Nach einem starken Jahresauftakt korrigieren die Edelmetalle seit gut zwei Wochen den steilen Anstieg. Dabei fiel der Silberpreis von 17,68 US-Dollar bereits bis auf 16,54 US-Dollar zurück, ohne dass es dabei schon zu einem nachhaltigen Verkaufssignal gekommen wäre.
Da die Aktienmärkte in den letzten Tagen aufgrund leicht steigender Zinsen deutlich unter Druck geraten sind und gleichzeitig die Kryptowährungen massiv crashen, scheint vor allem Gold zumindest ansatzweise wieder den Status eines sicheren Hafens aktiviert zu haben. Silber konnte davon aber bislang kaum profitieren.
Insgesamt dürfte die Korrektur der starken Aufwärtswelle noch nicht abgeschlossen sein. Ausgehend vom nächsten Tiefpunkt könnte sich der Mitte Dezember begonnene neue Aufwärtszyklus durchaus noch bis in den Frühling hinein erstrecken.
Silberpreis in US Dollar - Korrekturwelle noch nicht ganz abgeschlossen
Mit der ansehnlichen Rally ab Mitte Dezember konnte sich der Silberpreis wieder klar über die Marke von 17,00 US-Dollar erholen. Bis zum genannten Ziel im Bereich 18,00 – 18,50 US-Dollar reichten die Kräfte der Bullen aber bislang nicht.
Vielmehr erzwang die überkaufte Lage in Verbindung mit einem Hoch, welches von der Stochastik nicht mehr bestätigt wurde, einen Rücksetzer.

Dieser hat vor zwei Wochen begonnen und müsste die Silbernotierungen eigentlich noch bis auf ca. 16,40 US-Dollar drücken. Angesichts der schon wieder überverkauften Lage bei der Stochastik steht einer weiteren Aufwärtswelle im Anschluss aber nichts im Wege.
Ob die Bullen dann die Widerstandszone um 18,00 US-Dollar attackieren können, wird sich erst noch zeigen müssen, denn die saisonale Unterstützung geht den Edelmetallen ab Ende Februar zunehmend verloren.
Allerdings sehen die Terminmarktdaten mit 47.291 von den Profis leerverkauften Silberfuture-Kontrakten immer noch relativ gut aus.
Erst Kurse unterhalb von 16,30 US-Dollar stellen das weiterhin konstruktive Bild in Frage.
Tageschart Silberpreis in Euro
In Euro gerechnet bleibt die Lage ziemlich überschaubar. Nach wie vor bremst der starke Euro alle Kursgewinne beim Gold und Silber aus, so dass europäische Edelmetallinvestoren weiterhin mit eher gemischten Gefühlen auf ihre kostbaren Silber-Schätze schauen müssen.
Zwar konnte sich der Preis für eine Feinunze ab Mitte Dezember von 13,23 Euro auf immerhin 14,33 Euro erholen, die Hochs vom September und November wurden dabei aber klar verfehlt.

Auch läuft der Rücksetzer hier bereits seit dem 8.Januar und drückte die Notierungen mit 13,28 Euro schon wieder bis fast an die Dezembertiefs.
Somit bleibt die charttechnische Lage für den Silberpreis äußerst fragwürdig und angespannt. Positiv ist jedoch die klar überverkaufte Stochastik, welche in Kürze eine Erholung einleiten müsste.
Im größeren Bild könnte die Leidensphase in diesem Jahr aber zu Ende gehen, denn der US-Dollar ist reif für eine deutliche Erholung. Der Greenback ist nicht nur stark überverkauft und hat erste klare Trendwendesignale aktiviert, sondern es ist vor allem das miserable Sentiment in Verbindung mit einer extrem bullischen Positionierung der Profis am Terminmarkt, die in den kommenden Monaten zu einer Gegenbewegung des US-Dollars in Richtung 1,17 bzw. 1,14 US-Dollar führen sollte.
Auch wenn dies die Edelmetallnotierungen sicherlich belasten wird, sollten sich die Goldpreise und Silberpreise in Euro gerechnet dann endlich wieder stärker präsentieren.
Neues Nachkauflimit unterhalb von 13,50 Euro
Die schwache Entwicklung beim Silberpreis hat erneut Einstiegskurse unterhalb von 14,00 Euro ermöglicht. Bislang haben sich die günstigen Einstiegskursen noch nicht wirklich bezahlt gemacht, ein schwächerer Euro könnte dies im Jahresverlauf aber deutlich ändern. Unterhalb von 13,50 Euro bleibt Silber klar unterbewertet und ein langfristiger Kauf.
Bitte erwarten sie hier keine fulminanten Kursgewinne, sondern machen sie sich nochmals klar, dass es sich bei Edelmetallen um eine Versicherung gegen dramatische Verwerfungen an den Finanzmärkten handelt!
Auch wenn die Performance im Vergleich zu anderen Anlageklassen in den letzten Jahren eher enttäuschend war, führt an den Edelmetallen als Stabilisator und ruhender Anker kein Weg vorbei.