Gold: 2.070,28 € 0,00 %
Silber: 23,15 € 0,00 %
Stand: 10.06.2022 von Hannes Zipfel
Inflation, Krieg, Rezessionsrisiken, aber auch Nachhaltigkeit sind wichtige Themen für deutsche Anleger, die sich mit Gold beschäftigen. Das ergibt die repräsentative Goldmarkt-Umfrage Deutschland 2022 des Edelmetallhändlers Heraeus.
Heraeus-Umfrage: Über 80 % der Deutschen besitzen Gold

Umfrage offenbart Erstaunliches

Gemäß der kürzlich veröffentlichten Goldmarkt-Umfrage 2022 von Heraeus, bei der im April und Mai dieses Jahres ca. 2.250 Personen befragt wurden, schätzen 56 Prozent Gold als Inflationsschutz und 62 Prozent sehen in dem Edelmetall einen „sicheren Hafen“ in turbulenten Zeiten. Insgesamt besitzen 81 Prozent der Befragten das gelbe Edelmetall.

Anlageverhalten der Umfrageteilnehmer

Aber auch unter Renditeaspekten wird Gold als interessant wahrgenommen, und das zu Recht: Seit Jahresbeginn liegt Gold in Euro mit 9,5 Prozent im Plus. Zurückblickend bis zum Beginn des Millenniums, also ab dem Jahr 2000, beträgt die durchschnittliche jährliche Steigerungsrate bis Ultimo des letzten Jahres +9,1 Prozent. Nach 12 Monaten Haltedauer sind die Veräußerungsgewinne bei physischem Gold für die meisten Privatanleger zudem steuerfrei.

In Euro notiert Gold in der Nähe seines Allzeithochs, das erst im März dieses Jahres erreicht wurde. Kein Wunder also, dass die Umfrageteilnehmer in Anbetracht der mittel- und langfristig positiven Erfahrungen in Sachen Wertentwicklung sowie dem für Gold historisch betrachtet „günstigen“ Umfeld dem gelben Edelmetall auch für dieses Jahr gute Renditechancen einräumen.

Anlageverhalten

Aus der hohen und oft steuerfreien Rendite des physischen Metalls leiten sich auch die sehr hohen Zufriedenheitswerte für Gold ab. Neun von zehn Befragten sind mit ihrer Entscheidung, in Gold zu investieren zufrieden oder sogar sehr zufrieden. Das überrascht nicht, wenn man sich den längerfristigen Preisverlauf in Euro anschaut:

Goldpreis-Entwicklung in Euro pro Unze

Goldanlage ist eine Männer-Domäne

Offenbar ist das Thema Anlagegold weiterhin eher ein Thema für Männer und die Hälfte ist dabei älter als 50 Jahre. Nur 15 Prozent der Befragten sind Frauen, was sich im Übrigen mit vergangenen Portalauswertungen von GOLD.DE deckt, siehe dazu "Gold als Geldanlage interessiert Frauen nicht".

Ein Wermutstropfen ist daher das noch deutlich steigerbare Interesse der weiblichen Befragten an Gold-Anlagen in Form von Barren- und Münzen zur Vermögensbildung, zur Kapitalsicherung sowie zur Altersvorsorge. Die Geschlechterverteilung in der aktuellen Heraeus-Umfrage spiegelt die männliche Dominanz bei Gold-Anlagen, die auch von anderen Edelmetallhändlern bestätigt wird, realistisch wider.

Aufteilung nach Geschlecht

Im Schmuckbereich dürften sich die Proportionen gleichwohl konträr darstellen. Frauen besitzen Gold, aber primär in zu Geschmeide verarbeiteter Form. Dies bringt Vorteile, aber auch Nachteile, da durch den höheren Arbeitseinsatz und die wesentlich breitere Händlermarge die direkte Partizipation am Edelmetallpreis geringer ausfällt und beim Wiederverkauf geringere Erlöse möglich sind als beim Veräußern von Anlagegold in Form von Barren und Münzen. Dafür bietet Schmuck zweifelsfrei eine „Genuss“-Rendite.

Nachhaltigkeit gewinnt an Bedeutung

Umweltzerstörungen und die unvorteilhafte Einflussnahme auf das Leben indigener Völker haben den Goldabbau ebenso in Verruf gebracht wie das Thema „Blutgold“ zur Finanzierung von Bürgerkriegen. Doch bereits seit Jahren sind die Bergbauunternehmen unter der Führung des Branchenverbandes World Gold Council (WGC) bemüht, soziale, ökologische und ökonomische Interessen in Ausgleich zu bringen. Vor allem das Re-Investieren von Erträgen aus dem Goldverkauf in die Förderländer und in den betroffenen Kommunen ist von großer Bedeutung.

Dazu gehören die Renaturierung von Abbaugebieten, der Auf- und Ausbau von Verkehrs-, Bildungs- und Gesundheits-Infrastruktur bis hin zur Schaffung hoch qualifizierter und gut bezahlter Arbeitsstellen für die Menschen vor Ort.

Gold und Nachhaltigkeit

Edelmetallhändler reagieren auf das gesteigerte Interesse der Gold-Anleger an der nachhaltigen Gewinnung und Verarbeitung des gelben Edelmetalls und Zertifizieren ihre Produkte nach strengen Auflagen, die engmaschig kontrolliert werden. Mehr dazu unter Von Fairtrade Gold bis Green Gold: Öko-Siegel

Die wichtigsten Botschaften aus der Heraeus-Umfrage

Eines zeigt die diesjährige Umfrage ganz klar, die Pandemie, der Krieg in der Ukraine und die schockierend hohe Inflation stärken die Bedeutung des Goldes in der Wahrnehmung der Umfrageteilnehmer als Kapitalanlage. Dazu kommt nun noch die Befürchtung, dass sich die Konjunktur stark abkühlt und es bei mehr risikobehafteten Kapitalanlagen, wie z. B. Krypto-Währungen, zur erhöhten Wahrscheinlichkeit von Werteinbußen kommen könnte.

Folgende fünf Punkte kann man als Quintessenz aus der diesjährigen Umfrage ziehen:

  • Die Befragten erwarten weiter steigende Goldpreise
  • Es gibt eine hohe Zufriedenheit mit Gold-Investments
  • Barren und Münzen sind beliebter als ETFs
  • Eine deutliche Mehrheit erwartet eine längere Wirtschaftskrise
  • Online-Käufe werden immer beliebter

Besonders der letzte Punkt verleiht GOLD.DE als führendem Vergleichsportal für Edelmetalle im DACH-Raum eine wichtige Bedeutung. Sowohl in Hinblick auf die Preistransparenz aber auf in Bezug auf die Aufklärung zu Chancen und Risiken der Gold-Anlage bis hin zu aktuellen Warnungen vor Online-Fake-Shops, die versuchen, potenzielle Erst-Goldkäufer zu schädigen.

Weitere Grafiken und Informationen zur Heraeus Goldmarkt-Umfrage Deutschland 2022 finden Sie hier.

Autor: Hannes Zipfel
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von Wolfgang Schmidt | 13.06.2022, 20:31 Uhr Antworten

Muss man uns Deutsche verraten? Na gut, warum nicht, wenn die Scheine oder Konto Wert uns nach unten zieht, ist es besser SILBER oder ein bisschen Gold zu haben, um später mal die Brötchen oder was überhaupt noch bezahlen zu können! Mfg.

von Corbinian | 10.06.2022, 22:12 Uhr Antworten

Auch ich habe an der Umfrage teilgenommen.

Gehöre zu den 11% die Nachhaltigkeit als unwichtig betrachten.
Viel wichtiger ist mir, dass sich in meinen Haraeus-Blistern kein Goldbeschichtetes Wolfram befindet! Wurde aber leider nicht gefragt! ;)

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