GOLD | 2.737,82 $/oz | 2.513,55 €/oz | 80,81 €/g | 80.813 €/kg |
SILBER | 32,59 $/oz | 29,92 €/oz | 0,96 €/g | 961,95 €/kg |
David Suppes: Bares für Rares ist meiner Meinung nach ein ziemlich perfektes TV-Format. Es verbindet das menschliche Schatzsucher-Gen mit unserem Hunger nach Wissen, gepaart mit einem enormen Abwechslungsreichtum. Die Sendung wird nie langweilig, man lernt immer etwas dazu und es kann jeden Moment passieren, dass ein echter Schatz um die Ecke kommt. Wir sind in den wichtigsten Zielgruppen vertreten und ich denke, diese explosive Mischung wird dazu führen, dass es die Sendung noch eine lange Zeit geben wird.
Wenn Ihnen als Händler-Team in der Sendung die Privatverkäufer ihre Schätzchen zum Kauf anbieten: Ist das komplett live oder bekommen Sie vorab die Möglichkeit, sich über die Stücke zu informieren?
David Suppes: Die Sendung wird vorab aufgezeichnet. Allerdings ist der Ablauf, den man im Fernsehen sieht, auch in der Realität genau so. Wir sehen die Objekte immer erst in dem Moment, den man auch im TV miterleben kann. Wir müssen uns also in erster Linie auf unser Wissen und unsere Erfahrung verlassen. Natürlich kommt auch unser Bauchgefühl zum Einsatz, letztendlich geht man aber immer auch ein gewisses Risiko ein und muss sich auf die Voreinschätzungen der Experten verlassen.
Wie dürfen wir uns generell die Mitarbeit als Antiquitätenhändler bei dieser ZDF-Sendung vorstellen? Bekommt man da ein Honorar, oder realisiert sich Ihre Entlohnung über den späteren gewinnbringenden Weiterverkauf der Stücke?
David Suppes: Als Händler versuche ich natürlich, die Stücke aus der Sendung mit Gewinn weiterzuverkaufen. Oft rufen die Zuschauer nach der Sendung an, weil sie sich für einen Artikel interessieren, den sie gerade im TV gesehen haben. Ich verkaufe aber auch viel über mein Händlernetzwerk ins Ausland. Gerade in Asien sind europäische Antiquitäten aktuell hoch im Kurs. Für unser Mitwirken in der Sendung erhalten wir eine kleine Aufwandsentschädigung, die aber im Vergleich zu den Summen, die wir in der Sendung ausgeben, nicht erwähnenswert ist.
Ein alter Spruch lautet: Im Einkauf liegt der Gewinn. Nun weiß ja ein potentieller Kunde genau, zu welchem Preis Sie selbst eingekauft haben, wenn er die Sendung gesehen hat. Ist das nicht hinderlich bei Preisverhandlungen, wenn Sie dann das gute Stück hinterher weiterverkaufen? Oder haben Sie immer einen fixen Preisaufschlag?
David Suppes: Mir kommt diese Preistransparenz sehr entgegen. Ich versuche auch in unseren Geschäften in Wiesbaden immer offen mit den Kunden über unsere Gewinnmarge zu sprechen. Wenn ein Kunde weiß, was wir verdienen, akzeptiert er es meistens auch. Je höher der Aufwand beim Weiterverkauf, desto höher muss natürlich auch die Marge sein. Wenn wir Altgold einschmelzen, reicht mir auch eine 5-10 % Marge.
Bei komplexeren Artikeln, mit denen ich mich wochenlang beschäftigen muss, kann die Marge dann natürlich entsprechend höher sein. Offene Kommunikation mit den Kunden ist wichtig und einer der Grundpfeiler unseres Erfolgs. Genau so verhält es sich auch bei den Artikeln aus der Sendung
Ich versuche in unseren Geschäften in Wiesbaden immer offen mit den Kunden über unsere Gewinnmarge zu sprechen. Wenn ein Kunde weiß, was wir verdienen, akzeptiert er es meistens auch.
Was waren Ihre persönlichen Lieblingsstücke bisher in der Sendung, die Sie selbst erworben haben?
David Suppes: Ein Gemälde des noch wenig bekannten Jugendstil-Malers Carl Strathmann. Es zeigt eine dunkelhäutige orientalische Kriegerin und ist das wahrscheinlich schönste Gemälde, das ich bisher in den Händen hielt.
Darüber hinaus kaufe ich in der Sendung am liebsten gute Schmuckstücke und Anlageobjekte aus Silber. Da ich ja beruflich sehr auf Münzen, Anlagegold und Anlagesilber fokussiert bin, würde ich mich natürlich freuen, wenn in Zukunft noch mehr Artikel dieser Art angeboten würden.
Kommen wir zu Ihrem Geschäft. Sie selbst betreiben zwei Ladengeschäfte in Wiesbaden, und man kann Sie auch über Ihre Website kontaktieren. Wie groß ist Ihr Wirkungskreis, und wie hat sich Ihr Geschäft entwickelt durch die Möglichkeiten, die das Online-Business bietet?
David Suppes: Mit unseren Läden sprechen wir alle Kunden an, die sich in Fahrtnähe zu Wiesbaden befinden. Das ist insbesondere auch interessant wegen dem Rheingau sowie insgesamt dem wirtschaftsstarken Rhein-Main Gebiet. Zum Erstkontakt bieten wir den Kunden inzwischen auch einige digitale Möglichkeiten. Gern genutzt wird unser WhatsApp Service: Kunden können uns Bilder ihrer Artikel zusenden und erhalten von uns eine kostenlose Ersteinschätzung.
Seit über 10 Jahren sind wir schon sehr aktiv im Internet unterwegs – inzwischen geben wir hier auch den Großteil unseres Marketing-Budgets aus. Über 50 % unserer Kunden finden den Weg zu uns über digitale Kanäle.
Über 50 % unserer Kunden finden den Weg zu uns über digitale Kanäle.
Ihr Schwerpunkt liegt im Handel von hochwertigen Antiquitäten und Kunstgegenständen. Neben Gold und Silber werben Sie auf Ihrer Website mit An- und Verkauf von Schmuck, Gemälden, Asiatika, Briefmarken, Uhren, Skulpturen, Militaria und Pelzen. Was ist aktuell Trend, wo sehen Sie "Zukunftsthemen", was wird sich eher rückläufig entwickeln? Und: Haben Sie ein besonderes Spezialgebiet?
David Suppes: Tatsächlich spüren wir seit ein paar Jahren einige deutliche Trendwenden auf dem Markt. Man merkt auch bei uns, dass viele Menschen auf der Suche nach alternativen Anlageformen zu klassischen Märkten wie Aktien oder Immobilien sind. Ganz besonders beliebt sind momentan Wertgegenstände, die einen intrinsischen Wert besitzen und sich ebenso als Sammlerobjekt mit Wertsteigerungspotential eignen.
Ein Beispiel: In der Welt der Kunst und Antiquitäten wird aktuell der Jugendstil mit seiner floralen und umweltbetonten Formsprache wiederentdeckt. Dieser Trend lässt sich zum Beispiel gut mit dem Megatrend Edelmetalle kombinieren. So werden bei uns aktuell vermehrt silberne Gegenstände oder Goldschmuck aus dem Jugendstil nachgefragt. Aus Sicht der Anleger ist das eine gute Sache, denn sie sind durch die Kombination zweier Trendthemen doppelt abgesichert.
Ganz besonders beliebt sind momentan Wertgegenstände, die einen intrinsischen Wert besitzen
Neben den Themen Münzen und Edelmetalle bin ich persönlich spezialisiert auf den Bereich Asiatika, also Kunst und Antiquitäten aus dem asiatischen Raum. Auch hier zeichnen sich echte Trends ab. Die Chinesen kaufen momentan ihre Kulturschätze zurück, die ihnen die Europäer während der Opiumkriege gestohlen haben. Dadurch treiben sie seit ein paar Jahren die Preise auf sämtlichen Asia-Auktionen im europäischen Raum massiv nach oben. Wenn man sich mit dem Thema auskennt, kann man hier gut mitverdienen.
Es ist bekannt, dass Sie selbst ein persönliches Faible haben für Münzen. Was sind hier ihre persönlichen Highlights, was sammeln Sie selbst gern?
David Suppes: Ich persönlich bin großer Vertreter der These, dass der Silberpreis in den nächsten 20-30 Jahren explodieren wird, also seinen Wert auch durchaus verhundertfachen kann. Deshalb versuche ich selbst, für meine Altersvorsorge so viel Silber wie möglich physisch zu bunkern. Um mir das Sammeln unterhaltsamer zu gestalten, habe ich verschiedene Münzsammlungen angefangen und erweitere sie mit der Zeit. Hoch im Kurs stehen bei mir zur Zeit Kanada, Mexiko und Südafrika.
Hier gibt es neben dem klassischen Bullionmarkt noch einiges Exotisches zu entdecken. Ich versuche auch immer, die Geschichte hinter den Münzen kennenzulernen. So erweitere ich sukzessive mein Allgemeinwissen.
Ich persönlich bin großer Vertreter der These, dass der Silberpreis in den nächsten 20-30 Jahren explodieren wird
Sie kaufen auch Anlagegold, Altgold und Goldschmuck an. Nun hat seit Sommer letzten Jahres, und vor allem seit Corona, der Goldpreis deutlich angezogen, mit historischen Höchstständen sowohl in US-Dollar wie in Euro. Spüren Sie das im Ankauf? Wird Ihnen mehr Gold angeboten?
David Suppes: Spätestens seit Corona spüren wir einen fast unglaublichen Anstieg der Nachfrage. Witzigerweise sowohl im Ankauf, als auch im Verkauf. Man kann daraus schließen, dass es eine große Verschiebung der Edelmetallbestände im privaten Anlagebereich gibt. Das finde ich äußerst spannend.
Spätestens seit Corona spüren wir einen fast unglaublichen Anstieg der Nachfrage. Witzigerweise sowohl im Ankauf, als auch im Verkauf.
Welche Tipps können Sie unseren Lesern geben, um die schwarzen Schafe in Ihrer Branche von den seriösen Ankäufern zu unterscheiden?
David Suppes: Ich habe drei Tipps, die ich aus unzähligen Gesprächen mit Kunden ableiten kann.
Erstens: Man sollte seine Edelmetalle nicht aus der Hand geben, ohne sofort die entsprechende Bezahlung zu erhalten. Der Ankäufer hat den Kunden danach praktisch in der Hand.
Zweitens: Juweliere sind nicht immer die beste Anlaufstelle für alten Schmuck. Das denken zwar viele, allerdings ist weniger bekannt, dass viele Juweliere in Deutschland mit einer Marge von 1000 % und mehr kalkulieren. Was das für den Ankauf von Schmuck bedeutet, kann sich jeder selbst ausrechnen.
Drittens: Online-Bewertungen, gute Reputation und letztendlich auch das eigene Bauchgefühl helfen dabei, einen Geschäftspartner zu finden, mit dem man langfristig vertrauensvoll zusammenarbeiten kann.
GOLD.DE dankt David Suppes für das Interview.
"Antiquitäten Suppes" ist auf GOLD.DE gelistet als "Premium Goldankäufer".
Mehr: Antiquitäten & Edelmetalle Suppes
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Stand: 11:12:07 Uhr