GOLD | 1.778,89 $/oz | 1.750,05 €/oz | 56,27 €/g | 56.265 €/kg |
SILBER | 20,26 $/oz | 19,93 €/oz | 0,64 €/g | 640,75 €/kg |
Besonders beachtenswerte Termine für Anleger in der KW 20:
Nachdem die Berichtssaison der Unternehmen zu Ende geht, rücken makroökonomische Daten wieder verstärkt in den Fokus der Anleger. Vor allem Wirtschaftszahlen aus dem Reich der Mitte sind von besonderem Interesse, da sie die Auswirkungen der massiven Corona-Einschränkungen auf die Konjunkturentwicklung in der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt offenbaren.
Einen kleinen Schock lösten die Daten zu den Einzelhandelsumsätzen im April aus: Diese waren nicht wie erwartet um 6,1 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat rückläufig, sondern brachen zweistellig um 11,1 Prozent ein.
Auch die Industrieproduktion leidet unter den aktuellen Corona-Beschränkungen und schrumpfte im April gegenüber dem Vorjahresmonat um 2,9 Prozent, anstatt wie erwartet um 0,4 Prozent anzusteigen. Dies war der zweitstärkste Rückgang seit vier Jahrzehnten nach dem Einbruch im März 2020 um 13,5 Prozent.
Auch in Europa werden die konjunkturellen Bremsspuren immer sichtbarer. Wegen des Krieges in der Ukraine, der weltweit gestörten Lieferketten sowie den hohen Inflationsraten senkte die EU-Kommission an diesem Montag erneut ihre Wachstumsprognose für die Eurozone von zuletzt 4,0 Prozent auf jetzt nur noch 2,7 Prozent für das Jahr 2022. Bereits in der Winterprognose wurden die sehr ambitionierten Wachstumsziele von 6,2 Prozent auf 4,0 Prozent gekürzt. Weitere Revisionen sind nicht auszuschließen.
Gleichzeitig hat die Kommission im Rahmen ihrer Frühjahrsprognose ihre Inflationserwartungen für die Euro-Zone für dieses Jahr von 3,5 auf 6,1 Prozent nahezu verdoppelt.
Das Szenario einer Stagflation, also die Kombination aus Konjunkturabschwung und starker Inflation ist in Anbetracht der globalen Gemengelage kaum noch abzuwenden.
Einer der zuverlässigsten wirtschaftlichen Frühindikatoren, der Einkaufsmanager-Index für die Industrie, neigt sich für die Euro-Zone bereits bedenklich gen Süden.
Die Behinderungen bei den Warenausfuhren aus China, dem wichtigsten Handelspartner der EU, durch die diversen Lockdowns in wichtigen Industrie- und Logistikzentren des Landes werden erst in den kommenden Wochen und Monaten in Europa voll spürbar.
Doch es gibt auch positive Meldungen: Die Corona-Welle in China ebbt ab und in der Metropole Shanghai sollen ab dem Beginn dieser Woche die Geschäfte schrittweise wieder geöffnet werden.
Für den Monat April vermeldete das Statistische Bundesamt in Wiesbaden (DeStatis) zum Wochenauftakt den höchsten jemals gemessenen Preisanstieg im Einzelhandel auf Jahresbasis: +23,8 Prozent.
Die Datenerhebung zu dieser Zeitreihe begann im Jahr 1962. Mit Zeitverzögerung wird die Preisexplosion im Großhandel auch in den Verbraucherpreisen spürbar werden.
Am kommenden Freitagmorgen veröffentlicht DeStatis noch die deutschen Erzeugerpreise für den Monat April, also die Vorstufe zu den Großhandelspreisen. Diese sollen auf Jahresbasis sogar um 31,5 Prozent angestiegen sein. Das entspräche ebenfalls dem höchsten Anstieg seit Datenaufzeichnung. Im Zuge der Ölkrise in den 1970ger- und Angang der 1980er-Jahre war dieser Wert in der Spitze auf weniger als die Hälfte (14,6 Prozent) emporgeschnellt.
Am Donnerstag sollen Gespräche zwischen der EU und der britischen Regierung über Brexit-Sonderregeln für Nordirland geführt werden. Nach dem jüngsten Wahlsieg der nordirischen Sinn Féin droht eine Regierungskrise, da die protestantischen Unionisten eine Vereinigung mit Irland ablehnen und eine Anbindung an das Vereinigte Königreich anstreben. Ohne die DUP, die größte Partei der Unionisten, ist eine Regierungsbildung in Belfast unmöglich. Zum ersten Mal in der Geschichte Nordirlands wurde eine irisch-nationalistische Partei als stärkste Kraft ins Parlament gewählt.
Die britische Regierung, die hinter der pro britischen DUP steht, startet daher einen neuen Versuch, Teile des zwischen Großbritannien und der Europäischen Union vereinbarten Nordirland-Protokolls zu kippen. Die EU ist jedoch strikt dagegen.
Der Streit entzündet sich an der Zollgrenze, die laut Brexit-Vertrag nicht zwischen dem zur EU gehörenden Irland und Nordirland verläuft, sondern zwischen Nordirland und Schottland. Damit sollte verhindert werden, dass die Gewalt zwischen den katholischen nordirischen Separatisten und den pro britischen protestantischen Unionisten wieder aufflammt.
Die Sinn Féin warb im Wahlkampf mit der Loslösung von Großbritannien und dem Anschluss an Irland. Die Unionisten der DUP wollen das genaue Gegenteil und die Zollgrenze neu ziehen – zwischen Irland und Nordirland. Ein politisch kaum zu lösendes Dilemma.
Nach Einschätzungen der britischen Generalstaatsanwaltschaft hat Premierminister Boris Johnson das Recht, das sogenannte Nordirland-Protokoll in weiten Teilen aufzukündigen und die Zollgrenze zu verschieben. Für die EU ist das inakzeptabel. Die gegensätzlichen Positionen könnten den Auftakt zu einem Handelskrieg bedeuten.
Wochentag | Zeit (MESZ) | Datenart | Prognose | Vorherig |
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Montag | 4:00 Uhr | CHN: Einzelhandelsumsätze April (Jahr) | akt.: -11,1 % | -3,5 % |
Montag | 4:00 Uhr | CHN: Industrieproduktion April (Jahr) | akt.: -2,9 % | 5,0 % |
Montag | 8:00 Uhr | DE: Großhandelspreise April (Jahr) | akt.: 23,8 % | 22,6 % |
Montag | 11:00 Uhr | EU: Wachstums- und Inflationsprognosen der EU-Kommission | - | - |
Dienstag | 14:30 Uhr | USA: Einzelhandelsumsätze April (Jahr) | - | 6,61 % |
Dienstag | 15:15 Uhr | USA: Industrieproduktion April (Jahr) | - | 5,47 % |
Dienstag | 19:00 Uhr | Euro-Zone: EZB-Präsidentin Christine Lagarde spricht über Konjunktur und Inflation | - | - |
Dienstag | 20:00 Uhr | USA: Fed-Präsident Jerome Powell spricht über Konjunktur und Inflation | - | - |
Mittwoch | 3:30 Uhr | CHN: Immobilienpreisentwicklung April (Jahr) | - | 1,5 % |
Mittwoch | 8:00 Uhr | DE: Autozulassungen April (Jahr) | - | -17,5 % |
Mittwoch | 14:30 Uhr | USA: Index für den Hypothekenmarkt | - | 358,9 |
Mittwoch | 14:30 Uhr | USA: Baubeginne April in Mio. | 1,773 | 1,793 |
Mittwoch | 14:30 Uhr | USA: Baugenehmigungen April in Mio. | 1,87 | 1,81 |
Mittwoch | 16:30 Uhr | USA: Rohöllagerbestände in Mio. Barrel | -0,457 | 8,487 |
Donnerstag | - | EU/UK: Verhandlungen über Aufhebung des Nord-Irland-Protokolls | - | - |
Donnerstag | 13:30 Uhr | EU: Protokoll der EZB-Sitzung vom 14. April | - | - |
Donnerstag | 14:30 Uhr | USA: Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe | 200K | 203K |
Donnerstag | 14:30 Uhr | USA: Federal Reserve Bank of Philadelphia Produktionsindex Mai | 16,7 | 17,6 |
Donnerstag | 16:00 Uhr | USA: Verkäufe bestehender Häuser April in Mio. | 5,62 | 5,77 |
Freitag | 8:00 Uhr | DE: Erzeugerpreise im April (Jahr) | 31,5 % | 30,9 % |
Freitag | 13:45 Uhr | DE: Bundesbankpräsident Joachim Nagel spricht über Konjunktur und Inflation | - | - |
Freitag | 21:30 Uhr | COMEX-Terminmarktdaten der CFTC (COT-Report) für Gold und Silber | - | - |
Habeck, Lindner, Baerbock und Klingbeil müssen den Arabern klarmachen, dass man Sand, Öl und Importgold nicht essen kann, dann wird alles gut.
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