Haben Sie Gold oder Goldminen im Depot? Dann sind Sie in den letzten Jahren auf eine echte Geduldsprobe gestellt worden. Auch wenn der Goldpreis seit Anfang 2016 schon wieder um 21,8% gestiegen ist, hat diese Geduldsprobe wahrscheinlich auch bei Ihnen Spuren hinterlassen.
So spiegelten die Stimmungsindikatoren schon Ende 2015 eine sehr pessimistische Stimmung der Marktteilnehmer wider. Ein Jahr später fielen diese Indikatoren sogar auf den niedrigsten Stand der vergangenen 30 Jahre – obwohl der Goldpreis gestiegen war! Und auf der jüngsten Edelmetallmesse in München war es schwer, noch einen Goldbullen zu finden.
Die Stimmung der Goldanleger ist schlecht wie nie
Jetzt könnten Sie als Goldanleger in die Versuchung kommen, das Handtuch zu werfen und alles zu verkaufen. Doch anstatt das zu tun, sollten Sie einen Blick auf den Wochenchart des Goldpreises werfen.
Wochencharts haben eine sehr nützliche Wirkung: Sie schaffen Abstand zum hektischen Tagesgeschehen und erleichtern es Ihnen, das große Bild nicht aus den Augen zu verlieren. Deshalb sollten Sie sich regelmäßig ganz in Ruhe Wochen- und auch Monatscharts anschauen.
Schlechte Stimmung trotz steigender Preise – eine sehr bullische Kombination
Das große Bild, das Gold auf diesem Wochenchart zeigt, ist überaus attraktiv. Es zeigt eine sehr massive Bodenformation, die bereits vier Jahre in Anspruch genommen und damit Ihre Geduld auf eine schwere Probe gestellt hat.
Goldpreis pro Unze in $, Wochenchart, Momentum-Oszillator, 2011 bis 2017

Die Goldpreis testet seine Abwärtstrendlinie und zeigt eine mächtige Bodenformation.
Quelle: StockCharts.com
Dieses ausgesprochen einseitige Stimmungsbild passt perfekt zu der mächtigen Bodenformation, die der Wochenchart hier zeigt. In Kombination mit der ausgeprägten positiven Divergenz des Momentum-Oszillators, die ich durch die beiden blauen Pfeile markiert habe, stützt es meine im Dezember 2015 in einer Themenschwerpunkt-Ausgabe meines Börsenbriefes Krisensicher Investieren veröffentlichte Prognose, dass just zu dieser Zeit eine neue Goldhausse begonnen hat.
Zahlreiche Argumente sprechen für Gold – mehr denn je zuvor
Die meisten der 33 damals von mir zur Untermauerung meiner bullischen Prognose aufgeführten Argumente gelten auch heute noch, einige sogar mehr denn je, darunter vor allem die strategischen Argumente der maßlosen weltweiten Staatsverschuldung und der sie ermöglichenden völlig verantwortungslosen und unseriösen Geldpolitik.
Ein wichtiges bullisches Signal hat dieser Chart bereits gegeben, als die blau gestrichelte Abwärtstrendlinie durchbrochen wurde. Das war im August dieses Jahres. Diese Entwicklung bestätigte das Ende des Abwärtstrends, der 2011 begonnen hatte. Anschließend stieg der Goldpreis ungefähr bis an die in Blau eingezeichnete Nackenlinie der bereits erwähnten Bodenformation, die damit noch sehr viel klarer geworden ist. Es folgte ein durchaus nicht untypischer Test der Abwärtstrendlinie, der aus der Perspektive eines Wochencharts noch nicht als definitiv abgeschlossen bezeichnet werden kann.
Die Perspektive eines Wochencharts macht allerdings deutlich, dass es hier auf ein paar Wochen mehr oder weniger nicht ankommt. Entscheidend ist vielmehr das bullische Bild, das dieser Chart zeigt. In Kombination mit den Sentimentindikatoren und den makroökonomischen Rahmenbedingungen spricht es eindeutig dafür, dass sich Gold in der Frühphase einer Hausse befindet, die wahrscheinlich mehrere Jahre anhalten und den Goldpreis auf neue Allzeithochs treiben wird.
Claus Vogt
Chefredakteur Börsenbrief "Krisensicher Investieren"
MF media & consulting GmbH