GOLD | 2.504,93 $/oz | 2.275,54 €/oz | 73,16 €/g | 73.160 €/kg |
SILBER | 28,52 $/oz | 25,90 €/oz | 0,83 €/g | 832,70 €/kg |
Im frühen Montagshandel der aktuellen Woche konnten die Notierungen des gelben Edelmetalls in US-Dollar gemessen den bisherigen Tagesschlusskurs-Rekord vom 20. August 2024 bereits übertreffen. Der Silberpreis eroberte die Marke von 30 US-Dollar pro Feinunze (31,1g) zurück.
Ausgesuchte kursrelevante Termine für Gold, Silber & Co. in der 35. Börsenwoche 2024:
Details zu den Daten, Prognosen sowie historische Zeitreihen finden Sie hier.
Auf globaler Ebene stehen sich zwei Währungen als Kontrahenten gegenüber: Die Nummer eins unter den Reservewährungen, der US-Dollar, und die Nummer zwei, das Gold (Daten-Quelle IMF; Internationaler Währungsfonds):
Aus dieser Rivalität erklärt sich auch die Korrelation zwischen dem US-Dollar und dem Gold. Schwächelt die Weltleitwährung, kann das Gold tendenziell preislich zulegen und umgekehrt.
Natürlich spielen auch andere Faktoren bei der Preisbildung des Goldes eine Rolle. Aber nicht wenige Währungsexperten trauen dem Gold zumindest vorübergehend wieder die Rolle der Weltreservewährung Nummer eins zu.
Der US-Dollar repräsentiert als Währung vor allem die US-Volkswirtschaft mit all ihren Vor- und Nachteilen. Wohingegen das Gold lediglich einen intrinsischen Wert als Rohstoff bzw. Edelmetall besitzt. Auch die Geld- bzw. Goldmenge sowie die Zinsen spielen bei der Preisfindung eine Rolle.
Die Staatsfinanzen und auch die Finanzen der Privathaushalte und Unternehmen haben sich in den letzten Jahrzehnten in den USA stark verschlechtert, wie an dieser Grafik deutlich zu erkennen ist:
Trotz massiver Staatsausgaben, die zu einer Rekordverschuldung (auf Bundesebene) von aktuell 35,26 Billionen US-Dollar und einem Staatsdefizit von 6,0 Prozent relativ zum BIP geführt haben, droht die US-Wirtschaft nun in eine Rezession abzurutschen:
Das bedeutet für den US-Dollar drei große Nachteile gegenüber dem Gold:
Alle drei Entwicklungen bringen den US-Dollar gegenüber anderen Währungen aber v. a. gegenüber Gold unter Druck. Der Grund dafür ist, dass die meisten anderen großen Volkswirtschaften mit ähnlichen ungünstigen Konstellationen bezüglich ihrer eigenen Währungen konfrontiert sind.
Die jüngsten schwachen Daten vom US-Arbeitsmarkt, die als ökonomische Spätindikatoren gelten, veranlassten den US-Notenbankchef Jerome Powell Ende vergangener Woche, vor einer möglichen Rezession in den USA zu warnen. Frische Arbeitsmarktdaten in Form der Erstanträge auf Arbeitslosenunterstützung, auf die der Markt sehr sensibel reagieren wird, werden in dieser Woche am Donnerstag um 14:30 Uhr MESZ veröffentlicht.
In vergangenen Rezessionsperioden ergab es Sinn, auch Gold als Vermögenswert zur Stabilisierung des Vermögens im Portefeuille zu halten, wie folgende Statistik zeigt:
Nun geschieht diese ökonomische Entwicklung in einem Umfeld extremer geopolitischer Unsicherheit mit bereits offen ausgetragenen Kriegen zwischen verschiedenen Ländern. Zuletzt erklärte Israel dem Libanon offiziell den Krieg (Quelle: Al Jazeera).
Zudem findet eine sogenannte De-Dollarisierung des Welthandels und der Währungsreservehaltung statt, bei der sich immer mehr Staaten von der Weltleitwährung abzukoppeln versuchen.
Den diesbezüglich größten Schritt vollführte dabei kürzlich Saudi-Arabien, das fortan sein Rohöl nicht mehr ausschließlich in US-Dollar veräußert, sondern auch gegen die Indische Rupie, den Chinesischen Yuan, den Euro, den Russischen Rubel, den Südafrikanischen Rand, den Japanischen Yen etc. verkauft.
Eine derartige Gemengelage gleicht einer unkoordinierten Neuordnung des Weltwährungssystems, wie es seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs existiert.
Schon seit einiger Zeit zeichnet sich ab, dass die älteste und verlässlichste Währung der Welt zunehmend, wenn auch nur vorübergehend, die Lücke füllt, die der US-Dollar mehr und mehr hinterlässt. Dies ist auch ein Grund dafür, warum ausgerechnet Zentral- und Notenbanken in den letzten Jahren zunehmend zu den eifrigsten Goldkäufern gehörten.
Dabei ist zu berücksichtigen, dass die Zentralbanken Gold gegenüber eher negativ eingestellt sind, da sie primär ihre eigenen Währungen (Euro, US-Dollar, Pfund etc.) promoten.
Das Verhalten der Zentral- und Notenbanken kann ergo als Notfallmaßnahme interpretiert werden: Die Geldpolitiker kaufen Gold gezwungenermaßen, um sich gegen die bereits stattfindenden Veränderungen und zu erwartenden Turbulenzen an den internationalen Devisenmärkten zu wappnen (die zuletzt bereits beim Japanischen Yen zu beobachten waren).
Und so wundert es kaum, dass der Goldpreis trotz einer Jahresperformance in 2024 von bereits ca. 27 Prozent in Euro und ca. 30 Prozent in US-Dollar zum Wochenauftakt neue Allzeithöchststände in Angriff nimmt:
In der Gemeinschaftswährung fehlen aktuell nur noch 16,74 Euro pro Feinunze (31,1g) bzw. 0,74 Prozent und in der Weltleitwährung sogar nur noch 7,03 US-Dollar pro Feinunze bzw. 0,28 Prozent zum Erreichen neuer Allzeithöchststände.
Es könnte eine Woche neuer Rekordpreise für Gold werden.
Die Gesamtschulden der USA sind ein Vielfaches der Summe (100 Billionen) die in der Grafik genannt werden. US Staatsanleihen belaufen sich alleine auf 35 Billionen US Dollar. Hinzu kommen noch nicht verbriefte Zahlungsversprechen wie Pensionen (Social Security und Militaer Personal) und Krankenversicherungs Kosten (Medicare). Die Gesamt Schulden der oeffentlichen Haushalte in den USA liegen bei weit ueber 200 Billionen. Wenn man Konsumenten Kredite, Hypotheken, Industrie Schulden und Schulden des Finanz Sektors hinzuaddiert kommt man auf eine Gesamtverschuldung der USA von etwa 400 Billionen Dollar. Und das bei einem Bruttosozial Produkt von etwa 20 Billionen pro Jahr.
Nun, ich denke, Gold wird auf 2800 -3300 US-$ in den nächsten Wochen und Monaten steigen, später noch viel höher.
Bald sind 80 Jahre seit dem Ende des II.Weltkrieg vergangen, in kürze wird sich eine neue Weltordung gewaltsam Bahn brechen.
Wie diese neue Weltornung aussehen wird und welche Zahlungsmittel dann verwendet werden, kann man heute noch nicht sagen.
Oswald Spengler sieht einen ewigen Kreislauf in der Geschichte wirken:
Königtum, Herrschaft des Adels, Tyranei, Demokratie, Despotismus.
Ich denke er hat recht und die Phase der Demokratie haben wir bereits überwunden, wir stecken seit 20 Jahren in einem mehr oder weniger verscheierten Despotismus.
Man sollte sich auf die kommenen schlechten Zeiten vorbereiten, mit Wohneigentum, Grundstücke und Edelmetalle.
Ach ja, einen Kommentar noch zur Grafik der Weltreservewährungen: Zwar bin ich nur ein Laie, aber ich glaube, die Grafik unterstellt hier indirekt etwas, was überhaupt nicht Stand der öffentlichen Wahrnehmung ist.
Warum sollte Gold eine Weltreservewährung sein? Dafür kann man derzeit weltweit keine Waren kaufen. Wenn also Indien etwas aus China kaufen will, dann wird dafür kein physisches Gold als Zahlungsmittel akzeptiert. Oder?
Ist es nicht DAS, worum es bei einer Weltreservewährung geht?
Insofern ist die Grafik sehr provokant und in gewisser Weise (währungs-) politisches Wunschdenken, oder nicht?
Nicht missverstehen: Ich hätte nichts dagegen. Aber man muss ja doch bei den Fakten bleiben (und die Fiktion erkenntlich machen). Finde ich.
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