Gold: 2.524,97 € 0,44 %
Silber: 29,42 € 1,24 %
Stand: 21.11.2024 von Hannes Zipfel
Das weiße Edelmetall Silber ist aufgrund seiner außerordentlichen physikalischen Eigenschaften nicht nur ein für die Wirtschaft essentieller Rohstoff geworden, sondern auch ein zuverlässiger Schutz gegen Inflation, Krisen und systemische Finanzinstabilität. Wie gut sich das Metall durch seine Doppelrolle in den jüngsten Krisen entwickeln konnte, überrascht selbst erfahrene Analysten.
Silber: Das überrascht selbst Profis!

Silber - sicherer Vermögenshafen mit hohem industriellem Nutzen

Private und institutionelle Anleger (Banken, Versicherungen, Investmentfonds, Stiftungen, etc.), die ihre Portfolios durch Diversifizierung stärken möchten, sollten die spezifischen Vorteile einer Investition in Silber in Betracht ziehen.

Der Recherche-Bericht „Silver’s Strategic Edge: Navigating the Tectonic Shift in Global Markets“ hebt hervor, dass Silber als realer Vermögenswert (Hard-Asset) mit erheblicher Attraktivität als sicherer Hafen und wachsender Verwendung in industriellen Anwendungen (Batterien, Raumfahrt, Medizin, Kommunikation, Logistik, Verteidigung etc.) eine einzigartige Mischung aus Stabilität und Wachstumspotenzial bietet.

Im Gegensatz zu traditionellen Vermögenswerten weist Silber eine geringe Korrelation zu Aktien und Anleihen auf, was es zu einem hervorragenden Instrument zur Diversifizierung und Risikominderung macht.

Der Bericht zu den Vorteilen von Silber als Vermögenswert wurde von der in Toronto ansässigen Capitalight Research Inc. erstellt, die ihren Kunden, darunter institutionelle Vermögensverwalter, proprietäre Forschungsergebnisse zur Verfügung stellt.

Fragiles politisches Umfeld und Schuldenkrisen

Der 27-seitige Bericht befasst sich mit der zunehmenden Fragilität des geopolitischen Umfelds und der sich verschlechternden Haushaltslage vieler Staaten, u. a. der größten Volkswirtschaft der Welt, den USA.

Die Autoren argumentieren, dass diese Probleme die Attraktivität von Silber als Anlage zur Absicherung gegen Inflation und Währungsabwertung erhöhen. Auch historische geopolitische Ereignisse und die Auswirkungen periodischer Finanzkrisen auf den Silberpreis wurden analysiert.

Während des jüngsten und wohl noch nicht beendeten Goldpreisanstiegs hat Silber den "großen Bruder" Gold sogar in der Preisentwicklung seit dem letzten Tiefpunkt der beiden Edelmetalle übertrumpft.

Auch, wenn diese Überrendite (abhängig vom Betrachtungszeitraum) mit höherer Volatilität (Kursschwankungen) "erkauft" wurde:

Silberpreis in USD vs. Goldpreis in USD 19.11.2024

Das Beste aus zwei Welten

Die Autoren des Berichts sind der Meinung, dass Silber aufgrund seiner Doppelrolle als Industriemetall und sicherer Hafen in Zeiten der Marktinstabilität ein interessantes strategisches Anlagegut für private und institutionelle Anleger darstellt.

Historisch gesehen hat Silber seinen Wert während wirtschaftlicher und geopolitischer Krisen unter Beweis gestellt und diente als zuverlässiger Schutz gegen Inflation, Währungsabwertung und systemische Finanzinstabilität.

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Die Rolle von Silber ist in der modernen globalen Ökonomie noch deutlicher geworden und rechtfertigt eine Position in Anlageportfolios als für die Industrie strategisch unentbehrlicher Rohstoff.

Die multiplen Nachfragefaktoren nach dem Metall Silber bedeuten, dass es nicht nur von der wirtschaftlichen Erholung nach der COVID-19-Pandemie und den dadurch verursachten Lockdowns profitierte, die die industrielle Nutzung nach der Beendigung der Einschränkungen ankurbelte, sondern auch von den anhaltenden Unsicherheiten auf den Finanzmärkten, die die starken Investitionszuflüsse aufrechterhielten.

Dieses vielschichtige Nachfrageprofil verhalf Silber zu einer überzeugenden Wertentwicklung in unsicheren Zeiten.

Silber – das knappe Zukunftsmetall

Auf industrieller Ebene verstärkt die entscheidende Rolle von Silber bei der Förderung grüner Technologien wie Solarenergie, Elektrofahrzeugen (EVs), Elektronik und effizienterer Logistik (durch RFID-Chips) seinen langfristigen Nachfragetrend.

Der globale Übergang zu erneuerbaren Energien, Elektrifizierung, Digitalisierung und Künstlicher Intelligenz (KI) führt zu einem anhaltenden Anstieg des industriellen Silberverbrauchs, v. a. im Elektoniksektor.

Im Gegensatz dazu tragen Angebotsengpässe zu einem anhaltenden Ungleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage bei (prognostiziertes Marktdefizit von 182 Millionen Unzen für 2024).

Diese Kombination aus steigender Nachfrage und eingeschränktem Angebot könnte die Preisvolatilität verstärken und zu einem erheblichen Aufwärtsdruck auf die Silberpreise führen.

Silber konnte nicht nur Gold übertrumpfen

Neben Gold hat Silber in einer der größten Krisen der letzten Jahre, der globalen COVID-19-Pandemie und den damit einhergehenden wirtschaftlichen Einschränkungen, andere Rohstoffe in seiner Wertentwicklung bis auf wenige Ausnahmen (Energie) übertroffen:

Silberpreis während der COVID-19-Pandemie im Asset Vergleich

Seit März 2020 konnte der Silberpreis viele Preise für andere knappe Ressourcen deutlich outperformen, was auf eine Kombination aus industrieller Nachfrage, Investitionsinteresse und geopolitischen Faktoren zurückzuführen ist.

Das Umfeld nach der COVID-19-Pandemie führte zu einem Anstieg der Investitionsnachfrage nach Silber als Absicherung gegen Inflation und wirtschaftliche Unsicherheit. Zuletzt kam noch der neuerliche globale Zinssenkungstrend der Zentral- und Notenbanken dem zinslosen Metall entgegen.

Darüber hinaus stützte die zunehmende Bedeutung von Silber im boomenden Sektor der erneuerbaren Energien, insbesondere bei der Produktion von Solarmodulen, und die boomende Verwendung in der Elektronik den Preisanstieg weiter.

Während viele Rohstoffe nach der Pandemie eine rein durch die industrielle Wiederbelebung getriebene Preiserholung erlebten, ermöglichte die einzigartige Position von Silber als Industriemetall und Edelmetall es, Gewinne an mehreren Fronten zu erzielen.

Fazit und Ausblick

Die aktuelle Gemengelage aus erheblichen geopolitischen Spannungen und sich zuspitzenden Schuldenrisiken verschärft sich im Trend weiter und gerät nach der temporären Ablenkung durch den US-Wahlkampf nun wieder verstärkt in den Fokus der Anleger.

Das anhaltende Angebotsdefizit gepaart mit der zunehmenden industriellen Verwendung und dem Potenzial als Investmentmetall machen Silber zu einer sinnvollen Ergänzung im Vermögensmix.

Aufgrund der hohen Volatilität sollte der Anteil am Gesamtvermögen gleichwohl adäquat dosiert sein.

(Quellen: Capitalight Research, LSEG, The Silver Institute)

Autor: Hannes Zipfel
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von Digger 61 | 23.11.2024, 13:57 Uhr Antworten

Warum Puschen wir alle nicht ein bisschen mit. Statt Socken oder Pullis könnte man dieses Jahr einfach mal Silber verschenken. Da gibt es so viele Auswahl. Für jeden ist da etwas dabei und mit viel Glück kann man sich nächstes Jahr auf einen schönen Gewinn freuen. Oder man entdeckt eine schöne neue Leidenschaft für eine sinnvolle Geldanlage.

1 Antwort an Digger 61 anzeigen
von gecko | 21.11.2024, 21:17 Uhr Antworten

Im Gegensatz zu Gold ist die Entwicklung beim physischen Silber im Zeitraum von 20 Jahren geradezu erbärmlich.

1 Antwort an gecko anzeigen
von Freddy. | 21.11.2024, 19:41 Uhr Antworten

Die Lage ist wohl in der Realität etwas anders. Solange Großbanken aus Amerika täglich neue Wetten auf den Silberpreis auflegen wird dieser wohl sehr schwer an alte Höchststände anknüpfen können. Wenn investieren dann nur physisch. Keinesfalls in Papiersilber. Dafür gibt ihnen etwas wenn wirklich Währungen zusammen brechen sollten. Aufgrund der enormen internationalen Verschuldung könnte dies ja passieren. Der Goldpreis signalisiert ja schon einige Zeit was Dollar und Euro wirklich noch wert sind.
Am besten sind eine Unze bekannter Hersteller wie Krügerrand oder Wiener Philharmoniker.
Das ist meine persönliche Meinung und jeder muss für sich eine eigene Entscheidung treffen.

4 Antworten an Freddy. anzeigen

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