Aussagen der „Währungshüterin“ fernab jeder Realität.
Zumal die Abnabelung von russischem Öl und Gas die Preise dauerhaft für die Eurozone verteuern wird. Dies gilt auch für die gestörten Lieferketten und Versorgungsengpässe bei Rohstoffen, Materialien und Komponenten im Zuge der Covid-19-Pandemie sowie dem generellen De-Globalisierungs-Trend.
Bereits seit Beginn letzten Jahres steigen die Preise für Rohstoffe und Güter dynamisch an. Doch die „Währungshüter“ der EZB reagieren nicht. Im Gegenteil halten sie an ihrer Geldruckorgie fest – ohne ein Enddatum dafür zu nennen.
Zumindest das als konservativ geltende EZB-Ratsmitglied und Gouverneur der Österreichischen Nationalbank, Robert Holzmann, wünscht sich für September dieses Jahres eine kleine Zinsanhebung. Holzmann ist allerdings nicht Mitglied im EZB-Direktorium. Seit 10. März 2016 liegt der Leitzins der EZB bei 0,0 Prozent.
Umfrage: Soll aufgrund mangelnder Portemonnaie-Stabilität der 500er wieder in Umlauf gebracht werden? (Ja/Ja)
Einen herzlichen Dank an die EZB und die EU. Eure Politik ist einfach nur super und wirklich sehr vorteilhaft für die ganz normalen Leute.
Die Wahrheit ist, dass wir in einer Sackgasse stecken, aus der es kein entrinnen mehr gibt...
Gold zeigt jetzt das es die Inflation des Geldes ausgleicht. Im Oktober 21 hat man 1 Unze für 1600,-- kaufen können. Jetzt kostet Sie 1800 ,-- Auch die Ankaufspreise haben sich um 12,5 % erhöht. Die Einführung der 100 Euro Goldmünzen habe ich zum Glück als ein Wink mit dem Zaunpfahl verstanden. Leute kauft Gold, es ist besser als der Euro . Und der Anstieg auf lange Sicht ( 20 Jahre) von 400,-- Euro auf 1800 ,-- Euro kann sich sehen lassen. Welche Vermögensverwaltung kann dort mithalten. Welcher Fond liefert dieses Langzeitergebnis?
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