GOLD | 2.773,38 $/oz | 2.639,38 €/oz | 84,86 €/g | 84.858 €/kg |
SILBER | 30,70 $/oz | 29,22 €/oz | 0,94 €/g | 939,44 €/kg |
Trotz anhaltender Liquiditätsflut und deutlich aggressiverer Statements als erwartet nach den jüngsten Notenbanksitzungen in Europa und den USA kommen die Gold- und Silberpreise nicht so recht vom Fleck.
Nach dem Herauslaufen des Goldpreises aus der Konsolidierungsflagge Mitte April können sich die Notierungen zwar über der Ausbruchslinie halten, die Kursentwicklung läuft jedoch gefühlt wie mit angezogener Handbremse.
Das Gleiche gilt für den Silberpreis, der nach dem Überwinden des gleitenden 50-Tage-Durchschnitts am 21. April seitwärts läuft und zuletzt parallel zu dieser Durchschnittslinie leicht abbröckelte. Damit gerät nun der charttechnisch wichtige gleitende 200-Tage-Durchschnitt wieder in den Blickpunkt der technisch orientierten Anleger.
Die jüngsten Daten von der weltweit bedeutendsten Terminbörse COMEX zeigen ein interessantes Bild: Die Anzahl der offenen Gold-Kontrakte großer Spekulanten („Large Speculators“) auf weiter steigende Kurse ist zuletzt auf netto 170.619 Stück zurückgegangen und liegt damit etwas höher als Ende März 2021 und nahe dem Niveau von Anfang Juni 2020.
Damals notierte der Goldpreis allerdings mit ca. 1.350 US$/Unze ganze 450 Dollar niedriger als heute. Zum Jahresauftakt 2021 lag die Anzahl offener Kontrakte der Großspekulanten mit knapp 280.000 Stück noch knapp 40 Prozent höher.
Da die Positionierung der Großspekulanten als Kontraindikator gilt, bedeutet dieser deutliche Rückgang der netto Kontraktzahl auf steigende Kurse an der COMEX eine positive Entwicklung und zeigt zumindest von dieser Seite noch reichlich Luft nach oben für den Goldpreis an.
Für Silber geben die Terminmarktdaten kein so eindeutig positives Bild ab. Dabei ist jedoch zu berücksichtigen, dass die Konsolidierung des Silberpreises bisher deutlich stabiler verläuft als beim Goldpreis.
Aber auch beim Silber haben sich die offenen Kontrakte der großen Spekulanten auf steigende Kurse (netto Long) seit Dezember 2020 von 57.289 Stück auf aktuell 42.841 Stück um 25 Prozent zurückgebildet. Dabei lag der Silberpreis damals mit knapp 26 US$/Unze auf dem gleichen Niveau wie heute.
Neben den deutschen Einzelhandelsdaten (Montag) und den Einkaufsmanager-Indizes (Mittwoch) stehen in dieser Woche am Freitag die „großen“ monatlichen US-Arbeitsmarktdaten für den April im Fokus der Anleger.
Im Konsens rechnen die Ökonomen mit einem Zuwachs von knapp einer Million neuen Stellen außerhalb der Landwirtschaft. Dies entspräche dem größten Stellenzuwachs seit August letzten Jahres.
Bereits am Mittwoch veröffentlicht der amerikanische Datenanbieter ADP die neu geschaffenen Stellen für den Privatsektor in den USA. Deren Anzahl soll sich im letzten Monat um 815.000 erhöht haben. Das wäre der stärkste Anstieg seit Juni 2020.
Da die Lage am Arbeitsmarkt ein wichtiger Bestandteil geldpolitischer Entscheidungen durch die US-Notenbank ist, sollten sich Edelmetallinvestoren für Mittwoch und Freitag auf höhere Kursschwankungen bei den Gold- und Silberpreisen einstellen.
Am Montagmorgen wurden von Destatis sehr starke Einzelhandelsdaten für Deutschland gemeldet. Statt wie erwartet 0,3 Prozent niedriger, stieg der Erlös der deutschen Einzelhändler im März um 11 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat an.
Auch auf Monatsbasis war der Anstieg mit +7,7 Prozent im März sehr robust. Erwartet wurden hier nur +3,0 Prozent. Da es im April wieder zu einer Verschärfung des Lockdowns in Deutschland kam, ist für die nächste Datenveröffentlichung mit einem erneuten Rückschlag beim deutschen Einzelhandelsumsatz zu rechnen.
Eine leichte Abkühlung der wirtschaftlichen Aktivität in Deutschland zeigen bereits die ebenfalls am Montagmorgen von Markit Economics veröffentlichten Daten zum deutschen Einkaufsmanagerindex (EMI) für das verarbeitende Gewerbe. Der Index sank moderat von 66,4 Punkten im März auf 66,2 Punkte im April. Werte über 50 Punkten bedeuten Expansion. Für die gesamte Eurozone wurde der EMI für das verarbeitende Gewerbe mit 62,9 Punkten ebenfalls leicht rückläufig gemeldet (Vormonat: 63,3).
In der folgenden Übersicht finden Sie weitere wichtige Termindaten die besonders für deutsche Anleger und den Edelmetallmarkt relevant sind:
Wochentag | Zeit (MESZ) | Datenart | Prognose | Vorherig |
---|---|---|---|---|
Montag | 16:00 Uhr | US-Einkaufsmanagerindex verarbeitendes Gewerbe April (ISM) | 65,0 | 64,7 |
16:00 Uhr | Preiskomponente US-Einkaufsmanagerindex verarbeitendes Gewerbe April (ISM) | 86,0 | 85,6 | |
20:20 Uhr | Rede US-Notenbankchef Jerome Powell | - | - | |
Dienstag | 03:45 Uhr | HSBC Einkaufsmanagerindex verarb. Gewerbe China April | 50,8 | 50,6 |
14:30 Uhr | US-Handelsbilanz März in US$ | -74,3 Mrd. | -71,1 Mrd. | |
Mittwoch | 09:55 Uhr | Deutscher Gesamteinkaufs-managerindex (EMI) April | 56,0 | 56,0 |
09:55 Uhr | Deutscher Dienstleistungs-einkaufsmanagerindex (EMI) April | 50,1 | 50,1 | |
14:15 Uhr | Neue Stellen US-Privatsektor (ADP) April | 815k | 517k | |
14:15 Uhr | US-Einkaufsmanagerindex Dienstleistungen April (ISM) | 64,3 | 63,7 | |
Donnerstag | 03:45 Uhr | China Einkaufsmanager-Gesamt-Index | - | 53,8 |
08:00 Uhr | Deutscher Auftragseingang Industrie im März ggü. Februar | 1,7 % | 1,2 % | |
Freitag | 08:00 Uhr | Deutsche Handelsbilanz März in EUR | 19,5 Mrd. | 19,1 Mrd. |
08:00 Uhr | Deutsche Industrieproduktion im März ggü. Februar | 2,3 % | -1,6 % | |
14:30 Uhr | USA neu geschaffene Stellen außerhalb der Landwirtschaft im April | 978k | 916k |
Ich könnte mich immer noch ohrfeigen, im letzten Jahr Geld für Gold als Anlagevehikel verwendet zu haben, statt es in die Kryptowährungen zu stecken! Bei Gold ist die Luft raus und es liegt wertmäßig wie Blei in den Regalen!
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