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Stand: 03.12.2024 von Jörg Bernhard
In der vergangenen Woche erfuhren die Investoren, wie sich in Deutschland und in der Eurozone die Inflation entwickelt hat. Diese hat sich den zweiten Monat in Folge leicht beschleunigt und damit den von der EZB ausgegebenen Zielwert von zwei Prozent p.a. wieder überschritten.
Kehrtwende bei der Inflation macht Gold interessant

Inflationsgespenst ante portas

Am vergangenen Donnerstag veröffentlichte das Statistische Bundesamt für den Monat November einen Anstieg der jährlichen Teuerungsrate von 2,0 auf 2,2 Prozent, während einen Tag später für die Eurozone eine Beschleunigung von 2,0 auf 2,3 Prozent sowie eine unveränderte Kerninflation von 2,7 Prozent gemeldet worden war.

Nun warten die Akteure auf die für den 11. Dezember angekündigten Novemberzahlen zur Entwicklung der US-Inflation (siehe Chart). Sie könnten dann allerdings zu einer gedämpften Zinshoffnung führen, falls sie höher als erwartet ausfallen sollte.

US-Inflation in den vergangenen 100 Jahren:

US-Inflation in den letzten 100 JahrenQuelle: TradingEconomics

Aktuell weist das FedWatch-Tool des Terminbörsenbetreibers CME Group eine Wahrscheinlichkeit von fast 62 Prozent aus, dass in den USA am 18. Dezember eine Zinsreduktion um 25 Basispunkte erfolgen wird, nachdem vor einem Monat hier noch ein Wert von über 82 Prozent angezeigt worden war. Stark eingetrübt haben sich mit dem überraschenden und unerwartet deutlichen Wahlsieg Donald Trumps die Zinsperspektiven für das kommende Jahr.

Dessen radikale Ankündigungen – insbesondere in wirtschaftlichen Fragen – haben in der globalen Finanzwelt zu einer starken Verunsicherung geführt.

Für die Zeit nach seinem Amtsantritt am 20. Januar 2025 hat der designierte US-Präsident Donald Trump bspw. angekündigt, hohe Importzölle auf Waren aus mehreren Ländern zu erheben. So hat er z.B. versprochen, am ersten Tag seiner Präsidentschaft 25 Prozent Zölle auf Importe aus Kanada und Mexiko sowie zusätzliche 10 Prozent auf Importe aus China zu erheben.

Am Wochenende drohte er den BRICS-Staaten sogar Zölle von 100 Prozent an, falls diese sich vom Dollar als internationales Zahlungsmittel abwenden sollten, um eine Konkurrenz-Währung zu etablieren.

Inflationsschub relativ wahrscheinlich

Bei einem anderen Versprechen an die US-Bürger dürfte Trump massive Probleme bekommen. Im Wahlkampf hat er nämlich angekündigt, die Inflation zu bekämpfen und die Lebenshaltungskosten für die US-Amerikaner zu senken. Zölle bewirken nach der Lehre der Volkswirtschaft aber genau das Gegenteil, schließlich werden die importierten Waren dadurch teurer.

Ob die angekündigten Steuersenkungen die Preisnachteile ausgleichen werden, darf bezweifelt werden.

Bei einem globalen Handelskrieg dürfte es höchstwahrscheinlich nur Verlierer geben. Grundsätzlich bleibt abzuwarten, ob und in welchem Umfang diese Zollmaßnahmen tatsächlich umgesetzt werden und welche Gegenmaßnahmen die betroffenen Länder dann ergreifen werden.

Fazit: Massive Steuersenkungen in Kombination mit einem kräftigen Anheben der Importzölle dürfte das Ansehen von Gold eher fördern als mindern, schließlich sprechen wachsende Sorgen um die Preisstabilität und die Schuldentragfähigkeit eindeutig für den Besitz von physischem Gold.

Ausblick für die laufende Woche

Auf kurze Sicht kann sich das gelbe Edelmetall durch Gewinnmitnahmen oder chartinduzierte Verkäufe möglicherweise zwar verbilligen, unter langfristigen Gesichtspunkten dürften Goldbarren bzw. -münzen ihre Schutzfunktion aber weiterhin beibehalten.

Die kommenden Handelstage versprechen aufgrund der anstehenden Flut von US-Arbeitsmarktdaten ein hohes Maß an Spannung. Eröffnet wird der Zahlenreigen am Mittwoch mit dem ADP-Monatsbericht.

Danach sorgen am Donnerstag – neben dem Challengerbericht über Stellenstreichungen – auch die wöchentlichen Erstanträge auf US-Arbeitslosenhilfe für erhöhte Aufmerksamkeit.

Als absolutes Highlight dürfte sich allerdings die für Freitag angekündigte Veröffentlichung des monatlichen Lageberichts des US-Arbeitsministeriums (November) erweisen.

Laut einer von Trading Economics veröffentlichten Umfrage unter Analysten soll sich die Arbeitslosenrate von 4,1 auf 4,2 Prozent leicht erhöht und die Zahl neu geschaffener Stellen von 12.000 auf 195.000 vervielfacht haben.

Neue Impulse könnten an den Goldmärkten aber auch anstehende Statements diverser US-Notenbanker zur künftigen US-Geldpolitik liefern – darunter auch Fed-Chef Jerome Powell (Mittwochabend).

Autor: Jörg Bernhard
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von solider Anleger | 06.12.2024, 13:26 Uhr Antworten

" Superreiche Vermögen der Milliardäre in zehn Jahren mehr als verdoppelt
Die Zahl der Milliardäre weltweit wächst kräftig, ebenso wie ihre Vermögen. In den vergangenen zehn Jahren hat es sich laut einer Studie der UBS mehr als verdoppelt. "

Sorry, aber ist der Mehrwert in der Nachricht? Dies hat jeder Goldinvestor bei mind 8%/a auch erreicht!

Als "Fonds" sind nur der relativ sichere ETF MSCI und Berkshire besser.

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