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Stand: 16.05.2023 von © Gold.de Redaktion
In der vergangenen Woche veröffentlichte die London Bullion Metals Association (LBMA) ihre quartalsweise erscheinende Publikation „Alchemist“, die diesmal mit einigen besonders interessanten Artikeln gespickt war.
LBMA-Publikation „Alchemist“ mit interessantem Mix

Die Goldreserven der Bundesbank unter der Lupe

Auf insgesamt 27 redaktionellen Seiten erhielten die Leser tiefe Einblicke in die Materie Gold und deren Besonderheiten. Die Geschichte über die Goldreserven der Bundesbank dürfte vor allem deutsche Anleger sehr interessieren.

Auf vier Seiten erfährt der Leser, warum und wie stark sich die Goldbestände seit dem Zweiten Weltkrieg erhöht und weltweit zum zweitgrößten Goldvermögen unter sämtlichen Notenbanken entwickelt haben.

Wolfgang Wrzesniok-Rossbach, der Autor des Fachartikels gründete 2019 die Beratungsfirma Fragold und war zuvor der CEO von Degussa Goldhandel. Er zeichnet sich durch sein hohes Maß an Expertise aus und ging dabei den folgenden drei Fragen auf den Grund:

  • Woher stammt das enorm hohe Goldvermögen?
  • Wo wird es verwahrt?
  • Mit welcher „Goldpolitik“ ist in Zukunft zu rechnen?

Dies fördert einige hochinteressante Fakten und Erkenntnisse zu Tage.

Goldreserven der Deutschen Bundesbank 15.05.2023

Den Grundstein für das deutsche „Wirtschaftswunder“ und den Aufstieg Deutschlands zum Export-Weltmeister legte das von den Alliierten beschlossene Wiederaufbauprogramm (Marshall-Plan), dessen Volumen – gemessen an heutigen Verhältnissen – bei „lediglich“ drei Milliarden Dollar lag.

Dank der hohen Exportüberschüsse und der Kopplung des Dollars an den Goldpreis explodierten die Goldreserven der Bundesbank von 25 Tonnen (1951) auf 2.344 Tonnen (1959).

Im Jahr 1968 wurde dann mit 4.034 Tonnen ein Allzeithoch markiert (siehe Grafik), das bis heute nicht übertroffen wurde.

In den 1960er Jahren versuchte ein Konsortium internationaler Zentralbanken den Goldpreis bei 35 Dollar pro Feinunze zu halten – und scheiterte damit. Während dieser Episode haben die teilnehmenden Notenbanken übrigens 3.000 Tonnen Gold auf den Markt geworfen.

1967 verpflichtete sich dann die Bundesrepublik Deutschland unter der Führung des damaligen Bundeskanzlers Kurt Georg Kiesinger keine weiteren Dollars in Gold einzutauschen. Das Ende der Goldpreisbindung im Jahr 1971 konnte dadurch allerdings nicht verhindert werden. Besonders hohes Ansehen erlangte die Bundesbank unter den Bürgern, als sie sich den Forderungen des ehemaligen Bundesfinanzministers Theo Waigel und diversen anderen hochrangigen Politikers nach einer Monetarisierung der Goldvorräte widersetzte.

Auch der clevere Einsatz von Goldleihen oder die schneller als geplante Rückführung deutscher Goldreserven nach Frankfurt kamen in der Bevölkerung gut an. Wrzesniok-Rossbach attestiert der Bundesbank ein hohes Maß an Transparenz, die seiner Meinung nach noch kaum zu verbessern sei.

Interessanter Mix nutzwertiger Themen

Daneben finden sich im aktuellen „Alchemist“ weitere lesenswerte Artikel, in denen es zum Beispiel um den Herkunftsnachweis von Gold geht, schließlich wird bei der Förderung von Gold der Ruf nach dem Einhalten von ESG-Kriterien immer lauter.

Als hochinteressant ist auch der Beitrag anzusehen, der einen Einblick in die Tokenisierung von Sachwerten wie zum Beispiel Gold liefert. In einem anderen Beitrag wird der Zusammenhang zwischen Rohstoff-Superzyklen und den monetären Edelmetallen Gold und Silber untersucht.

Ausblick für die laufende Woche

Mit der Pacific Western Bank geriet in den USA eine weitere regionale Bank in schwere Turbulenzen. In der Woche zum 5. Mai verlor die Bank fast zehn Prozent ihrer Einlagen. Dies alles deutet darauf hin, dass die Bankenlandschaft derzeit vor allem eines vermissen lässt: Vertrauen.

Notenbanken treten derzeit wieder verstärkt als „Feuerwehr“ in Erscheinung.

Immer häufiger müssen angeschlagene Banken gerettet werden. Wer Geld einer Bank anvertraut, geht stets ein Ausfallrisiko ein, falls die Einlagen über 100.000 Euro liegen. Wer Gold besitzt, kann dieses Kontrahentenrisiko getrost ignorieren. In den kommenden Tagen stehen diverse Spitzentreffen wichtiger Politiker auf der Agenda.

Neben dem Treffen der europäischen Finanz- und Wirtschaftsminister am Dienstag dürfte auch das am Wochenende im japanischen Hiroshima stattfindende G7-Treffen für erhöhte Spannung sorgen.

Rezessions- und Inflationssorgen und die weiterhin schwelende Bankenkrise dürften das Interesse an Gold auf einem erhöhten Niveau verharren lassen.

So verzeichnete zum Beispiel der weltgrößte Gold-ETF SPDR Gold Shares den dritten Wochenzufluss in Folge. Allein in der vergangenen Woche erhöhte sich dessen gehalten Goldmenge von 931,77 auf 937,54 Tonnen.

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