GOLD | 2.696,25 $/oz | 2.620,80 €/oz | 84,26 €/g | 84.261 €/kg |
SILBER | 30,66 $/oz | 29,82 €/oz | 0,96 €/g | 958,74 €/kg |
Am 12. November veröffentlichte das Silberinstitut (The Silber Institute), eine internationale Interessenvertretung der Silberindustrie, aktuelle Prognosen zur weiteren Entwicklung des Silbermarkts. Diese Daten basieren auf der Expertise des unabhängigen Beratungsunternehmens Metals Focus, das sich auf die Analyse und Forschung im Bereich der Edelmetalle spezialisiert hat. Die Marktstudie enthielt zwei Highlights.
Erstens: Der globale Silbermarkt wird 2024 das vierte Jahr in Folge ein physisches Defizit von schätzungsweise 182 Mio. Feinunzen verzeichnen (siehe Tabelle).
globale Nachfrage in Mio. Unzen | 2023 | 2024* | Differenz |
---|---|---|---|
Schmuckbranche | 203,0 | 212,0 | 4,4 % |
Silberware | 55,0 | 58,0 | 5,5 % |
Industrie | 655,0 | 700,0 | 6,9 % |
Fotosektor | 27,0 | 26,0 | -3,7 % |
Physische Investments (netto) | 246,0 | 208,0 | -15,4 % |
Hedging (Preissicherung) | 12,0 | 3,0 | |
insgesamt: | 1198,0 | 1208,0 | 0,8 % |
globales Angebot in Mio. Unzen | |||
Minenangebot | 829,0 | 837,0 | 1,0 % |
Hedging (Preissicherung) | - | - | |
Recycling | 179,0 | 188,0 | 5,0 % |
Notenbankenverkäufe | 2,0 | 1,0 | |
insgesamt: | 1009,0 | 1026,0 | 1,7 % |
Angebotsdefizit | -189,0 | -182,0 | -3,7 % |
Zuflüsse bzw. Abflüsse (Exchange Traded Products) | -42,0 | 100,0 | - |
Zweitens: Außerdem wird eine rekordhohe industrielle Nachfrage prognostiziert. Eine Erholungstendenz sei auch im Schmucksektor und bei Silberwaren zu erwarten. Auf Gesamtjahressicht soll sich die globale Silbernachfrage von 1,198 Milliarden auf 1,208 Milliarden Unzen (+0,8 Prozent) erhöhen. Dies entspräche dem zweithöchsten Wert seit Beginn der Metals-Focus-Statistik im Jahr 2010.
Auf der Angebotsseite soll sich 2024 ein Anstieg von 1,009 Milliarden auf 1,026 Milliarden Unzen (+1,7 Prozent) einstellen. Während im Recyclingsektor ein relativ starker Zuwachs von 179 Millionen auf 188 Millionen Feinunzen (+5,0 Prozent) erwartet wird, soll die weltweite Silberförderung lediglich von 829 Millionen auf 837 Millionen Unzen (+1,0 Prozent) zulegen. Das letztgenannte Plus sei vor allem Mexiko zu verdanken.
Bei der industriellen Silbernachfrage rechnen die Experten von Metals Focus mit einem markanten Anstieg von 655 Millionen auf 700 Millionen Unzen (+6,9 Prozent) – ein neues Rekordhoch.
Dieses Wachstum sei vor allem auf Anwendungen in der grünen Wirtschaft (z. B. Photovoltaik) und der Elektromobilität zurückzuführen, wo Silber verstärkt sowohl für die Bordelektronik und Batterien als auch Ladestationen benötigt wird. Eine steigende Nachfrage nach KI-Technologien wird ebenfalls erwartet.
In den Bereichen Schmuck (212 Millionen Unzen) und Silberwaren (58 Millionen Unzen) sollen sich Zuwächse gegenüber dem Vorjahr auf über vier bzw. mehr als fünf Prozent belaufen. Eine verstärkte Nachfrage ist aufgrund der beschlossenen Senkung der Einführzölle vor allem in Indien zu erwarten. Zudem wird in den USA ein Anstieg der Schmucknachfrage prognostiziert.
Der Blick auf den Investmentsektor liefert kein einheitliches Bild. Während z.B. bei Münzen & Barren ein Nachfragerückgang von 246 Millionen auf 208 Millionen Unzen (-15,4 Prozent) prognostiziert wird, soll der ETF-Sektor erstmals seit 2021 wieder Zuflüsse verbuchen.
Nach Abflüssen von 42 Millionen Unzen (2023) sollen sich die Bestände der Silber-ETFs in diesem Jahr per Saldo um 100 Millionen Unzen erhöhen.
Fazit: Folgende Faktoren sprechen für eine Beimischung von Silber: der hohe Nutzwert in diversen Industrien, das steigende Nachfrageinteresse, das anhaltend hohe Defizit sowie das historisch relativ hohe Gold/Silber-Ratio von aktuell 84.
In der vergangenen Woche rutschte der Goldpreis zeitweise auf den tiefsten Stand seit zwei Monaten ab. Nun fragen sich viele Marktakteure, ob die Phase der Gewinnmitnahmen bereits beendet ist.
Weil mehrere US-Notenbanker sich bezüglich weiterer Zinssenkungen weniger offensiv geäußert haben, drückte dies an den Goldmärkten auf die Stimmung.
Zum einen minderte der starke Dollar die Attraktivität des gelben Edelmetalls und zum anderen erwiesen sich höher als erwartete Opportunitätskosten (Goldbesitzer verzichten auf Zinsen) als kontraproduktiv.
Nachdem vor einem Monat das FedWatch-Tool des Terminbörsenbetreibers CME Group noch eine Wahrscheinlichkeit von fast 77 Prozent angezeigt hat, dass am 18. Dezember eine Zinsreduktion um 25 Basispunkte erfolgen wird, rutschte dieser Wert mittlerweile auf 62 Prozent ab.
Für erhöhte Spannung sorgen nun wichtige US-Konjunkturindikatoren wie die wöchentlichen Erstanträge auf US-Arbeitslosenhilfe bzw. der Konjunkturausblick der Philadelphia Fed (beide Donnerstag) sowie diverse US-Einkaufsmanagerindizes und der von der Uni Michigan ermittelte Index zum Konsumentenvertrauen (beide Freitag).
Sollte sich die US-Wirtschaft schlechter als erwartet entwickeln, könnte dies zu einem verstärkten Goldinteresse führen. Die aktuelle Abwärtstendenz kann als ganz normales Marktrauschen interpretiert bzw. ignoriert werden.
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