GOLD | 2.647,90 $/oz | 2.525,02 €/oz | 81,18 €/g | 81.181 €/kg |
SILBER | 30,90 $/oz | 29,46 €/oz | 0,95 €/g | 947,16 €/kg |
Laut Neil Vance, dem General Manager Minted Products, übertraf die Nachfrage – ungeachtet der hohen Münzproduktion – dennoch das Angebot. Deshalb mussten Silbermünzen erneut zugeteilt werden.
Dies deckt sich übrigens mit den Erfahrungen von Robert Hartmann, dem Mitgründer des Edelmetallhandelshauses pro aurum. Er weist im hauseigenen Goldreport 07-2022 darauf hin, dass pro aurum gern viel mehr Unzenmünzen in Silber kaufen würde, als aktuell von den Produzenten zugeteilt werden. Er sagt:
„Wenn man zum aktuellen Weltmarktpreis für Silber nicht annähernd so viel Ware bekommt, wie man ordern möchte, dann stimmt meines Erachtens am Preis etwas nicht.“
In der Finanz-Community wird bereits seit Längerem darüber spekuliert, dass große Player den Silberpreis seit Jahren nach unten manipulieren. Dies scheint durchaus nachvollziehbar zu sein, schließlich sind sowohl in London als auch in New York in der Vergangenheit – insbesondere beim Goldhandel – hohe Geldstrafen für diverse Delikte verhängt worden.
In dieses Gesamtbild passt die Meldung der vergangenen Woche, dass zwei ehemalige Edelmetall-Händler einer Großbank schuldig gesprochen wurden, durch sogenanntes „Spoofing“ die Goldpreise manipuliert zu haben. Beim „Spoofing“ werden an den Terminmärkten große Limit-Orders lanciert, um entsprechendes Nachfrageinteresse zu suggerieren bzw. Preisbewegungen zu generieren.
Auch die relativ niedrigen Silber-Bestände an der wichtigsten Terminbörse für Silber-Futures sollten Anleger als potenzielles Problem im Auge behalten. Mit aktuell 55,3 Milliarden Feinunzen entsprechen die registrierten Silberbarren weniger als einem Zehntel der Gesamtzahl offener Kontrakte (Open Interest).
Sollten die Inhaber von Futures – aus welchen Gründen auch immer – ihre auslaufenden Silber-Futures nicht in Kontrakte mit längerer Laufzeit eintauschen, sondern auf der Lieferung des Edelmetalls bestehen, dürfte das hinterlegte Silber schlicht und einfach nicht in ausreichender Menge vorhanden sein.
Mutigen Anlegern mit langfristigem Anlagehorizont eröffnen all diese Umstände ein attraktivesChance/Risiko-Verhältnis. Bei Silberinvestments sollte man sich jedoch über folgendes bewusst sein.
Erstens: Die Kursschwankungsintensität (Volatilität) fiel in der Vergangenheit stets höher als beim „großen Bruder Gold“ aus, was automatisch ein höheres Verlustrisiko nach sich zieht (siehe Chart).
Zweitens: Der Kauf von Silberbarren ist mehrwertsteuerpflichtig, was zu hohen Aufgeldern und Geld/Brief-Spannen führt. Diese kann man übrigens völlig legal reduzieren, in dem man Silberbarren über sogenannte Zollfreilager handelt.
Die beiden großen Edelmetallhandelshäuser Degussa und pro aurum (Lagerort: Schweiz) ermöglichen ihren Kunden auch den mehrwertsteuerfreien Silberhandel ab einem Netto-Warenwert von 15.000 Euro bzw. 10.000 Schweizer Franken.
Die vergangene Handelswoche war von nachlassenden Inflations- und Zinssorgen gekennzeichnet. Wichtige Aktienindizes verzeichneten daraufhin mitunter kräftige Kursgewinne. Für eine allgemeine Entwarnung dürfte die Zeit aber nach wie vor noch nicht reif sein, schließlich sprechen die wirtschaftlichen Folgen des Ukraine-Kriegs sowie die seit Jahrzehnten aufgeblähten Geldmengen und Schuldenberge weiterhin für ein anhaltend hohes Inflationsniveau.
Jüngste Daten zur US-Inflation fielen zwar geringer als erwartet aus, bewegen sich aber nach wie vor auf einem beunruhigend hohen Niveau. Am Donnerstag erfahren die Marktakteure, wie sich innerhalb der Eurozone die Teuerungsrate entwickelt hat.
Auch die US-Notenbank Fed bleibt angesichts der aktuellen Nachrichtenlage weiterhin eher restriktiv gestimmt. Am Mittwoch dürfte daher das Protokoll der jüngsten Fed-Sitzung genau analysiert und interpretiert werden und dem Goldpreis möglicherweise neue Impulse liefern.
Der Silberpreis hat ja mit der erst noch zu prägenden Unze wenig zu tun. Für verarbeitete Silberware ist der Preis ja auch dank aktuell hoher Aufpreise deutlich höher
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