American-Eagles-Münzen erleben Höhenflug
Bedingt durch Corona kam es – sowohl bei Gold als auch bei Silber – einerseits zu einer regelrechten Explosion der Nachfrage und andererseits durch die Corona-Einschränkungen zeitweise zu massiven Produktions- und Lieferproblemen.
Gegenüber den vergleichbaren Vorjahreswerte gab es beim Gold Eagle mit 788.000 Feinunzen (+418 Prozent) ein besonders starkes Wachstum zu vermelden. Bei American Silver Eagles fiel der Höhenflug nicht ganz so dynamisch aus.
Bis dato wurden über 28,6 Millionen Unzenmünzen ausgeliefert, was einer Steigerung von immerhin 94 Prozent entspricht. (siehe Tabelle).
US Mint: Auslieferungen von American-Eagles-Münzen in Gold und Silber
Monat |
Gold |
Diff. p.a. |
Silber |
Diff. p.a. |
2020 (bis 27.11.) |
788.000 |
418 % |
28.814.500 |
94 % |
2019 |
152.000 |
-38 % |
14.863.500 |
-5 % |
2018 |
245.500 |
-19 % |
15.700.000 |
-13 % |
2017 |
302.500 |
-69 % |
18.065.500 |
-52 % |
2016 |
985.000 |
23 % |
37.701.500 |
-20 % |
2015 |
801.500 |
53 % |
47.000.000 |
7 % |
2014 |
524.500 |
-39 % |
44.006.000 |
3 % |
2013 |
856.500 |
14 % |
42.675.000 |
26 % |
2012 |
753.000 |
-25 % |
33.742.500 |
-15 % |
2011 |
1.000.000 |
-18 % |
39.868.500 |
15 % |
2010 |
1.220.500 |
-15 % |
34.662.500 |
20 % |
2009 |
1.435.000 |
67 % |
28.766.500 |
1226 % |
2008 |
860.500 |
334 % |
2.170.000 |
-78 % |
2007 |
198.500 |
-24 % |
9.887.000 |
-1 % |
Quelle: US Mint
Als stärkster Verkaufsmonat erwies sich der Monat März als die Corona-Krise aus China nach Europa und dem Rest der Welt schwappte. Mit 151.500 Feinunzen Gold übertraf die Münzprägeanstalt auf einen Schlag die Auslieferungen der vorherigen 13 Monate.
Bei Silber erwies sich der März mit 850.000 Feinunzen hingegen als zweitschwächster Monat, schließlich lieferte die US Mint im Januar (4,018 Millionen Unzen) und Februar (2,058 Millionen Unzen) erheblich mehr Silbermünzen aus.
An den Erfolg des Jahres 2016 wird die US Mint in diesem Jahr aber höchstwahrscheinlich nicht anknüpfen können. Damals wurden nämlich bei Gold 985.000 Feinunzen und bei Silber 37,7 Millionen Unzen ausgeliefert.
Besonders interessant: Bei Gold erwiesen sich die Jahre 2009, 2010 und 2011 mit Verkäufen zwischen einer Million und 1,4 Millionen Unzen als die besten Jahrgänge.
Bei Silber war nach der Finanzkrise 2008/2009 das Jahr 2015 mit 47 Millionen Unzen das bislang beste.
American Eagles derzeit lieber meiden
Auf der Website der US Mint entschuldigt sich deren Chef David J. Ryder für die aktuellen „Unzulänglichkeiten“ beim Ordern von Gold- und Silbermünzen. Bedingt durch Covid-19 läuft das Geschäft derzeit nicht rund – weder bei der Orderannahme noch bei den Lieferzeiten. Auch der Preis spricht derzeit eher gegen den Kauf von goldenen bzw. silbernen American-Eagles-Unzenmünzen.
In der Aufgeld-Tabelle von gold.de (Stand: 30. November 2020), welche auf den Preisen etablierten Edelmetallhändler basiert, rangierte zum Beispiel unter sämtlichen Münzen der American-Gold-Eagle mit 4,7 Prozent auf Rang 52 und die silberne Variante mit 25,0 Prozent auf Rang 32.
Konkurrenten aus Südafrika, Australien, Kanada, China, Österreich und Großbritannien verlangten für ihre Unzenmünzen mitunter deutlich weniger als die US Mint.
Dass American-Eagles-Münzen in der Gunst deutscher Anleger derzeit nicht als erste Wahl anzusehen sind, legen auch die bei gold.de gemessenen Abrufzahlen zur Beliebtheit nahe. Auf Basis von Daten der vergangenen vier Wochen landete der goldene American Eagle lediglich auf Platz 16 und sein silbernes Pendant auf Position 8.
Ausblick für die laufende Woche
An den Goldmärkten kann man aktuell leichten Verkaufsdruck ausmachen. Gewinnmitnahmen haben den Goldpreis unter charttechnischen Aspekten relativ wichtige Marke von 1.800 Dollar fallen lassen. Auf die Impfstoff-Euphorie reagierte der Goldpreis zunächst einmal relativ verschnupft. Vor allem die nachlassende Risikoaversion – bedingt durch die aktuelle Impfstoff-Euphorie – hat zu einem rückläufigen Schutzbedürfnis geführt.
Auf kurze Sicht dürfte ein baldiges Happy-End aber relativ unwahrscheinlich sein.In den kommenden Handelstagen stehen einige wichtige Termine an, die den Markteuren neue Impulse liefern könnten. Dabei dürfte vor allem die Datenflut vom US-Arbeitsmarkt für erhöhte Spannung sorgen.
Am Freitag erfahren die Investoren zum Beispiel, wie sich im November der US-Arbeitsmarkt entwickelt hat. Laut einer von Trading Economics veröffentlichten Umfrage unter Analysten soll sich die Arbeitslosenrate von 6,9 auf 6,7 Prozent reduziert haben und die Zahl neu geschaffener Stellen von 638.000 auf 500.000 gesunken sein.
Damit läge man zwar über dem Niveau der vergangenen zehn Jahre, dennoch wären damit lediglich 57 Prozent der in den Monaten März und April vernichteten Jobs geschaffen worden.
Und das – wie gewohnt – auf Pump.